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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2025

Gesprächsermutigung für ein toleranteres Miteinander

Lass mal reden
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Gestaltung:
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Das Titelbild war auf den ersten Blick nicht besonders einladend, da die Farbe Grau überwiegt. Betrachtet man es jedoch genauer und lässt es auf sich wirken, passt es sehr ...

Gestaltung:
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Das Titelbild war auf den ersten Blick nicht besonders einladend, da die Farbe Grau überwiegt. Betrachtet man es jedoch genauer und lässt es auf sich wirken, passt es sehr gut: Menschen, die in unterschiedliche Richtungen gehen, mal aufeinander zu, mal voneinander weg. Dazu die unterschiedlichen Farbkreise, die in der Mitte eine Schnittmenge bilden, denn letztendlich geht es um die Gemeinsamkeit aller so unterschiedlichen Meinungen. Farblich hätte man es noch etwas auffälliger gestalten können, aber thematisch passt das Bild sehr gut.

Inhalt:
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"Dieses Buch ist kein Knigge für Christen. Es ist eine Einladung, mit Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung (Galater 5,22; NGÜ) auf die so beherzt diskutierten Themen der aktuellen Zeit zu blicken. Hoffentlich zu entdecken, dass auch wir Christen die Wahrheit nur bruchstückhaft erkennen (1. Korinther 13,9) und dass es zu fast jedem Thema eine große Vielfalt der frommen Perspektiven gibt." (S. 10)

Der BILD-Redakteur, bekennende Christ und erfolgreiche Autor Daniel Böcking liefert in seinem aktuellen Buch eine Fülle von Denkanstößen zu kritischen Themen der heutigen Zeit aus christlicher Sicht. Dabei betont er stets, dass es nicht um "die eine Wahrheit" geht, sondern viele verschiedene und kontroverse Meinungen. Ihm ist wichtig, unterschiedliche Blickwinkel eines Themas zu betrachten. Es gibt oft nicht nur zwei Seiten, sondern viele dazwischen.

Mein Eindruck:
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"Was Ihnen die folgenden Seiten anbieten: Einen Spaziergang durch die Megatrends, die Diskussionsthemen, beliebte Streitpunkte. Von A wie Abtreibung bis W wie Wokeness (und ein Z für „Zum Schluss“ gibt es auch …). Mit Blick in alle Richtungen. Wie unterschiedlich sind die Meinungen, je nachdem, welchen Christen man fragt? Wie bringen sich Gläubige in die Debatte ein? Auf welchen Bibelstellen beruhen die jeweiligen Annahmen? Meine Hoffnung ist, ein bisschen Gelassenheit in so manchen Streit zu bringen, auf jeden Fall aber einen liebevollen Blick auf das Wesentliche. Auf den Wesentlichen: auf Jesus. Mir geht es hier nämlich nicht um den großen Dissens, sondern um die Gemeinsamkeiten." (S. 11)

Die Themen sind wie in einem Lexikon alphabetisch geordnet und bei der Gegenüberstellung der Sichtweisen versucht der Autor weitestgehend seine eigene Meinung nicht herauszustellen. Das gefiel mir sehr gut, ebenso wie seine lockere und nicht engstirnige Herangehensweise an die Fragestellungen sowie sein etwas humorvoller Schreibstil.
Ähnlich wie in seinem letzten Buch "Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig" wird nicht in die Tiefe der Themen gegangen, aber viele Informationen hierzu aufgeführt. So entstehen Denkanstöße für den Leser, die Impulse zur eigenen Meinungsbildung beinhalten und einladen, Andersdenkenden (Christen) mit mehr Toleranz zu begegnen. Wieder ein Buch des Autors, das mir sehr gut gefallen hat!

Fazit:
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Eine Sammlung von unterhaltsam dargestellten Denkanstößen zu unterschiedlichen Themen für ein toleranteres Miteinander von (Nicht-)Christen

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2025

Schreinermeister und Klosterbruder

Zwischen Kreissäge, Kloster und Konzern
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Titelbild:
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Ein sehr sympathischer Mann lächelt dem Betrachter auf dem Cover entgegen. Er entspricht optisch für mich eher einem Unternehmer als einem Klosterbruder, aber dennoch ist er beides. ...

Titelbild:
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Ein sehr sympathischer Mann lächelt dem Betrachter auf dem Cover entgegen. Er entspricht optisch für mich eher einem Unternehmer als einem Klosterbruder, aber dennoch ist er beides. Kombiniert mit dem Titel hat das Cover somit meine Neugier geweckt.

Inhalt:
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Sein Opa, sein Vater sowie sein Onkel waren bereits Schreiner (oder norddeutsch Tischler). Daher war für Helmut Roßkopf klar, dass er auch diese Ausbildung absolviert. Und so wird er wie seine Vorfahren ein sehr guter Schreinermeister. Doch seine Familie ist auch christlich und durch Zufall kommt er mit der geistlichen Gemeinschaft in Gnadenthal in Berührung. Nachdem er als Bruder in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen wurde, baut er dort eine Schreinerei zugunsten des Wiederaufbaus eines Jugendgästehauses auf. Aus diesem Vorhaben erwächst schließlich das weltweit agierende Unternehmen "Rosskopf + Partner" , das bekannter Zulieferer für Küchenbauer, Hotelausstatter und viele große Global Player wird. In diesem Buch berichtet Bruder Helmut von seinem Werdegang und auch seinem Zwiespalt zwischen Unternehmertum und Klosterbruder.

Mein Eindruck:
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"Mich wiederum machte glücklich, dass nicht nur Siegfried in mehrfacher Hinsicht von der Arbeit bei Rosskopf + Partner profitierte. Auch ich hatte den Platz gefunden, der meiner Bestimmung entsprach. War meine Firma nicht genau der richtige Ort für mich, wo ich Gott und den Menschen dienen konnte, so wie es die Regeln der Bruderschaft vorsehen? Hier merkte ich einmal mehr, wie viel Potenzial in meiner Berufung steckte. Ich hatte gelobt, mich ganz und gar Gott zur Verfügung zu stellen, und er hatte mich an eine Stelle gesetzt, an der ich gebraucht wurde, wo ich durch das, was ich vorlebte und tat, den Menschen um mich herum Zuversicht vermitteln und ganz konkret helfen konnte. Das war ein praktischer Ansatz, der dem Evangelium entsprach, das Jesus den Menschen predigte. Er lebte vor, welche Auswirkungen es hat, wenn unsere Worte und Taten zusammenpassen."
(S. 87)

Mich hat der Gedanke fasziniert, dass es möglich ist, innerhalb einer klösterlichen Gemeinschaft ein Unternehmen aufzubauen. Und so tauchte ich schon sehr bald in diese Lebensgeschichte ein. Mit Erstaunen las ich, auf welche Weise der Lebensweg des Autors gelenkt wurde. Eigentlich ein "normaler" Schreiner, begegnet er Menschen, die sein Leben dahin gehend beeinflussen, dass er zu einem dem Kloster beitritt und gleichzeitig als Unternehmer immer erfolgreicher wird. Herr Roßkopf schildert dabei alle Ereignisse und die Entstehungsgeschichte der Firma sehr ausführlich und chronologisch. Es las sich für mich größtenteils wie eine Geschäftshistorie. Zwischendurch beschreibt er auch Episoden aus seinem privaten und christlichen Leben, aber gefühlt lag der Schwerpunkt im geschäftlichen Bereich. Ich fand diesen Lebenslauf vor allem aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr spannend und musste oft schmunzeln, wenn ich Materialien oder Geschäftspartner wieder erkannte, mit denen ich mich vor einiger Zeit beim Thema Küchenkauf auseinandergesetzt habe. Insgesamt empfand ich den Schreibstil aber als sehr nüchtern und beschreibend. Auch wenn persönliche Konflikte angesprochen wurden, so fehlte mir an vielen Stellen die Emotionalität.
Seine Zweifel oder Gefühle bei schweren Entscheidungen waren für mich nicht richtig greifbar. Es war sehr faktenlastig und obwohl diese Tatsachen für mich interessant waren, so traf das Buch nicht hundertprozentig meine Erwartungen. Ich hatte mir mehr Klosterbruder, dafür vielleicht etwas weniger Unternehmer erwartet. Die Balance kam für mich nicht deutlich heraus. Dafür haben mich die persönlichen Bilder am Ende des Buches sowie die Schilderung des Projektes "Associação de Proteção e Assistência aos Condenados (Vereinigung zum Schutz und zur Unterstützung von Strafgefangenen)" wiederum sehr berührt.

Fazit:
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Interessante Unternehmergeschichte eines gläubigen Schreinermeisters, bei dem der Schwerpunkt mehr auf dem Unternehmerischen liegt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2025

Tödlicher Junggesellinnenabschied

Die Villa
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Inhalt:
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"Tiff und Beth sind Aoifes alte Schulfreundinnen, aber vor diesem Junggesellinnenabschied hatte Dani sie nur wenige Male getroffen – Aoifes Fünfundzwanzigster und eine Sylvesterparty ...

Inhalt:
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"Tiff und Beth sind Aoifes alte Schulfreundinnen, aber vor diesem Junggesellinnenabschied hatte Dani sie nur wenige Male getroffen – Aoifes Fünfundzwanzigster und eine Sylvesterparty in dem schicken Apartment, das sie sich mit Nathan teilte. Celine war Aoifes Arbeitskollegin, auch für die anderen eine Fremde. Es war Aoifes bevorstehende Hochzeit gewesen, die sie zusammengebracht hatte und, absurderweise, ihr Tod, der sie zusammengehalten hat. Inzwischen kennen sie sich besser, aber Dani würde nicht behaupten, dass die Tragödie sie zu Freundinnen gemacht hätte, ganz und gar nicht. Als Gruppe bleiben sie so unverbunden und dysfunktional wie vor dem schicksalhaften Wochenende."

Anlässlich Aoifes anstehender Hochzeit lädt ihre beste Freundin und Brautjungfer Tiffany sie und vier weitere Freundinnen ein, in einer Villa in Marbella ein Wochenende lang den Junggesellinnenabschied zu feiern. Doch am Ende stirbt die zukünftige Braut unter mysteriösen Umständen.
Drei Jahre später lädt Dani die anderen Freundinnen anlässlich des Todestages wieder in die Villa ein. Sie will klären, warum sie an den besagten Abend keine oder nur verschwommene Erinnerungen hat und aufklären, was wirklich geschah. Doch einige Leute fühlen sich durch ihr Vorhaben gestört und auch die Freundinnen haben alle etwas zu verbergen.

Mein Eindruck:
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Die Beschreibung erinnerte mich an "One of the Girls" von Lucy Clarke. Auch hier treffen stereotype Frauen in einem abgeschiedenen und luxuriösen Setting aufeinander und am Ende stirbt eine von ihnen. Doch abgesehen von diesen Gemeinsamkeiten entwickelt sich die Handlung hier ganz anders. Diese wird wechselnd aus der Perspektive der unterschiedlichen Frauen widergespiegelt, wobei Danis Sichtweise überwiegt. Und es wird innerhalb des Wochenendes zwischen "Damals" und "Heute" in den Kapiteln erzählt. Vergangenheit und Gegenwart werden durch die Überschriften deutlich gekennzeichnet, sodass man die Handlung gut mitverfolgen kann. Durch die Kürze der Kapitel und die wechselnden Erzählperspektiven und -zeiten wird stetige Spannung aufgebaut und so habe ich das Buch in wenigen Stunden verschlungen.
Die Erzählung erfährt einige überraschende Wendungen und die Auflösung am Ende hat mich überrascht und mir sehr gut gefallen. Obwohl ich mich mit keiner der Frauentypen identifizieren konnte, empfand ich ihre Charaktere als glaubhaft und fühlte mich durch die spannende Handlung hervorragend unterhalten.

Fazit:
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Fesselnder Krimi um einen Junggesellinnenabschied in Marbella mit überraschenden Wendungen und überzeugendem Schluss.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2025

Mikas Weihnachtswunsch

Hotel Wunderbar
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Gestaltung:
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Das verschneite Hotel und die menschlichen Silhouetten, die man am Rande sieht, haben etwas sehr Heimeliges an sich. Meine Neugier war geweckt. Im Innenteil befinden sich ...

Gestaltung:
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Das verschneite Hotel und die menschlichen Silhouetten, die man am Rande sieht, haben etwas sehr Heimeliges an sich. Meine Neugier war geweckt. Im Innenteil befinden sich einige Illustrationen in Grautönen, die teilweise lustige Szenen darstellen und uns beim Lesen zum Schmunzeln gebracht haben. Sehr schön!

Inhalt:
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"Ich weiß, was Weihnachten ist. Weihnachten ist ein Tannenbaum, aber ein echter. So einer mit klebrigen Nadeln, die gut riechen. Auf gar keinen Fall ist Weihnachten ein Plastikbaum zum Aufklappen." (S. 11)

Das ist der Wunsch des zehnjährigen Mika: ein "richtiges" Weihnachtsfest wie früher. Er wohnt im "Hotel Jameel" (jameel=arabisch für wunderbar), das sein Vater alleine betreibt, seit Mikas Mutter gestorben ist. Seit ihrem Tod ist nichts mehr so wie früher. Der Vater zieht sich zurück, ist immer müde und beschäftigt sich kaum mit Mika. Nicht einmal das Spiel "Hase und Jäger" spielen sie noch gemeinsam! Die einzigen, die sich um ihn kümmern, sind die Hotelangestellte Fanny und der Hotelkoch Henry. Aber das ist kein Ersatz für ein richtiges Familienleben und kein Mittel gegen Mikas Einsamkeit.
Da begegnet er im Winter eines Tages dem Obdachlosen Teddy und dessen Hund Silvester. Er bietet den beiden an, im leerstehenden Hotelanbau zu übernachten, um die kalten Winternächte zu überstehen. Aber keiner darf davon erfahren! Also schleicht sich Mika Nacht für Nacht aus seinem Bett, bezieht das Bett für Teddy, lässt ihn rein, macht für ihn Frühstück und lässt ihn dann wieder hinaus, bevor sein Vater oder die Hotelangestellten etwas bemerken. Doch Teddy erzählt von seiner Übernachtungsmöglichkeit auch seinen Freunden und so übernachten immer mehr neue Gäste heimlich im Hotel. Und Mika wird von Tag zu Tag müder, weil er sich alleine um alles kümmert. Wie lange kann das noch gut gehen?

Eindruck:
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Ich habe das Buch gemeinsam mit meiner 11-jährigen Tochter gelesen. Diese Geschichte ist im Präsens geschrieben, darüber sind wir beim Vorlesen zunächst gestolpert, weil dies selten bei Kinderbüchern oder Romanen vorkommt. Aber wir hatten uns schnell eingelesen und so wirkte es, als wäre man live dabei. Mika haben wir sofort ins Herz geschlossen. Er ist klug, empathisch und seine Einsamkeit nach dem Tod seiner Mutter sowie seine Sehnsucht nach einem "richtigen" Weihnachtsfest sind nachvollziehbar. Die Handlung wechselt immer wieder zwischen humorvollen Momenten, die uns zum Lachen brachten und nachdenklicheren Szenen. Gerade diese Mischung hat uns gefallen. Mika hat für sein Alter ein hohes Verantwortungsgefühl und ist sehr selbstständig. Zum Schluss kümmert er sich um eine gute Handvoll Gäste ganz alleine. Er bezieht die Betten ohne Hilfe, räumt die Zimmer auf und bereitet Frühstück für alle vor. Damit nimmt er eine tolle Vorbildfunktion für Kinder ein. Zudem zeigt das Buch, dass Weihnachten eben nicht die Geschenke, sondern die Gemeinschaft im Vordergrund stehen sollte und führt vor Augen, dass es Menschen gibt, denen es nicht so gut geht.
Die Geschichte fesselt einen, weil sich die Ereignisse immer weiter zuspitzen und man neugierig auf die Auflösung ist. Auf den letzten Seiten ist die Anleitung des Spiels "Hase und Jäger" aufgeführt, sodass man es selbst ausprobieren kann. Zudem gibt es ein Nachwort der Autorin, in dem sie kurz von Ben Ahmed berichtet, der im realen Leben Obdachlose kostenfrei in seinem Hotel im Winter übernachten lässt und sie zu dieser Erzählung inspiriert hat.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für Kinder und Erwachsene und das nicht nur zur Winter-Weihnachtszeit!

Fazit:
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Humorvoll, warmherzig und nachdenklich zugleich: Ein tolles Buch über Verantwortung, Mitgefühl und Nächstenliebe.

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Veröffentlicht am 22.03.2025

Die Magie der Wünsche

Der Lehrling des Wunscherfüllers
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Gestaltung:
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Das Titelbild ist farbenfroh gestaltet und zeigt vorne Felix auf seinem besonderen Fahrrad und auf der Rückseite den Wunscherfüller Rupus. Im Hintergrund deutet sich das ...

Gestaltung:
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Das Titelbild ist farbenfroh gestaltet und zeigt vorne Felix auf seinem besonderen Fahrrad und auf der Rückseite den Wunscherfüller Rupus. Im Hintergrund deutet sich das Schwarze, das Bedrohliche an. Im Innenteil befindet sich eine Karte des Ortes "Whittlestone", der eine zentrale Rolle spielt. Darüber hinaus ist das Buch mit vielen detailreichen Illustrationen in Schwarz-Weiß versehen, so wird die Geschichte fast lebendig beim Lesen. Als Hardcover ist das Buch sehr schön anzusehen und wertig gestaltet.

Inhalt:
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"Wir Wunscherfüller lauschen den Wünschen. Wir bewerten ihr Risiko. Wir erfüllen sie und überwachen den weiteren Verlauf. Und am allerwichtigsten: Wir beschützen sie. Nicht, dass es uns irgendjemand danken würde. Aber was soll's: Wir Wunscherfüller sind nun mal Wunscherfüller, und wir tun, was wir zu tun haben." Rupus atmete hörbar aus. "Und wir tun es im Verborgenen. Wir hinterlassen keine Spuren von unserem Wirken. Wir sind komplett unsichtbar." (S. 28)

Der zehnjährige Felix Jones fühlt sich sehr allein, seit sein bester Freund in eine andere Stadt gezogen ist. Auch seine ältere Schwester Rebecca möchte keine Zeit mit ihm verbringen. Und generell mangelt es ihm an Selbstvertrauen. Um sich aus der Einsamkeit zu befreien, wirft er einen Cent in den Wunschbrunnen. Dort begegnet er zu seinem Erstaunen Rupus Beewinkle, einem Wunscherfüller. Dieser ist ebenso erstaunt, denn eigentlich kann ihn keiner sehen, nur Felix! Da Rupus zu viel Arbeit und keinen Helfer hat, ernennt er kurzerhand Felix zu seinem Lehrling.
Doch kaum fängt er mit seiner neuen Aufgabe an, droht ein Wunschklauer Whittlestone zu zerstören. Als dann Rupus verschwindet, muss Felix alles tun, um den Ort, die Wünsche, Rupus und auch sich selbst zu retten.

Mein Eindruck:
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Optisch traf das Buch meinen Geschmack. Durch die vielen Illustrationen war die Handlung immer anschaulich und besonders die Darstellung von Rupus hat mir sehr gut gefallen. Mit seiner etwas zu großen Brille wirkt er leicht verwirrt und irgendwie niedlich. Außerdem ist er weise und lustig und gibt seinem Zuhause den passenden Namen "Muckelschnuck". Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Und auch Felix mochte ich sehr. Seine Einsamkeit werden viele Kinder nachvollziehen können. Zudem macht es Spaß, seine positive Entwicklung mitzuverfolgen, bis er schließlich am Ende über sich hinauswächst.
Die Idee, das Thema Wünsche in eine mutmachende Geschichte zu verpacken, gefiel mir gut. Die Handlung ist spannend geschrieben. Allerdings ist der Kampf am Ende gegen den Wunschklauer für Kinder etwas gruselig und ich empfand die Auflösung von Felix' Geheimnis am Schluss nicht ganz logisch. Es stecken jedoch auch einige Weisheiten in dem Buch. Das Happy End ist zwar final, ich könnte mir aber vorstellen, mit Felix und Rupus noch weitere Abenteuer zu erleben.

Fazit:
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Spannende Geschichte rund um die Kraft des Wünschens und Träumens mit leichten Fehlern, aber einer tollen Botschaft.

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