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Veröffentlicht am 08.11.2023

Komplizierter Fall, meisterhaft gelöst

Di Bernardo
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Es geht weiter mit Commissario di Bernardo! Allerdings veröffentlicht die Autorin den dritten Band nun bei einem neuen Verlag - dies tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Im Gegenteil.

Das Team um ...

Es geht weiter mit Commissario di Bernardo! Allerdings veröffentlicht die Autorin den dritten Band nun bei einem neuen Verlag - dies tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Im Gegenteil.

Das Team um di Bernardo hat sich mittlerweile gefunden und versteht sich immer besser. Gut so, denn der neue Fall hat es in sich und da werden alle gebraucht. Vor der Basilica die San Giovanni in Laterano werden zwei Leichen aufgefunden: eine junge Frau und ein in Rom bekannter Komponist. Die grosse Frage ist nun, wer zuerst starb. Natürlich auch warum und ob die beiden Toten überhaupt etwas miteinander zu tun haben. Das Team gibt alles, um den verzwickten Fall zu lösen und geht erst mal jedem Hinweis nach. Dabei geraten sie manchmal auch in Sackgassen, was den Fall aber auch interessant macht.

Das Cover zeigt es nicht, doch wie die beiden Bände zuvor spielt auch "Die Bernardo" in der Welt der klassischen Musik. Anstatt grosse Konzertsäle besuchen wir zusammen mit den Ermittlern eine Geigenbauwerkstätte. Die Autorin spricht hier als Nebenthema auch die Bauweise von Geigenbogen an. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht aus welchem Material die Bogen gebaut werden und ob dieses Material umweltfreundlich ist oder nicht. Carbon oder Ebenholz (Fernambuk) - was tönt schöner, was ist besser für die Umwelt? Im Nachwort erklärt Natasha Kosakova, selbst Violinistin, was es damit auf sich hat.

Auch dieser Fall überzeugt wieder mit einem tollen Ermittlerteam und einem spannenden Fall, der in vier Tagen abgeschlossen wird. Pro Tag ein Kapitel und pro Kapitel gibt es in der Printausgabe anscheinende je ein QR-Code, der zu den erwähnten Musikstücken auf YouTube führt. Diese Codes fehlen im eBook.

Fazit: Ein komplizierter Fall, meisterhaft und menschlich gelöst von Di Bernardo und seinem Team. Gerne mehr davon!
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Der Besuch auf Higher Barton lohnt sich auch anno 1905

Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton
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Es geht wieder nach Higher Barton - nun aber im Jahre 1905, also lange vor Mabel Clarence und Sandra Flemming und 35 Jahre vor "Das Flüstern der Wände". Etwas ist gleich: die Frauen auf Higher Barton zeichnen ...

Es geht wieder nach Higher Barton - nun aber im Jahre 1905, also lange vor Mabel Clarence und Sandra Flemming und 35 Jahre vor "Das Flüstern der Wände". Etwas ist gleich: die Frauen auf Higher Barton zeichnen sich alle durch Neugier und eine Spürnase aus. Ebenso legen sie Wert auf Gerechtigkeit, besonders auch in der Gleichstellung von Frau und Mann.

So auch die technisch interessierte Emily, die mit ihrer verwitweten Mutter in London lebt. Emily hilft in den Suppenküchen mit und erwärmt sich für die Ideen der Suffragetten. Nachdem sie bei einer Veranstaltung festgenommen wird, schickt man Emily zu ihrem Onkel nach Cornwall. Emily macht aber schnell klar, dass sie nicht heiraten wird.

Gleich bei ihrer Ankunft wird der erste Diener tot aufgefunden. Das Personal hüllt sich in Schweigen, doch Emily ist neugierig geworden und stellt Nachforschungen an. Dies findet weder der hiesige Vikar noch der Polizist vor Ort gut. Dass der Tod einfach so hingenommen wird, auch wenn einiges sehr fragwürdig daran ist, bringt Emily auf die Palme. Durch ihrer Fragerei bringt sie sich selber in Gefahr, kommt der Sache, sprich der Täterschaft aber immer näher.

Auch dieser Besuch in Higher Barton hat mich gut unterhalten und Spass gemacht. Die Diskussionen von Emily und ihrem Onkel und dem Vikar lassen sich vergnügt lesen - aus unserer heutigen Sicht sowieso. Emily bekommt von der Pfarrhaus-Haushälterin den Rücken gestärkt. Dies und vieles andere lässt erahnen, dass diese neue Reihe in Zukunft grossen Lesespass bieten wird.

"Miss Emily und der tote Diener" macht Lust auf noch mehr Higher Barton - von diesem Anwesen kriege ich wohl noch lange nicht genug.

Fazit: Ein toller Auftakt zur neuen Reihe, die im - vielen Leser*innen gut bekannten - Lower und Higher Barton im schönen Cornwall spielt.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Wem gehört Monroe Manor?

Highland Happiness - Das Herrenhaus von Kirkby
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Normalerweise beginne ich Reihen immer mit Band 1. Auch bei der "Highland Happiness"-Reihe hatte ich dies eigentlich vor, doch aufgrund Zeitmangel hab ich mit Band 3, "Das Herrenhaus von Kirkby", begonnen.

Ich ...

Normalerweise beginne ich Reihen immer mit Band 1. Auch bei der "Highland Happiness"-Reihe hatte ich dies eigentlich vor, doch aufgrund Zeitmangel hab ich mit Band 3, "Das Herrenhaus von Kirkby", begonnen.

Ich konnte mir aber schnell vorstellen, was, oder eher wer in den ersten beiden Bänden eine Rolle spielte, und freue mich auch schon, diese Geschichten bald zu lesen und mehr über diese Personen zu erfahren.

Die Charaktere fand ich alle sehr sympathisch, angefangen von den beiden Protagonisten Ainslee über Paul zu deren Familienangehörigen und Freunden.

Thematisch ist dieser Band dem Thema "Eltern" gewidmet. Paul steht zwischen seiner eigentlichen Familie, in der er aufgewachsen ist und seiner neuen grossen Familie, da erst kürzlich heraus gekommen ist, dass er der Sohn von Marlin Fraser, dem Besitzer von Monroe Manor ist. Ainslee hat kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, da sich diese kaum um Ainslee gekümmert hat, und nähert sich auch erst jetzt langsam wieder an.

Historiker Paul, der gerade nach Kirkby gerufen wurde, um die Geschichte seiner "neuen" Familie zu erforschen, trifft auf Ainslee und freundet sich mit ihr an. Schuld daran sind vor allem ihre Hunde, beides Pudel, die Gefallen aneinander haben. Pudeldame Ivy und Pudel Jules tun sich diesbezüglich leichter als ihre Besitzer. Paul ist nämlich bald im Clinch, da das Gerücht herum geht, dass Ainslee die wahre Erbin von Monroe Manor sein könnte.

Während Paul sich an das Leben in Kirkby gewöhnt, sorgen die Hunde für einige Aufregung - und auch für sehr humorvolle Szenen. Ebenso als eine Wahrsagerin Ainslee etwas prophezeit, das sie nicht ernst nimmt und nur darüber lacht. Dabei ahnt die Leserschaft bereits, dass das Gesagte auch auf die eine oder anderer Weise eintreffen wird. Dennoch sorgt die Autorin zusätzlich noch für weitere Überraschungen, was die Lektüre sehr kurzweilig und unterhaltsam macht.

Ich hab mich in Kirkby wohl gefühlt und freue mich auf weitere Besuche. Die Lovestory ging mir aber zu zügig voran und auch das Ergebnis von Pauls Forschung wurde mir zu schnell abgehakt. Da fehlte mir etwas.

Fazit: Ein eigentlich schöner Wohlfühlroman, bei dem mir am Ende vieles zu schnell ablief.
3.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Zu viele Köche verderben den Brei

Die Erfindung des Lächelns
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Ein Krimi rund um den Raub der Mona Lisa im Louvre anno 1911 hörte sich interessant an. Doch ich war sehr schnell ernüchtert, schon nach den ersten Seiten. Ich hielt durch bis zu Seite 100 und überflog ...

Ein Krimi rund um den Raub der Mona Lisa im Louvre anno 1911 hörte sich interessant an. Doch ich war sehr schnell ernüchtert, schon nach den ersten Seiten. Ich hielt durch bis zu Seite 100 und überflog den Rest nur noch.

Am meisten Mühe hatte ich mit dem Schreibstil von Tom Hillenbrand in diesem Kriminalroman. Der liegt mir nicht, es wirkt aufgesetzt und macht keine Lust weiter zu lesen. Zudem sind es viel zu viele Personen, die irgendeine Rolle spielen und somit unzählige Handlungsstränge. Das sollte wohl Spannung erzeugen, für mich war das Gegenteil der Fall: ich empfand das wahnsinnig langweilig.

Ein toller Titel zusammen mit einem eigentlich interessanten Thema - der Raub der Mona Lisa - reicht halt nicht aus, um daraus eine fesselnde oder zumindest interessante Story zu machen.

Fazit: Zu viele Köche verderben den Brei - zu viele Charaktere in einem Krimi ebenfalls.
2 Punkte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Die Zuhörerin

Hör auf dein Herz, auch wenn es stolpert
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Während Floriane sich noch vom Kater von ihrer Party zum 50. Geburtstag erholt, verlässt ihr Ehemann sie von einer Minute auf die andere - beziehungsweise schmeisst er sie aus der Wohnung. Tags darauf ...

Während Floriane sich noch vom Kater von ihrer Party zum 50. Geburtstag erholt, verlässt ihr Ehemann sie von einer Minute auf die andere - beziehungsweise schmeisst er sie aus der Wohnung. Tags darauf verliert Floriane ihren Job. Und nun?

Die Wohnsituation klärt sich zum Glück schnell, doch beruflich könnte es besser laufen. Ihr Vorstellungstermine laufen ins Leere hinaus. Ihre ehemaligen Arbeitskollegen kommen auf eine gute Idee, auf die sich Floriane nur testweise einlässt: zuhören auf Bezahlung. Bald stellt sich heraus, dass dies nicht nur ihren Kunden und Kundinnen gut tut, sondern auch ihr.

Dass sich tatsächlich jemand in ihrer Agentur meldet, hätte auch ich nicht gedacht. Doch Floriane hat Erfolg und schlussendlich hat sich nicht nur ihr Leben, sondern das vieler anderer auch positiv verändert.

Heike Abidi baut einige Verbindungen - und im Falle des neuen Nachbars Verwechslungen - ein, die Spass machen und für ein kurzweiliges Lesevergnügen sorgen. "Hör auf dein Herz, auch wenn es stolpert" hat mich gut unterhalten und oft auch zum Schmunzeln gebracht.

Dennoch haben mir andere Bücher der Autorin besser gefallen. Während ich mich an andere Romane der Autorin noch bestens erinnere, merke ich, dass ich ohne meine Notizen keine grosse Ahnung mehr hätte, um was in diesem Roman geht. Etwas, das in Erinnerung bleibt, ist leider ausgerechnet die Szene, als Florianes Ex ihr kaum Zeit gibt, um nach so vielen Ehejahren die gemeinsame Wohnung zu verlassen. Diese Vorgabe fand ich reichlich unglaubwürdig. Der Rest der Geschichte ist dann aber mehrheitlich stimmig.

Fazit: Kurzweiliges Lesevergnügen, das aber nicht allzu lange in Erinnerung bleibt.
4 Punkte.

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