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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2021

Ein außergewöhnlicher Spannungsroman

Das Gift des Bösen
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"Das Gift des Bösen“ ist der Folgeband von „Schatten des Bösen“, aber anders als zu erwarten, finden die Geschehnisse nicht ausschließlich danach statt – sondern teilweise davor, gleichzeitig sowie danach. ...

"Das Gift des Bösen“ ist der Folgeband von „Schatten des Bösen“, aber anders als zu erwarten, finden die Geschehnisse nicht ausschließlich danach statt – sondern teilweise davor, gleichzeitig sowie danach. Die Charaktere sind größtenteils dieselben, und auch der inhaftierte bzw. verstorbene Serienmörder aus Schatten des Bösen spielt wieder eine Rolle, wenn auch in Verbindung mit einem neuen, unheimlich verstörenden Fall für die Polizistin Florence Lovelady…
Florence Lovelady ist, wie eigentlich alle Frauen in diesem Buch, höchst unorthodox - im Guten wie im Fragwürdigen…
Der Schreibstil ist ungemein atmosphärisch und anschaulich, die Handlung subtil spannend sowie schauerromanartig düster.
Die Geschichte ist sehr komplex und facettenreich: es geht um ein ominöses Kinderheim im Jahr 1969 und einen damit zusammenhängenden, grauenvollen Fund im Jahr 1999. Themen wie die Unterdrückung/Misshandlung von Behinderten, Feminismus/Diskriminierung von Frauen, der Glaube an das Übernatürliche bzw. Hexerei und ein mächtiger, geheimen Männerorden, der in einer Kleinstadt in Nordengland die Fäden zu ziehen scheint, spielen eine Rolle. Aber auch polarisierende Themen wie Selbstjustiz und romantische Liebe unter Halbgeschwistern, werden differenziert dargestellt.
Selbst die Lügen, Geheimnisse, Morde und Missverständnisse der „Guten“ in dieser Geschichte, können locker mit denen aus einer griechischen Tragödie mithalten: es geht stellenweise sehr emotional, dramatisch sowie erschütternd zu!
Die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind raffiniert, ebenso wie die zu dem Vorgängerband, auch wenn ich die vielen sich überlappenden Verflechtungen manchmal etwas verwirrend fand, empfand ich „Das Gift des Bösen“ als interessantes, schaurig-schönes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

An sich super, aber nicht ganz mein Geschmack

Meeresglühen (Bd. 1)
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Die gut ersten 100 Seiten fand ich grandios:
Das atmosphärische Setting (ein Dorf in Cornwall), die interessanten, wirklich toll ausgearbeiteten Charaktere, den flüssigen sowie sehr geistreichen Schreibstil ...

Die gut ersten 100 Seiten fand ich grandios:
Das atmosphärische Setting (ein Dorf in Cornwall), die interessanten, wirklich toll ausgearbeiteten Charaktere, den flüssigen sowie sehr geistreichen Schreibstil und die mysteriöse, abwechslungsreiche Handlung.

Dann geht es zum nächsten Setting über, das große Mysterium ist grob klar und der Plot dreht sich nun um politische Intrigen, Machtkämpfe sowie Verschwörungen. Da mystische Königreiche mit strikten Hierarchien, Thronfolgerproblemen und „wer regiert warum“ mich einfach nicht interessieren, hat mir das Buch ab ca. dem 2/3 nicht mehr so gefallen.

Die Handlung in der mystischen Welt, die Herausforderungen, Abenteuer und Gefahren, bietet natürlich weiterhin richtig tolles Storytelling, detailreich ausgestattet & spannend – sie trifft nur einfach nicht meinen Geschmack!

Die vielen, klugen Bemerkungen zu Themen wie Toleranz bzw. Vorurteilen und Klassismus fand ich überaus gelungen: denn sie sind geschickt humorvoll nebenbei in die Handlung eingeflochten und kein bisschen pädagogisch, dafür um so anschaulicher & effektiver!!!

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Wenn zwei streiten...

Das Baby ist meins
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Die Autorin scheint über eine hervorragende Menschenkenntnis zu verfügen, denn die Art wie sie das Denken und Verhalten, bzw. deren Ursachen, beschreibt, ist scharfsinnig beobachtet, authentisch sowie ...

Die Autorin scheint über eine hervorragende Menschenkenntnis zu verfügen, denn die Art wie sie das Denken und Verhalten, bzw. deren Ursachen, beschreibt, ist scharfsinnig beobachtet, authentisch sowie herrlich augenzwinkernd!
Auch die Einblicke in die nigerianische Kultur, die gekonnt nebenbei eingebaut sind, sind faszinierend
Der Schreibstil ist unterhaltsam und mitreißend, die Charaktere sind undurchsichtig sowie psychologisch interessant, ja und die Handlung ist ein tragisch-komisches Kammerspiel, die den Corona Lock Down geschickt nutzt! Schade, dass die Geschichte nur gut 100 Seiten umfasst!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Ein etwas anderer Thriller

Die Lügen jener Nacht
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„Die Lügen jener Nacht“ ist ein psychologisch spannendes Kammerspiel mit sehr atmosphärischem Lokalkolorit, und einer außergewöhnichen Hauptfigur. Judith Merchants Schreibstil ist spielerisch kreativ und ...

„Die Lügen jener Nacht“ ist ein psychologisch spannendes Kammerspiel mit sehr atmosphärischem Lokalkolorit, und einer außergewöhnichen Hauptfigur. Judith Merchants Schreibstil ist spielerisch kreativ und sie beschreibt Mimis Gedanken, das Zwischenmenschliche, sowie das Setting ausführlich und lebendig.

Zum Finale hin laufen die geschickt gestreuten, aber sehr vagen, Spuren zusammen, sodass Mimis Erinnerungslücken und ihr seltsames Verhalten plötzlich Sinn ergeben. Mir erscheinen die Zusammenhänge, die schließlich zu dem bittersüßen Ende führen, allerdings ein klein wenig zu konsturiert.

Veröffentlicht am 30.11.2020

Unheimliche psychologische Spannung!

Hinter der roten Tür
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Dieses Buch ist etwas für Freunde von gruseliger, psychologischer Spannung!

Die Protagonistin ist auf der Suche nach einer entführten Frau, die als Kind schon einmal entführt wurde – sie glaubt sie zu ...

Dieses Buch ist etwas für Freunde von gruseliger, psychologischer Spannung!

Die Protagonistin ist auf der Suche nach einer entführten Frau, die als Kind schon einmal entführt wurde – sie glaubt sie zu kennen, weiß aber nicht woher und sie ist sich generell bei nichts sicher…

Sie hatte eine traumatische Kindheit: ihr Vater war und ist ein verrückter Wissenschaftler, ihre Mutter eine verrückte Künstlerin. Als sie nun in ihrem Heimatort zurückkehrt, um ihren Eltern beim Umzug zu helfen, reißen alte Wunden auf…

Auch die Entführte hatte eine traumatische Kindheit, ihre Eltern waren religiöse Fanatiker, das hat sie im Gegensatz zu der Protagonistin jedoch zu einer "Kämpferin" gemacht…

Die Entführungen sind äußerst mysteriös, weder damals noch heute gab/gibt es eine Spur!

Die Autorin schreibt wunderbar atmosphärisch und mitreißend. Die erdrückende Hitze des Sommers, der Wald am Ortsrand, verfallene Häuser, seltsame Kleinstadtbewohner – all das ist wunderbar unheimlich! Das Innenleben der Protagonistin und ihre persönlichen Ängste bezüglich Beziehungen und Mutterschaft zeigen wie groß der Schaden ist, den ihre egozentrischen Eltern angerichtet haben. Sie kämpft mit ihren inneren Dämonen und versucht gleichzeitig den Entführungen auf den Grund zu gehen – doch die Antworten, die sie findet sind verheerend und erschütternd!

Die psychologische Spannung ist subtil, aber anhaltend. Megan Collins legt geschickt falsche Fährten, aber auch Brotkrumen, und das Ende ist in doppelter Hinsicht überraschend!

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