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Veröffentlicht am 13.12.2017

Wenns am schönsten ist

Wenn's am schönsten ist
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Ein wundervolles Buch zu zwei zentralen Themen des Lebens: Wie gehe ich mit Verlusten um und auch mit meinem eigenen Tod? Das Buch “Wenn`s am schönsten ist” von Astrid Ruppert schafft es die beiden Themen ...

Ein wundervolles Buch zu zwei zentralen Themen des Lebens: Wie gehe ich mit Verlusten um und auch mit meinem eigenen Tod? Das Buch “Wenn`s am schönsten ist” von Astrid Ruppert schafft es die beiden Themen in einem wunderbaren, flüssigen Text abwechselnd aus den Perspektiven der drei Protagonisten Peter, Sabine und Lukas (Vater, Mutter, Kind) zu erzählen, dass man als Leser einen sehr guten und sehr nachvollziehen Einblick in die Gefühlswelt der drei bekommt.

Die Geschichte hat mich sehr nachdenklich gestimmt, denn Astrid Ruppert schreibt, wie Kinder darunter leiden, wenn Eltern nach einer Trennung ihre Streitigkeiten nicht in den Griff bekommen. Der Vater Peter hat es sehr schwer mit seinem Sohn Lukas wieder an der Eltern-Kind-Beziehung anzuknüpfen – 15 Jahre liegen zwischen dem letzten Treffen, mittlerweile ist Lukas 18 Jahre alt. Toll finde ich, dass beide Elternteile um ihre Fehler wissen und dass letztlich nur die Liebe zählt – so abgedroschen es auch klingen mag. Im Zentrum aller Trennungsgeschichten sollte die Frage stehen “Was braucht mein Kind, wie kann ich es ihm so einfach wie möglich machen, in Kontakt zum anderen Elternteil bleiben?” Man muss sich selbst mit seinen Gefühlen, die entstehen, wenn man angelogen, verlassen, betrogen wird, annehmen und diese akzeptieren, weise weiter gehen. Das Kind sollte auf keinen Fall zum Spielball beider werden … Leider schaffen das nicht alle Eltern – und auch die Väter sind nicht ohne mit all ihren Vätervereinen etc. In der Liebe bleiben, fair bleiben, den anderen nicht schlecht machen oder ausbooten wollen. Und: Sollte es neue Partner geben, so sind diese nicht der Ersatz für den jeweils abwesenden Elternteil! Ich sehe das immer wieder: Man möchte mit der Neuen/dem Neuen dort anknüpfen, wo man mit der Ex/dem Ex aufgehört hat. Weiter Familie sein. Funktioniert aber nicht, also gleich sein lassen. Kernfamilie ist Kernfamilie und alles andere sind hoffentlich nette, wahrhaftige und liebevolle Add-ons . Die Neue ist nicht die Mama und der Neue ist nicht der Papa, es gibt auch keine neuen Tanten und Großeltern, das verwirrt die Kinderseele nur …

Auch das Thema Tod und wie Peter damit umgeht ist nachvollziehbar. Er hat immer auf der Überholspur gelebt, in Freiheit, hat immer getan worauf Lust hat – ein verrückter Zeitgenosse, aber ungemein liebenswert!

Das Thema des Buches ist durchweg ernst, und es ich habe so manche Träne vergossen, dennoch macht sie auch Mut und gibt Hoffnung, dass es ihm Leben nie zu spät ist, seine Fehler wieder gerade zu biegen und die Zeit – wie im Falle von Peter, der schwer erkrankt – zu nutzen, die man noch hat. Sabine finde ich bewundernswert, wie sie es schafft, täglich Menschen zu helfen in ihrem Beruf als Ergotherapeutin, nur nicht sich selbst. Sie macht wunderbare Erfahrungen der Vergebung und ist meine heimliche Heldin, wie so manche Alleinerziehende in Deutschland. Hut ab, meine lieben Mütter, die ihr so tapfer eure Kinder erzieht, aber bitte bleibt wahrhaftig und in der Liebe! Und ihr lieben – teilweise – abwesenden Wochenend-Väter: Seid dankbar, dass die Mütter eurer Kinder sich so wundervoll um eure gemeinsamen Kinder sorgen, sagt ihnen auch mal von Herzen danke, seht die Lieben in allem: Eure Kinder gäbe es nicht ohne die Liebe, die ihr für die Mütter einmal empfunden habt! Zerrt nicht an den Kindern, bleibt locker und in der Liebe! Und vermeidet wenn möglich Anwälte, Richter, Jugendamt etc. Klärt es unter euch oder mit erfahrenen Psychologen! Das ist ELTERNSACHE! Nur wer seine eigene Tür sauber hält, trägt zur Verbesserung der Welt bei !



Zwei Sätze, die mich nachdenklich gestimmt haben:

1. “Alles, was dir geschieht, verursachst du selbst.”

2. “Vater, Mutter, Kind – das sind drei, die es nie leicht miteinander haben, oder? Die Erwartungen sind immer zu hoch.”

Veröffentlicht am 13.12.2017

Bäume reisen nachts

Bäume reisen nachts
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Heute möchte ich euch einen poetischen, zauberhaften Roman vorstellen: Bäume reisen nachts von Aude Le Corff. Das Buch handelt von der achtjährigen Manon, einem zurückhaltenden Mädchen, dessen Mutter spurlos ...

Heute möchte ich euch einen poetischen, zauberhaften Roman vorstellen: Bäume reisen nachts von Aude Le Corff. Das Buch handelt von der achtjährigen Manon, einem zurückhaltenden Mädchen, dessen Mutter spurlos verschwunden ist. Ihr Vater zieht sich zurück, kümmert sich nicht mehr um sie. Die kleine Manon sitzt am liebsten unter ihrer Birke, liest und redet mit Ameisen und Katzen, nur hier kann sie glücklich sein und vergisst die abrupte für sie völlig unverständliche Trennung von ihrer Mutter, die ihr doch geschrieben hat, dass sie sie liebt. Doch wieso verlässt man jemanden, wenn man ihn liebt, fragt sich die kleine Manon zurecht? Ein alter Nachbar namens Anatole, pensionierter Lehrer wird auf sie aufmerksam und liest ihr Bücher vor und gewinnt so langsam das Vertrauen von Manon. Als überraschender Weise Briefe von Manons Mama eintreffen, machen sich Anatole und Manon auf eine große Reise…









Zitat aus dem Buch:

Er beschrieb ihr, was er empfand, wenn er mit dem Fernglas durch die Sümpfe schlich: Die Bäume sind alle miteinander verbunden und lebendiger, als man glaubt. Sie muss ihnen nur zuhören, dann wird sie in jedem Baum ihre Birke wiederfinden. Ein gelber Schmetterling flattert vorbei. Das Mädchen folgt mit den Augen, ehe es Anatole einen seltsamen Gedanken anvertraut: Vielleicht reisen Bäume nachts.



Fazit:

“Bäume reisen nachts” ist ein sehr “ruhiges”, berührendes Taschenbuch, genau richtig für die Reisetasche, man versinkt darin beim Lesen. Aude Le Corff versteht es wunderbar leicht die Geschichte zweier einsamer Seelen zu erzählen, in einer poetischen, bezaubernden Sprache. Das Cover ist auch wundervoll geglückt.

Das Buch hat 201 Seiten, ist im Insel Verlag erschienen und kostet 12,99 Euro.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
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Mein Lieblingsautor Haruki Murakami beherrscht es wie kein anderer, dass ich beim Lesen regelrecht mit dem Buch “Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki” verschmolzen bin. Man hat das Gefühl, das Buch ...

Mein Lieblingsautor Haruki Murakami beherrscht es wie kein anderer, dass ich beim Lesen regelrecht mit dem Buch “Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki” verschmolzen bin. Man hat das Gefühl, das Buch zu schreiben, während man es liest – das ging mir schon bei Murakamis bemerkenswerten Buches “Kafka am Strand” so. Auch scheint es mir, dass alle seine Geschichten am gleichen Ort spielen und nur andere Personen auftauchen. Es ist absolut magisch wie Haruki Murakami schreibt.

Auch die Aufmachung, vom Cover bis zum Layout – es ist alles harmonisch aufeinander abgestimmt. Ich bin ohnehin ein großer Fan der Cover des Dumont Verlages, sie passen immer zu den jeweiligen Büchern und laden zu einem längeren Betrachten ein.

Farben spielen im neuen Roman Huraki Murakamis eine große Rolle. Fünf junge Menschen zwischen sechzehn und siebzehn bilden den Kern der Geschichte. Alle haben eines gemeinsam: Sie tragen in ihrem Nachnamen eine Farbe. Die beiden Mädchen heißen Shirane (weiße Wurzel) und Kurono (schwarzes Feld), die Jungen Akamatsu (Rotkiefer) und Oumi (blaues Meer) und rufen sich auch in ihren Farben: Aka, Ao, Shoro und Kuro.

Und dann ist da noch der fünfte im Bunde: Tsukuru Tazaki teilt als einziger die farbliche Stofflichkeit der anderen nicht. Sein Name verweist auf keine Farbe. Dieser Umstand, der ihm schwer zu schaffen macht, verleitet ihn zu dem Glauben, in allen Dingen nur mittelprächtig zu sein. Tsukuru fühlt sich farblos, fad, unauffällig und reizlos.

Dann geschieht etwas (ich möchte hier nicht so sehr vorgreifen) und die Freundschaft der fünf zerbricht. Ab sofort wird Herr Tazaki von den anderen ignoriert, aus ihrem Kreis ausgestoßen. Er fällt in ein tiefes, schwarzes Loch. Er wird seine Freunde lange Zeit (20 Jahre) nicht mehr sehen. Dann, mit 36 Jahren, Ingenieur für Bahnhofsbau von Beruf, und einer neu beginnenden, zarten Liebe, macht er sich auf den “Pilgerweg” in seine Vergangenheit, um die Ursache des damaligen Bruches mit seinen Freunden zu erkunden.

Aufgefallen ist mir in diesem Buch die auffällige Nennung von Markennamen, als Symbol für die Jetzt-Zeit, in der wir leben. Murakami verwendet auch sehr seltene Fremdwörter und Wörter wie z. B.

“Diese Möglichkeit schwebte wie eine feste, kleine Lenticulariswolke ständig über ihnen.”

(Anmerkung: Lenticulariswolken sind Wolken in Form von Linsen und Mandeln. )

Es ist ein Buch über Verletzungen und Freundschaft, über mangelndes Selbstvertrauen, über ein sich nicht gut genug fühlen, Einsamkeit, ein Buch über die Liebe und alles, was einem Menschen am “Leben”, am Fühlen hält. Die Geschichte ist mystisch und für Murakami-Fans ein Must-have!

Klare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Kräuterwissen aus alter Zeit

Kräuterwissen aus alter Zeit
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“Zerreibe Pfeffer, Kümmel, ein wenig Thymian, Fenchelsamen, Minze, Raute, Liebstöckel und Nelken in einem Mörser. Gib Essig, Honig und Öl dazu und bestreiche ein gekochtes Huhn mit dem Sud”.

Dieses ...

“Zerreibe Pfeffer, Kümmel, ein wenig Thymian, Fenchelsamen, Minze, Raute, Liebstöckel und Nelken in einem Mörser. Gib Essig, Honig und Öl dazu und bestreiche ein gekochtes Huhn mit dem Sud”.

Dieses Rezept entstammt dem mehr als empfehlenswerten Buch “Kräuterwissen aus alter Zeit” von Burkhard Bohne. Das allumfassende Kräuterbuch beschreibt, wie schon seit vielen Jahrhunderten Menschen die Kraft der Kräuter und Gewürze zum Kochen und für ihre Gesundheit genutzt haben. Pflanzen wie Anis, Muskateller-Salbei und Odermenning, die bereits von den Alten Ägyptern, von den Kelten und den Mönchen des Mittelalters genutzt wurden für Speis, Trank und Gesundheit, werden vorgestellt. Heute ist es wieder modern, Kräuterwissen zu haben, dieses Wissen für den eigenen Garten zu nutzen. Burkhard Bohne gibt wertvolle Tipps wie man Kräuter anbaut, den Kräutergarten gestaltet und zeigt anhand vieler Rezepte, wie Kräuter das Kochen und auch die Gesundheit bereichern können.

Fazit: Standardwerk der Kräuterkunde von einem erfahrenen Kräuterkundler aus der Praxis für die Praxis! Ein tolles, sehr informatives und historisches Buch, dass das alte Kräuterwissen wieder belebt – traumhaft!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder
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Ein tolles Buch schickte mir der Johannes Wiemann Verlag aus Nürnberg …

“Alle Jahre wieder” ein nostalgischer Weihnachtsbuchschatz, wurde das erste Mal nach 60 Jahren jetzt wieder neu aufgelegt.

Traumhafte ...

Ein tolles Buch schickte mir der Johannes Wiemann Verlag aus Nürnberg …

“Alle Jahre wieder” ein nostalgischer Weihnachtsbuchschatz, wurde das erste Mal nach 60 Jahren jetzt wieder neu aufgelegt.

Traumhafte Bilder und wunderschöne Reime verkürzen die Zeit, bis das Christkind kommt.

Die herrlichen Bilder bezaubern und man betrachtet diese mit einem wohligen Gefühl.

Fazit: Unbedingt kaufen, genießen und in nostalgischen Weihnachtserinnerungen schwelgen … dieses Buch macht wieder Lust auf Weihnachten – der Duft von Bratäpfeln und Plätzchen liegt in der Luft und man bekommt Lust, ganz viele Menschen mit selbstgemachten Dingen glücklich zu machen!

Hier noch eine Kostprobe:

“Der große goldene Schlitten faßt

kaum noch die schwere Weihnachtslast.

Das Christkind selbst fährt mit hinab.

Die Rehlein laufen flink in Trab,

und durch den tiefverschneiten Wald

des Christkinds Silberglöcklein schallt.

Am Himmel strahlt in lichter Fern`

der allerschönste Weihnachtsstern.”

Das schreibt der Johannes Wiemann Verlag über das tolle Weihnachtsbuch:

In einfühlsamen Versen und phantasievollen Illustrationen zeigen Jolán Untch und Emeli Werzinger, wie Sankt Petrus und seine Englein in der Himmelswerkstatt mit den verschiedensten Vorbereitungen für das Weihnachtsfest beschäftigt sind.

Am Heiligen Abend erreicht die sehnsuchtsvolle Spannung ihren Höhepunkt, wenn das Christkind auf einem großen Schlitten mit all seinen Gaben sich durch den verschneiten Winterwald zur Bescherung der kleinen Erdenbürger auf den Weg macht.

Auch nach seinem ersten Erscheinen 1948 hat dieses wundervolle Weihnachtsbuch für Kinder und Freunde klassischer Weihnachtsliteratur nichts von seinem bezaubernden, inzwischen nostalgischen Charme verloren.

Nun ist es nach über 60 Jahren endlich wieder erhältlich.

Dieses kleine Buch erschien in der Reihe „Nürnberger Bilderbücher“und wurde nach Genehmigung durch die US-Amerikanische Militärbehörde 1948 zum Druck freigegeben. Herausgeber war damals der Nürnberger Sebaldus – Verlag.

Über den Textautor Jolán Untch, geboren am 18. September 1922 in Budapest, war leider nichts mehr in Erfahrung zu bringen.

Die Bildautorin Emeli Werzinger (hieß nach ihrer Heirat mit dem Künstlerkollegen Willibald Diernhöfer, geb. am 21.04.1904 in Nürnberg, Diernhöfer-Werzinger), wurde am 03. Oktober 1919 in Augsburg geboren. Sie ist Malerin und Restauratorin, verwitwet, lebt heute sehr zurückgezogen in Ingolstadt und ist leider völlig erblindet (Info vom Antiquariat Steinbeißer, Ingolstadt; s. a. Personenregister der Ingolstädter Maler und Bildhauer). Von einer Kontaktaufnahme mit Frau Diernhöfer-Werzinger wurde von Frau Steinbeißer wegen des hohen Alters abgeraten.

Von den Konkursverwaltern des vor Jahren Pleite gegangenen Sebaldus-Verlages wurden im Sommer 2013 die Rechte gekauft.

Erhältlich ist das Buch unter www.wiemannverlag.de oder im Buchhandel

ISBN 978-3-9805500-4-8 , 24 Seiten, 12 Abbildungen, 15 x 18 cm, € 9,95