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Veröffentlicht am 14.07.2022

war leider nicht meins

Memories of a Highschool Crush (Baileys-Serie 8)
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„Das Herz will, was es will, ungeachtet der Konsequenzen und ob es Sinn ergibt.“
(Kingston zu Stella in Memories of a Highschool Crush)

Worum geht’s?

Kingston Bailey traut seinen Augen nicht: Als ...

„Das Herz will, was es will, ungeachtet der Konsequenzen und ob es Sinn ergibt.“
(Kingston zu Stella in Memories of a Highschool Crush)

Worum geht’s?

Kingston Bailey traut seinen Augen nicht: Als er nach einem Arbeitsunfall im Krankenhaus landet, steht plötzlich seine Highschool-Liebe Stella vor ihm. Stella, mit der er nie zusammen sein konnte, weil sie die Ex seines besten Freunds ist. Nach dem Abschluss war sie damals nach New York gezogen und hatte Alaska hinter sich gelassen. Nun ist sie zurück, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Doch dieses Mal wird Kingston sie nicht gehen lassen und will endlich ihr Herz erobern. Er ahnt nicht, dass ihm schon wieder jemand zuvor gekommen ist …

Memories of a Highschool Crush ist Band 8 der Baileys-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Vorbände und des Folgebands kommen jedoch vor und entsprechend gibt es viele Spoiler. Vorkenntnisse sind jedoch nicht zwingend nötig.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Kingston und Stella in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Als bekennender Baileys-Fan habe ich mich eigentlich sehr auf die Rückkehr nach Lake Starlight gefreut. Zwar hatten Kingston und Stella in den Vorbänden selten Erwähnung gefunden, aber zumindest in den Grundzügen wusste man, dass es hier um zweite Chancen, verpasste Chancen und verschmähte Liebe gehen wird. Dass ich tatsächlich beim Lesen des Buches das Buch abbrechen werde, hätte ich allerdings niemals gedacht.

Die Geschichte beginnt wie immer mittendrin. Stella ist nach Lake Starlight zurückgekehrt, das wusste man bereits aus den Vorbänden, wo sie auf dem Blind Speed Dating Event von Juno aufgetaucht war. Sie ist wegen ihrer Mutter zurückgekehrt und arbeitet nun im örtlichen Krankenhaus als Assistenzärztin. Kingston tut das, was Kingston immer tut: In Brände laufen, Menschenleben retten, mit Frauen flirten. Es ist klar, dass sich im Krankenhaus ihre Wege kreuzen werden und das geschieht, als Kingston verletzt wird. Die Aufregung in der Bailey-Familie ist groß: Stella ist zurück. Denn jeder erinnert sich, dass Stella, Kingston und Kingstons ehemals bester Freund Owen damals unzertrennlich waren, bis alles auseinanderbrach, Owen und Kingston sich zerstritten und hierbei auch Kingstons angedachte Zukunft den Bach runterging. Auslöser? Eine Dreiecksgeschichte. Und jetzt? Datet Stella ausgerechnet Lou, einen der engsten Freunde und Kollegen von Kingston…

Es fällt mir wahnsinnig schwer, es zu sagen, aber dieses Buch konnte mich gar nicht catchen. Ich weiß nicht einmal, wieso. Aber nach knapp der Hälfte war bei mir so sehr die Luft raus, dass ich gar kein Interesse mehr hatte, weiterzulesen. Und auch bis dahin war es mehr Krampf als Freude. Liegt es daran, weil ich die Vibes zwischen Kingston und Stella von Anfang an nicht mag? Daran, dass es ein klassischer Fall von „Die Geschichte wiederholt sich“ ist oder vielleicht daran, dass es einfach zu viel mittlerweile alles ist? Denn zum ersten Mal ging mir der Bailey-Clan auf die Nerven. Und zwar so richtig. Denn ein Großteil des Buches dreht sich nicht um Kingston und Stella, nein, um den Rest und das ganze Drumherum. Stella stolpert sofort munter in das Leben der Baileys zurück, darf miterleben, wer jetzt schon wieder alles schwanger ist (gefühlt jeder), welche Babys gerade auf die Welt gekommen sind (und Stella bringt noch eins selbst auf die Welt) und sowieso war alles nur Baby, Baby, Baby. Es war für mich einfach nur anstrengend und ich habe es einfach gar nicht mehr fühlen können.

Der ganze Witz und Charme der Baileys kam für mich in diesem Buch gar nicht rüber, es fehlte die Leichtigkeit und der Spaß. Grandma Dori hat mich genervt, die Charaktere (hier vor allem Phoenix und Sedona) fand ich wahnsinnig anstrengend und auch das Drumherum, was Stella und Kingston immer wieder auf die Situation anspricht, war irgendwie unangenehm. Ich habe zwischen beiden leider gar keine Chemie spüren können, Stella macht Kingston auch recht eindeutig klar, dass sie kein Interesse daran hat, mit ihm was anzufangen. Normalerweise ist es ja toll, wenn der Mann nicht aufgibt, aber hier wirkte es einfach gezwungen. Ganz übertrieben gesagt: Es wirkte fast so, als wäre Kingston einfach nicht darüber hinweg, dass er das Mädchen damals nicht bekommen hat. Wieso er sie überhaupt möchte, was Stella für ihn ausmacht, das alles bleibt offen und fehlte mir, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich entnervt aufgegeben habe. Denn während beide unnötig herumeiern, sich immer wieder mit „nein, ich will doch nicht“ voneinander stoßen. Als es dann darauf hinausläuft, dass beide zufälligerweise zu einem gemeinsamen Wochenende unterwegs sind, von dem man genau weiß, wie es eh verlaufen wird, war für mich einfach der Ofen aus. Wenn ich nach der Hälfte des Buches nicht einmal ansatzweise die Faszination der Charaktere füreinander verstehen kann (oder es in meinen Augen keine gibt), dafür aber gefühlt 20 Schwangerschaftsstories, eine Hochzeit, eine Geburt und jede Menge sinnloses Drumherum gelesen habe, ist es einfach nicht mein Buch.

Daher kann ich nur sagen, dass ich schweren Herzens und leider komplett unbegeistert das Buch nach gut der Hälfte abgebrochen habe. Ob ich für den finalen Band nach Lake Starlight noch einmal zurückkehren werde? Mal schauen. Aber das hier war definitiv nicht mein Buch.

Mein Fazit

Memories of a Highschool Crush hat mich leider enttäuscht und nicht abholen können. Ich habe Stella und Kingston nicht verstanden, es war mir zu viel Drumherum und zu viel Fokus auf die anderen Baileys, sodass ich letztendlich nach der Hälfte das Buch abgebrochen habe.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.07.2022

schwache Geschichte

Still missing you
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„Die Welt ist die verrückteste unserer Etappen, bevor wir endlich Frieden finden.“
(Hazels und Dereks Pflegeoma Betty in Still missing you)

Worum geht’s?

Zur Beerdigung ihrer Großmutter kehrt Hazel ...

„Die Welt ist die verrückteste unserer Etappen, bevor wir endlich Frieden finden.“
(Hazels und Dereks Pflegeoma Betty in Still missing you)

Worum geht’s?

Zur Beerdigung ihrer Großmutter kehrt Hazel widerwillig in die Kleinstadt zurück, aus der sie überstürzt geflohen ist. Denn niemand sollte je erfahren, wie sehr Hazel ihren Pflegebruder Derek geliebt hatte und dass er ihr Herz brach, ohne es zu wissen. Da hilft es nicht gerade, was ihr und ihren Pflegegeschwistern bei der Testamentseröffnung verkündet wird: Alle zusammen sollen eine alte Villa der Großmutter erben und diese zu einem Hotel umbauen. Und dann tauchen auch noch alte Notizbücher auf, die Hazels Gefühle für Derek enthüllen ...

Still missing you ist Band 1 der Still you-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Rahmenhandlung um das Hotel wird jedoch noch fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Derek und Hazel in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Still missing you ist mein erstes Buch von der Autorin. Es war der Klappentext, der mich angesprochen hat. Second Chances, alte Notizbücher und eine Kleinstadt? Das ist doch die perfekte Mischung. Da ich über den Schreibstil der Autorin bisher auch viel positives gehört habe, war klar, dass das Buch auf meiner Leseliste landet. Doch am Ende konnte es mich leider nicht wirklich überzeugen.

Die Geschichte startet turbulent. Hazel kehrt nach Eastwood zurück, nachdem sie vor sechs Jahren abgehauen ist. Sie lebte in einer Pflegefamilie und hatte mehrere Pflegegeschwister. Einer von ihnen war Derek, der ihr aber das Herz gebrochen hat und sie nicht begleiten wollte, als sie Eastwood verließ. Nun muss sie wegen der Testamentseröffnung zurück und hier sitzt der Schock tief: Die Großmutter hinterlässt allen gemeinsam die Villa, aber nur unter der Bedingung, dass sie das Haus gemeinsam renovieren und ein Hotel eröffnen. Gemeinsam? Das ist eine Herausforderung. Denn insbesondere Hazel und Amber liegen sich extrem in den Haaren, nach dem Herzbruch mag Hazel auch von Derek nicht unbedingt viel wissen und sowieso verbindet Hazel mit Eastwood viel Negatives, denn Hazel wurde damals von der Pflegemutter regelrecht tyrannisiert. Ist dies nun die zweite Chance oder bricht Hazel endgültig mit ihrer Vergangenheit?

Was soll ich sagen? Am Anfang war ich total begeistert von dem Buch. Das lag wahrscheinlich hauptsächlich an der starken Protagonistin Hazel, die wortgewandt und spitzzüngig durch die Welt geht. Sie lässt sich wenig sagen, hat viel Meinung und teilt diese auch mit. Entsprechend spritzig startet die Geschichte, das Wiedersehen gleicht einer mittleren Katastrophe und die Idee, gemeinsam das Hotel zu renovieren, wird zur Herausforderung. Aber dann hört es mit der Begeisterung auch schon auf. Die im Klappentext erwähnten Notizbücher finden nur einen kurzen Moment der Erwähnung und waren ehrlich gesagt der Rede – zumindest für die Lovestory – wenig wert. Die Charaktere eiern total umeinander herum, die Dynamik zwischen den Charakteren fühlt sich komisch an. Man wartet eigentlich permanent darauf, dass wieder jemand was Falsches sagt oder tut, damit sich wieder gestritten wird. Irgendwann, ohne nachvollziehbaren Grund, wendet sich das Blatt und alle mögen sich. Gleichzeitig halten alle Hazel immer wieder vor, dass sie nach New York abgehauen ist, obwohl sie wissen, was ihre Pflegemutter ihr angetan hat. Trotzdem hält Derek es ihr vor, der damals die Chance hatte, mitzugehen, aber erst jetzt offenlegt, wieso er nicht mitgehen konnte – obwohl er es Hazel auch damals hätte sagen können. Eigentlich steht nur Ryan auf Hazels Seite und der wirkt gleichzeitig dermaßen übertrieben und aufgekratzt, dass er mich irgendwann genervt hat. Die Renovierung des Hauses geht schleppend voran, nimmt aber auch einiges an Raum im Buch ein. Irgendwie fehlte mir etwas, woran ich mich festhalten konnte beim Lesen, eine treibende Kraft für das Buch. Es gab keine Überraschungen, keine wirklichen Auf und Abs. Nach einem starken Start plätscherte es einfach nur noch vor sich hin, mit kleineren Streits, etwas Smalltown-Spaß und kaum Entwicklung bei den Charakteren. Gegen Ende hin tritt dann vorhersehbar das Böse auf und es scheint so, als wären wieder alle gegen Hazel, aber Derek hat natürlich die absolut rettende Idee. Mit einem bildgewaltigen Finale und jeder Menge „happy family“ schließt das Buch. Um ehrlich zu sein, war ich hierüber mehr als froh und habe mich gleichzeitig gewundert, dass ich es wirklich bis zur letzten Seite gelesen habe. Die Charaktere sind einfach zu eintönig, handeln manchmal vielleicht auch nicht gerade altersentsprechend, die Geschichte hat wenig Tiefe, obwohl so viele gute Ideen und durchaus diskutable Thematiken in der Geschichte angelegt waren. So vieles hätte durch Kommunikation auch gelöst werden können, aber es war, als hätte alles immer nur als Sprengstoff eingebaut werden sollen.

Und dann ist da natürlich noch die im Klappentext proklamierte Liebesgeschichte. Die hätte das Buch vielleicht retten können, war dann aber leider nicht so. Nicht nur, dass Derek für mich ein absolut flacher, nichtssagender Charakter war, fehlte mir einfach zu viel. Die „alte Zeit“ wird zu wenig beleuchtet, in der Gegenwart verbindet beide irgendwie nichts mehr. Mir fehlte das Knistern zwischen den beiden. Von Anfang an ist Derek Hazel gegenüber unfair und eigentlich wird man auch nie das Gefühl los, dass es sich ändert. Wieso Derek damals nicht mitgekommen ist, wird kurz aufgeklärt und abgehakt, dabei hätte man es einfach damals schon klären können und vielleicht wäre dann alles anders gekommen. Dass sich jetzt alles gefühlt wiederholt, hat’s nicht besser gemacht. Auch hier: Wie viel hätte verhindert oder geklärt werden können, wenn man miteinander geredet hätte, statt wegzulaufen oder einfach dichtzumachen? Ich konnte die Liebesgeschichte leider gar nicht greifen.

Mein Fazit

Still missing you konnte mich mit einer schwachen Geschichte, eintönigen Charakteren und einer von Fehlkommunikation geprägten Liebesgeschichte nicht begeistern. Während anfangs die spitze Art der Protagonistin noch toll war, fielen im Laufe der Geschichte nach und nach alle Sympathien. Leider war dies nicht meine Geschichte und ich werde auch nicht nach Eastwood zurückkehren.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.05.2022

konnte mich leider nicht abholen

Carry me through the night
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„Aber ich muss zugeben, dass ich ihr Lachen vermisse. Die Hoffnung, die sie mir gegeben hat, ich wäre doch noch nicht vollkommen versaut für die Liebe.“
(Ryan in Carry me through the night)

Worum geht’s? ...

„Aber ich muss zugeben, dass ich ihr Lachen vermisse. Die Hoffnung, die sie mir gegeben hat, ich wäre doch noch nicht vollkommen versaut für die Liebe.“
(Ryan in Carry me through the night)

Worum geht’s?

Auf einem Stipendiaten-Empfang der Berkeley Universität trifft Autumn auf Ryan. Seine geheimnisvolle Art zieht sie magisch an – obwohl ihre oberste Regel lautet: Verschenke nie dein Herz, denn Gefühle machen angreifbar. Trotzdem flirtet sie mit Ryan. Trotzdem kommen sie sich immer näher. Was unverbindlich beginnt, wird schnell eine emotionale Achterbahnfahrt. Bis Ryan von einem Tag auf den anderen spurlos aus Autumns Leben verschwindet und ihr damit das Herz bricht. Doch als sie ihn zufällig wiedertrifft, muss sie erkennen, dass sich nichts an ihren Gefühlen für ihn geändert hat. Aber kann sie Ryan wirklich verzeihen, dass er sie geghostet hat? Und was steckte hinter seinem Verschwinden?

Carry me through the night ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Autumn und Ryan in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet keine triggernde Thematiken. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Dieses Rezension zu schreiben fällt mir wahnsinnig schwer. Das liegt einmal daran, dass es sehr selten der Fall ist, dass ich ein Buch abbreche. Und gleichzeitig ist es schwer, zu erklären wieso, ohne groß zu spoilern. Von Leonie Lastella habe ich schon einige Bücher gelesen und sie bisher immer gemocht. Entsprechend groß war die Freude auf das Buch hier. Der Klappentext klingt relativ durchschnittlich und ich war gespannt, was dahinter steckt. Leider hätte ich mir gewünscht, dass der Klappentext anders oder vielleicht auch ehrlicher gewesen wäre.

Die Geschichte beginnt irgendwie wahnsinnig schnell und verwirrend. Autumn trifft Ryan bei einem Stipendiaten-Essen an ihrer neuen Universität. Autumn ist gerade von ihrer großen Familie „weggekommen“ und möchte jetzt ihr Leben genießen. Ryan hingegen ist bekannter Baseballer, Hottie, von Anfang an nicht wirklich durchschaubar. Beide treffen draußen aufeinander, unterhalten sich, verlassen an dem Abend gemeinsam noch das Essen, um zu einer Party zu fahren. Irgendwie geht die Geschichte rasend schnell, was einerseits erfrischend ist (normalerweise dauert es in New Adult Büchern ja immer etwas, bis es losgeht), gleichzeitig wirkte es für mich aber auch sprunghaft, gehetzt und wenig greifbar. Auf einmal treffen sich die beiden gelegentlich, irgendwas zwischen Affäre und Freundschaft plus, sie stoßen sich immer wieder voneinander weg und ich habe nie so wirklich verstanden, wieso. Autumn spricht die ganze Zeit davon, ihre Freiheit genießen zu wollen. Ryan bezieht sich die ganze Zeit auf sein Geheimnis. Und ich? War einfach nur verwirrt. Beide schafften es einfach nicht, mich zu catchen, zu begeistern oder gar, mich dazu zu bewegen, sie zu verstehen. Der Schreibstil ist leichtfüßig, die Geschichte geht inhaltlich und auch vom Lesen her schnell. Aber hängengeblieben ist wenig bis nichts.

Nach etwa einem Drittel des Buches wird Ryans Geheimnis offengelegt. Früh für diese Art von Büchern. Überraschend, weil ich mit so einer Erklärung nicht gerechnet hätte. Enttäuschend, weil es für mich so wenig Sinn gemacht hat. Was es ist, möchte ich aus Spoilergründen nicht offenlegen. Jedenfalls trafen so Ernüchterung und Überraschung aufeinander und gleichzeitig habe ich mich geärgert: Über den Klappentext, über die Aufmachung, über das Geheimnis. Der Klappentext ist in meinen Augen wenig zutreffend, denn Ryan taucht nicht ab und ghostet sie (das klingt so, als würde er monatelang verschwinden), sondern er ist aus privaten Gründen kurzzeitig weg und möchte danach weiterhin sein Geheimnis nicht offenlegen, was alles unnötig kompliziert macht und für mich leider nicht nachvollziehbar war. Weder, wieso er es bisher nicht getan hat, noch, wieso er es jetzt nicht tut bzw. nur sehr zögerlich macht. Es wirkte daher alles sehr gestellt und konstruiert und ehrlich gesagt auch nicht so glaubhaft, insbesondere da Ryan längere Zeit mit dem Geheimnis nichts zu tun hatte, angeblich aber nichts dagegen tun konnte. Leider war es so, dass die Geschichte nun auch nicht mehr wirklich ein anderes Thema außer dem Geheimnis und dem jetzigen Einfluss auf Ryans Leben hat und das Wiedersehen der beiden Protagonisten sich so krampfhaft anfühlte, dass ich an dieser Stelle nach gut 60% entschieden habe, das Buch nicht weiterzulesen. Das liegt vor allem auch daran, dass ich die Geheimnisthematik leider gar nicht mag (es ist sogar der Hauptgrund, wieso ich New Adult lese und keine „Erwachsenenromance“) und mich Autumn und Ryan bis dato eh nicht gecatcht haben. Ganz offen gesagt: Hätte im Klappentext bereits gestanden, was „Ryans Problem“ ist, hätte ich niemals zu dem Buch gegriffen.

Auch der angenehme Schreibstil von der Autorin konnte das Buch für mich nicht retten. Die Geschichte wirkte sprunghaft, wenig greifbar, das Ghosting etc. irgendwie unnötig und durch die Thematik um Ryans Geheimnis (die zugegeben von der Autorin sehr vielseitig beleuchtet und nicht unbedingt romantisiert wurde) gab die Geschichte für mich leider zu wenig her, sodass ich schweren Herzens entschieden habe, das Buch schlichtweg nicht beenden zu wollen. Ich denke, dass das Buch vielen Leuten jedoch sehr gefallen kann.

Mein Fazit

Carry me through the night ist sicher ein Buch, was vielen gefallen kann, mir leider nicht. Nach viel Durchhaltevermögen habe ich es bei 60% abgebrochen, da mich die Thematik um Ryans Geheimnis leider gar nicht begeistern konnte, die Liebesgeschichte für mich nicht greifbar oder überhaupt wirklich vorhanden war und ich auch mit den Charakteren nicht warm geworden bin.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.05.2022

zu wenig Handlung, zu wenig Entwicklung

Catching Stardust (Queen's University 1)
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„Ich weiß, dass du deine eigenen Probleme hast… und das ist vollkommen okay. Ich will… Ich bin nur nicht derjenige, der dir damit helfen könnte, sondern mache am Ende alles nur noch schlimmer.“
(Dominic ...

„Ich weiß, dass du deine eigenen Probleme hast… und das ist vollkommen okay. Ich will… Ich bin nur nicht derjenige, der dir damit helfen könnte, sondern mache am Ende alles nur noch schlimmer.“
(Dominic zu Ruth in Catching Stardust)

Worum geht’s?

Schmerz. Verlust. Depression. Als Ruth an die Uni in Belfast zurückkehrt, will sie genau das hinter sich lassen – ein Neuanfang, nachdem sie vor einem Jahr ihren besten Freund bei einem Unfall verloren hat. Womit sie nicht rechnet, ist Dominic, der nerdige, sarkastisch veranlagte Einzelgänger, der plötzlich immer wieder in ihrem Leben auftaucht und es so tatsächlich schafft, sie allmählich aus ihrer Einsamkeit herauszuholen. Schnell wird klar, dass die Anziehung zwischen den beiden größer ist, als sie zugeben wollen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach verdrängen und Ruth merkt bald, dass sie nicht die einzige ist, die mit ihren Dämonen zu kämpfen hat…

Catching Stardust ist Band 1 der Queen’s University Reihe und in sich geschlossen. Der Protagonist aus Band 2 kommt hier jedoch bereits als Nebencharakter vor.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Dominic und Ruth in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich Depressionen und Verlust. Das Buch beinhaltet auch sexuellen Content.

Meine Meinung

Ich wollte Catching Stardust lieben. So sehr. Ich habe mich fast ein Jahr lang auf dieses Buch gefreut, ich habe mich in das Cover verliebt, fand die Autorin wahnsinnig sympathisch und der Klappentext klang auch gut. Die Voraussetzungen waren wunderbar, doch dann fing ich an, das Buch zu lesen… Wieder und wieder und wieder, weil ich nie mehr als 1 oder 2 Kapitel durchgehalten habe. Fast zwei Monate habe ich nun gebraucht, um dieses Buch zu beenden, habe so oft übers Abbrechen nachgedacht – aber ich habe durchgehalten. Und leider war Catching Stardust einfach gar nicht mein Ding.

Bereits in das Buch zu finden fiel mir nicht unbedingt leicht. Die Geschichte fängt irgendwie mittendrin an, springt ein wenig zwischen Ruth und Dominic hin und her und gewährt leichte Einblicke in die beiden Hauptcharaktere. Dominic arbeitet in einem Supermarkt, wo Ruth kurzzeitig arbeitet, dann aber merkt, dass es nichts für sie ist. Ruth ist gerade nach langer Zeit erst wieder an die Uni zurückgekehrt, nachdem es einen furchtbaren Unfall gab, bei dem sie ihren besten Freund Oliver verloren hat. Seitdem leidet Ruth sehr, ist depressiv und mal mehr, mal weniger in Behandlung, hat sich zurückgezogen. Jetzt versucht sie, wieder zu Uni zu gehen. Dominic hingegen scheint alles und jeden zu hassen, zu verurteilen, hat Vorurteile und ist von eigentlich allem genervt. Nun treffen die beiden Charaktere beim Arbeiten aufeinander, Dominic hat so gar keine Lust auf Ruth und Ruth ist bald von den Einflüssen überfordert, sodass sie kündigt. Danach laufen sich beide hin und wieder über den Weg, es entwickelt sie wackelig und wenig greifbar eine Freundschaft, später mehr zwischen den beiden, doch beide stoßen sich – wie üblich in solchen Büchern – immer wieder weg, weil sie selbst zu viele Probleme haben. Während Ruth hierüber zumindest teilweise spricht, schließt Dominic Ruth und den Leser relativ lange aus. Es entsteht eine wenig begreifbare Freunschaft Plus, ein wenig Chaos – und jede Menge Fragezeichen.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und was mich am meisten gestört hat. Zunächst eine Klarstellung: Die Thematisierung von Depressionen war’s nicht. Die ist sogar in meinen Augen sehr gut gelungen, die Autorin hat die Licht und Schatten-Momente gut eingefangen, den steten Wechsel gezeigt und zum Teil auch das schwierige Verständnis vom Umfeld eingebaut. Sie hat Ruth leiden und hoffen lassen, ihr zwischendurch Kraft gegeben, dass sie sich Hilfe holen möchte, dann aber wieder entschieden, dass Ruth es doch nicht tut. Es war ein mutiger Weg, weil man häufig den Charakteren ja ein schönes Leben machen möchte, und ich respektiere diese Entscheidung, ich feiere sie sogar ein wenig, dass man sich auch für Rückschritte und eben nicht nur Fortschritte entscheidet.

Vielmehr war es so, dass ich Ruth hiervon abgesehen wahnsinnig platt fand. Wer sie ist, was sie ausmacht, wieso sie Sachen macht, es hat sich mir nicht erschlossen. Ihre Entscheidungen sind sprunghaft, selten nachvollziehbar und irgendwie fehlte mir der rote Faden. Roter Faden ist generell ein gutes Thema. Ich kann nicht wirklich sagen, worum es in dem Buch eigentlich ging. Entwicklung der Charaktere ist kaum vorhanden, Fortschritte in der Beziehung und auch in der persönlichen „Öffnung“ geschehen einfach so. Gelegentlich gibt es Partys, dateähnliche Treffen von Dominic und Ruth, jede Menge nerdigen Content bezüglich Games. Die Fülle der Fandoms und der eingebauten Referenzen war mir viel zu hoch und das, obwohl sehr viele der Sachen mir was sagten. Das Gleichgewicht zwischen Handlung und Drumherum fehlte für mich. Am wenigsten war eigentlich die Chemie und Anziehung zwischen Ruth und Dominic für mich greifbar, da ich immer das Gefühl hatte, beide mögen sich nicht wirklich, haben keine gemeinsamen Interessen und naja, Dominic ist wohl einer der unangenehmsten Charaktere, die mir seit langer Zeit in einem Romance-Roman untergekommen sind. Vielleicht lag es auch primär an ihm, dass ich das Buch nicht mochte.

Von Anfang an hat mich Dominic gestört. Seine Art, seine Handlungen, seine Einstellung. Er tindert permanent, redet abfällig über Leute, verurteilt und beurteilt laufend und hat leider keinen einzigen sympathischen Charakterzug. Selbst wenn er Ruth hilft, macht er mit seinen Gedanken die wenigen Karmapunkte wieder zunichte, indem er einem dauerhaft das Gefühl gibt, auf wirklich gar nichts Bock zu haben. Er stößt aufgrund seiner Vergangenheit alle von sich, aber verstanden habe ich es nicht so unbedingt. Auch als später die ausführlichere Erklärung kommt, war es eher ein „hm, okay“-Gefühl bei mir. Dominic ist leider gar nicht mein Charakter, ich wurde mit ihm nicht warm, ich habe nicht mit ihm mitgefühlt und ich konnte seine Handlungen und seine Haltung auch nicht befürworten.

Leider sind auch die Nebencharaktere eher mau. Die Freundin von Ruth namens Roisin ist sehr stark und präsent, wirkt oft aber wenig verständnisvoll und man fragt sich irgendwie, wieso die beiden überhaupt befreundet sind/waren. Auf einmal ist dann aber eine ganz enge Bindung da. Es ist schwer zu erklären, aber es wirkte alles zu unecht. Dominics Freunde, auf die er auch keinen Bock zu haben scheint, sind vielseitige Nerds, von denen Toast am ehesten auftaucht und sehr selten kluge Sätze raushaut. Irgendwie war alles aber sehr platt, konstruiert, verkrampft. So verklang auch das Ende für mich in einem „echt jetzt“-Moment, wo ich erst dachte, dass ich den Weg der Autorin nicht mag, dann aber alles eh ganz anders ist und irgendwie verkommt. Der Epilog ist dann erwartungsgemäß ausgestaltet. Leider war das alles für mich wenig überzeugend, wenig unterhaltsam und hat mich emotional einfach nicht abholen können.

Mein Fazit

Catching Stardust konnte mich leider in keiner Hinsicht überzeugen. Das Buch hat sicher Potenzial gehabt, die Charaktere haben es mir nur leider zu schwer gemacht, das Buch hat für mich zu wenig Handlung, zu wenig Entwicklung und zugleich leider viel zu viel nerdigen Content, der ablenkt und wenig Freude bereitet hat. Ich habe das Buch wirklich lieben wollen, aber das war mir nicht möglich.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 09.03.2022

konnte mich leider nicht abholen

Dunbridge Academy - Anywhere
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„Und ja, es tut weh, aber manchmal tun Veränderungen eben weh.“
(Grace zu Henry in Dunbridge Academy 1)

Worum geht’s?

Sich zu verlieben, das stand nicht auf Emmas Agenda, als sie für ein Auslandsjahr ...

„Und ja, es tut weh, aber manchmal tun Veränderungen eben weh.“
(Grace zu Henry in Dunbridge Academy 1)

Worum geht’s?

Sich zu verlieben, das stand nicht auf Emmas Agenda, als sie für ein Auslandsjahr an der schottischen Dunbridge Academy angenommen wird - dem Internat, an dem sich ihre Eltern kennengelernt haben. Hier will sie Hinweise auf ihren Vater finden, der die Familie vor Jahren verlassen hat. Ablenkung von ihrem Plan kann sie dabei nicht gebrauchen, aber als sie Schulsprecher Henry trifft, weiß Emma sofort, dass sie ein Problem hat. Während geheimer Mitternachtspartys und nächtlicher Spaziergänge durch die alten Gemäuer der Schule wachsen Gefühle zwischen ihnen, gegen die Emma schon bald machtlos ist. Doch Henry hat eine Freundin und Emma kein Bedürfnis, sich das Herz brechen zu lassen ...

Dunbridge Academy – Anywhere ist Band 1 der Dunbridge Academy-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Folgebände kommen allerdings schon vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Emma und Henry in der Ich-Perspektive. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte sowie Intimszenen.

Meine Meinung

Was macht man mit Büchern, die einen überhaupt nicht begeistern können, bei denen man sich aber fragt, ob es daran liegt, weil man zu hohe oder vielleicht auch falsche Erwartungen hatte? Dieser Frage musste ich mich in Bezug auf Dunbridge Academy vor kurzem leider stellen. Bisher habe mir die Bücher von Sarah Sprinz sehr gut gefallen, ich mochte ihren Schreibstil, es hat mir Spaß gemacht, die What If-Reihe zu lesen. Als es nun hieß, es kommt eine neue Reihe, die auch noch in den Bereich Dark Academia fällt, war ich doch sehr interessiert. Nur leider konnte der Reihenauftakt in keiner Form überzeugen. Woran lag das?

Zunächst möchte ich voranstellen, dass ich bei der Wahl des Buches sicher einige „Warnhinweise“ überlesen habe. Das lag vermutlich daran, dass ich den eigentlichen Klappentext gar nicht gelesen habe, sondern mich primär auf Berichte in sozialen Medien, die von dem Buch erzählt haben, verlassen habe. Hierbei geht es vor allem um das Alter der Charaktere (Emma ist 17 Jahre alt), worauf man hätte kommen können, wenn man bedenkt, dass Emma ein Auslandsjahr macht – ergo noch zur Schule geht. Gleichzeitig ist mir beim LYX-Verlag bislang aber kein Buch untergekommen (zumindest soweit ich mich erinnere), wo die Ausrichtung eher im Young Adult statt New Adult Bereich lag. Aber kommen wir zur eigentlichen Meinung:

Der Einstieg in das Buch hat mir tatsächlich noch recht gut gefallen. Man lernt Emma kennen, die sich auf den Weg nach Schottland macht, um hier an der Dunbridge Academy ein Auslangsjahr zu machen. Schon ihre Eltern waren Schüler hier und das ist auch einer der Gründe, wieso sie hinmöchte: Emma sucht ihren Vater, der aktuell als Musiker in Schottland sein soll. Emma hat mir von Anfang an zwiespältige Gefühle gegeben. Man wirkt sie wahnsinnig reif und abgeklärt, dann wiederum wirkt sie naiv, planlos und überfordert. Das hat es manchmal ganz schön anstrengend gemacht, mit ihr mitzuhalten. Jedenfalls hetzt Emma zum Flughafen und stößt hier – im wahrsten Sinne des Wortes – auf Henry, ebenfalls Schüler an der Dunbridge Academy. Beide verstehen sich auf Anhieb gut, es knistert auf unerklärliche Weise sogar sofort zwischen ihnen. Blöd nur: Als sie in Schottland landen, darf Emma feststellen, dass Henry eine Freundin namens Grace hat.

Und somit kommen wir zum ganz großen Problem Nummer 1: Henry ist vergeben. Kein Geheimnis, wenn man den Klappentext gelesen hätte – habe ich aber ja nicht. Jetzt kommt man nur zu Frage, wie die Autorin damit umgeht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und die Autorin hat sich für eine nette, unschuldige entschieden, die ehrlich gesagt gleichzeitig aber auch wahnsinnig unglaubwürdig daherkommt. Grace, in diesem Buch ein wahrer Engel, ist so unglaublich verständnisvoll und lieb, ich hätte sie schütteln können. Henry zieht in meinen Augen viel zu spät die Notbremse, auch wenn er vorher schon immer reflektiert, was er nicht machen sollte und wie es ja um die Beziehung mit Grace steht. Es hat mich nicht abholen können und ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wieso die Autorin sich überhaupt für so eine Konstellation entschieden hat, weil streng genommen spielt es gleichzeitig keine wirkliche Rolle für den Fortgang der Geschichte. Aber menschlich fühlt es sich nicht gut an.

Jedenfalls ist Emma nun an der Academy und findet dort sehr schnell Anschluss. Alle sind wahnsinnig nett, man erlebt ein wenig vom Unterricht. Gleichzeitig stellt man fest, dass ein Lehrer es offenbar auf Emma abgesehen hat und die Autorin hat hierfür noch große Pläne, die dann aber bei mir leider dafür gesorgt haben, dass sich die Geschichte etwas durcheinander und schräg angefühlt hat. Ein lang gehegter Groll, zurückgewiesene Gefühle, unüberlegtes Handeln vor lauter Verliebtheit – hier kommt alles zusammen. Leider hat sich aber eben auch alles auf einem sehr kindischen Niveau abgespielt, wo ich wieder beim Kritikpunkt bin, dass ich leider zu oft das Gefühl hatte, es handelt sich hier um einen Young Adult Roman. Das wird auch davon unterstützt, wie die Charaktere miteinander umgehen, was sie in ihrer Freizeit teilweise machen und auch die Schulszenen haben eben dazu beigetragen. Das Setting an der Dunbridge Academy war für mich leider auch hochgradig austauschbar. Ich hatte viel erwartet, auch da ganz massiv mit dem Trend Dark Academia geworben wurde, aber ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo das hier zutrifft. Hin und wieder werden die Örtlichkeiten beschrieben, die aber jedes x-beliebige Internat hätten sein können. Auch der Schottlandfaktor ist willkürlich und irrelevant. Es ist ironisch, weil ein riesiger Kritikpunkt ist für mich, dass das Buch unfassbare Längen hat, die mit Belanglosigkeiten und Drumherum gefüllt sind, gleichzeitig hatte man in meinen Augen vom Setting wenig. Generell habe ich mich bis heute gewundert, wie wenig Handlung das Buch auf 460 Seiten eigentlich hat, da die Kernhandlungen überschaubar sind. So haben wir die Liebesgeschichte (zu der komme ich gleich), die Suche nach dem Vater (wird dann sehr fix abgehakt und hinterließ einen faden Beigeschmack) und ein bisschen Stress an der Dunbridge mit einem Lehrer – das war’s im Grunde genommen. Ich kann leider gar nicht sagen, wie oft ich das Buch abbrechen wollte, wirklich. Nach den ersten 20%, die mich noch relativ fesseln konnte, war ich eigentlich nur noch genervt. Und dann kommt der obligatorische große Knall…

Die Liebesgeschichte um Emma und Henry steht schon auf wackligen Beinen, als es losgeht. Hierzu habe ich ja bereits einiges gesagt. Henry hat in meinen Augen an vielen Stellen einfach falsch gehandelt und entsprechend wenig konnte ich Henry und Emma shippen, auch weil es sich mir nicht erschlossen hat, wie sich beide ineinander verlieben. Aber sei’s drum. Jedenfalls kommt es dann zum großen Knall in der Geschichte, bei dem Henry ein persönliches Drama erleiden muss und Emma, um ihm zu helfen, Grenzen überschreitet, was zu einem kleinen Chaos führt, gleichzeitig aber auch eine Intrige aufdeckt. Gern würde ich jetzt sagen, dass hier also Spannung reinkam (ja, okay, tat es), aber gleichzeitig hat es sich leider unpassend angefühlt. Henrys Verlust, das Drama um Emmas Entscheidung, alles fliegt ihnen um die Ohren, aber ihre junge Liebe ist ja so viel stärker. Es konnte mich nicht abholen, es hat nicht gepasst. Im Übrigen haben für mich die Intimszenen, die in dem Buch eingebaut sind, auch nicht gepasst. Auf der einen Seite wird hier leider durchweg das Gefühl vermittelt, man sei im Young Adult Bereich, gleichzeitig gibt es explizite Sexszenen, die man eher in anderen Büchern warten würde.

Leider wurde ich den Eindruck nicht los, dass die Autorin selbst nicht so ganz wusste, wie die Ausrichtung von dem Buch sein soll. Das führte bei mir dazu, dass Dunbridge Academy nach „ein bisschen von allem, aber nichts wirklich konsequent“ wirkt. Es ist mehr als fraglich, ob ich Band 2 und 3 noch lesen werde, weil mich leider Band 1 schon nicht vom Hocker reißen konnte. Ich habe einfach zu viel – oder eben das falsche – erwartet.

Mein Fazit

Dunbridge Academy – Anywhere ist ein in meinen Augen nicht gelungener Reihenauftakt, der nicht ganz weiß, was er möchte. Die Liebesgeschichte ist wackelig, das Drama wirkt komisch und das Setting wird viel zu wenig ausgespielt. Leider konnte mich eigentlich nur der Schreibstil begeistern, der Rest war nichts für mich und führte dazu, dass ich das Buch x-Male abbrechen wollte. Von mir leider keine Empfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]