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Veröffentlicht am 15.07.2024

Die Umsetzung war nicht mein Fall

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
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Inhalt:

Anna hat Agoraphobie – sie kann ihr Haus nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr verlassen. Sie verbringt ihre Tage bzw. Nächte damit ihre Nachbarn zu beobachten, sich alte schwarz-weiß ...

Inhalt:

Anna hat Agoraphobie – sie kann ihr Haus nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr verlassen. Sie verbringt ihre Tage bzw. Nächte damit ihre Nachbarn zu beobachten, sich alte schwarz-weiß Thriller anzusehen und sie nimmt viele verschiedene Tabletten, die sie mit Alkohol runterspült.

Als sie eines Abends durchs Fenster sieht, dass ihre neue Nachbarin Jane erstochen zu Boden fällt, wählt sie den Notruf, dann wird sie bei dem Versuch das Haus zu verlassen, um zu helfen, ohnmächtig. Am nächsten Tag denken alle, dass sie sich das eingebildet hat, denn der Nachbarin geht es bestens. Doch die Frau, die Anna zum Beweis ihrer Unversehrtheit präsentiert wird, ist nicht Jane - Anna hat diese Frau noch nie gesehen...

Meine Meinung:

Das ist das 2. Buch des Autors für mich und ich finde den Schreibstil in “End of Story” sehr eigenwillig, aber auch atmosphärisch sowie geistreich. Hier ist der Erzählstil meiner Meinung nach weitaus spezieller, teilweise etwas unverständlich und die meisten der vielen Film Noir-Bezüge demonstrativ, unnötig...

Zudem verlieren sich die Schilderungen für meinen Geschmack sehr oft in Banalitäten. Ja, das trägt zur Stimmung bei, ja man erfährt dadurch ganz genau wie Anna drauf ist – weniger würde meiner Ansicht nach jedoch auch reichen, um all das zu transportieren.

Knapp 200 Seiten lang passiert nichts Relevantes, man lernt lediglich Annas Innenleben und ihren Alltag bis ins letzte Detail kennen. Das Trauma, dass zu ihrem Zustand geführt hat, wird nur vage angedeutet.

Die Figurenzeichnung finde ich gelungen und nach dem “Mord” nimmt die Geschichte an Fahrt auf, wird ereignisreicher sowie interessanter, aber ich fand die Beschreibungen weiterhin eher zäh.

Zum Ende hin geht es endlich richtig zur Sache: Es gibt viele Enthüllungen, raffinierte Wendungen und Spannung!

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Konnte mich nicht begeistern...

Tote klagen an
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Worum geht’s:

Die Sektionsassistentin Cassie steckt in einer tiefen Krise:

Sie hat ihre Verbindung zu den Toten verloren – sie “sprechen” nicht mehr zu ihr, sagen ihr nicht mehr wonach sie suchen soll ...

Worum geht’s:

Die Sektionsassistentin Cassie steckt in einer tiefen Krise:

Sie hat ihre Verbindung zu den Toten verloren – sie “sprechen” nicht mehr zu ihr, sagen ihr nicht mehr wonach sie suchen soll – sodass sie das Interesse an ihrer Arbeit verliert.

Die Beziehung zu ihrem “wiedergefundenen” Vater erweist sich als holprig.

Einige Mitmenschen schmieren ihr aufs Brot, dass sie ihre non-konforme Art für befremdlich halten.

Dann ist da noch ein höchst mysteriöser Fall: Eine nicht-identifizierte Leiche verwest schneller als sie sollte. Cassie hat einen Verdacht, der sich allerdings nicht auf offiziellem Weg bestätigen lässt.

Meine Meinung:

Der Schreibstil, die Charakterzeichnungen und die, meiner Meinung nach zumeist klugen, gesellschaftlichen Betrachtungen, die in die Handlung einfließen, sind interessant gestaltet. Die privaten Probleme von Cassie sowie DS Phyllida Flyte, die sich teilweise auf ihre Arbeit auswirken, sind bewegend und sorgen für Abwechslung.

Den Anfang von “Tote klagen an” fand ich mitreißend, während des Mittelteils wird der Fall immer komplexer, ich empfand die Ermittlungen dennoch als langatmig. Zum Ende hin fand ich die Geschehnisse wieder etwas packender, aber für meinen Geschmack lösen sich die Gefahren zu schnell und einfach auf.

Band 3 der Reihe, die mir bisher sehr gut gefallen hat, konnte mich leider nicht begeistern. In Band 1+2 haben die Fälle, die es aufzuklären gilt, einen sehr persönlichen Bezug zu Cassies Leben. Der Fall hier ist eher allgemein und ich bin der Themen, die daran hängen mittlerweile überdrüssig.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Unterhaltsam, bewegend & spannend!

Ein Mann zum Vergraben
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Was nun? Diese Frage stellt sich Sally, als sie mit der bluttropfenden Pfanne vor der Leiche ihres Ehemanns steht. Sie wollte ihn nicht töten, es hat sich in einem Akt (vorauseilender) Notwehr ergeben! ...

Was nun? Diese Frage stellt sich Sally, als sie mit der bluttropfenden Pfanne vor der Leiche ihres Ehemanns steht. Sie wollte ihn nicht töten, es hat sich in einem Akt (vorauseilender) Notwehr ergeben! Sally wurde 20 Jahre lang von ihm misshandelt, physisch & psychisch, während des Lock Downs ist ihr dann die Sicherung durchgebrannt. Sie weiß, sie sollte die Polizei rufen, aber sie will nicht ins Gefängnis, da sie jetzt frei ist. Sie will ihr Leben endlich genießen!

Ruth, Samira und Janey haben dasselbe Problem - sie müssen die Leichen ihrer tyrannischen Ehemänner loswerden. Das schweißt natürlich zusammen, doch die Mission Leichen entsorgen erweist sich als äußerst kniffelig!

Die Erzählstimmen sind herrlich selbstironisch, schwarzhumorig und enorm geistreich! Sie klingen nach Menschen, hier Frauen, die vieles bereuen, die viele Jahre ihres Lebens vergeudet haben, weil sie sehr lange geraucht haben, um die Kraft zu finden, selbstbestimmt zu handeln. Manche haben ein schlechtes Gewissen wegen der Tat, andere wollen die “verlorene Zeit ihres Lebens” einfach nur nachholen.

Die Frauen waren mir sympathisch, einige mehr als andere, und die Umstände, unter denen sie ihre Gemeinsamkeiten entdecken, sind urkomisch! Genau wie die Treffen ihrer Selbsthilfegruppe “Der Club der heimlichen Witwen”. Dabei gilt es Lösungen für ernste Probleme zu finden: Wie und wo kann die Entsorgung unauffällig stattfinden? Wie kann man das Verschwinden der Ehemänner glaubhaft erklären? Hat man auch wirklich alle Spuren beseitig? Während der Planungsphase müssen sich die Frauen mit vielen verschiedenen Widrigkeiten herumschlagen, die drohen sie auffliegen zu lassen. Dann ist es an der Zeit den mehrstufigen Plan in die Tat umzusetzen, was natürlich auch nicht reibungslos von statten geht...

Die Handlung ist skurril, packend sowie bewegend gestaltet: Die Protagonistinnen erzählen, wie es dazu kommen konnte bzw. warum es getan werden musste und wie es ihnen danach geht. Ihre Ängste, ihr Gefühlschaos und ihre Freuden sind greifbar, sodass ich richtig mit ihnen gefiebert habe. Die Autorin schafft es die Komplexität häuslicher Gewalt von allen Seiten zu beleuchten – mit Feingefühl und Galgenhumor! Spätestens im Nachwort wird klar, wie gründlich die Autorin recherchiert hat und wie viele Gedanken sie sich zur Darstellung dieses sensiblen Themas gemacht hat!

“Ein Mann zum Vergraben” ist unterhaltsam, ergreifend sowie spannend – ein außergewöhnlicher Krimi, der wirklich Spaß macht!

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Ein gutes Buch, aber meinen Geschmack trifft es eher nicht

Die perfekte Mutter
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Die Journalistin, Mutter und Ehefrau Molly hat lange unter der Totgeburt ihres 2. Kindes gelitten. Jetzt, zwei Jahre und einen Umzug später, geht es ihr besser. Bis in dem kleinen Ort, in dem sie lebt, ...

Die Journalistin, Mutter und Ehefrau Molly hat lange unter der Totgeburt ihres 2. Kindes gelitten. Jetzt, zwei Jahre und einen Umzug später, geht es ihr besser. Bis in dem kleinen Ort, in dem sie lebt, ein totes Baby am Flussufer gefunden wird, und sie darüber berichten soll.

Barbara, die Frau des Polizeichefs, macht sich Sorgen um ihren verhaltensauffälligen Sohn und dem Umgang ihrer jugendlichen Tochter. Sie ist eine Helikoptermutter und schuld an ihren Problemen sind grundsätzlich andere – dabei steht sie sich selbst im Weg, weil sie voreingenommen, manipulativ und gemein ist, es schon immer war...

Die problembelastete Teenagerin Sandy hat etwas zutiefst Verstörendes erlebt, dann verschwindet auch noch ihre Mutter Jenna - genau wie die Hausangestellte Rose, die für eine Freundin von Molly arbeitet...

Ich fand 1. Hälfte langatmig: Es geht dreht sich viel um die Sorgen der Mütter um ihre Kindergarten- bzw. Schuldkinder, und ihre Ehemänner, die diese Bedenken nicht ernst nehmen. Gleichzeitig machen sich die Ehemänner Sorgen um Dinge, die ihre Frauen nicht ernst nehmen.

Sandys Geschichte war für mich von Anfang an rätselhaft, aber sie zieht sich meiner Meinung nach unnötig in die Länge.

Zwischendurch gibt es Einblicke in die Vergangenheit, in Mollys und Jennas...

Ab ca. der 2. Hälfte fand ich das Buch interessanter, ereignisreicher, spannender: Molly stolpert über dunkle Geheimnisse und es ergeben sich auch erschütternde Zusammenhänge zu Verbrechen der Vergangenheit.

“Die perfekte Mutter” ist gut geschrieben und die Dramaturgie ist ausgeklügelt - das Mysterium um das tot aufgefundene Baby sowie die verschwundenen Frauen entfaltet sich für meinen Geschmack allerdings vieeel zu langsam und ich fand die Handlung ein bisschen zu konstruiert.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Melancholisch düstere Romantik & Spannung!

Coldhart - Strong & Weak
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“Coldhart” ist Band 1 der neuen New-Adult-Romantic-Suspense Trilogie von Lena Kiefer.

Elijah Coldwell gehört zur New Yorker High Society. Er wurde als Kind entführt und litt jahrelang unter Angstzuständen, ...

“Coldhart” ist Band 1 der neuen New-Adult-Romantic-Suspense Trilogie von Lena Kiefer.

Elijah Coldwell gehört zur New Yorker High Society. Er wurde als Kind entführt und litt jahrelang unter Angstzuständen, jetzt, mit Anfang 20, hat er alles unter Kontrolle: Studium, Firma, Sport, Spaziergänge mit seinem Hund - alles ist präzise getaktet. Er hat nie darüber gesprochen was damals wirklich vorgefallen ist, mit niemandem und diese dunklen Geheimnisse quälen ihn immer noch unterschwellig. Verlieben, kommt für ihn nicht mehr infrage, denn seine erste Beziehung verstärkte seine Ängste. Er will nie wieder verwundbar sein, hat ausschließlich One-Night-Stands, als er Felicity Everhart trifft, kann er jedoch nicht anders, als sich Hals über Kopf in sie zu verlieben, was er zu unterdrücken versucht.

Das California-Girl Felicity ist neu in NYC. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen, hat gerade ihr Kunststudium begonnen und lernt endlich ihren wohlhabenden Vater kennen, von dem ihre Mutter sie bisher ferngehalten hat. Sie hadert mit dem Studium und NYC, ihre Liebe zu Elijah ist eigentlich ein Lichtblick, doch seine widersprüchlichen Signale setzen ihr zu.

Dann gelangt Elijah an neue Hinweise zu seinen Kidnappern, die nie gefasst wurden, und einer der Verdächtigen ist Felicitys Vater!

Obwohl Liebesgeschichten mich nicht besonders interessieren, muss ich objektiv betrachtet sagen, dass diese hier gut gemacht ist. Ich finde auch Romance & Suspense ausgewogen, sodass es für mich spannend genug war, um dranzubleiben. Überhaupt ist der Roman packend, da facettenreich: es geht um Familie, Freunde, Karriere/Erfolg, Klassenunterschiede, romantische Liebe, PTBS, Mord und den Versuch einen persönlichen Cold Case aufzuklären.

Figurenzeichnung, Dramaturgie sowie Schreibstil/Atmosphäre sind überaus gelungen. Helena und Jess aus der WestWell Trilogie spielen am Rande auch wieder eine Rolle. Ich finde allerdings, dass sich Jess plötzlich wie ein kindischer, unsensibler Voll... aufführt - in der Westwell-Reihe war er als Protagonist genau das Gegenteil davon (soweit ich mich erinnere), was für mich keinen Sinn macht, außer dass es evtl. dem Plot dieser Reihe dient.

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