Nervige Charaktere
WolfsgierMaggie und Simon haben sich ein Wohnmobil ausgeliehen und möchten die Natur genießen. Als sie aber auf einer einsamen Straße ein Tier überfahren und den Verdacht haben, dass es sich um einen Wolf handelt, ...
Maggie und Simon haben sich ein Wohnmobil ausgeliehen und möchten die Natur genießen. Als sie aber auf einer einsamen Straße ein Tier überfahren und den Verdacht haben, dass es sich um einen Wolf handelt, melden sie den Wildunfall der örtlichen Polizei. Doch als Simon den Polizisten das tote Tier zeigen möchte, entdecken sie an dessen Stelle eine tote Frau. Ab diesem Moment wird der entspannte Urlaub im Bayrischen Wald zu einem Alptraum.
Den Anfang fand ich vielversprechend. Mir hat der Schreibstil ganz gut gefallen und die ersten Seiten waren sehr spannend dargestellt. Die düstere Atmosphäre; die tote Frau, die plötzlich da war; Maggie, die auf total seltsame Menschen in der Ortschaft trifft. Formulieren wir es mal so - es hatte Potential. Und dann, als wäre ein Schalter umgelegt worden, wurde die Geschichte immer verwirrender und abstruser, sodass ich nur noch mit den Augen rollen musste und eigentlich die Lust auf das Lesen verloren habe.
Maggie und Simon sind als Charaktere auch relativ blass und nicht gerade sympathisch. Simon scheint nicht die hellste Kerze zu sein und ich habe mich oft gefragt, wie blöd man sich anstellen kann und damit so erfolgreich am Leben bleibt. Dieser Protagonist ist einfach ein riesiger Minuspunkt. Bei Maggie spüre ich nur eine Leere - was war eigentlich mit ihr?! Das Dorf, das einem anfangs total mysteriös vorkam, wurde auch immer nerviger. Mir ging der bayrische Akzent, der reichlich vorhanden war, irgendwann nur noch auf die Nerven. Das Gleiche gilt für die Bewohner, die immer mehr zu Charakteren aus einem schlechten Gangsterfilm wurden.
Es ist leider ein Buch, das hätte gut werden können, sich aber plötzlich in eine ganz seltsame Richtung entwickelt hat, die mich nicht abholen konnte.