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Veröffentlicht am 30.07.2023

nette Idee, aber konnte mich nicht abholen

Do The Hard Things First
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Was ist das?

Überblick und Selbstdisziplin statt Chaos und Überforderung: Wir kennen es alle: Die Steuererklärung ist fällig und der Chef wartet auf den Bericht, doch plötzlich muss ganz dringend das ...


Was ist das?

Überblick und Selbstdisziplin statt Chaos und Überforderung: Wir kennen es alle: Die Steuererklärung ist fällig und der Chef wartet auf den Bericht, doch plötzlich muss ganz dringend das Bad geputzt werden. So stapeln sich die unerledigten Aufgaben, die To-do-Liste im Kopf wird immer länger und zum Energiefresser. Denn die unschöne Angewohnheit, die schwierigsten To-dos als Letztes anzugehen – oder überhaupt nicht – führt zu Stress, Überforderung und Schuldgefühlen. Doch Prokrastination ist keine Charaktereigenschaft, sondern eine antrainierte Verhaltensweise, die sich umlernen lässt. Scott Allan hat ein Repertoire an 22 neuen Strategien zusammengestellt, mit denen Sie lernen, sich auf die wichtigsten Aufgaben des Tages zu konzentrieren und das Beste aus sich herauszuholen. Und das nicht erst morgen, sondern jetzt.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Paperback-Ausgabe mit Pappeinband. Das Buch hat fast das A5-Format und ist etwa 2cm dick. Der Einband ist in schlichtem Schwarz mit gelber Highlight-Schrift und weißer Grundschrift gehalten. Die Aufmachung ist dezent und ansprechend. Im Innenbereich ist die Gestaltung sehr clean und übersichtlich. Es ist ein reines Textbuch mit durchschnittlicher Papierdicke, was etwa für Markierungen nur bedingt geeignet ist, da diese durchdrücken.

Was erwartet einen?

Scott Allan ist im amerikanischen Raum als großer Mindset-Autor bekannt und hat schon sehr viele Titel herausgebracht. In diesem Buch geht es um das böse „Prokrastinieren“, wo alles auf einmal interessanter ist als die eigentliche Arbeit, vor der man sich drückt. Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt, wo Abschnitt 1 generell das Thema aufgreift, warum Angst und Ausreden die Grundproblematik sind. In Abschnitt 2 geht es um die 22 eigentlichen Schritte, die dabei helfen sollen, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Jeder Schritt - oder vielleicht sollte man es eher Impuls nennen – hat hierfür seinen eigenen paar (meist 3-4) Seiten. In Abschnitt 3 geht es um negatives Verhalten und wie man dies überwinden kann, während Abschnitt 4 noch einmal auf verschiedene Bereiche im Leben Bezug nimmt. Der Kern des Buches liegt jedoch auf Abschnitt 2.

Mein Fazit

Ich bin generell ein sehr großer Fan von Motivations- und Mindsetbüchern und habe daher auch bereits einige gelesen. Ich muss gestehen, dass ich den Autor vorher nicht kannte, was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass er durch Kurse und Workshops bekannt ist – ein Thema, was ich grundsätzlich nicht so mag. Der Autor hat keinen psychologischen Hintergrund, sondern teilt vielmehr Lebenserfahrung. Entsprechend liest sich aber auch sein Buch: Es ist regelrecht ein Vortrag, der versuchen soll, zu motivieren. Mit vielen Beispielen, ganz viel „auch ich habe mal…“ und dem Versuch, dass der Leser seine eigenen Stolpersteine erkennt, müht sich der Autor meiner Meinung nach sehr ab. Die Art, wie der Autor zum Leser spricht, wirkte für mich aufgesetzt und zu gewollt. Das Buch ist entlarvend, aber nicht belehrend, was grundsätzlich gut ist. Gleichzeitig aber fühlte ich mich beim Lesen auf unterschwellige Weise unter Druck gesetzt. Es ist wahnsinnig schwer zu erklären, wieso. Aber da war irgendetwas zwischen den Zeilen, was mich statt zu motivieren irgendwie eher abgeschreckt hat.

Der Kern des Buches mit den 22 Schritten ist durchaus gut gelungen, aber gleichzeitig auch nicht die nagelneue Raketenwissenschaft. Viele Punkte kennt man (vielleicht zumindest in abgewandelter Form) und viele Sachen klingen in der Theorie gut, aber sind für mich dann irgendwie heiße Luft. Ablenkungen vermeiden, einfach loslegen, in den Kalender als „Verpflichtung“ eintragen, eine Liste erstellen oder auch der Punkt, Sachen zu delegieren, sind nette Ansätze, aber irgendwie nicht das, was ich mir erhofft habe. Insgesamt hat mir das Buch einfach zu wenig gegeben, auch wenn sicher der ein oder andere gute Punkt enthalten sind.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.07.2023

unterhaltsam für Zwischendurch

Wedding Date
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„Du bist wichtiger als die Hochzeit, Ama.“
(Elliott zu Ama in Wedding Date)

Worum geht’s?

Ama Torres ist Hochzeitsplanerin. Sie ist sogar eine großartige Hochzeitsplanerin – ihre Mutter war schließlich ...

„Du bist wichtiger als die Hochzeit, Ama.“
(Elliott zu Ama in Wedding Date)

Worum geht’s?

Ama Torres ist Hochzeitsplanerin. Sie ist sogar eine großartige Hochzeitsplanerin – ihre Mutter war schließlich sechzehnmal verheiratet. Und als ein glamouröser Instagram-Star sie engagiert ist das Amas Chance, endlich richtig durchzustarten. Einziges Problem: Den Blumenschmuck soll Elliot Blum gestalten, so will es die Braut. Elliot ist der Bad-Boy-Rockstar unter den Floristen, und seine Kreationen sind wahre Kunstwerke. Außerdem ist er Amas Ex, dessen Heiratsantrag sie vor zwei Jahren abgelehnt und dessen Herz sie gebrochen hat. Wie sollen die beiden die Hochzeit der Saison ausrichten, wenn sie sich weder ausstehen noch voneinander lassen können?
Wedding Date ist ein Einzelband.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Ama und Elliott in der Ich-Perspektive erzählt und spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Lange habe ich mit mir gehadert, ob ich dieses Buch aus der „Spicy Summer“-Reihe des Verlags lesen möchte. Denn auch wenn dieses Buch ein Einzelband ist, gehört es gedanklich zu einer Aktionsreihe. Und leider habe mich von dieser Reihe die bisherigne Titel gar nicht begeistern können, da ich sie viel zu sexuell und viel zu wenig Romcom fand. Nachdem jedoch eine Freundin von Wedding Date schwärmte, gab ich dem Buch eine Chance – und ich bin sehr froh darum. Denn dieses Buch ist ganz anders als die beiden Titel zuvor.

Ich mag ja Bücher, die sich mit anderen Labeln rühmen, nicht sonderlich. Denn „für Fans von Ali Hazelwood“ soll natürlich den Verkauf ankurbeln, aber niemand garantiert mir, dass es wirklich vergleichbar ist. Hier gilt aber, dass es ausnahmsweise zutrifft, wenngleich der für Hazelwood typische Mint-Bereich hier natürlich fehlt. Ganz im Gegenteil ist Ama etwas, was häufig Frauen sind: Weddingplaner! Und eine verdammt gute noch dazu. In ihrer Tätigkeit soll sie nun mit Protagonist Elliott zusammenarbeiten, der bedauerlicherweise ihr Ex ist. Und so sind wir auch schon mittendrin in einer bunten Mischung aus Wedding-Vibes, Second Chance und ein bisschen Enemies to (again) lovers. Eine Mischung, die sehr gut funktioniert, auch wenn eventuell der Wedding-Teil etwas zu präsent ist und die Beziehung mehr Energie hätte haben können.

Ama fand ich von Anfang an sehr sympathisch und mitreißend. Ihre Art ist cool und ich mochte, wie man durch sie Einblicke in die ganze Thematik hat. Und hier fährt die Autorin wirklich auf, das Thema Hochzeit spielt also nicht nur eine kleine Randrolle, sondern ist bedeutsamer Teil. Wer kein großer Fan von Einblicken in Themenbereiche ist, wird hier viele Längen empfinden. Ich liebe es aber, bei Büchern neue Berufe, neue Themen und Aspekte kennenzulernen. Und das, obwohl ich selbst nie heiraten möchte. Aber Ama hat mich definitiv reingezogen, aber die Autorin hat auch hier und da kritische Worte zu den aktuellen Hypes, dem ganzen zunehmenden Druck auf Hochzeiten. Durch Elliott hingegen gibt es auch ein paar Einblicke in die Themen rund um Floristik, Blumen und ihre Bedeutung. Das fand ich nicht ganz so interessant, aber es hat trotzdem gut gepasst und ich freue mich, dass hier eben auch dem männlichen Charakter Raum gegeben wurde (und dieser einen fast schon klassischen Frauenberuf ausübt!).

Die Beziehung der beiden ist klassische Second Chance mit ein bisschen „Zeit heilt die Wunden“, denn Ama hat einst seinen Antrag abgelehnt und entsprechend festgefahren sind die Fronten. Die Entwicklungen sind glaubwürdig, nichts wirkt überstürzt oder zurechtgedrückt, allerdings hätte ich gern noch deutlich mehr über Amas Sorgen und Ängste gehabt. Denn so gerät die Erklärung Bindungsängste etwas flach und geht als Kern der Problematik fast schon unter. Dafür ist dies das erste Buch der Reihe, wo ich das Gefühl habe, dass die Autorin auch wert auf die emotionale Ebene und nicht nur die Anziehung gelegt hat. Und vermutlich ist es auch das, was mich am Ende vom dem Buch überzeugt hat. Hilfreich war hierbei allerdings auch die Leichtigkeit des Schreibstils, die teilweise wirklich guten Witze – leider aber auch etwas überlagert von Fragezeichen bei einigen Übersetzungen, aber hey, immerhin versteht man alles. Ich kann nur festhalten, dass das Buch tendenziell in Richtung Ali Hazelwood Charme geht, mit guten Einblicken in das Hochzeitsthema mal etwas Ungewöhnliches aufbringt und mir durchaus Spaß gemacht hat, aber die Charakter- und Beziehungsentwicklung etwas mehr Raum hätte vertragen können.

Mein Fazit

Wedding Date ist ein leichter, lustiger Roman, der sehr viel das Thema Hochzeit beleuchtet, aber auch mit einer guten Second Chance Lovestory überzeugen kann. Es ist hier und da Luft nach oben, aber ich hatte viel Freude beim Lesen und finde das Buch wunderbar für Zwischendurch.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.06.2023

chaotisch, mitreißend und schmerzhaft

Things We Hide From The Light (Knockemout 2)
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„Du darfst nicht wegen dieser Sache untergehen. Du musst dich aus der Dunkelheit kämpfen.“
(Lucian zu Nash in Things we hide from the light)

Worum geht’s?

Polizeichef Nash Morgan ist für zwei Dinge ...

„Du darfst nicht wegen dieser Sache untergehen. Du musst dich aus der Dunkelheit kämpfen.“
(Lucian zu Nash in Things we hide from the light)

Worum geht’s?

Polizeichef Nash Morgan ist für zwei Dinge bekannt: Er ist ein guter Kerl und seine Uniformhose sitzt wie angegossen. Doch seit Nash im Dienst schwer verwundet wurde, leidet er unter PTBS und Depressionen. Denn er hat versagt und die einzige Familie, die er noch hat, in Gefahr gebracht. Obendrein muss er sich mit einer Stadt voller Bürger herumschlagen, die das Gesetz eher als „Leitfaden“ betrachten. Das letzte, was er gebrauchen kann, ist seine neue Nachbarin Lina, die ihn Dinge fühlen lässt, die er schon Lange nicht mehr gefühlt hat. Lina ist auf der Durchreise und hat einen wichtigen Auftrag in Knockemout zu erledigen. Als Nash dahinterkommt, warum Lina wirklich in der Stadt ist, werden aus Freunden erbitterte Feinde. Aber die Funken zwischen ihnen kennen den Unterschied zwischen Liebe und Hass nicht …

Things we hide from the light ist Band 2 der Knockemout-Reihe. Die Geschichte ist grundsätzlich in sich geschlossen, Vorkenntnisse aus Band 1 sind jedoch hilfreich, da die Rahmenhandlung weitergeht. Charaktere der Vor- und Folgebände kommen vor, Spoiler sind möglich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Lina und Nash in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Es sind potenziell triggernde Thematiken enthalten.

Meine Meinung

Nachdem ich Band 1 ja aufgrund des Booktok-Hypes wahnsinnig skeptisch gegenüberstand, mich dann aber in das sympathische Chaos und die fantastischen Charaktere verliebt hatte, war klar, dass ich Band 2 lesen werde. Durch die Thematik um Nash, der in Band 1 angeschossen wurde und seitdem nicht mehr ganz er selbst ist, war ich erst recht gespannt -und die Autorin hat meine Erwartungen absolut erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen.

Auch dieses Buch hat mir wieder gut 7 Stunden Lesezeit beschert, nachts um 1 Uhr auf dem Rückweg aus dem Urlaub, morgens um 8 Uhr auf dem Weg zur Arbeit – dieses Buch funktioniert immer. Ganz einfach, weil die Autorin die Geschichte so wahnsinnig leicht verpacken kann. Man lacht, man flucht, man schmunzelt und manchmal möchte man die Charaktere schütteln. Ich habe es selten, dass ein Buch so viele gute Emotionen in mir auslöst. Auch Things we hide from the light ist kein emotionaler Herzensbrecher, der einen bedrückt, aber die Themen um Nashs PTBS, seine Panikattacken und die allgemeine Verzweiflung der Charaktere um den immer noch entflohenen Entführer und Schützen bringen genug Ballast mit, dass es keine entspannte Sommer-Romcom ist. Den Leser erwartet wieder jede Menge Chaos, schnelle Dialoge, ein unglaublich rasante Dynamik und naja, noch mehr Chaos. Ich liebe das wirre Durcheinander, was so zufällig und realistisch wirkt und zugleich nie langweilig wird, einen aber auch nicht erschlägt.

Die Autorin haut auch hier wieder ganz viel in einen Topf: Smalltown, wo jeder jeden kennt, kombiniert mit der vermeintlich nur Durchreisenden, die merkt, dass sie eigentlich rastlos ist und Knockemout der Ort sein könnte, wo sie findet, was sie sicht. Die Crime-Story-Elemente gehen weiter, es gibt viele Entwicklungen und vor allem ein fulminantes Finale mit einigen Überraschungen und schockierenden Enthüllungen. Vielleicht ein bisschen drüber, aber hey, diese Geschichte hat so viel Energie, dass es einen nicht wirklich überrascht. Man hat mit Nash und Lina Opposites Attract, ein bisschen Haters to Lovers und Brother’s Ex/Brother’s Best Friend. Lina ist eigentlich nur für einen Job in der Stadt. Über ihre Tätigkeit als „Kopfgeldjägerin für Gegenstände“ erfährt man leider insgesamt nicht so viel, aber es sorgt für jede Menge Ärger, Gefahren – und witzige Momente. Nash ist ein Schatten seiner Selbst, geht zwar arbeiten und versucht, ein guter Polizeichef zu sein, aber ein Stück von ihm ist bei dem Schuss auf der Straße verloren gegangen. Der Leser erlebt seine dunklen Momente, die Verzweiflung und die bedrückenden Gedanken, die Nash teilweise plagen. Aber auch die Momente, wo langsam die Oberfläche aufbricht und das Leben wieder in Nash zurückkommt, Lina sei Dank und auch dank eines geretteten Hundes, den Nash eigentlich nur kurz versorgen möchte, der dann aber zum treuen Begleiter wird, den Nash vielleicht auch viel zu sehr gebraucht hat. Die Autorin lässt Nash durch Höhen und Tiefen gehen und zeigt vor allem, dass es kein gradliniger Prozess ist. Es ist keine Wunderheilung, kein „Liebe heilt alles“, nur ein „mit der richtigen Unterstützung kann man die ersten Weichen stellen“. Bonuspunkte dafür! Und auch der beschützerische Nash, der Lina teilweise auf die Palme bringt, und die risikoliebende Lina, die sich von nichts (erst recht nicht Nash) stoppen lässt, harmonieren wunderbar. Gegensätze ziehen sich an meets was sich liebt, das neckt sich!

Auch die ganzen Nebencharaktere performen wieder unglaublich gut. Nicht nur Naomi, Knox und Waylay, die man bereits in Band 1 kannte, überzeugen hier wieder. Knox und Nash haben wieder tolle brüderliche Auseinandersetzungen, Lina findet Anschluss in der Gruppe um Naomi und Sloane, als kleiner Antagonist ist Skeptischer Lucian am Start, der Lina nicht so sehr über den Weg traut. Außerdem gibt es ein paar Polizeibeamte, die sehr präsent sind. Hier ist vor allem Nolan, der eigentlich Nash quasi babysitten und beschützen soll, ein interessanter, weiterer Charakter, der nochmal ein paar andere Ansichten einbringt. Ich mag einfach das Feeling und die Verbindungen der Charaktere untereinander, die füreinander durch das Feuer gehen würde, aber auch nicht davor zurückscheuen, sich zum Klären eines Problems einfach eine reinzuhauen. Schon jetzt bin ich da übrigens sehr gespannt auf Band 3, hier wurde schon viel angedeutet. Natürlich trifft man auf viele Klischees und Stereotypen in dem Buch, aber die Autorin hat einfach ein Feingefühl dafür, wie man die Sachen miteinander verweben kann, ohne dass es platt, langweilig oder wie bereits tausend Mal gelesen wirkt. Davor ziehe ich wirklich sehr den Hut und ich hoffe, dass nicht nur Sloane und Lucian, sondern vielleicht auch weitere Charaktere noch Bücher erhalten.

Mein Fazit

Things we hide from the light steht Band 1 in nichts nach. Von allem ein bisschen, jede Menge Witz und Gefühl, eine solide Crime-Story und ein geschundener Held, der langsam ins Leben zurückkehrt – mitreißende, unterhaltsame Geschichte mit Spaß- und Suchtfaktor!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.06.2023

eine wunderbare, etwas andere Liebesgeschichte

Wo du uns findest (Light in the Dark 2)
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„Drei Worte, die nichts kosten, aber alles bedeuten.“
(Bens Gedanken in Wo du uns findest)

Worum geht’s?

Für Melina wird ein Traum wahr, als ihre Kochvideos im Netz viral gehen und es so aussieht, ...

„Drei Worte, die nichts kosten, aber alles bedeuten.“
(Bens Gedanken in Wo du uns findest)

Worum geht’s?

Für Melina wird ein Traum wahr, als ihre Kochvideos im Netz viral gehen und es so aussieht, also könnte sie bald von ihrer Leidenschaft leben. Lieber als mit ihren Followern verköstigt sie ihre neuesten Kreationen jedoch mit ihrem Freund Ben. Doch der hat mit anstrengenden Prüfungen zu kämpfen und zieht sich immer mehr von ihr zurück. Mel leidet darunter, nicht mehr zu ihm durchzudringen, ihm nicht helfen zu können. Während Ben kaum noch das Haus verlässt, sucht Mel Ablenkung in der Welt der Influencer. Ihre große Liebe steht plötzlich vor einer großen Herausforderung: Dem Leben selbst.

Wo du uns findest ist Band 2 der „Light in the dark“-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber hilfreich. Es sind Spoiler zu Band 1 enthalten.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Ben und Melina geschrieben. Es spielt hauptsächlich auf zwei Zeitebenen – der Gegenwart und der Anfangszeit der Beziehung. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Thematiken.

Meine Meinung

Ich muss zugeben, dass ich ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Band 1 der Reihe von der Autorin war für mich ein gutes Buch, bei dem man auf emotionaler Ebene und auch mit der Protagonistin viel zu kämpfen hatte, aber der Kampf hat sich gelohnt. Ich hatte mich in dem Buch in die Freundin Alicia verliebt und war dementsprechend etwas ernüchtert, als ich sah, dass Band 2 um Ben und Melina gehen – vor allem, da die beiden bereits ein Paar sind.

Aber lasst mich ehrlich sein: Dies ist ein Buch, was auf dem Buchmarkt einfach viel zu selten ist. Ein Buch, was man nicht vermisst hat, aber wenn man es liest, wird einem bewusst, wie sehr man es vielleicht gebraucht hat. Denn dieses Buch thematisiert das, was nach dem romantischen, zuckerwatte-rosarote Brille-wunderschön-auf Wolken-Gehen-Momenten kommt: Die Realität einer Beziehung. Ich weiß, dass viele Leute Bücher lesen, um zu entkommen, der Wirklichkeit zu entfliehen, zu schwärmen und zu träumen. In Büchern findet man diese süßen Momente, wie ein Paar zueinander findet, die Funken fliegen und dann gibt es einen dreiseitigen Epilog, wie sie heiraten, Kinder kriegen und happily even after leben. Und wir alle wissen, dass das zumeist nur in Büchern vorkommt. Wo du uns findest ist da anders, denn hier begleiten wir Melina und Ben, die bereits seit über eineinhalb Jahren zusammen sind, zusammen wohnen – und sich voneinander entfernen. In Rückblicken erlebt der Leser, wie sich beide kennengelernt haben, sich verliebt haben, wie viel Witz und Rücksicht in der Beziehung herrschte. Und in der Gegenwart erfährt der Leser, wie der Glanz des Verliebtseins weggefallen ist.

Das Buch selbst hat keinen wirklichen Spannungsbogen. Es gibt kein weltbewegendes Drama, keine großen Intrigen. Es gibt jede Menge Wirklichkeit, Hindernisse und Stolpersteine. Ben, der sich Nachtschichten um die Ohren schlägt, weil er so sehr Arzt werden will, dass er nicht merkt, wie er an dem Druck zerbricht. Wie sehr mehr und mehr abrutscht und so verzweifelt darauf hinarbeitet, seinen Vater – den großen bekannten Arzt – glücklich zu machen, dass er sich selbst verliert, seine Passion, seine Lebensfreude. Zwischen Panikattacken, Verzweiflung und Unachtsamkeiten zerfällt Ben vor den Augen des Lesers Stück für Stück. Man möchte ihn halten, ihn wachrütteln und ihn warnen. Aber keine Chance… Gleichzeitig ist dort Melina, unglaublich liebenswert, aufstrebender Youtube-Star, glaubt an das Gute im Menschen und verliert vielleicht hierbei sich selbst manchmal aus den Augen. Mit Melina erlebt der Leser wunderschöne Glücksmomente, ihre ersten Erfolge als Youtuber, aber auch ihre ersten Negativerfahrungen, geprägt von etwas Naivität und vor allem jeder Menge Vertrauen in die Menschheit. Während sie immer mehr aufblüht, erlischt Bens Licht immer mehr. Melina bemerkt es und versucht, ihn zu unterstützen. Aber Ben ist gut dadrin, sie von sich zu stoßen. Niemand soll die Dunkelheit in seinem Inneren miterleben.

Diese Buch ist definitiv anders. Die grundlegende bedrückende Stimmung kommt daher, dass Ben und Melina für den Leser wie zwei gute Freunde sind, denen man beim Leiden zuschaut und denen man so gerne helfen würde. Fiese Worte, die nicht so gemeint sind. Fehlende Teilnahme von Ben an Melinas Leben, nicht, weil er sie nicht liebt und es ihn nicht interessiert, sondern weil sein Kopf vor Ängsten überläuft. Ja, auch ein kleiner Fehlschlag im Bett, der so passieren kann und sicher in vielen Beziehungen auch gelegentlich vorkommt. Und über allem steht die Erkenntnis: Es scheitert niemals an der Liebe, sondern das Leben grätscht zu sehr dazwischen. Wo du uns findest ist daher für mich ein wahnsinnig ehrliches und realistisches Buch. Die Autorin hat sich für Entwicklungen entschieden, die sicher nicht jeder gut findet, die für mich aber glaubhaft und nachvollziehbar waren. Ich mag hierbei vor allem die Botschaft, dass Liebe eben nicht alles heilen kann, denn das wird viel zu häufig in Büchern propagiert. Melinas und Bens Geschichte hat mich wirklich tief berührt, aber auf einer ganz anderen Ebene als die meisten Liebesromane. So echt, so ehrlich und so realistisch, so berührend und gleichzeitig löst dieses Buch eine greifbare Verzweiflung beim Lesen aus. Die Autorin zeigt, dass nicht immer ein großer Knall kommen muss, sondern dass es manchmal ein schleichender Prozess. Die Charaktere reflektieren sehr viel in diesem Buch und gleichzeitig merkt man eben, dass manchmal der Wille, etwas zu retten, nicht ausreichen kann. Eine Beziehung ist Arbeit, eine Liebe ist mehr als ein „Ich liebe dich“ und eine Verbindung braucht Pflege. Aber das Buch zeigt auch deutlich, warum es sich zu kämpfen lohnt.

Mein Fazit

Wo du uns findest ist ein etwas anderer Liebesroman, der da ansetzt, wo die meisten aufhören. Gnadenlos ehrlich und realistisch ist es, als würde man zwei gute Freunde dabei begleiten, wie die Realität sie einholt. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung, berührend und mitreißend geschrieben und gleichzeitig so simpel und kompliziert. Ein wundervolles Buch, was ich sehr empfehlen kann.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.06.2023

schwacher Start, tolle zweite Hälfte

Dreamland Billionaires - The Fine Print
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„Meine Träume sind groß genug für uns beide.“
(Zahra zu Rowan in The fine print)

Worum geht’s?

Rowan Kane und seine Brüder sollen das milliardenschwere Imperium ihres Großvaters erben: Dreamland. ...

„Meine Träume sind groß genug für uns beide.“
(Zahra zu Rowan in The fine print)

Worum geht’s?

Rowan Kane und seine Brüder sollen das milliardenschwere Imperium ihres Großvaters erben: Dreamland. Freizeitparks, Produktionsfirmen, Fünf-Sterne-Hotels, das alles könnte ihnen gehören. Doch wenn sie das Erbe antreten wollen, muss jeder von ihnen eine Aufgabe erfüllen. Rowan, der einstige Träumer, der sich seit Jahren hinter einem Maßanzug und einer eiskalten Fassade verbirgt, soll eine neue Attraktion für Dreamland entwerfen. Widerwillig macht er sich an die Arbeit und trifft auf die schlagfertige Zahra, die ihn mit ihrer quirligen Art fast in den Wahnsinn treibt. Im einen Moment diskutiert er hitzig mit ihr, im anderen kann er nur daran denken, ihr nahe zu sein. Sie weckt Gefühle in ihm, die er lange verdrängt hat. Aber er ist ihr Boss. Und er hat ein Geheimnis, das sie nie erfahren darf.

Dreamland Billionaires – The fine print ist Band 1 der Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Folgecharaktere kommen jedoch bereits vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Zahra und Rowan geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Heute wenden wir uns mal wieder einem der „Hyped on Tiktok“-Büchern zu, wobei ich gestehen muss, dass ich das Buch mehr auf Instagram als Tiktok gesehen habe. Hauptsächlich aber aufgrund der Empfehlung einer Freundin durfte das Buch bei mir einziehen, weswegen ich mich vorher gar nicht so sehr damit auseinander gesetzt habe. Rückblickend muss ich sagen, dass ich darüber ganz froh bin, denn sonst hätte ich mich vermutlich über den Klappentexthinweis mit dem Geheimnis geärgert bzw. etwas anderes erwartet.

Der Einstieg in das Buch fiel mir schwer und leicht zugleich. Leicht, da die Autorin einen sehr angenehmen Schreibstil hat und man quasi durch die Seiten fliegt. Schwer, weil die Geschichte am Anfang sehr abgehakt, sprunghaft und durcheinander, aber zugleich zurechtkonstruiert wirkt. Es gibt kleinere und größere Fragezeichen, die die Autorin bis zum Ende nicht beantwortet, aber die man großzügig unter künstlerische Freiheit und vielleicht Schicksal subsumieren kann. Die Geschichte ist ein bisschen Disney in allen Facetten: Wir haben Zahra, die von ihrem Exfreund so sehr verraten wurde, dass sie ihre eigenen Ambitionen runtergeschraubt hat und ihre Entwicklung ein bisschen an Cinderella Story erinnert – vom Normalo zur Prinzessin. Wir haben Rowan, der einst ein Träumer war, aber durch die väterliche Missachtung das Träumen verlernt hat – und zu einem geschäftstüchtigen, gefühlskalten Fast-Tyrannen wurde. Wir haben Dreamland, den Erlebnispark, der so sehr an Disneyland erinnert, dass ich mehr als einmal Disneyland gelesen habe. Wir haben den verstorbenen Großvater, der seine drei Enkel auf eine individuelle Mission schickt, um etwas wiederzufinden, was sie verloren haben. Und so sehr ich anfangs unsicher war, ob mich das Konzept überzeugen kann: Ja, das tut es!

Zwar mangelt es der Geschichte auch an vielen kleineren Aspekten, aber die Autorin hat sich viel Mühe gegeben. Die erste Hälfte war solide, wenn auch etwas wirr und vor allem für mich zu sehr konstruiert. Man konnte genau merken, wieso die Autorin welche Szene wie einbaut, um in der Geschichte weiterzukommen. Hier hatte ich manchmal leider auch das Gefühl, dass sie zu viel möchte und hierunter leidet teilweise dann doch leicht die Nachvollziehbarkeit. Ist man jedoch erstmal in der Geschichte, dem Grundkonstrukt (Zahras neuer Job als Entwicklerin für den Park, Rowans zunehmendes Interesse an Dreamland in nicht nur finanzieller Hinsicht) angekommen, entfaltet die Autorin ihr wahres Potenzial. Zahra und Rowan sind irgendetwas zwischen Haters to Lovers (spritzige Wortgefechte, die auf Seiten von Zahra für eine Mitarbeiterin teilweise aber doch schon etwas zu mutig sind) und Opposites Attract (der reiche CEO ohne viel Gefühl und das normale Mädchen, was so viel Liebe gibt und mit so viel Empathie durch die Welt geht). Es funktioniert nach anfänglich für mich etwas anstrengenden Streits, auch wenn ich mir generell etwas mehr Tiefe für die Gefühle der beiden gewünscht hätte.

Die zweite Hälfte hatte dann aber kompletten Suchtfaktor. Unvermeidliche Entwicklungen, überraschende und nicht so überraschende Enthüllungen, unglaublich süße Dates, jede Menge hin und her, da beide nicht glauben, zueinanderzupassen und sich zu verdienen. Missverständnisse, der Druck von draußen, die Schatten der Vergangenheit – hier kommt viel zusammen und es hat gut gepasst. Hier liegt die große Stärke der Autorin vor allem bei Rowans Charakterentwicklung, die so glaubwürdig und nachvollziehbar war, aber vor allem einfach schön- Rowan, wie er langsam wieder ein Mensch wird und die Welt durch Zahras Augen sieht. Rowan, der wieder Sachen des Herzens wegen und nicht aus Berechnung macht. Rowan, der wieder anfängt, zu träumen. Und Zahra, die nach ihrer großen Enttäuschung bereit ist, der Liebe eine neue Chance zu geben. Zahra, die nach so viel Geben auch vom Schicksal etwas zurückbekommt. Natürlich gibt es auch viel Drama und auch Dreamland gerät nie aus dem Fokus.

Was ich jedoch etwas unangenehm fand, waren ehrlich gesagt die Sexszenen. Es knistert zwischen beiden gewaltig, aber die Sexszenen waren für mich bisschen drüber. Sie passten auch nur bedingt zu den Charakteren und ich hatte einfach so sehr das Gefühl, dass die Autorin beliebte Klischees und Tiktok-Erwartungen erfüllen wollte, ungeachtet, ob es zum Buch und ihren Figuren passt. Die Szenen habe ich dann großzügig quergelesen und da es auch nicht übermäßig viele Momente sind, ist das noch in Ordnung.

Ich habe die zweite Hälfte des Buches wirklich sehr geliebt, aber die erste Hälfte war deutlich schwächer. Ich habe jedoch große Hoffnung für Band 2 und 3, dass die Autorin hier das Gleichgewicht viel besser hinbekommen wird.

Mein Fazit

The Fine Print ist ein guter Reihenauftakt, der mit einem schwachen Start aber dafür einer umso stärkeren zweiten Hälfte letztendlich begeistern kann. Besonders die Entwicklung von Rowan ist der Autorin gut gelungen, die Liebesgeschichte hätte etwas mehr Substanz vertragen können, aber ist trotzdem greifbar. Ich freue mich schon auf die Folgebände.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]