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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Nicht vom Hocker gerissen

Jigsaw Man - Der tote Priester
5

Ein neuer Fall für DI Henley und ihren treuen Partner Ramouter. Ein Pastor wird in einer kleinen Londoner Kirche brutal ermordet aufgefunden. Während das Team mit der Tatortsicherung beschäftigt ist, schaut ...

Ein neuer Fall für DI Henley und ihren treuen Partner Ramouter. Ein Pastor wird in einer kleinen Londoner Kirche brutal ermordet aufgefunden. Während das Team mit der Tatortsicherung beschäftigt ist, schaut sich Henley in der Kirche um und stößt in einem Nebenraum auf einen angeketteten, halbtoten, jungen Mann, den Henley zunächst für eine weitere Leiche gehalten hat. Bereits zu Beginn ahnt Henley, dass der Mord des Pastors nicht von der gleichen Person verübt wurde, die auch den noch unbekannten Mann eingesperrt hat, aber wer war es dann? Auf der Suche nach Antworten, graben Henley und Ramouter immer weitere Schreckenstaten aus und wissen nicht, was noch alles zutage gefördert wird.

Ich hab mich anfangs wirklich extrem schwer getan, ins Buch zu kommen. Ich kann nicht genau sagen, an was es liegt, da der Schreibstil an sich sehr flüssig und bildhaft geschrieben ist. Wahrscheinlich waren es die ständigen Verweise auf den ersten Teil der Reihe, der mir leider nach über einem Jahr nicht mehr allzu präsent gewesen ist. Diese Verweise bzw. groben Andeutungen hatten in meinen Augen auch nur einen bedingten Mehrwert, daher bin ich mir unsicher, ob es sie überhaupt in diesem Ausmaß gebraucht hätte.

Die Protagonisten Henley und Ramouter waren mir noch aus dem Vorgängerband wirklich sympathisch in Erinnerung geblieben. Jedoch muss ich zugeben, dass Henley mir immer unsympathischer und sehr wenig nachvollziehbar vorkam. Ihre privaten Entscheidungen waren für mich teilweise so schwer nachvollziehbar, dass ich auch keine Lust mehr hatte, ihr gegenüber Empathie zu zeigen. Ramouter kämpfte noch mit den Nachwirkungen des ersten Teiles, was es mir bei ihm anfangs auch schwer machte, ihn als die starke Person zu sehen, die mir im ersten Teil im Gedächtnis geblieben war.

Andere Charaktere überraschten mich jedoch wirklich sehr und erinnerten mich daran, nicht immer auf mein erstes Gefühl zu hören bzw. keine unüberwindbaren Vorurteile zuzulassen.

Generell geht es viel um das Privatleben bzw. die privaten Verbindungen zu einigen der Charaktere, was mich teilweise stark mit den Augen rollen ließ. Einzelne Hinweise sind vollkommen okay, aber die Beziehung oder Nicht-Beziehung von Henley und ihrem Boss nahm so viel Raum ein, dass ich mich hin und wieder so fühlte, als sei ich Gast in einer Soap Opera.

Die Spannung startete zu Beginn gleich auf ihrem Höhepunkt und flachte dann langsam, aber sicher ab und blieb für mich auch im unteren Bereich stehen.

Die Auflösung überraschte mich zwar, ließ mich aber nicht mein Leben hinterfragen.

Ich bin mir ein wenig unsicher, ob ich ungerechtfertigt die Vergangenheit romantisiere, aber der zweite Teil war für mich leider schwächer als der erste, womit ich mit einem "So lala"-Gefühl zurück bleibe.

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  • Charaktere
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  • Spannung
Veröffentlicht am 07.03.2022

Fesselndes Versteckspiel

Manchmal lüge ich
0

Amber Reynolds liegt nach einem schweren Autounfall im Koma. Auch wenn sie sich nicht bewegen kann, bekommt sie alle Gespräche und Geschehnisse um sich herum mit. An den genauen Unfallhergang und die Stunden ...

Amber Reynolds liegt nach einem schweren Autounfall im Koma. Auch wenn sie sich nicht bewegen kann, bekommt sie alle Gespräche und Geschehnisse um sich herum mit. An den genauen Unfallhergang und die Stunden davor kann sie sich zunächst nicht erinnern. Doch nach und nach lichtet sich der Nebel und immer mehr Wahrheiten kommen ans Licht.

Der Schreibstil hat mir total gut gefallen. Er ist flüssig und hat mich bereits auf der ersten Seite abgeholt, sodass ich tief in die Geschehnisse abtauchen kann.

Ebenso hat mir die Erzählweise getaugt. Zwar wird die Geschichte hauptsächlich nur aus Ambers Perspektive erzählt, jedoch wird dabei zwischen vor und nach dem Unfall unterschieden. Auch tauchen Tagebucheinträge auf, um das Bild zu komplettieren und die Puzzleteile nach und nach zusammenzufügen.
Dabei wird schnell klar, welche Verhältnisse zwischen den einzelnen Charakteren herrschen. Jedoch werden auch immer wieder Vorurteile aufgeräumt, die man sich während des Lesens zurechtlegte. Ein vermeintlich heilloses Durcheinander, aber dadurch, dass alles nahtlos ineinander übergriff, macht die Suche nach der Wahrheit wirklich Spaß.

Die bedrohliche Stimmung schwang zwischen den einzelnen Seiten durchgehend mit, doch wusste man lange Zeit nicht, von wem diese Bedrohung ausgeht und wer sich fürchten muss.
Ich habe immer wieder neue Theorien aufgestellt, um sie einige Seiten später komplett über den Haufen zu werfen, weil neue Details an die Oberfläche durchgedrungen sind.
Bis zum Schluss war ich demnach ahnungslos und entsprechend überrascht vom – für mich nicht erwarteten – Ende.

Ein fesselnder Thriller, der zwar nicht nonstop spannend, aber dennoch packend gewesen ist und mich auch nach Beenden des Buches beschäftigt.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2022

Schleppender Start

Safe Place
0

FBI-Agentin Nell Flynn war zehn Jahre lang nicht zu Hause in Long Island. Nach dem Tod ihres Vaters, der ebenfalls ein erfolgreicher Ermittler der Mordkommission war, zieht es sie für die Nachlassübergabe ...

FBI-Agentin Nell Flynn war zehn Jahre lang nicht zu Hause in Long Island. Nach dem Tod ihres Vaters, der ebenfalls ein erfolgreicher Ermittler der Mordkommission war, zieht es sie für die Nachlassübergabe wieder zurück in ihre Heimat. Als hätte Nelly nicht schon genug mit dem Tod ihres Vaters zu kämpfen, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Expartner des Vaters und früherer Freund von Nell bittet sie, ihn in diesem Fall zu unterstützen. Was sie dort alles ans Tageslicht bringt, hält sie lange in Atem.

Anfangs hatte ich wirklich starke Schwierigkeiten ins Buch zu kommen, kann aber leider nicht wirklich festmachen, woran es lag. Der Schreibstil ist an sich flüssig und machte es vermeintlich leicht, dem Inhalt zu folgen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Nell. Man sollte meinen, so wird einem die Protagonistin näher gebracht, aber weit gefehlt. Man erhielt zwar Einblicke in ihre Gedanken-, nicht aber in ihre Gefühlswelt. Diese wird lediglich angeschnitten, aber so richtig warm werden konnte ich nicht mit ihr. Anfangs war sie mir sogar eher unsympathisch, was sich im Laufe des Buches zu einer neutralen Meinung hin änderte.
Die Anzahl der übrigen Charaktere war mir leider schlichtweg zu viel. Ich musste ewig überlegen, wer denn jetzt mit wem wie zusammenhing, einfach weil das Verhältnis von Nebencharakteren extrem hoch war.
Zwischendrin hab ich auch einzelne Enthüllungen nicht nachvollziehen können, weil mir die Charaktere und ihre Rolle einfach nicht mehr präsent waren.

Anfangs kam die Spannung für mich nur schleppend in Gang, nach dem ersten Drittel zog sie jedoch ein wenig an.

Am besten hat mir am Ende der Twist gefallen, wer auf welcher Seite steht. Ich wäre nie drauf gekommen, habe einige Male Theorien aufgestellt, um sie danach wieder über den Haufen zu werden.

Alles in allem ein sehr schleppend anlaufender und nicht super spannender Thriller, der mit fehlenden Emotionen leider nicht komplett punkten konnte.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Mäßiger Spannungsroman

Perfect Day
0

Seit Jahren verschwinden junge Mädchen, um deren Fundort sich rote Schleifen versammelten. Jahrelang fand man keinen Verdächtigen und jetzt soll dieser Anns liebevoller Vater sein? Das kann nicht sein. ...

Seit Jahren verschwinden junge Mädchen, um deren Fundort sich rote Schleifen versammelten. Jahrelang fand man keinen Verdächtigen und jetzt soll dieser Anns liebevoller Vater sein? Das kann nicht sein. Sie begibt sich auf die Suche nach Antworten und dem wahren Täter.

Der Roman wird hauptsächlich aus Anns Blickwinkel geschildert, jedoch wird die Geschichte durch Kapitel mit der Überschrift "Wir" und blanken Gesprächen vervollständigt.

Schon im Buchladen war ich "Perfect Day" anscheinend nicht wirklich zugetan. Ich las den Klappentext, empfang ihn als spannend, packte das Buch in meinen Korb, nur um es dann schon ein paar Minuten später wieder ins Regal zu räumen. Letztendlich konnte mich die Geschichte der verschwundenen Mädchen, auf deren Fundort mit roten Schleifen aufmerksam gemacht wurde, doch nicht mehr loslassen. Leider spiegelte sich meine Hin- und Hergerissenheit dann auch beim Lesen wieder.

Die Charaktere sind größtenteils platt und auch die Protagonistin gewährt dem:der Leser:in leider keine wirklichen Einblicke in ihre Gefühls-, dennoch aber in ihre Gedankenwelt. Ich verstehe, dass das Teil der Auflösung ist, aber ich brauche einfach ein paar Anknüpfungspunkte, die mich den Hauptcharakteren näher fühlen lassen und somit an Authentizität gewinnen.
Die vielen Namen fand ich teils verwirrend und einfach nur unnötig der Geschichte hinzugefügt, um möglichst verwirrend, nicht aber fokussiert zu sein. Durch die vielen verschiedenen Charaktere, die alle nur kleine Randrollen einnahmen, verschwamm auch immer mehr die Handlung für mich. Ich konnte teilweise nicht folgen, weil mein Namensgedächtnis einfach nicht dafür ausgerichtet ist :D Schade jedoch, weil ich genau deswegen viele Anschuldigungen nur schwach bis gar nicht nachvollziehen konnte und sich auch nie ein Verdacht für mich äußerte, den es sich zu verfolgen lohnte.

Die Spannungskurve war für mich leider nur mäßig vorhanden. Zog die Geschichte an, flachte sie genauso schnell auch wieder ab.

Mit dem Schreibstil bin ich leider gar nicht warm geworden. Obwohl er so unendlich vielfältig war und ich mich nicht nur einer bloßen Erzählung, sondern auch einem Zeitungsartikel und bloßen Gesprächen/Interviews ohne Ausschmückungen drum rum gegenüber sah, kam ich bis zur letzten Seite einfach nicht rein. Schade.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Nichts ist, wie es scheint

HOME – Haus der bösen Schatten
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Als Maggie ein Kind war, kauften ihre Eltern ein Haus, um sich niederzulassen. 20 Tage später zogen sie jedoch überstürzt wieder aus und ließen all ihr Hab und Gut zurück. Der Grund? Geister und allerhand ...

Als Maggie ein Kind war, kauften ihre Eltern ein Haus, um sich niederzulassen. 20 Tage später zogen sie jedoch überstürzt wieder aus und ließen all ihr Hab und Gut zurück. Der Grund? Geister und allerhand übernatürliche Geschehnisse, die nicht zu erklären sind. Als ihr Vater beschließt, über die Zeit im Haus ein Buch zu schreiben und es auch noch einschlägt, wie eine Bombe, versteht Maggie die Welt nicht mehr. Sie kann sich weder an die Zeit im Haus erinnern noch ist sie davon überzeugt, dass ihr Vater die Wahrheit sagt. Ihre Eltern jedoch reagieren abweisend, sobald Maggie sie auf die Zeit im Haus anspricht. 25 Jahre später stirbt ihr Vater und Maggie erbt das Haus der bösen Schatten. Sie möchte sich selbst davon überzeugen, was es mit den schaurigen Geschichten auf sich hat und begibt sich zurück in das Haus, auf die Suche nach der Wahrheit.

Das Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der erste befasst sich mit Maggies Präsens, in der sie verzweifelt versucht, herauszufinden, was vor 25 Jahren passiert ist. Der zweite Handlungsstrang sind Ausschnitte aus dem Buch bzw. die Sicht von Maggies Vater.

Die Charaktere haben mir wirklich gut gefallen. Insbesondere Maggie, die die Einzige ist, die rund gezeichnet wurde. Ich fand sofort einen Draht zu ihr, konnte mitfühlen, wie sie sich im Stich gelassen und von ihren Eltern belogen fühlte.

Der Schreibstil ist gewohnt spannend und unverblümt. Er kreiert eine meisterhafte Atmosphäre, die es mir oft eiskalt den Rücken runterlaufen ließ.

Ich bin kein Fan von Übernatürlichem, weswegen ich anfangs ein wenig skeptisch war. Jedoch wird am Ende alles aufgeklärt und das vermeintlich Übernatürliche muss der Realität und Logik weichen.

Ab der Hälfte des Buches ahnte ich bereits, in welche Richtung es geht und war ein wenig „enttäuscht“, dass alle Zeichen für meine Theorie sprachen. Als diese zunächst auch noch bestätigt wurde, war ich traurig, dass ich schon so früh auf die Auflösung gekommen zu schein schien. Jedoch gab es einen kleinen Twist am Ende, der meine komplette Theorie zerstörte und mich mit offenem Mund zurückließ. Wirklich toll!

Ein Buch für alle Riley-Sager-Fans, die die gewohnte unangenehm bedrückende Atmosphäre genauso sehr schätzen wie ich.

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