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Veröffentlicht am 26.09.2023

Spannende Geschichte einer Rheinschiffer-Familie

Rheinkinder
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Dieser Roman erzählt uns von der Schiffer-Familie Bremel, die mit drei Kindern in den 60er-Jahren auf dem Rhein lebt und arbeitet. Gerade in den Ferien eine unbeschwerte Zeit für die Kinder, bis ein Unglück ...

Dieser Roman erzählt uns von der Schiffer-Familie Bremel, die mit drei Kindern in den 60er-Jahren auf dem Rhein lebt und arbeitet. Gerade in den Ferien eine unbeschwerte Zeit für die Kinder, bis ein Unglück passiert, das bis in die Gegenwart nachhallt.

Die Geschichte spielt auf drei Zeit- und Handlungsebenen, was mir sehr gut gefallen hat und auch jederzeit bestens nachvollziehbar war. So erlebt man die Handlung aus verschiedenen Sichtweisen, die Fäden laufen am Ende sehr gut zusammen. Die Story lässt sich nicht in ein bestimmtes Genre einordnen, sie stellt eine Mischung aus Historie, Familiengeschichte und auch Kriminalroman dar, ein toller Mix, den ich so bisher noch nicht gelesen habe.

Die Autorin selbst stammt aus einer Rheinschiffer-Familie, die Liebe zu den Schiffen und dem Fluss merkt man ihr im Roman an. Die Beschreibungen eines harten, aber für die Kinder meist unbeschwerten Lebens an Bord, tolle Landschaftsbilder, der Zusammenhalt untereinander, reisst einen als Leser förmlich mit, die Charaktere sind so authentisch beschrieben, dass ich mich teilweise mit an Bord gefühlt habe. Große Spannung bis zum Ende haben mich das Buch fast in einem Zuge auslesen lassen. Eine wirklich empfehlenswerte Geschichte, die ich in dieser Außergewöhnlichkeit nicht erwartet hatte. Ich kann das Buch nicht nur allen Rheinbewohnern sondern auch allen, die mit auf eine spannungsgeladene Zeitreise gehen wollen, nur wärmstens ans Herz legen. Von mir die volle Punktzahl für einen gelungenen Roman!

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Schöner Abschluss

Der Weg ins Apfelreich
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Bei dem Buch handelt es sich um den dritten und letzten Teil der Jahreszeiten-Saga um drei Frauengenerationen in Schweden. Zum besseren Verständnis empfehle ich, die beiden ersten Bände vorab zu lesen.
Wie ...

Bei dem Buch handelt es sich um den dritten und letzten Teil der Jahreszeiten-Saga um drei Frauengenerationen in Schweden. Zum besseren Verständnis empfehle ich, die beiden ersten Bände vorab zu lesen.
Wie die Vorgängerbände hat mir auch dieser Roman wieder sehr gut gefallen. Der leichtgängige Schreibstil und die schönen Landschaftsbeschreibungen lassen mich wieder schnell in die Geschichte um die eigenwillige Oma, die Mutter und Enkelin eintauchen, die so alle mit ihrer Vergangenheit bzw. auch ihrem aktuellen Leben kämpfen. Alles ist so detailgetreu erzählt, dass ich mir manches Mal gewünscht habe, ein paar Urlaubstage in der kleine Pension in Schweden zu verbringen. Bei den Konflikten, die sich unweigerlich zwischen den drei Frauen ergeben haben, hätte ich mir allerdings ein wenig mehr Tiefe gewünscht, insgesamt fand ich diesen Roman aber dennoch eine schöne Sommer-Unterhaltung mit Sehnsuchts-Potential.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Hygge in Jütland

Sandmuscheln und Salzwasserküsse
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Nach Ärger im Job und mit ihrem unsensiblen Verlobten flüchtet Alma von Kopenhagen zu ihrer Mutter nach Jütland, wo diese direkt am Meer einen Campingplatz betreibt. Dort trifft sie ihren Jugendfreund ...

Nach Ärger im Job und mit ihrem unsensiblen Verlobten flüchtet Alma von Kopenhagen zu ihrer Mutter nach Jütland, wo diese direkt am Meer einen Campingplatz betreibt. Dort trifft sie ihren Jugendfreund Magnus wieder, den sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat und der dort mittlerweile ein Wikingerdorf betreibt, um anderen die dänische Geschichte nahe zu bringen. Lasen sich unausgesprochene Dinge zwischen den beiden wieder klären, steht Alma nun vielleicht bald zwischen zwei Männern?

Dies war mein erster Roman von Jane Hell, der mir ausgesprochen gut gefallen hat. Ein gefühlvoller Schreibstil, zusätzlich untermalt von einer guten Prise Humor, hat mich schnell durch die Seiten fliegen lassen. So ganz nebenbei habe ich auch noch so einiges zur Kultur der Wikinger gelernt. Auch eine gewisse Leichtigkeit eines schönen Camping-Sommers mit Kaffee und Zimtschnecken haben mir für kurze Zeit dieses berühmte dänische Hygge-Gefühl nahe gebracht. Eine wirklich schöne unterhaltsame und gleichzeitig romantische Sommerlektüre, bei der ich mich schon auf den Folgeband freue!

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Berlin in den 70ern, die Familiengeschichte wird weitergeschrieben

Club Paradies - Im Licht der Freiheit
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Es handelt sich um den zweiten und letzten Band der Geschichte rund um die Berliner Familie Borchardt. wegen des besseren Verständnisses und auch wegen des absolut großen Unterhaltungswerts empfehle ich, ...

Es handelt sich um den zweiten und letzten Band der Geschichte rund um die Berliner Familie Borchardt. wegen des besseren Verständnisses und auch wegen des absolut großen Unterhaltungswerts empfehle ich, den ersten Band vorab zu lesen, die Geschichte wird einen nicht mehr loslassen.

Der Roman knüpft nahtlos an den Vorgängerband an, diesmal steht die Ehefrau Maria im Mittelpunkt, auch die Entwicklung ihrer jungen erwachsenen Kinder wird weiterbeleuchtet. Diese Familiengeschichte hat mich absolut gefesselt, eine Story mit Höhen und Tiefen eines Lebens, in der auch politische Entwicklungen der 70er Jahre eine wichtige Rolle spielen. Starke Frauencharaktere haben mich hier sehr fasziniert, nach jedem Kapitel war ich absolut gespannt, welchen Verlauf die Geschichte nun weiter nimmt. Der Blick sowohl in menschliche Abgründe als auch in tiefe Gefühle und Verletzlichkeiten machen das Buch für mich zu jeder Zeit so eindringlich, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Wer gerne eine rasante Familien-Story mit Höhen und Tiefen liest, die auch noch mit einem interessanten Stück deutscher Zeitgeschichte verknüpft ist, dem kann ich das Buch absolut empfehlen. Die Hintergründe sind sehr gut recherchiert, das Nachwort lege ich dem Leser besonders ans Herz.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Wenn Enkel erwachsen und Großeltern alt werden

Sylter Welle
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Max hat als Kind regelmäßig seine Ferien mit den Großeltern auf einem Sylter Campingplatz verbracht. Als junger erwachsener Mann soll es nun noch einmal ein letzter gemeinsamer Urlaub auf Sylt sein, diesmal ...

Max hat als Kind regelmäßig seine Ferien mit den Großeltern auf einem Sylter Campingplatz verbracht. Als junger erwachsener Mann soll es nun noch einmal ein letzter gemeinsamer Urlaub auf Sylt sein, diesmal in einer Ferienwohnung, Camping ist den Großeltern mittlerweile zu beschwerlich...

Was zunächst einen leichten Sommerroman mit familiären Verwicklungen erwarten lässt, stellt sich schnell als Rückblick in die Familiengeschichte dar, bei denen natürlich Oma Lore und Opa Helmut über allem thronen.

Der Autor stellt uns hier wohl einen autobiographischen Roman vor, der insgesamt für mich eine Hommage an die Großeltern darstellt, Menschen, die es in ihrer Generation nicht immer leicht gehabt haben, ihr Leben aber doch gemeistert haben. In verschiedenen kleinen Episoden erfahren wir so Einiges rund um die Familie des Autoren, teils ungeschönt, teils lustig oder ironisch vorgebracht. In der Gegenwartsebene wird deutlich, dass auch die Großeltern irgendwann so sehr altern, dass ihnen das Leben nicht mehr leicht fällt. Die ganz besondere Beziehung zwischen Max und Oma und Opa schwingt aber immer zwischen den Zeilen mit. Ein Abschied von der geliebten Insel deutet wohl auch einen baldigen Abschied von den Großeltern an.

Für mich war das Buch leicht zu lesen, es hat dennoch Anspruch und macht nachdenklich. Über allem schwebte für mich aber auch eine gewisse Zärtlichkeit zwischen den Generationen, die man wohl nur ganz genau fühlen kann, wenn man Mitglied der Familie ist. Einige wenige Längen bei den Erzählungen aus der Vergangenheit sind mein einziger Kritikpunkt, ansonsten kann ich diesen ganz besonderen Roman sehr empfehlen.

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