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Veröffentlicht am 06.04.2025

Nichts ist so wie es scheint

The Surf House
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Bea schmeißt ihren Modeljob hin und lässt sich durch die Gassen Marrakeschs treiben. In den engen Gassen des Souk wird sie überfallen und verliert dabei ihr Geld und ihren Ausweis. Dadurch lernt sie Marnie ...

Bea schmeißt ihren Modeljob hin und lässt sich durch die Gassen Marrakeschs treiben. In den engen Gassen des Souk wird sie überfallen und verliert dabei ihr Geld und ihren Ausweis. Dadurch lernt sie Marnie kennen, die ihr zu Hilfe kommt. Sie nimmt sie mit zu ihrem Surf House an der Küste und bietet ihr an bei ihr zu wohnen und zu arbeiten. Schnell entsteht eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen und Bea beginnt ihr Leben und eine bisher nicht gekannte Freiheit zu genießen. Sie lernt zu surfen und lernt die anderen Hotelgäste und Freunde von Marnie kennen. Doch nachdem ein Gast in das Studio des Surf Houses eincheckt und beginnt Nachforschungen über den Verbleib seiner Schwester, die vor einem Jahr ebenfalls Gast in dem Surf House war, anzustellen, wird auch Bea misstrauisch und beginnt hinter die Fassade des Urlaubsidylls zu blicken.
Was für eine Geschichte! Ich war von ihr von der ersten Seite an gefesselt und habe die ganze Zeit darüber gegrübelt, was mit der verschwundenen Urlauberin passiert ist, und wer dahintersteckt. Denn sämtliche Protagonisten und Nebencharaktere schienen mir verdächtig.
Die Geschichte wird aus Beas Sicht erzählt. Doch im Verlauf des Romans folgen immer wieder kurze Abschnitte, die aus der Perspektive der verschwundenen Urlauberin erzählt werden. So erfährt man nach und nach auch ihre Geschichte und Sichtweise. Die Autorin schafft es trotz der stets unterschwelligen Gefahren und des Misstrauens jedoch auch ein perfektes Urlaubsidyll zu schaffen. Die Beschreibung der gleißenden Sonne, des Meeres und der Wellen, mit denen sich die Surfer täglich auseinandersetzten, ließen das Setting stets vor meinen Augen erscheinen.
Im Laufe der Geschichte erkennt man, dass alle Protagonisten auch dunkle Seiten haben und spürt, wie manipulativ die Personen sind. Doch Lucy Clarke schaffte es immer wieder, dass ich meine Meinung über die Personen geändert habe, da immer wieder neue Charakterzüge von ihnen offenbart wurden, so dass ich, genau wie Bea immer wieder am schwanken war, wem man trauen kann und wer gefährlich oder sogar ein Mörder sein könnte.
Hierdurch ist ein manipulativer Thriller mit stets unterschwelligem Grauen und Misstrauen entstanden.
Dies war der erste Roman, den ich von Lucy Clarke gelesen habe, aber es war mit Sicherheit nicht der Letzte. Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.04.2025

Bella Italia

Die kleine Villa in Italien
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Lia ist auf der Suche nach beruflicher Inspiration und ihrem leiblichen Vater Ernesto und reist deshalb an die Amalfiküste nach Positano. Wie sie erst sehr spät und durch einen Zufall von ihrer Mutter ...

Lia ist auf der Suche nach beruflicher Inspiration und ihrem leiblichen Vater Ernesto und reist deshalb an die Amalfiküste nach Positano. Wie sie erst sehr spät und durch einen Zufall von ihrer Mutter erfahren hat, handelt es sich bei Ernesto um einen bekannten Filmstar. Da sie sehr von ihrer Mutter enttäuscht war, reist sie daher nach Italien, um ihn kennenzulernen. An der Amalifiküste angekommen, trifft sie auf Raphael, der sich um die Vermögensangelegenheiten Ernestos kümmert und den sie bereits in seinem Londoner Büro kennengelernt hat. Er hält sie jedoch für eine Erbschleicherin, die nur auf das Vermögen Ernestos aus ist. Doch nach einigen Zufällen lernen sich Lia und Raphael besser kennen.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Städte und die Landschaft der Amalfiküste wurden sehr detailliert und liebevoll beschrieben. Besonders ausführlich wurde das Zubereiten italienischer Gerichte, wie einer selbstgemachten Pasta und der dazugehörigen Soße, erklärt. So dass ich den Duft der Kräuter und Gewürze beim Lesen der Geschichte fast riechen konnte. Aber auch in das Leben einer lauten und lebhaften italienischen Familie, die jedoch stets einen liebevollen Umgang miteinander pflegte, durfte ich eintauchen. Besonders gut hat mir auch gefallen, wie Lias Beruf der Textilkünstlerin beschrieben wurde und wie sie die italienischen Motive in ihren Bildern umsetzt.

Julie Caplins Schreibstil hat es auch dieses Mal wieder geschafft, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin und einen Sommer an der Amalfiküste mit allen Sinnen erleben durfte.

Es war ein wunderbarer Feel-Good-Roman mit vielen sympathischen Charakteren, der an dem wunderschönen Setting der italienischen Amalfiküste spielte.

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Veröffentlicht am 30.03.2025

Wendungsreicher Thriller mit spannendem Thema

Der Nachtgänger
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Die Geschichte beginnt mit einem zerstückelten Mann in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz und einem daneben liegenden Jungen im Tiefschlaf. Wie sich herausstellt leidet der Junge an Somnambulismus. ...

Die Geschichte beginnt mit einem zerstückelten Mann in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz und einem daneben liegenden Jungen im Tiefschlaf. Wie sich herausstellt leidet der Junge an Somnambulismus. Daher ist zuerst nicht ersichtlich, ob er Täter oder Zeuge der grauenhaften Tat ist. So spannend und grausam wie die Geschichte beginnt, geht sie auch weiter. Es folgen weitere Morde mit grauenhaft zugerichteten Leichen und der Leser ist oftmals Zeuge der Taten. Dabei ist man jedoch auch immer in die Polizeiarbeit involviert und Joona Linna, Experte für Serienmorde, leistet hierbei wieder hervorragende Arbeit.

Die Geschichte war von der ersten Seite an sehr spannend und besonders das Thema des Schlafwandelns fand ich sehr interessant. Sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren waren sehr detailliert beschrieben und die Autoren haben den Personen sehr viel Tiefe verliehen. Zudem gab es verschiedene Plots, die aber alle sehr gut in die Geschichte eingebunden waren.

Fazit: Ein sehr spannender Thriller mit vielen Plots und unerwarteten Wendungen

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Mehr als nur Freundschaft und viele Listen

Note to myself: Liebe ist keine Option
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Nachdem Alice ihren Freund Bennett mit ihrer Freundin in ihrem Bett erwischt hat, entsorgt sie alles aus ihrem Schlafzimmer, das sie an die beiden erinnert. Dazu gehört auch ihre sperrige Matratze. ...

Nachdem Alice ihren Freund Bennett mit ihrer Freundin in ihrem Bett erwischt hat, entsorgt sie alles aus ihrem Schlafzimmer, das sie an die beiden erinnert. Dazu gehört auch ihre sperrige Matratze. Da diese nicht in einen Müllbeutel passt, befördert sie sie kurzerhand aus dem Fenster und direkt auf Lennons Kopf, der gerade an ihrem Haus vorbeigeht. Hierdurch entsteht eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden. Denn Alice möchte sich nach der Trennung von Bennett nicht sofort wieder in eine neue Beziehung stürzen.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das lag vor allem an der Protagonistin Alice, die ihr Leben mit viel Humor meistert. Dazu kamen aber auch die sehr sympathischen Nebenfiguren. Vor allem Alice beste Freundin und Chefin Zara, die sie immer unterstützt. Das Schöne an der Geschichte war aber auch, dass zwar Alice und Lennon im Mittelpunkt stehen, Zara und ihr Kollege Tobey jedoch auch ihre eigene Geschichte erhalten.

Jedes Kapitel beginnt mit einer von Alice Listen, die sie ständig führt und die jeweils eine Einleitung in das Kapitel geben. Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig und die Geschichte war sehr abwechslungsreich. Die Autorin hat es geschafft, die New Yorker Settings sehr bildhaft und atmosphärisch darzustellen. Dies waren einerseits verschiedene New Yorker Locations aber besonders die Kinderbuchhandlung, in der Alice arbeitet, konnte ich mir sehr gut vorstellen.

Fazit: Eine wunderbare RomCom mit sympathischen Protagonisten und einem schönen Setting. Daher eine klaren Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 09.03.2025

Ist der Aberglaube stärker als die Liebe?

Something Old, Someone New
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Shea Anderson erhält von ihrem Freund John einen Heiratsantrag, auf den sie auch schon längere Zeit wartet. Doch anstatt ihn sofort anzunehmen, erstarrt sie als sie den Verlobungsring sieht. ...

Shea Anderson erhält von ihrem Freund John einen Heiratsantrag, auf den sie auch schon längere Zeit wartet. Doch anstatt ihn sofort anzunehmen, erstarrt sie als sie den Verlobungsring sieht. Auf dem Kästchen steht "Vintage" und sie hat ihm bereits bei ihrem ersten Date erzählt, dass sie niemals einen Ring annehmen würde, den bereits jemand anders getragen hat, da dies laut ihrer Nonna ein schlechtes Karma für die Ehe bedeuten würde. Um dies herauszufinden, begibt sie sich mit ihrer Schwester und dem Journalisten Graham auf eine Reise, um die Herkunft des Ringes zu erkunden und die Vorbesitzer herauszufinden.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Der Schreibstil war sehr flüssig und leicht zu lesen und aufgrund der unterschiedlichen Settings und der damit verbundenen Personen wurde die Geschichte nie langweilig. Während der gesamten Reise habe ich mich jedoch gefragt, ob man einem Ring mehr Vertrauen schenkt, als der Person, mit der man zusammen ist und die man heiraten möchte. Den Shea war so sehr auf den Ring und dessen Geschichte fixiert, dass John sehr in den Hintergrund geriet. Die einzelnen Stationen der Reise mochte ich sehr. Sie waren lebendig und atmosphärisch beschrieben, wurden jedoch leider immer nur sehr kurz behandelt. Dennoch war es schön zu lesen, dass Shea hierdurch ihre Meinung zu dem Thema Ehe und ihre Lebenseinstellungen überdenkt und ich durchaus eine Entwicklung der Protagonistin erkennen konnte.

Fazit: Eine Geschichte wie ein Roadtrip zu den Dingen, die im Leben wirklich zählen!

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