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Veröffentlicht am 09.05.2024

Magie als Werk Gottes - oder doch des Teufels?

Der Vertraute
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Ich habe das Gefühl, dass Leigh Bardugo und ich immer mehr "miteinander auskommen". Während ich das Lied der Krähen damals abbrechen musste, gefiel mir "Das Neunte Haus" schon richtig gut und dieses Buch ...

Ich habe das Gefühl, dass Leigh Bardugo und ich immer mehr "miteinander auskommen". Während ich das Lied der Krähen damals abbrechen musste, gefiel mir "Das Neunte Haus" schon richtig gut und dieses Buch hat mich absolut in seinen Bann gezogen.

Luzia Cotado kommt aus ärmlichen Verhältnissen und arbeitet als Bedienstete in einer auch recht niederschichtigen Familie. Viel mehr bleibt ihr allerdings auch auf Grund ihrer religiösen Vergangenheit und ihrer tragischen Familiengeschichte aber auch nicht wirklich übrig. Ihr einziger Lichtblick sind die kleinen, magischen Wunder, durch die sie kleine Missgeschicke ausbessert. Als sie genau dies tut, entdeckt ihre Herrin dabei ihre Begabung. Schon bald gerät der Stein ins Rollen und mächtige Männer werden auf Luzia aufmerksam, die nur ihr eigenes Glück im Kopf haben. Luzia nimmt im Folgenden unter der Anleitung eines eben jener Männer bei einem Wettbewerb dran Teil, um die Gunst des Königs zu gewinnen. Hierbei wird sie von Santangel unterstützt und gelehrt - doch dieser hat auch eine eigene, düstere Vergangenheit. Weitere Themen, wie Gier, Macht, Unzufriedenheit, das Streben nach etwas Größerem und die Abhängigkeit von anderen werden hier beleuchtet und das alles in einer Welt, die durch religiösen Wahn und der Suche nach Ketzern und deren Bestrafung gekennzeichnet ist.

Die Perspektiven wechseln hier immer wieder, so bekommt man beispielsweise auch die Sichtweise von Luzias Herrin mit. Hierbei werden viele der Charaktere vielschichtig dargestellt, verändern auch ihre Einstellungen im Laufe des Buches durch die Erlebnisse, denen sie beiwohnen. Es ist eine düstere Geschichte, bei der ich lange Zeit auch nicht wusste, wohin sie mich führte, was einen Reiz dieses Buches ausmacht. Die Protagonisten sind eigentlich alle grau gezeichnet, was sie so spannend macht. Sie alle haben Wünsche, Bedürfnisse, Träume und halten mitunter nichts zurück, um sich diese zu erfüllen. Hauptcharakter Luzia ist da nicht anders und auch Santangel wirkt oft undurchschaubar.

Der Schreibstil ist eher anspruchsvoll und detailliert, wie ich es von der Autorin bereits gewohnt bin. Ich hatte das Gefühl, gleichzeitig wirklich in der Geschichte drin zu stecken und durch die Seiten zu fliegen, aber habe auch einige Zeit an dem Buch gelesen, weil es so umfassend und dicht geschrieben wurde. Das hat mir extremen Spaß gemacht, da ich dieses Gefühl sehr selten hatte und dadurch in die Geschichte gesogen wurde. Außerdem mochte ich die düstere Atmosphäre mit dem leicht märchenhaften Touch sehr gerne. Es war ein besonderes Buch mit besonderen Charakteren und einer echten Liebesgeschichte, ohne je übertrieben zu wirken. Große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Feinfühlig, romantisch, humorvoll

Funny Story
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Mit jedem weiteren Buch, dass ich von Emily Henry lese, werde ich ein größerer Fan (wenn das denn überhaupt geht). Auch "Funny Story" begeisterte mich mit Tiefgang und Fingerspitzengefühl. Die Liebe zwischen ...

Mit jedem weiteren Buch, dass ich von Emily Henry lese, werde ich ein größerer Fan (wenn das denn überhaupt geht). Auch "Funny Story" begeisterte mich mit Tiefgang und Fingerspitzengefühl. Die Liebe zwischen den beiden Protagonisten ist einfach fühlbar und auch hier hatte ich Herzklopfen und Herzschmerz.

Daphne und Miles ziehen notgedrungen zusammen, nachdem ihre beiden Ex-Partner zusammenkommen und sich verloben. Dabei muss Daphne erkennen, dass ihr Leben sehr an dem von ihrem Ex gebunden war. Kurzerhand beschließt Miles, ihr die Ortschaften und das Leben, in dass sie ihr Ex-Partner Peter da verschleppt hat, zu zeigen. Eigentlich will Daphne nämlich nach dem großen Lesemarathon wegziehen und sich fernab von den traurigen Erlebnissen ein neues Leben aufbauen - doch Miles will das nicht ...

Wie immer vereint Emily Henry hier ernste Themen mit Humor und viel Gefühl. Ich liebe ihren Schreibstil. Für mich kann keine anderen AutorIn so gut das Gefühl des verliebt-seins beschreiben. Insbesondere der Vergleich mit der Limo und den Kohlensäurebläschen geistert immer noch in meinem Kopf herum (Emily Henry hat das natürlich viel schöner verpackt).

Durch ihren tollen Schreibstil wirken auch Miles (hach, Miles) und Daphne unglaublich sympathisch und liebevoll. Und ich empfand Miles auch nicht als den typischen Bad Boy, er war erfrischend aufmerksam, freundlich, hat klar kommuniziert, wie es in ihm aussieht und was Daphne ihm bedeutet. Daphne wiederum ist ein wenig strukturierter, zugeknöpfter und hat auch ihr eigenes Päckchen durch die komplizierte Beziehung zu ihrem Dad zu tragen, was in dem Buch nach und nach aufgedröselt wurde. Sie war sich oftmals sehr unsicher, was in ihrer Situation (kurz vor der Hochzeit verlassen zu werden) absolut verständlich ist. Auch die Nebencharaktere waren einzigartig, erfrischend und ihre Dialoge mit Daphne machten viel Spaß, gelesen zu werden. Insbesondere die Beziehung zwischen Daphne und ihrer Mum hat mich stark mitfühlen lassen, auch hier wurden viele der Szenen so wunderschön beschrieben, ich hab mich gefühlt, als wäre ich mit den beiden unterwegs.

Einzig manche der Stolpersteine, die zwischen Miles und Daphne standen, empfand ich als ein bisschen umständlich (und hab sie dadurch auch nicht immer so ganz verstanden). Es war schnell klar, dass die beiden eine ungeheure Anziehung aufeinander haben, aber klar, so einfach kann es natürlich nicht sein. In recht verstrickten Gesprächen haben sie einander dann versucht zu erklären, woran es gerade hakt/ scheitert und da gab es ein paar Abbiegungen zu viel für mich. Nichtsdestotrotz eine wunderschöne, aufrichtige Liebesgeschichte mit ganz tollen Protagonisten. Ein Buch, das ich am liebsten noch mal zum ersten Mal lesen würde - aber es gibt auch noch ein paar Bücher der Autorin, die ich noch nicht gelesen habe

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Die Suche geht weiter

One Of Six - Vertrauen
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Im zweiten Teil der "One of Six"-Reihe wollen die verbliebenen AnwärterInnen des Jobs im Resort einfach mit ihren Leben weitermachen, doch scheinbar ist der scheinbare Mord doch noch nicht geklärt. So ...

Im zweiten Teil der "One of Six"-Reihe wollen die verbliebenen AnwärterInnen des Jobs im Resort einfach mit ihren Leben weitermachen, doch scheinbar ist der scheinbare Mord doch noch nicht geklärt. So kommt es, dass Ana bei Luca vorbeischaut, mit Devin im Schlepptau und ihr erläutert, dass es zu viele Ungereimtheiten gibt. Als LeserIn von Band 1 wusste man ja bereits, dass nicht der richtige Täter gefunden wurde. So beginnt eine Suche, bei der man nicht genau weiß, wer hier Jäger und wer der Gejagte ist.

Ich mochte das Feeling aus Band 1, die vielen kleineren Sabotagen durch den Täter und auch die gruselige Stimme von Mr. Unbekannt, da ich das Ganze als Hörbuch gehört hatte. Schon hier gab es einige Szenen, die mir zu detailliert erzählt wurden, doch das Gesamtbild stimmte einfach und war schaurig schön und spannend. In Band habe ich mich die ersten 200 Seiten leider einfach nur ... gelangweilt. Hier werden einzelne Situation so haarklein auseinandergenommen, dass sich mir der Sinn absolut nicht erschlossen hat. Es gab hierbei wirklich wenig, was die Handlung überhaupt voranbrachte beziehungsweise wichtig war. Auch im weiteren Verlauf gab es immer wieder Momente, die sich mir in ihrer Wichtigkeit für die Geschichte einfach nicht erschlossen haben, beispielsweise lange Beschreibungen der Klamotten oder Szenen, die man mit Luca bereits durchlebt hatte, die Devin aber auch noch einmal aufzählen musste, nur um sein Mitgefühl mit Luca zu bekunden. Auch fühlte ich Belville als Schauplatz nicht so sehr, wie das Ski-Resort aus Band 1.

Einzig die Stimme des Unbekannten und 2-3 Szenen waren wiederum wirklich spannend und auch ausschlaggebend für die Handlung. Das Ende wiederum verlief recht zügig und wenig wurde rückblickend noch einmal erörtert, aber das brauchte es für mich nicht unbedingt. Ich hätte nicht unbedingt das rosa-rote Ende gebraucht, dass einem als LeserIn auf den letzten Seiten noch präsentiert wurde. Mit der generellen Auflösung und wie sich alles ergeben hat, war ich recht zufrieden und tappte hier für lange Zeit auch im Dunkeln.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Düstere Traumwelten

Vengeance (Academy of Dream Analysis 1)
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Nemesis solll an der Academy of Dream Analysis ihren Bruder rächen, da dieser von der Direktorin ermordet wurde. Dort angekommen, trifft sie recht schnell auf Mercy, dem Neffen der Direktorin, der seine ...

Nemesis solll an der Academy of Dream Analysis ihren Bruder rächen, da dieser von der Direktorin ermordet wurde. Dort angekommen, trifft sie recht schnell auf Mercy, dem Neffen der Direktorin, der seine eigenen, düsteren Geheimnisse verbirgt. Denn Mercy wiederum versteckt etwas in seinen Träumen, dass niemals das Tageslicht erblicken darf. Mercy und Nemesis spüren sofort eine große Anziehungskraft, doch ihre Geheimnisse und Intrigen spielen die beiden gegeneinander aus.

Das Buch wird aus der Sicht von Mercy und Nemesis erzählt. Ich fand insbesondere Nemesis ein bisschen schwer zu fassen, möglicherweise soll sie jedoch kühl und unnahbar wirken. Mercy wiederum wirkte edgy mit seinem extravaganten Auftreten. Beide haben durch ihre unterkühlte Art zueinander gepasst, ihre Wortgefechte haben Spaß gemacht zu lesen und die Chemie zwischen den beiden war unbestreitbar. Ihre Anziehung ist zunächst vor allem sexueller Natur, aber darauf macht keiner der beiden ein großes Geheimnis. Durch ein einschlagendes Ereignis lernen sich die beiden dann auch charakterlich besser kennen.

Die Nebencharaktere waren in diesem Buch absolut besonders und vor allem Jupiter Sterling (allein dieser Name, sehr cool!) war unfassbar interessant. Bei vielen Nebencharakteren weiß man über lange Zeit nicht, woran man wirklich ist - sind sie Gegenspieler, befinden sie sich in einer Grauzone oder sogar Freunde? Folglich waren die Nebencharaktere in ihren Eigenschaften vielschichtig, aber gleichzeitig geheimnisumwoben. Viele dieser geheimnisvollen Hintergründe werden mit der Zeit aufgedeckt und bringen die Geschichte auch im Ganzen voran.

Hierbei sieht man einfach, wie gut durchdacht der Plot war. Neben dem Alltag an der Akademie und dem Besuch der einzelnen Unterrichtsfächer versucht Nemesis aufzudecken, wie ihr Bruder verstorben ist und kommt dabei ungewollt auch Mercy näher. Intrigen und Plot-Twists entfalten sich nach und nach und ergeben ein spannendes Gesamtbild. Auch wenn ich das Ende inhaltlich ein wenig erwartet hatte, empfand ich die Darstellung der Zusammenhänge und wie sie sich alles Seite für Seite ineinanderfügt einfach unfassbar gelungen. Ein recht großes Thema, das sich zudem zwischen den Zeilen befindet, ist die Stellung von Frauen, auch im Hinblick auf Sexismus.

Den Schreibstil empfand ich als sehr poetisch, nahezu malerisch. Der Schreibstil gibt dem Buch eine große Tiefe, denn die Traumwelt wirkt dadurch noch besonderer und realistischer. Plot und Schreibstil ergänzen sich hier perfekt, auch wenn die Charaktere dadurch vielleicht nicht immer in die Tiefe gehen. Zu Beginn musste ich mich daran gewöhnen, doch mit der Zeit habe ich es lieben gelernt. Beispielsweise werden Szenen vor allem anfangs an besonders spannenden Momenten abgebrochen (meist durch außenstehende Ereignisse oder der Cut zwischen den Szenen wurde bewusst gewählt). Dadurch entsandt ungemein viel Spannung, aber manchmal wäre ich in Momenten gerne noch ein bisschen ausgeharrt. Da ich außerdem die Autorin und ihren Schreibstil noch nicht kenne, wusste ich nie, wohin die Reise führt, was mich wiederum auch zum Buch gezogen hat. Hier kommen Handlungsweisen einzelner Charaktere durchaus überraschend, wodurch sich das Buch für mich von anderen Fantasy-Büchern deutlich abzeichnet.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Gegenteile ziehen sich an

Vielleicht nie (Vielleicht-Trilogie, Band 2)
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Auf Jojo habe ich mich bereits beim Lesen von Band 1 gefreut, denn schon hier strahlte sie für mich aus der Mädelsgruppe die meiste Spannung aus. Man wusste, dass sie ihre Dämonen mit sich trägt und in ...

Auf Jojo habe ich mich bereits beim Lesen von Band 1 gefreut, denn schon hier strahlte sie für mich aus der Mädelsgruppe die meiste Spannung aus. Man wusste, dass sie ihre Dämonen mit sich trägt und in diesem Band werden diese näher beleuchtet.

Jo ist tougher, verschlossener und strahlte für mich beim Lesen ruhige Gelassen- und Beherrschtheit aus. Vielere kleinere Geschehnisse führen dazu, dass sie sich mit sich selbst und ihren Entscheidungen auseinandersetzt, denn vieles hat sie getan, um ihrer verstorbenen Schwester quasi deren Wünsche zu ermöglichen. Kilian wiederum, den sie bereits aus der Kindheit kennt und der neu in ihre Gegend zieht, hilft ihr dabei, loszulassen und sich selbst wiederzufinden. Er ist das komplette Gegenteil von Jo, ein Freigeist, aber das hat sich überraschend gut ergänzt.

Die Dynamik zwischen den beiden ist einfach spannend zu lesen. Ich liebte sowohl ihre Wortgefechte, als auch ihre Eingeständnisse. Die beiden sind zunächst beidseitig nicht an einer Beziehung interessiert und ich fand es angenehm, dass es hier keine Liebesgeständnisse regnete. Dennoch sprühen die Funken und man ist hautnah dabei, wie sie zueinander finden.

Bisher klar mein liebstes Buch von Carolin Wahl und ich weiß auch nicht, ob das noch getoppt werden kann.

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