Amber Reynolds liegt im Koma, doch sie hört und spürt die Menschen, die sich in ihrem Zimmer befinden. Sie hatte einen Unfall, aber sie erinnert sich an nichts davon, in Gedanken geht sie die letzten Tage vor diesem Unfall durch und an etwas kann sie sich auf jeden Fall erinnern: an Ärger auf der Arbeit und an Streit mit ihrem Mann. Aber was ist die Wahrheit?
Meine Meinung
Wie man schon an meiner kurzen Inhaltsangabe merkt, möchte ich hier einfach gar nicht so viel zu dem Geschehen im Buch verraten. Ich grübel auch schon eine Weile, was ich hier überhaupt alles in dieser Rezension erzählen möchte, ohne zu viel von mir zu geben. Gar nicht so leicht!
Mit Manchmal lüge ich, ist Alice Feeney ein wirklich absolut fesselndes und mitreißendes Debüt gelungen. Sie schreibt sehr flüssig, mit einer klaren und schnörkellosen Sprache, die genau so dazu einlädt, das Buch nicht mehr wegzulegen, wie auch der Inhalt.
Dieser Inhalt hat es auch ganz schön in sich, denn wir erleben hier schnelle Zeitwechsel, die immer und immer wieder neue Wendungen aufzeigen. Ständig gibt es Überraschungen und die Geschichte dreht und wendet sich fast schon kapitelweise, so dass man teilweise gar nicht mehr weiß, wer gut oder wer böse ist, was wirklich passiert ist oder wem man noch glauben oder vertrauen soll. Es gibt einen kleineren Abschnitt, bei dem es etwas länger wird vom Inhalt her, aber ab einem Punkt konnte ich wirklich nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich einfach wissen musste, was wirklich hier los ist.
Wir erleben die Geschichte von Amber in drei verschiedenen Zeiten, dabei erzählt sie aus der Ich-Perspektive von den Ereignissen. Allerdings habe ich auch immer wieder den Text auf dem Klappentext im Kopf, nämlich:
1. Ich liege im Koma.
2. Mein Mann liebt mich nicht mehr.
3. Manchmal lüge ich.
Das spukte während des Lesens also noch zusätzlich durch meine Gedanken und ließ mich noch einmal mehr in die Irre laufen. Die drei Zeiten sind einmal die Erinnerungen an die letzten Tage vor dem Unfall, die Alice, die im Koma liegt, durch den Kopf gehen. Die Gegenwart, aus der Alice schildert, was gerade aktuell in ihrem Krankenhauszimmer geschieht und die Kindheit, die aus Tagebuchauszügen besteht. Diese drei Zeiten sorgen hier für vollständige Verwirrung, denn bei jedem Wechsel, gingen auch meine Gedanken in eine andere Richtung und doch kommt es immer wieder ganz anders, als man denkt. Letzten Endes sag ich hier nur: lasst euch überraschen.
Die Protagonistin dieser Geschichte ist Amber, die Frau im Koma und man lernt hier ihre Geschichte kennen. Neben Amber gibt es hier eine recht überschaubare Anzahl an Nebencharakteren, die weiterhin für Verwirrungen sorgen. Ich möchte aber gerade bei den Charakteren nicht zu viel verraten, denn auch diese sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. Oder vielleicht doch?
Mein Fazit:
Eine Geschichte, die absolut durchdacht wirkt und die immer und immer wieder für Überraschungen sorgte. Sehr spannend und fesselnd erzählt und mit einem Plot bei dem es dem Leser schwindelig wird vor lauter Grübeleien über die Wahrheit. Ein Psychothriller, der das Wort Psycho wirklich verdient hat und über den ich einfach nicht mehr verraten möchte, da es sonst zu sehr spoilert. Glasklare Leseempfehlung!