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Veröffentlicht am 22.12.2024

Alte Traditionen neu erzählt

Die Magie der Sonnenwenden
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Die Sonnenwendfeiern fand ich schon immer faszinierend, da ich zur Sommersonnenwende geboren wurde und es in meiner Gegend traditionell ein Johannifeuer gab. Mich hat früh interessiert, warum mein Geburtstag ...

Die Sonnenwendfeiern fand ich schon immer faszinierend, da ich zur Sommersonnenwende geboren wurde und es in meiner Gegend traditionell ein Johannifeuer gab. Mich hat früh interessiert, warum mein Geburtstag so groß gefeiert wird. Nach der Lektüre dieses Buches weiß ich übrigens, dass ich, da ich mitten in der Johannisnacht geboren wurde, entweder Hellseherin oder Werwolf bin. Eine Information, die bei uns für große Heiterkeit sorgte und den Lesern dieser Rezension zeigen soll, wie schön und praxisnah dieses Buch aufgebaut ist.

Bücher von Wolf Dieter Storl überzeugen stets durch seine unvergleichliche Sicht der Dinge. Er schafft es, uns die Natur und die alten Rituale so näherzubringen, dass es nicht nur verständlich ist, sondern auch wirklich Lust macht, sich näher damit zu beschäftigen und das von ihm Geschilderte zu erleben. Dabei erhebt er niemals den belehrenden Zeigefinger oder wirkt verschroben, sondern ist stets wie ein guter Freund, der uns vor dem brennenden Feuer die Kraft der Natur und der Ahnen näherbringt.

Dieses Buch ist für jeden geeignet, der sich für die Sonnenwendfeiern interessiert. Den frisch Interessierten bietet es einen umfassenden Überblick, ohne zu überfordern und auch Menschen, die sich schon mit der Thematik beschäftigt haben, lernen aus Storls unglaublichem Wissensschatz noch einiges dazu.

Mir gefällt, dass der Blick immer wieder nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in andere Länder geht und man so Traditionen wundervoll vergleichen kann und sich vielleicht das Beste für sich selbst raussuchen kann. Ich nutze das Buch, um mir meine eigenen Traditionen zu erschaffen.

Gerade die Wintersonnenwende, die Zeit um Weihnachten, wird sehr ausführlich behandelt, ist sie ja auch sehr traditionsbeladen. Hier war der Weihnachtsmann als Pilz die Stelle, die ich laut vorgelesen habe.

Das letzte Kapitel dreht sich jeweils um die passenden Pflanzen. Da ich ein großer Pflanzenfreund bin, sind diese Kapitel meine kleine Schatztruhe und haben mir besonders zugesagt.

Dieses Buch empfehle ich allen Fans von Wolf Dieter Storl, an alten Traditionen Interessierten und Pflanzenfreunden. Es ist ein wunderschönes Buch für alle, die die Verbindung mit Mutter Natur nicht verlieren oder neu aufbauen wollen.

Veröffentlicht am 19.12.2024

Es hätte so gut sein können

Elsässer Bescherung
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Als großer Elsass- Fan und besonders von Colmar angetan, habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut, bin aber leider nicht wirklich davon überzeugt.

Es ist mein erster Band der Reihe, aber ich denke, ...

Als großer Elsass- Fan und besonders von Colmar angetan, habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut, bin aber leider nicht wirklich davon überzeugt.

Es ist mein erster Band der Reihe, aber ich denke, dass dies eine der Reihen ist, bei denen man kein Vorwissen braucht. Ich konnte den beiden Fällen, denn es sind tatsächlich zwei Fälle, problemlos folgen. Da ich die Gegend gut kenne, habe ich mich auch gleich zuhause gefühlt und fühlte mich im Setting sehr wohl. Die Protagonisten sind auch sehr gut ausgearbeitet. Hier merkt man einfach, dass sich der Autor schon lange mit ihnen beschäftigt. Besonders die Herbergsmutter Clotilde hat es mir sehr angetan und ich war hocherfreut, als ich am Ende des Buches Koch- und Backrezepte vorgefunden habe.

Der erste Fall, der Mord beim Klassentreffen hat mir auch gut gefallen. Er wirkte ein wenig konstruiert, aber ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und schwankte zwischen 4 und sogar 5 Sternen, schon allein, weil er mich ans Elsass erinnert hat. Man konnte schön miträtseln und ich fand ihn auch wirklich gelungen. Jedoch habe ich mich schnell gefragt, warum das Buch noch einige Seiten hat, wenn doch der Fall so gut wie gelöst war. Nun ja, es folgte noch ein weiterer Fall, eine kleine Zugabe, die, meiner Meinung nach, dem Buch aber absolut geschadet hat. Dem zweiten Fall fehlte es absolut an Charme und ich hatte leider das Gefühl, als müsste der Autor eine gewisse Seitenzahl erfüllen und schnell noch einen Fall anhängen. Schade, wirklich schade.

Da ich den ersten Fall wirklich gelungen fand, werde ich noch weitere Bücher der Reihe lesen und dann entscheiden, ob ich sie weiterempfehlen kann. Ich hoffe es aber sehr, denn der erste Fall des Buches zeigte großes Potential.

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Mein erster, aber garantiert nicht letzter Fall mit Mary

Mordshexerei
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Wenn man den neunten Teil einer Reihe vor sich hat, kann man sich fast denken, dass die Reihe ein Erfolg ist, warum sollte es sonst 9 Teile geben? Da mich besonders dieser Teil reizte, wagte ich mich, ...

Wenn man den neunten Teil einer Reihe vor sich hat, kann man sich fast denken, dass die Reihe ein Erfolg ist, warum sollte es sonst 9 Teile geben? Da mich besonders dieser Teil reizte, wagte ich mich, ihn ohne Kenntnisse der Vorgänger zu lesen, was auch sehr gut funktionierte.

Schnell konnte ich in die Welt der ermittelnden Detektivin Mary einfühlen und habe mich mit ihr auf Hexenjagd begeben, siehe Klappentext. Die Autorin schreibt so fröhlich, locker und mit Liebe für das Altmühltal und alle Figuren, dass man das Buch am Liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Da es recht kurz ist, muss man das zum Glück auch nicht.

Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass dieses Buch nicht unglaublich witzig sein will, wie es viele Provinzkrimis versuchen und leider oft daran scheitern, sondern der typische trockene Humor vom Land für sich wirken kann. Die Figuren, sind sehr vielschichtig und gehen wirklich in die Tiefe. Ich hatte etwas Angst, dass Hexe Pandora ins Lächerliche gezogen wird, doch das ist nicht der Fall. Sie ist weder verschrobene Alte noch Satanistin, sondern einfach nur die Dorfhexe Pandora.

Die Geschichte ist spannend und strotzt nur so vor Enthüllungen. Alles ist nachvollziehbar und konnte mich wirklich fesseln. Nach dem Genuss dieses Buches werde ich garantiert noch weitere Ausflüge nach Essing unternehmen: Literarisch und auch persönlich.

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Eine kulinarische Reise durch Europa

The Vegan Taste of Europe
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The vegan taste of Europe ist eine wahre Augen- und Gaumenweide. Man spürt auf jeder Seite, dass der ausgebildete Koch wirklich viel Herzblut in dieses Buch gesteckt hat und schon das Durchblättern macht ...

The vegan taste of Europe ist eine wahre Augen- und Gaumenweide. Man spürt auf jeder Seite, dass der ausgebildete Koch wirklich viel Herzblut in dieses Buch gesteckt hat und schon das Durchblättern macht wirklich viel Freude. Mir gefällt auch, dass der Autor uns Leser:innen ermutigt, selbst kreativ zu werden und die Gerichte nach unserem Gusto abzuändern und zu erweitern. Ich habe mich aus Testzwecken jedoch strikt an die Rezepte gehalten und bin wirklich begeistert.

Bei der Vorratsliste am Anfang des Buches wurde mir kurz anders, da ich nicht ansatzweise die Hälfte der Zutaten immer im Haus habe, aber das ist ja auch kein muss. Die Tipps und Tricks am Anfang des Buches sind gerade für neue Küchenbegeisterte sicher hilfreich. Doch kommen wir zum Herzstück: den Rezepten aus ganz Europa. Hier finden wir nicht nur von schönen Bildern begleitete Rezepte, sondern auch Bilder und Informationen zu Land und Leuten. Wir kochen uns durch Frankreich, den Mittelmeerraum (mir gefällt sehr, dass Frankreich eine eigene Rubrik bekommen hat), den Balkan, Osteuropa, Mitteleuropa, Skandinavien und Großbritannien. In jeder Gegend finden wir bekannte und eher unbekannte Gerichte. Ich habe uns ein Ratatouille aus Frankreich, gebackene Kartoffeln mit zweierlei Soße aus dem Mittelmeerraum, gebratene Serviettenknödel und Pilz-Pfannkuchen gegönnt. Auch Rezepte, die traditionell mit Fleisch gegessen werden, werden so umgewandelt, dass sie ihren Charme nicht verlieren. Alle Gerichte waren verständlich erklärt und gingen mir relativ gut von der Hand, wobei die Pilzpfannkuchen etwas wild aussahen, aber das liegt eher an mir als am Rezept. Geschmacklich waren alle Gerichte wirklich gut und machen Lust darauf, noch weitere Rezepte zu testen.


Ich hätte mir vielleicht gewünscht, die Rezepte in den einzelnen Regionen noch ein wenig nach Gang zu sortieren, damit man auf einen Blick Vorspeisen und Hauptgerichte auseinanderhalten kann. Aber das ist wirklich eher als Anregung denn als Kritik zu verstehen.

Für alle Fans der veganen Küche, die sich ein wenig Urlaub nach Hause holen wollen

Veröffentlicht am 16.12.2024

Mehr als gelungene Fortsetzung

Luisa - Opus der Obsession
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Luisa- Opus der Obsession ist der zweite Teil der Opfer der Tugend Serie und sollte auch zwingend als zweiter Teil gelesen werden, um ihn zu verstehen.
Diese Serie hat, zu Recht, einen kleinen Fanclub ...

Luisa- Opus der Obsession ist der zweite Teil der Opfer der Tugend Serie und sollte auch zwingend als zweiter Teil gelesen werden, um ihn zu verstehen.
Diese Serie hat, zu Recht, einen kleinen Fanclub und so gehörte auch ich zu den Menschen, die eigentlich seit Winter 2023 sehnsüchtigst auf dieses Buch gewartet haben. Ich habe immer wieder in den ersten Teil hineingelesen, um ja nichts zu vergessen und mich direkt nach Erscheinen gleich auf den Folgeband stürzen zu können. Das Warten hat sich definitiv gelohnt.
Wer den ersten Teil kennt, kann sofort wieder in die Geschichte eintauchen und sich vom gewohnt bildhaften Schreibstil der Autorin durch die Geschichte tragen lassen. Man sollte sich wirklich Zeit dafür nehmen, denn dieses Buch lässt sich nur sehr schwer aus der Hand legen und fühlt sich an wie ein Jahrmarktbesuch: wir erleben Höhen und Tiefen wie auf einer Achterbahn, genießen süße Momente und gruseln uns vielleicht auch ein wenig wegen so mancher Entscheidung.
Wir erleben tief sitzende Trauer, Intrigen und, gerade bei Bayim, den ständigen Kampf mit dem Gewissen. Gerade die Trauer schwingt auf jeder Seite mit, wird aber durch viele schöne Szenen aufgelockert. Dennoch sollte man sich der Thematik bewusst sein, da es für so manche Leser:innen sicher triggernd sein kann. Das Buch beinhaltet aber auch eine ausgiebige Triggerwarnung.
Die Playlist zum Buch passt wieder hervorragend und begleitet mich seit Erscheinen des Buches durch den Alltag.
Wer Luisa 1 liebte, wird auch dieses Buch lieben und wer noch unsicher ist, dem kann ich es wärmstens ans Herz legen.
Es gibt aber genau zwei Momente meines Lebens, in denen ich die Autorin gedanklich sehr geschimpft habe: das Ende hat auch dieses Mal wieder einen sehr bösen Cliffhanger und man möchte unbedingt weiterlesen. Wer mit Cliffhangern nicht umgehen kann, sollte vielleicht mit dem Lesen noch warten, denn weitere Teile folgen.

Eine absolute Herzensempfehlung für Freunde von Geschichten aus dem viktorianischen London, für Fans des Age Gap Tropes und eigentlich für jeden, der gerne liest.

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