Nichts ist so wie es scheint
The Surf HouseBea schmeißt ihren Modeljob hin und lässt sich durch die Gassen Marrakeschs treiben. In den engen Gassen des Souk wird sie überfallen und verliert dabei ihr Geld und ihren Ausweis. Dadurch lernt sie Marnie ...
Bea schmeißt ihren Modeljob hin und lässt sich durch die Gassen Marrakeschs treiben. In den engen Gassen des Souk wird sie überfallen und verliert dabei ihr Geld und ihren Ausweis. Dadurch lernt sie Marnie kennen, die ihr zu Hilfe kommt. Sie nimmt sie mit zu ihrem Surf House an der Küste und bietet ihr an bei ihr zu wohnen und zu arbeiten. Schnell entsteht eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen und Bea beginnt ihr Leben und eine bisher nicht gekannte Freiheit zu genießen. Sie lernt zu surfen und lernt die anderen Hotelgäste und Freunde von Marnie kennen. Doch nachdem ein Gast in das Studio des Surf Houses eincheckt und beginnt Nachforschungen über den Verbleib seiner Schwester, die vor einem Jahr ebenfalls Gast in dem Surf House war, anzustellen, wird auch Bea misstrauisch und beginnt hinter die Fassade des Urlaubsidylls zu blicken.
Was für eine Geschichte! Ich war von ihr von der ersten Seite an gefesselt und habe die ganze Zeit darüber gegrübelt, was mit der verschwundenen Urlauberin passiert ist, und wer dahintersteckt. Denn sämtliche Protagonisten und Nebencharaktere schienen mir verdächtig.
Die Geschichte wird aus Beas Sicht erzählt. Doch im Verlauf des Romans folgen immer wieder kurze Abschnitte, die aus der Perspektive der verschwundenen Urlauberin erzählt werden. So erfährt man nach und nach auch ihre Geschichte und Sichtweise. Die Autorin schafft es trotz der stets unterschwelligen Gefahren und des Misstrauens jedoch auch ein perfektes Urlaubsidyll zu schaffen. Die Beschreibung der gleißenden Sonne, des Meeres und der Wellen, mit denen sich die Surfer täglich auseinandersetzten, ließen das Setting stets vor meinen Augen erscheinen.
Im Laufe der Geschichte erkennt man, dass alle Protagonisten auch dunkle Seiten haben und spürt, wie manipulativ die Personen sind. Doch Lucy Clarke schaffte es immer wieder, dass ich meine Meinung über die Personen geändert habe, da immer wieder neue Charakterzüge von ihnen offenbart wurden, so dass ich, genau wie Bea immer wieder am schwanken war, wem man trauen kann und wer gefährlich oder sogar ein Mörder sein könnte.
Hierdurch ist ein manipulativer Thriller mit stets unterschwelligem Grauen und Misstrauen entstanden.
Dies war der erste Roman, den ich von Lucy Clarke gelesen habe, aber es war mit Sicherheit nicht der Letzte. Eine absolute Leseempfehlung!