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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2024

Spannende Crime Noir Geschichte und der passende Protagonist ist auch dabei

Bis in alle Endlichkeit
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Als Lee Crove, Privatdetektiv in einem San Francisco, das jede Menge Düsternis mit sich trägt, zufällig an einer Luxuskarosse, mit einer weiblichen Leiche obendrauf, vorbeikommt, ist das erst einmal nur ...

Als Lee Crove, Privatdetektiv in einem San Francisco, das jede Menge Düsternis mit sich trägt, zufällig an einer Luxuskarosse, mit einer weiblichen Leiche obendrauf, vorbeikommt, ist das erst einmal nur die Gelegenheit, ein paar interessante Bilder zu schießen und diese dann zu verscherbeln. Denn für ein paar Extrascheine ist sich Crove für nichts zu schade. Sowieso ist das irgendwie schon seine Grundhaltung, um durchs Leben zu kommen und in seinem Beruf kennt er so wenig Skrupel, um seine Auftraggeber mit einem zufriedenstellenden Ergebnis zu versorgen. Als sich herausstellt, dass es sich bei der Toten um die Tochter einer reichen einflussreichen High Society Dame handelt, wird daraus ein Fall, sein Fall. Die Selbstmordbehauptung der Polizei lässt die Mutter nicht gelten. Sie will wissen, was wirklich passiert ist und wer ihrem Kind das angetan hat. Und so macht sich Crove auf den Weg, die Dinge zu beleuchten. Dass das verdammt viele so gar nicht wollen und er dies auch durchaus zu spüren bekommt, hält ihn nicht ab, denn letztendlich hat er doch erstaunlich viel Ermittlerehre im Blut, um es sich nicht leicht zu machen und sich durchzubeißen, bis er sie hat, die Lösung.
Crove selbst würde wohl sagen, was ein heftiger Scheiß, aber etwas umgänglicher ausgedrückt, diese Geschichte hat es in sich, spannend auf ganzer Linie, mit jeder Menge Wendungen, die dann wieder etwas Neues freilegen und den Leser mehr wie einmal dazu zwingen, den eigenen Verdacht umzuwerfen und sich neu zu positionieren. Dazu der sehr flüssige Schreibstil und genau die richtige Taktung, all das führt zu einem sehr gelungenen Kriminalroman, mit einer überzeugend düsteren Note, die einem Crime Noir recht nahe kommt und aufs Beste unterhält.

Veröffentlicht am 08.09.2024

Exzentrisch und obsessiv, die innere Welt hinter der Fassade und so gut

Mein Mann
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Eine Familie, die trieft vor Glück, in ihren partnerschaftlichen Gefühlen und in ihrer geordneten Normalität. Die Fassade ist enorm vorzeigbar, aber was dahinter brodelt, ist eine Ehefrau, geliebt, repektiert, ...

Eine Familie, die trieft vor Glück, in ihren partnerschaftlichen Gefühlen und in ihrer geordneten Normalität. Die Fassade ist enorm vorzeigbar, aber was dahinter brodelt, ist eine Ehefrau, geliebt, repektiert, angesehen im Beruf und dem, was ihr Umfeld ausmacht und sie ertrinkt darin. Der Ausweg, die innere Revolte, das Antasten und Überschreiten von Grenzen, der Schrei nach der Eskalation, sieben Tage begleiten wir sie, die Mutter, die Frau, die mit dem Feuer spielt, dem Ehemann so viel abverlangt. Und bei all dem geschieht wenig und doch ganz viel. Dieser Mensch seziert sich selbst, in Form der Ich-Erzählerin und vor großem Publikum. Denn wir Leser sind ganz nah mit dabei. Und unser Empfinden, fassungslos, perplex, fasziniert von diesem getriebenen Wesen und von der Kunst der Autorin, dieses so meisterhaft zu gestalten. Und dann das Ende, aus Verdrehung wird Klarheit und dieses Werk, nun ist es wirklich groß.

Veröffentlicht am 08.09.2024

Ein Mordfall, der zur Serie wird und viel Südtiroler Flair

In Zeiten des Todes
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1992, das winterlichen Flair von Bozen in Südtirol wird gestört, durch eine Leiche. Der Fall um den Mord an einer jungen Prostituierten wird dem jungen Commissario Luther Krupp übergeben. Allzuviel Beachtung ...

1992, das winterlichen Flair von Bozen in Südtirol wird gestört, durch eine Leiche. Der Fall um den Mord an einer jungen Prostituierten wird dem jungen Commissario Luther Krupp übergeben. Allzuviel Beachtung soll die Sache nicht bekommen, doch Krupp und die ihm an die Seite gestellte Arianna Lici, im Gegensatz zu vielen ihrer Kollgen noch von der ehrlichen Art, geben sich alle Mühe, den Mörder auswendig zu machen. Dabei entdecken sie Dinge, die nahelegen, dass hier ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Sie begeben sich tief hinab, in die Abgründe von Prostitution und Drogenkriminalität. Wo andere wegsehen, schauen sie hin und gehen einen steinigen Weg, um die Geschichte voranzubringen. Und auch ein junger Journalist mit jeder Menge Ambitionen auf Beachtung in seinem Metier nimmt sich der Sache an, der möglichen Meriten wegen. Aber mit der Zeit, und wir reden von Monaten, verändert auch ihn das, was er ausgräbt, an sehr unschönen Geheimnissen, hin zu einer Haltung, vor allem der Sache zu dienen und nicht vornehmlich der eigenen Karriere.
Dieser Krimi, vielleicht auch Thriller, er hebt sich ab, von den üblichen auf Tempo und Action fokussierten Mordfallgeschichten. Hier nimmt das Umfeld der Südtiroler Bergwelt in bisschen den Speed heraus, aber die Spannung, die unterschwellige Bedrohung, die über allem liegt, sie gibt dem Buch eine besondere Note und lässt auch genug Platz für persönliche Nuancen bei den beteiligten Protagonisten. Die Geschichte, man wird Längen darin finden, wer danach sucht. Wenn man sich aber ihrer Taktung angleicht, fühlt man sich hier, eingebunden in ein sehr authentisches Geschehen, sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 08.09.2024

Ein fantastisches Abenteuer mit einem märchenhaften Flair

Klippo
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Klippo wird von seinen Eltern aus dem Schlaf gerissen. Wiederwillig kommt er aus dem Reich der Träume zurück und lässt sich in die wartende Kutsche setzen, die sie alle retten soll, hoffentlich, vor den ...

Klippo wird von seinen Eltern aus dem Schlaf gerissen. Wiederwillig kommt er aus dem Reich der Träume zurück und lässt sich in die wartende Kutsche setzen, die sie alle retten soll, hoffentlich, vor den bösen schrecklichen Salpetern. Sein Zuhause zurückzulassen nimmt der Junge nicht so schwer, denn ihm scheint das hier das Abenteuer zu sein, das er sich schon so lange gewünscht hat. Aber nicht ohne seinen Hermelin Red, der muss unbedingt mit und das gelingt gerade so, mit einem letzten verzweifelten Sprung. Dann kann es losgehen, auf zu einer Insel, die die Rettung bringen soll, zumindest hat man ihm das so gesagt. Und so galoppiert die Geschichte voran, spannend und mit einer ordentlichen Portion märchenhaftem Flair.
Als Leser wird man von der ersten Seite an mitgerissen, raus aus dem Alltag mitten hinein in das rasante Geschehen, das wir zusammen mit Klippo erleben dürfen bis hin zu einem Ende, das einfach genau richtig ist.
Ein herrliches Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 31.08.2024

Zwei ungleiche Frauen, ihre lebenslange Freundschaft und eine gute Geschichte drumherum

Unsere Jahre auf Fellowship Point
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Polly und Agnes verbindet eine lebenslange Freundschaft. Jedes Jahr aufs Neue haben sie die Sommermonate auf Fellow Point verbracht, einem herrlichen einmalig schönen Fleckchen Erde, dazu mit einer eigenen ...

Polly und Agnes verbindet eine lebenslange Freundschaft. Jedes Jahr aufs Neue haben sie die Sommermonate auf Fellow Point verbracht, einem herrlichen einmalig schönen Fleckchen Erde, dazu mit einer eigenen Geschichte und ganz besonderen Besitzverhältnissen. Nun haben sie beide die 80 überschritten und Agnes, eine bekannte angesehene Kinderbuchautorin, wird aufgefordert, ihre Memoiren zu schreiben. Und bei der Beschäftigung damit steigen die Erinnerungen an dieses, ihr Leben wieder in ihr auf. Es waren, wie es nun mal so ist, nicht nur schöne Dinge, die da an die Oberfläche zurückkehren und sehr oft ist es da auch Polly, die mit Mann und Kindern durchs Leben gegangen ist, sie umsorgt und sich dabei weitgehend zurückgenommen hat, die auf vielfältige Weise eine Rolle spielt. Ihrer beider Leben bereiten sich vor ihnen aus und wir als Leser erhalten einen sehr authentischen und intensiven Einblick dort hinein. Der gute angenehme Schreibstil vermittelt eine Nähe, die dazu führt, dass auch fast 700 Seiten zu keinen wirklichen Längen führen. Man ist gerne dabei, in guten und in schlechten Tagen, wenn die beiden Hauptprotagonistinnen ihr Leben Revue passieren lassen und es stellt sich heraus, so unterschiedlich sind die beiden Freundinnen gar nicht. Und auch in höherem Alter, wenn die Situation dann einfach eine andere ist, kann sich dies zeigen und es gelingt, dann doch noch einfach man selbst zu sein.
Diese ein ganzes Leben oder besser gesagt eben zwei umfassende Geschichte, sie hat einen sehr gut unterhalten, nichts ausgespart und es war schön, wie ehrlich man selbst mit seinem Handeln oder manchmal auch dem Gegenteil umgegangen ist. Ungekünstelt, echt, waren ihre Lebenswege und das Ende, es hat etwas nachwirken müssen, um es so richtig zugehörig in die Geschichte mit aufzunehmen. Aber ja, auch dies, kann man sagen, darf genau so sein, damit es das ist, ein gutes Buch.