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Veröffentlicht am 02.07.2022

Spannend wie ein Krimi

Die Charité
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Was für ein Buch !
Im Klappentext heißt es : " „Spannender als jeder Kriminalroman“, so schrieb der Münchner Merkur schon 1963, als die erste Auflage von Gerhard Jaeckels Buch erschien." Und spannend ...

Was für ein Buch !
Im Klappentext heißt es : " „Spannender als jeder Kriminalroman“, so schrieb der Münchner Merkur schon 1963, als die erste Auflage von Gerhard Jaeckels Buch erschien." Und spannend ist dies Buch auf jeden Fall. Und hochinteressant, auch für Leute, die nicht aus dem medizinischen Bereich kommen. Mit viel Liebe zum Detail, mit großer Liebe zu den Menschen und mit einer guten Prise Humor hat der Autor die Geschichte der Charite akribisch recherchiert, in den geschichtlichen Kontext mit viel Hintergrundinformationen eingebettet und wunderbar aufbereitet aufgeschrieben. Es ist ein Genuß das Buch zu lesen und ich habe die über 600 Seiten geradezu verschlungen. Man liest von den Anfängen als Pesthaus, den gruseligen Behandlungsmethoden, einzelnen berühmten Ärzten und ihren Erfolgen (und Mißerfolgen), und fiebert regelrecht mit, wenn es um neue Entdeckungen oder Methoden geht, obwohl man ja als medizinisch interessierter Mensch bei vielem ja schon weiß, wie es ausgeht oder das dies oder jenes von dem und dem erfunden bzw. entdeckt wurde. Dennoch bleibt es unglaublich spannend und man erfährt auch viel Neues. z.B. dass der König lieber den Henker als Arzt hatte, als die eigentlichen "Ärzte", da dieser aufgrund seiner Erfahrung im Foltern mehr von der Anatomie des Menschen weiß, als die "Ärzte". Schön fand ich auch, dass das Buch reich bebildert ist und man dadurch ein Gesicht zu den berühmten Namen hat.
Der neue, letzte Teil, von 1945 bis zur Wiedervereinigung ist dagegen eher dröge, obwohl es mich sehr interessiert hat, wie es dann weiterging. Aber auch wenn der Autor sich Mühe gegeben hat, ist es ihm nicht gelungen, das Werk Gerhard Jaeckels mit der gleichen Leichtigkeit und ebenso spannend und humorvoll fortzuführen. Man merkt aber, dass er versucht hat, in dem gleichen Stil fortzufahren und dafür ein Lob.
Ich bin von dem Buch begeistert. Es ist eine wirkliche Bereicherung und hat viel Spaß gemacht zu lesen. Vor allem ist es von Respekt den großen Entdeckern gegenüber und einer Liebe zu den Menschen geprägt. Der Respekt ist aber nicht ehrfürchtiges Verneigen, sondern auch diese Großen werden mit Augenzwinkern und ihren Schwächen dargestellt, sodass sie einem viel menschlicher vorkommen, als in anderen Büchern. Ein wirklich tolles Buch, dass ich jedem medizinisch, aber auch geschichtlich Interessiertem empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

langweilig

Das Land vor uns, das Land hinter uns
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Wieso falle ich immer wieder auf Kurzgeschichten/Erzählungen rein ?

Auch dieses Buch ist ausgesprochen langweilig. Der Klappentext klingt spannend, aber das Buch ist eine Enttäuschung. Die ein oder andere ...

Wieso falle ich immer wieder auf Kurzgeschichten/Erzählungen rein ?

Auch dieses Buch ist ausgesprochen langweilig. Der Klappentext klingt spannend, aber das Buch ist eine Enttäuschung. Die ein oder andere Geschichte ist ganz interessant und man ist dann doch gespannt, wie es ausgeht, aber der Schluß ist dann wieder ganz seicht und nichtssagend. Die Geschichten plätschern so dahin, ohne Höhepunkte und laufen am Ende einfach aus. Die letzte Entenjagd, in Reifen den Fluß runterfahren, Gänsejagd usw. Wenn das Buch nicht so dünn wäre (keine 200 Seiten ), würde ich es nicht zu Ende lesen. Aber obwohl es sich um kurze Geschichten handelt, liest es sich doch sehr zäh. Vor allem deshalb, weil mich der Inhalt der Geschichten so gar nicht interessiert. Es ist nicht die Schreibweise, denn an der ist nichts auszusetzen, aber inhaltlich kann ich dem Buch nichts abgewinnen. Aber ich finde ja auch den Fänger im Roggen langweilig. Das bedeutet nicht, dass das Buch an sich schlecht ist. Es ist nur einfach nicht mein Thema und enthält keine Spannung.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

super spannend

Thirteen
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Was für ein Krimi ! Dies Buch ist so richtig spannend, wie schon lange keins mehr. Erzählt wird aus der Sicht des Killers, der versucht in die Jury zu kommen, um sicherzugehen, dass derjenige, dem er die ...

Was für ein Krimi ! Dies Buch ist so richtig spannend, wie schon lange keins mehr. Erzählt wird aus der Sicht des Killers, der versucht in die Jury zu kommen, um sicherzugehen, dass derjenige, dem er die Morde anhängt, auch verurteilt wird, abwechselnd aus der Sicht des Verteidigers, der eher zufällig an den Fall geraten ist.

Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ich finde die Kaltblütigkeit, mit der der Täter buchstäblich über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen schon schockierend. Der Anwalt und andere Charaktere sind sympathisch und glaubwürdig und es gibt viele überraschende Wendungen. Ein Buch, ganz nach meinem Geschmack. Ich war richtig traurig, dass es schon zuende ist und warte gespannt auf weitere Bücher des Autors. Einiges (Die Auswahl der Jury, Juryberater, die Verhandlung etc.) hat mich an die Bücher von John Grisham erinnert und dies Buch steht dem in nichts nach. Ich glaube, dieser Krimi ist bislang das Highlight des Jahres für mich (Juni´22).

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Veröffentlicht am 07.06.2022

interessante Einblicke

Schuld
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Ein typischer Schirach mit dem ihm eigenen Sprachstil. Nüchtern und sachlich werden Fakten aufgeführt und ohne Emotionen berichtet. Aber die Schicksale, die er schildert, haben eine unglaubliche Wucht. ...

Ein typischer Schirach mit dem ihm eigenen Sprachstil. Nüchtern und sachlich werden Fakten aufgeführt und ohne Emotionen berichtet. Aber die Schicksale, die er schildert, haben eine unglaubliche Wucht. Als Strafverteidiger muß er natürlich Straftäter verteidigen, was nicht immer einfach ist. Auch wenn er dies nicht schreibt, merkt man ihm die Last, die manches Mal auf seinem Gewissen liegt, an. Vor allem in der ersten Geschichte. Aber manche andere Menschen zu verteidigen ( arme Teufel, vom Schicksal gebeutelte oder Frauen, die sich nicht anders zu helfen wußten), erscheint gut und richtig. Manche Geschichten gehen echt unter die Haut und es gibt nicht immer Gerechtigkeit, bei anderen Geschichten stockt einem der Atem und bei wieder anderen muß man schmunzeln (ich denke da an die Hilflosigkeit angesichts des durchfallkackenden Hundes im teuren Auto). Gelacht habe ich bei der letzten Geschichte. Solche Stories kenne ich gut, da ich mit solchen Menschen arbeite. Aber das mal so nüchtern geschildert zu bekommen, das hat was.

Insgesamt ein typischer Schirach, fesselnd, spannend und mit schlimmen Schicksalen. Aber nicht ganz so stark wie der Vorgänger. Vielleicht, weil er da schon die besten Geschichten / Fälle genommen hat, vielleicht auch, weil man sich an den Stil etwas gewöhnt hat und es nicht mehr so etwas völlig Neues ist. Auf jeden Fall lesenswert. Ich bin immer wieder erschüttert, was für Leben andere Menschen führen und wie das Schicksal ihnen immer wieder in die Suppe spuckt. Besonders schlimm finde ich, wenn die Opfer so völlig hilflos und ohnmächtig sind und in ausweglosen Situationen feststecken (häusliche Gewalt, Kindesmißbrauch, Mobbing) und jeder Versuch, sich zu befreien und der Qual ein Ende zu machen, alles nur noch schlimmer macht. Das ist so entsetzlich, dass es kaum zu ertragen ist. Daher hallen manche der Geschichten auch lange nach.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

spannend

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.
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Sehr spannendes Buch um einen Racheengel und einer Frau, die ihr dicht auf den Fersen ist, weil sie eine Enthüllungsstory über sie schreiben will.

Ich muß sagen, ich habe das Buch verschlungen. Ich mußte ...

Sehr spannendes Buch um einen Racheengel und einer Frau, die ihr dicht auf den Fersen ist, weil sie eine Enthüllungsstory über sie schreiben will.

Ich muß sagen, ich habe das Buch verschlungen. Ich mußte mich bremsen, es nicht in einem durch zu lesen, weil ich die Leseabschnitte einhalten wollte, da ich es im Rahmen einer Leserunde gelesen habe. Aber es ist echt gut geschrieben, mit sympathischen Charakteren mit denen man mitfiebert.

Meg findet alles über ihre Opfer heraus bevor sie sich ihnen nähert und es ist beeindruckend, wie akribisch sie vorgeht. Ihre Opfer sind Männer mit Dreck am Stecken und Meg sorgt ein wenig für ausgleichende Gerechtigkeit, was Spaß macht zu lesen. Spannend fand ich die Info, wie man mit diesen " Spielen " auf facebook und Co (in welchen Städten warst du schon, welches Essen hast du als Kind schon nicht gemocht, Hund oder Katze, wieviel Geschwister, welches wäre dein Traumhaus, Großstadt oder Einsamkeit usw.) ganz viel über einen Menschen erfährt und sich so sein Vertrauen/Zuneigung erschleicht (Ich bin mit deiner Schwester zur Schule gegangen, wir waren im selben Turnverein etc.). Das hat mir die Augen geöffnet. Ich mache da zwar nie mit, aber ich habe diese Fragen immer für harmlos und belanglos gehalten.

Alles in allem ein spannendes Buch über zwei Frauen, ihre Begegnung und Entwicklung. Und soviel ausgleichende Gerechtigkeit tut einfach gut.

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