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Veröffentlicht am 28.09.2024

trostlose Dorfjugend

Schneetreiben
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Ein aus dem Gefängnis ausgebrochener Vergewaltiger führt Hauptkommisssar Hambrock nach Birkenkotten, einem Dorf im Münsterland, wo er wegen heftigen Schneefalls festsitzt. Der Krimi ist spannend und flüssig ...

Ein aus dem Gefängnis ausgebrochener Vergewaltiger führt Hauptkommisssar Hambrock nach Birkenkotten, einem Dorf im Münsterland, wo er wegen heftigen Schneefalls festsitzt. Der Krimi ist spannend und flüssig geschrieben und beschreibt eine unglaublich trostlose Athmosphäre. Die Dorfjugend hat ihre Scheunenfeste, wo sie sich besäuft, es gibt Geheimnisse und primitivste Gemeinheiten. Nach außen hin halten alle zusammen. Ich hatte mal eine Freundin auf dem Dorf und habe diese Trostlosigkeit erlebt. Es ist unglaublich gut eingefangen. Aber die menschlichen Abgründe tun sich hier noch viel weiter auf und vor allem das Ende finde ich schrecklich. Die Figuren sind authentisch und überzeugend, aber man möchte mit keinem der Jugendlichen befreundet sein oder in einem Dorf zusammenleben.

Klare Leseempfehlung für Krimiliebhaber.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2024

spannend

Ostfriesenhölle
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Eins der besseren Bücher aus der Ostfriesenreihe. Ich lese diese Bücher total gerne, aber manchmal finde ich sie zu übertrieben und zu sehr auf Ann Kathrin Klaasen fokussiert. Reicht es nicht, dass sie ...

Eins der besseren Bücher aus der Ostfriesenreihe. Ich lese diese Bücher total gerne, aber manchmal finde ich sie zu übertrieben und zu sehr auf Ann Kathrin Klaasen fokussiert. Reicht es nicht, dass sie Ermittlerin ist und man über ihr Privatleben einiges erfährt ? Muß sie immer noch vom Täter gejagt werden ? Mich nervt das schon manchmal. Aber hier ist es endlich mal wieder erfrischend anders !

Bei einem Fahrradausflug auf Langeoog wird der junge Cosmo plötzlich ohnmächtig und stirbt kurz darauf in den Armen seiner Mutter. Diese ist davon überzeugt, dass der beste Freund ihres Sohnes daran Schuld ist. Beide waren You-Tube-Stars und nun will sie ihn zur Rechenschaft ziehen. Kurz danach taucht eine Leiche auf und der Junge ist verschwunden. Mit einem Großaufgebot wird er gesucht. Aber ist er Täter oder Opfer ? Hinzu kommt, dass er der Enkel des Innenministers ist. Und bald stellt sich raus, dass nicht nur die Polizei hinter ihm her ist. Spannend, wenn auch manchmal ein wenig langatmig, ohne große Überraschungen, aber dennoch eins der besseren Bücher. Die Charaktere sind sympathisch (außer Rupert. Erstaunlich, was er sich alles leisten kann, ohne Disziplinarverfahren). Es liest sich flüssig und man mag es kaum aus der Hand legen. Klare Leseempfehlung.

Allerdings möchte ich an dieser Stelle eine Sache loswerden, über die ich mich sehr geärgert habe. Es war ein Satz, den die Ärztin auf Seite 240 gesagt hat. Entweder ist das schlecht recherchiert oder die Berater des Autoren haben keine Ahnung von ihrem Fach. Vor allem ärgert es mich, da ein so bekannter Autor von so vielen Leuten gelesen wird und dieser Irrglaube sich nun auch noch verbreitet. Und zwar geht es um die hirnrissige Aussage der Ärztin, die nach dem Suizidversuch von einem Mädchen dessen Vater nach Anzeichen fragt und dann tatsächlich meint "Wer es ernst meint redet meist wenig darüber. Bei denen, die damit drohen, hat der Selbstmordversuch oft Appellcharakter." NEIN ! Eigentlich alle Menschen, die so verzweifelt sind, dass sie einen Suizidversuch machen, haben im Vorfeld mehrfach versucht, darüber zu sprechen und sich mitzuteilen. Aber wenn sie sagen, dass sie nicht mehr können oder etwas nicht mehr ertragen oder Bemerkungen machen wie "Ich geh daran kaputt", " Ich halte das nicht mehr aus", "Ich weiß nicht mehr weiter", "Ich habe keine Kraft mehr" etc, was passiert dann ? Genau. Sie werden nicht gehört. Man sagt ihnen Dinge wie: "Das wird schon wieder, du schaffst das, Kopf hoch, du hast schon ganz andere Sachen geschafft, durchhalten, morgen sieht die Welt schon wieder besser aus, stell dich nicht so an, reiß dich zusammen, davon geht die Welt nicht unter, du mußt nur mal wieder ausschlafen, grübel nicht so viel, anderen geht es viel schlechter und die jammern auch nicht, ich glaub an dich..." und ähnliche Phrasen oder Ermunterungen. Im Schnitt haben Menschen, die einen Suizidversuch unternehmen, versucht mit 7 Leuten zu sprechen und von ihrer inneren Not zu erzählen. Und darum finde ich diesen Satz der Ärztin im Buch so schlimm. Wenn ich den Verdacht habe, jemand ist verzweifelt oder am Ende seiner Kräfte, dann werde ich hellhörig und wenn mir derjenige dann auch noch sagt, dass er nicht mehr weiter weiß, dann frage ich ihn nach Suizidgedanken und die Menschen sind so erleichtert, dass sie endlich von ihrer Qual berichten können. (Beruflich baue ich dann eine Beziehung auf, schließe in akuten Fällen Antisuizidverträge ab, helfe dem Patienten, alternative Auswege zu finden und unterteile den Berg an Problemen in bearbeitbare Hügel, die wir dann gemeinsam angehen oder gebe bei einer Depression noch Antidepressiva dazu usw.).Wichtig ist mir aber, deutlich zu machen, dass Menschen, die zaghaft andeuten, dass sie etwas nicht mehr schaffen oder aushalten oder die auch deutlicher werden und aussprechen "Manchmal denke ich daran, mich umzubringen." oder " Ich wünschte ich wäre tot /weg/ nicht da", dass es dann eben nicht abgetan wird, wie hier im Buch "Wer drüber redet, macht es nicht" und diese Menschen in höchster Not allein gelassen oder nicht ernst genommen werden. Es wäre fatal und kann Menschenleben kosten, wenn jemand das liest (und glaubt) und dann einem Freund, der sich ihm anvertrauen will kein Gehör schenkt und das als aufmerksamkeitssuchendes Verhalten abtut. Und da sehe ich die Verantwortung des Autors. Vielleicht kann man in einer Neuauflage die Ärztin sagen lassen :"Manchmal sind die Anzeichen schwer zu entdecken." Das würde für die weitere Handlung völlig ausreichen und es würde keinen Schaden anrichten. Es gibt durchaus Suiziddrohungen mit Appellcharakter, jedoch sind die eher selten (im Verhältnis zu ernstgemeinten Suizidversuchen und Suiziden) und kommen eigentlich nur bei Menschen vor, die an einer Persönlichkeitsstörung leiden (Borderline, Narzißsten) oder zumindest viele Züge einer solchen Störung haben. Aber auch diese Menschen können ernsthaft suizidal werden, was angesichts des Leids, was sie erlebt haben und der Flashbacks kein Wunder ist. Jede Suizidandeutung sollte man ernst nehmen. Und man braucht auch keine Angst zu haben, das Thema anzusprechen, denn ich bringe niemanden, der nicht suizidal ist, auf die Idee, sich umzubringen. Also, wenn jemand über suizidale Gedanken spricht oder dies auch nur andeutet, bitte unbedingt ernst nehmen und nachfragen ! "Wie meinst du das ? " "Was heißt das ? " Willst du dich umbringen ?" "Wie kann ich dir helfen ?" "Das macht mir Angst. Ich bringe dich jetzt in die Klinik, damit die dir helfen können" beispielsweise. Wir fragen dann genauer nach, z.B. nach vorherigen Versuchen, der Methode, ob es nur Gedanken sind, die sich aufdrängen oder schon konkrete Pläne und ob sie schon Tabletten dafür gesammelt haben oder einen Strick gekauft etc. um das ganz akute Suizidrisiko einzuschätzen und die Patienten sind in der Regel offen und ehrlich, froh, darüber reden zu können und die Verantwortung vorübergehend ein Stück an uns abgeben zu können. Die meisten suizidalen Patienten wollen, dass ihre Not und ihre Qual ein Ende hat und sehen keinen anderen Ausweg. Tot sein will keiner, aber sie wissen nicht, wie sie sonst ihr Leid beenden sollen, was sie nicht mehr ertragen können. Nur ein winziger Bruchteil (weniger als 1 %) sind Bilanzzieher, die niemandem etwas sagen. Also bitte nicht glauben, dass jemand, der sagt, er wolle sich das Leben nehmen ein Schwätzer ist, der nur Aufmerksamkeit will.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

zu oberflächliche Charaktere

Vier Frauen - Jedes. Wort. Eine. Lüge.
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Ein Mord und 4 Frauen, die alle behaupten, sie allein hätten den Mann umgebracht, der tot auf der Terrasse liegt. In einem Luxushotel feiert eine Frau eine Woche lang ihre pompöse Hochzeit. Unter den Gästen ...

Ein Mord und 4 Frauen, die alle behaupten, sie allein hätten den Mann umgebracht, der tot auf der Terrasse liegt. In einem Luxushotel feiert eine Frau eine Woche lang ihre pompöse Hochzeit. Unter den Gästen sind einige Collegefreundinnen, die aber z.T. zerstritten sind oder so keinen Kontakt zueinander mehr haben. Und dann ist da noch die 70jährige Millionärsgattin und eine junge Frau mit Baby. Sie alle haben ihre Probleme. Entweder mit ihren Freunden oder Männern oder mit den pubertierenden Kindern oder weil sie ein Kind verloren haben oder keins bekommen können. Im Hotel treffen sie aufeinander, trinken Unmengen an Alkohol, einige Beziehungen brechen auseinander, einige Freundschaften werden erneuert und alle sind trotz ihrer Probleme irgendwie oberflächlich. Ich möchte mit keiner von ihnen befreundet sein. Die einzige, die als Figur authentisch wirkt, ist Ginger, die 3fache Mutter. Die ist auch als einzige sympathisch. Die 70jährige Lulu mag ich zwar auch, aber auch bei ihr dreht sich alles um sich selbst und ihre kleine reiche abgeschottete Welt, genau wie bei den anderen. Dadurch, dass immer wieder die Vernehmungsprotokolle den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind, hält sich die Spannung aufrecht, auch wenn die Protokolle inhaltlich nicht viel Neues bringen. Auch sonst plätschert die Geschichte so dahin, die Frauen trinken anscheinend ständig Alkohol, freuen sich über den Luxus und den Reichtum, in dem sie leben, Es gibt zwar Einblicke in ihre Probleme, Ängste und Verluste, aber ohne wirkliche Tiefe. Es bleibt beim Trinken und Smalltalk. Trotzdem möchte man wissen, was passiert ist und da das Buch flüssig geschrieben ist, liest es sich auch flott. Es gibt dann doch tatsächlich eine überraschende Wende und die Solidarität unter den Frauen gefällt mir, wenn sie auch blödsinnig ist, da unnötig. Das hätten sie auch wissen können. Aber vielleicht sind sie dazu zu überkandidelt. Auch die Anwältin schien wohl der Meinung zu sein, dass die Polizei anzulügen, eine gute Idee ist. Naja, dass die Figuren nicht überzeugend sind, sagte ich ja bereits.

Trotzdem hat das Buch Spaß gemacht zu lesen und war spannend. Mir hat der Aufbau gut gefallen und auch die Idee.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

unrealistisch

Zehntausend Fallen
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Verzweifelt untersucht Bauer Schuster seinen Ackerboden. Nichts wächst. Nicht ein einziges Saatkorn ist angegangen. Das bedeutet das Aus für ihn, seine Familie, sein Leben. Schon bald steigen die Lebensmittelpreise, ...

Verzweifelt untersucht Bauer Schuster seinen Ackerboden. Nichts wächst. Nicht ein einziges Saatkorn ist angegangen. Das bedeutet das Aus für ihn, seine Familie, sein Leben. Schon bald steigen die Lebensmittelpreise, denn den anderen Bauern geht es ähnlich. Panik bricht aus in der Bevölkerung und bald brennen die Straßen in den Städten. Die Polizei schafft es kaum, den wütenden Mob in Schach zu halten. Eine ehemalige Polizistin versucht der Sache auf den Grund zu gehen.

Dieser Krimi ist vor allem eins : unrealistisch. Ja, er ist spannend, aber mal ehrlich, wenn nichts mehr auf den Feldern wächst und es in den Straßen Berlins Mord und Todschlag gibt, dann würde die Regierung doch weitere Bodenproben in Auftrag geben und sich nicht auf die 2 gemachten verlassen. Und wenn jemand droht, eine Bombe auf einem Touristendampfer hochgehen zu lassen, auf dem meine Familie ist, um mich zu erpressen, dann suche ich mir doch keine Hilfe bei dem Erpresser. Es klingt so, als gäbe es einen Vorläufer zu diesem Buch, wo die Polizistin von besagtem Erpresser bedroht wird. Man kann es aber auch ohne diesen Vorläufer lesen, da dauernd wieder darauf Bezug genommen wird. (Aber auch diese Story scheint an den Haaren herbei gezogen zu sein und ich werde mir das nicht antun). Das Buch ist spannend und es hat auch gute Momente. Den Erpresser finde ich cool und auch, was er so drauf hat. Allerdings wird ja auch immer wieder erwähnt, was er in dem Buch davor getan hat und das passt nicht wirklich zusammen. Auch finde ich diese weibliche James Bond Ex-Polizistin nicht wirklich authentisch. Alles ist irgendwie übertrieben in dem Buch. Schön sind die Überraschungen und das Ende. Jedoch ist manchmal weniger mehr.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

eins der besten Bücher aus der Reihe

Ostfriesenfluch
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Eine Frau wird erschossen und nackt in einem Rapsfeld gefunden. Einige Meter weiter liegt ein weiterer Toter, Hat er etwas damit zu tun ? Der Polizist Rupert geht sofort von einem rachsüchtigen Ehemann ...

Eine Frau wird erschossen und nackt in einem Rapsfeld gefunden. Einige Meter weiter liegt ein weiterer Toter, Hat er etwas damit zu tun ? Der Polizist Rupert geht sofort von einem rachsüchtigen Ehemann aus. Aber auch auf diesen wird geschossen. Kommissarin Ann-Kathrin Klaasen ermittelt auf die ihr eigenen Weise. Aber verfolgt sie auch den richtigen Täter ?

Sehr spannend und eins der Besten Bücher aus der Reihe. Vielleicht, weil Rupert nicht so extrem nervt. Ich habe das Buch in einem Rutsch flott durchgelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. Besonders hat mir das mit den Jungs gefallen. Es ist flüssig geschrieben, die Charaktere sind überwiegend sympathisch oder zumindest authetisch. Außer dem Mörder, aber die Motive sind in den Büchern dieser Reihe oft nicht nachvollziehbar, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Ein Muß für Fans dieser Reihe, aber auch sonst für alle Krimifans ein Lesevergnügen. Ich freu mich schon auf den nächsten Band.

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