Eine Familiengeschichte in unruhiger Zeit
Die brennenden KammernCarcasonne, Südfrankreich, im Jahr 1562
Die neunzehnjährige Minou Joubert lebt mit ihrem Vater und ihren Geschwistern Aimeric und Alis zur Zeit der Hugenottenaufstände in Carcasonne. Der Vater ist schwer ...
Carcasonne, Südfrankreich, im Jahr 1562
Die neunzehnjährige Minou Joubert lebt mit ihrem Vater und ihren Geschwistern Aimeric und Alis zur Zeit der Hugenottenaufstände in Carcasonne. Der Vater ist schwer traumatisiert von einer Reise zurückgekehrt,, deshalb muss sie die Verantwortung für die Familie übernehmen und die väterliche Buchhandlung führen. Um ihre Herkunft gibt es ein Geheimnis, von dem sie aber nichts weiß. Eine erste Ahnung bekommt sie durch einen Brief von einer unbekannten Person, der eine Warnung enthält. Minou kann mit dieser Nachricht nichts anfangen und nimmt sie nicht ernst.
In einer nebligen Nacht lernt sie Piet kennen, einen jungen Holländer, der auf Seiten der Hugenotten kämpft und in Carcasonne ein Geschäft für diese abwickeln will. Außerdem trifft er seinen früheren Freund Vidal, einen fanatischen katholischen Priester der seine Ziele um jeden Preis erreichen will. Nicht einmal vor Verrat, Folter und Mord schreckt er zurück.
Vater Joubert schickt Minou zusammen mit Aimeric nach Toulouse zu Verwandten, denn er fürchtet, dass er unbeabsichtigt ihr Geheimnis aufgedeckt hat und sie in ernster Gefahr ist. Er selbst bricht auf nach Puivert, dem Geburtsort von Minou, um herauszufinden ob seine Befürchtungen wahr sind. Alis lässt er in der Obhut der Nachbarin Madame Noubel in Carcasonne zurück.
Minou ist jedoch auch in Toulouse nicht sicher und muss einige Abenteuer bestehen. Dabei trifft sie Piet wieder, der ihr immer wieder eine Hilfe ist. Schließlich brechen auch sie zusammen mit Aimeric und der Tante nach Puivert auf, wo sie alle gemeinsam in eine sehr gefährliche Situation geraten. Endlich wird dann Minous Geheimnis gelüftet und die Familie kommt wieder zusammen.
Wegen Büchern wie diesem liebe ich historische Romane. Ich war von Anfang an in der Geschichte drin, der mitreißende Schreibstil von Kate Mosse hat es mir leicht gemacht. Der Aufbau der Geschichte mit den verschiedenen Handlungssträngen hat meiner Meinung nach die Spannung von Kapitel zu Kapitel noch gesteigert. Das ging so weit, dass ich den Break zwischen Leseabschnitt 3 und 4 verpasst und einfach weiter gelesen habe. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Das lag sicher auch daran, dass mir Minou von Beginn an so richtig ans Herz gewachsen war. Sie wird als mutige, hilfsbereite und unvoreingenommene junge Frau dargestellt und nimmt ihr Leben unerschrocken in die Hand. Auch Piet ist ein sympathischer Charakter, der zu seinen Überzeugungen steht. Den Gegenpol bilden der scheinheilige, vom Ehrgeiz zerfressene Priester Vidal und die gierige, skrupellose Blanche. Diese beiden habe ich gehasst!
Ihren Höhepunkt fand die Geschichte, als alle Beteiligten in Puivert angekommen waren. Hier habe ich sehr um das Leben von Minou und Alis gefürchtet, auch alle anderen Beteiligten waren in großer Gefahr. Letztlich ist es aber gut ausgegangen, das Geheimnis um Minous Herkunft wurde aufgeklärt und die inzwischen übergeschnappte Kontrahentin besiegt. Trotzdem sind noch einige Fragen offen geblieben, so dass ich jetzt schon der Fortsetzung entgegen fiebere. Diese liegt bereits virtuell auf meinem SUB.
Mein Fazit: Dieses Buch ist für Fans historischer Romane ein absolutes Muss. Nicht nur, dass die Geschichte sehr spannend ist, sie enthält auch eine Menge geschichtlich belegter Fakten. Ich habe viel über die Kämpfe zwischen Hugenotten und Katholiken erfahren. Leider habe ich aber auch den religiösen Fanatismus und die mangelnde Toleranz unter den Angehörigen verschiedener Glaubensrichtungen aus der heutigen Zeit in den historischen Fakten wieder erkannt. Die Menschheit hat nichts dazugelernt!