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Veröffentlicht am 12.04.2018

Der Totenkaiser erhebt sich

Nebelmacher
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Inhalt
Es heißt, dass der Totenkaiser einer der besten Assassinen der Welt ist. Jeden Auftrag erfüllt er gewissenhaft, ohne Spuren zu hinterlassen. Er zerstört nicht nur den Körper, sondern auch die Seele ...

Inhalt
Es heißt, dass der Totenkaiser einer der besten Assassinen der Welt ist. Jeden Auftrag erfüllt er gewissenhaft, ohne Spuren zu hinterlassen. Er zerstört nicht nur den Körper, sondern auch die Seele seines Opfers. Im Auftrag der Göttin des Mordens erledigt er alles, was nötig ist. Clach ist stolz auf seine Arbeit, auf seinen Titel und darauf unsichtbar zu sein. Nach einem Auftrag bemerkt er aber etwas Seltsames und erfährt, dass seine letzten Tötungen nicht von der Göttin vorgesehen wurden. Jemand oder etwas hat die Todesbotin in seinem Bann und lässt durch sie gewisse Vorgänge in Kraft treten. Während Clach versucht zu ergründen, wer ihn für seine Zwecke benutzt hat, wird er selbst zum Gejagten. Mehrere Mächte sind darauf aus ihn und sein Leben für sich zu beanspruchen. Dabei ahnt keiner von ihnen, dass sie längst zu Spielfiguren einer unbekannten und dunklen Partei geworden sind.

Meine Meinung
Einst kämpften Götter und Titanen auf der Welt. Die Schlacht war furchtbar, das Land überzogen von Blut. Kaum jemand überlebte. Seit diesen Tagen ist die Welt von Nebel verhangen. Dieser Nebel, genährt von Angst und Blut, giert nach Opfern und verschlingt so manchen Toten im Geheimen. Er gibt nur wenige Menschen, die ihre Dörfer in diesen Nebeln erbauen. Die es wagen in dieser Wildnis zu leben und allen Widerständen zu trotzen, sie werden dafür als Barbaren bezeichnet. Zumeist suchen die Menschen Schutz in Städten, die von magischen Schutzschilden umgeben sind. Unter dieser Kuppel glauben sie vor dem Nebel sicher zu sein.

In dieser Welt folgt der Leser vier verschiedenen Charakteren. Sie alle kommen aus den unterschiedlichsten Gesellschaften, doch es ergibt sich, dass sie alle einander begegnen. Zwar sind dieser Begegnungen nicht gerade freundschaftlicher Natur, doch alle schicksalhaft.

Clach ist ein Assassine, der auch als Totenkaiser bekannt ist oder auch nicht. Es gehört zu seinem Job unsichtbar zu sein, in andere Rollen zu schlüpfen und gefühlskalt zu sein. Clach bildet sich viel auf seinen Ruf ein, doch sein Stolz hindert ihn nicht daran ein perfekter Killer zu sein. Er ist allerdings auch jemand, der Verrat nicht ausstehen kann und Verräter hart bestraft.

Morven ist eine Tempelritterin im Dienst des Lichtfürsten. Sie hat hart daran gearbeitet ihre Position zu erreichen, auch wenn ihr Vater wohl seine Finger im Spiel hatte. Sie möchte ihm beweisen, dass sie auch als Frau ihren Nutzen hat. Doch Morven lässt sich leicht von ihren Gefühlen leiten, was sie doch in so manche Schwierigkeiten bringt. Allerdings beweist sie auch immense Stärke und zerbricht nicht an dem Schmerz, den sie erfahren muss.

Fennek Greskegart ist ein Inquisitor, der seit Jahren auf der Jagd nach Clach ist. Zusammen mit seinem Partner Sanftleben, ist er dem Totenkaiser auf den Fersen. Fennek wirkt schmuddelig und unfähig, doch genau das will er. Er zeigt es nicht offen, doch auch er verfolgt ganz eigene Ziele, sucht nach Rache und scheut nicht vor Gewalt zurück.

Ormagair Steinviper ist ein Barbar, der bei seinem Volk im Nebel lebt. Er ist einer der besten Nebeljäger, wenn auch schon ein ziemlich alter. Mit seinen 50 kämpft er sich durch, auch wenn seine Knochen inzwischen bei jedem Schritt schmerzen. Er ist nicht so stark gebaut wie andere Barbaren, weshalb er seine Position anders und mit viel Köpfchen bestreitet. Bei einem Kampf mit einem verfeindetem Clan, stößt er auf ein ganz besonderes Schwert. Doch es gibt auch ein Versagen in seinem Leben und er hofft, dass er durch den Mord an Clach seinen Platz in der Halle der Ahnen einnehmen kann.

Bernhard Trecksel spinnt hier all diese Perspektiven. In jeder davon gibt es unheimlich viele Geschehnisse. Sie sind erstmal unabhängig voneinander, doch mit dem Fortschritt der Handlung erkennt man einzelne Verbindungen, Dinge, die früher oder später eine Rolle spielen. Seinen Protagonisten bereitet der Autor kein leichtes Schicksal. Insbesondere Clach, der dann doch irgendwie im Mittelpunkt stand, scheint einiges ertragen zu müssen, nicht, dass die anderen leicht davon kommen. Es ist aber auch so, dass er sich davon nicht unbedingt abgeneigt zeigt, schließlich gehört der Tod zu seinem Leben. Zukünftig scheint auf ihn aber noch so manches zu warten, was doch irgendwie verstörend und grausam klingt.

Überhaupt ist die Handlung mit reichlich Tod und Gewalt ausgeschmückt. Es werden immer wieder Kämpfe ausgefochten, Menschen getötet und Dinge ins Rollen gebrachte, die schließlich einem höheren Ziel dienen sollen. All die Hetzjagden und Verschwörungen kurbeln die Spannung so richtig an. Dem Autor gelingt es an vielen Kapitelenden Cliffhanger einzubauen, weshalb man einfach weiter lesen muss. Der Anriss des Dunkeln im Hintergrund ist wunderbar eingebracht. Er wird das Gefühl vermittelt, dass diese Welt noch viel Grausames erleben wird, denn so manches regt sich inzwischen und die Menschen sind zu blind es zu erkennen.

Fazit
Spannend, grausam und voller Gewalt wird ein großartiger Einstieg in die Welt des Nebels gewährt. Aus vier Perspektiven erzählt, bietet dieser Roman viele Wendungen, viel Hinterlist und so einige Verschwörungen. Ein erster Band, der unheimlich neugierig macht auf das Kommende.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Verrückte Reise mit Selbsterkenntnis

Alles in Buddha
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Inhalt
Mias Leben liegt in Scherben. Ihr Freund hat sie verlassen, ihr Chef hat sie, wegen eines unglaublich peinlichen Vorfalls, entlassen und dazu hat sie sich auch noch vor ihren Freunden und Bekannten ...

Inhalt
Mias Leben liegt in Scherben. Ihr Freund hat sie verlassen, ihr Chef hat sie, wegen eines unglaublich peinlichen Vorfalls, entlassen und dazu hat sie sich auch noch vor ihren Freunden und Bekannten auf einer Party blamiert. Um endlich etwas zu ändern, fasst sie mit ihrem besten Freund Hugo den Entschluss eine kleine Weltreise zu machen. Dabei schließen sie eine Wette ab. Mia soll auf der Reise Mark, ihren Exfreund, endlich loslassen und Hugo seine Jungfräulichkeit verlieren. Während sie sich die Welt ein wenig ansehen, beginnt Mia ihre Fehler zu begreifen. Nach und nach wird ihr klar, dass ihre Beziehung sie nie hätte funktionieren können. Doch wird sie am Ende bereit sein sich von ihrem alten Ich zu lösen?

Meine Meinung
Zwei Freunde, eine Reise und drei Stationen um die Welt, bei denen sie über sich hinauswachsen wollen.

Mia Heinecke ist 27 und Fremdsprachenkorrespondentin. Gerade ist sie allerdings vom Pech verfolgt, denn ihr Freund hat verlassen, sie hat ihren Chef verärgert, der sie gefeuert hat, und sie hat es geschafft sich vor einer Partygemeinschaft zu blamieren. Obwohl sie alles getan hat, um perfekt zu wirken, ist nun alles zerbrochen. Zum Glück hat sie noch ihren besten Freund Hugo, der ihre eigenartige Art hinnimmt und sie auch ganz anders kennt. Obwohl er eigene Probleme hat, hört er ihr immer zu und steht ihr zur Seite. Als sie die Idee mit der Weltreise hat, ist er natürlich dabei. Sie schließen schließlich dafür auch eine Wette ab.

Hugo Helms ist 28, Langzeitstudent und noch Jungfrau. Irgendwie klappt es mit den Frauen und der Liebe einfach nicht. Wenigstens hat er noch seine Katze Marie und Mia als seine beste Freundin. Mit Mia kann er über alles reden und hört sich von ihr auch alles an. Daher kennt er ihre Probleme mit Mark und ist bereit über den peinlichen Vorfall mit dem Chef zu lachen. Als sie von der Weltreise spricht, ist er dabei. Er drängt sie schließlich dazu diese Reise auch zu tun.

So starten sie zu dritt um die Welt. Ja, zu dritt, Marie muss schließlich mitkommen. Da Marie nicht gerade an Flugreisen gewohnt ist, sorgt sie für einiges an Chaos. Sie liebt aber auch Hugo und findet daher, dass sie durchaus den Anspruch hat mitzuentscheiden, wer sein Herz erobern darf. Mia mag sie, da diese für Hugo nur tiefe Freundschaft empfindet.

Jedes der drei Reiseziele bringt die Freunde voran. Im Paris lernen sie einen Künstler kennen, der ihnen seine Stadt zeigt. Dadurch beginnen sie einfach mal was Neues zu versuchen, dass alles dabei gut geht, ist natürlich nicht gegeben. In Las Vegas geht das Entdecken weiter, sie schaffen es aber auch neues Selbstbewusstsein und schöpfen, Fehler zu entdecken und einfach Mal Spaß zu haben. Im buddhistischen Tempel in Korea haben sie endlich die Gelegenheit in sich selbst zu gehen und die eigene Mitte zu finden. Jede Station ist mit peinlichen Pannen und vielen Gefühlen verbunden, was nicht überraschend sein dürfte.

Victoria Seifried schreibt voller Humor, lässt viele Gefühle einfließen und zeigt ihren Lesern Fehler auf, die jeder von uns macht. So darf Mia einiges vermasseln und schließlich doch Erkenntnis erlangen. Verzweifelt versucht sie zu erkennen, weshalb ihre Beziehung zerbrach. Sie geht sogar so weit ihrem Ex nachzuspionieren, doch als sie die Wahrheit erkennt, wird es umso schmerzlicher. Sich einzugestehen, dass man selbst die Schuld trägt, ist nie einfach.

Während Mia Selbsterkenntnis erlangt, bekommt Hugo den Mut seine Schüchternheit zu überwinden. Nach und nach öffnet er sich, flirtet, macht bei einem Wet-T-Shirt-Kontest mit und verliebt sich schließlich. Auch bei ihm gibt es Rückschläge, doch davon lässt er sich nicht aufhalten.

Die Geschichte ist voller Pannen, Chaos und Katastrophen. Sie hat viel Witz und einen eigenen Charme. Die Protagonisten sind sympathisch und durchaus realistisch. Hier ist nichts perfekt, außer vielleicht der Reise, die alles verändert. Er gibt einiges an Herzschmerz, doch keinen Kitsch im Bezug auf Liebesgeschichten. Das Tolle an der Handlung ist ja, dass es zum Großteil einfach nur um zwei Freunde geht, die etwas verändern wollen.

Fazit
Eine schöne und verrückte Geschichte, die doch mehr beinhaltet, als man glauben würde. Obwohl nicht alle Taten der Protagonisten als positiv angesehen werden können, überwiegt doch deren Entwicklung. Auf humorvolle Weile wird dem Leser vor Augen geführt, dass man manchmal loslassen und neues wagen muss, wenn das Leben nicht mehr so läuft wie gewohnt. Es ist schwer über den eigenen Schatten zu springen, allerdings ist es oft die einzige Option, die bleibt.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Feuer und Wind

Feuer und Wind
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Inhalt
In einer Zeit, in der die Natur dem kalten Stahl und Glas weichen musste, leben die Menschen für Träume. Sie schaffen sich virtuelle Realitäten, in denen sie ein anderes Leben betrachten können, ...

Inhalt
In einer Zeit, in der die Natur dem kalten Stahl und Glas weichen musste, leben die Menschen für Träume. Sie schaffen sich virtuelle Realitäten, in denen sie ein anderes Leben betrachten können, wenn nicht gar Teil davon werden. Jen arbeitet gerade an der Simulation Islands in der Zeit der Wikinger. Als Sprachkünstlerin versucht sie das Erlebnis so real wie möglich zu gestalten. Um ihre Arbeit zu überprüfen, steigt sie selbst in einen Tank, doch es geschieht das Unmögliche, statt in der Simulation, landet sie tatsächlich in Island des 10. Jahrhunderts. Heirik Rakknason, der Clanführer der Gruppe, die sie findet, nimmt sie als Gast in den Clan auf. Wegen seines Feuermals ist Heirik gefürchtet und geachtet, doch vor allem als unantastbar angesehen. Jen ist jedoch fasziniert von ihm und fühlt sich zu ihm hingezogen. Ist jedoch eine Zukunft mit ihm möglich, wenn alles eine Simulation sein könnte?

Meine Meinung
Eine Zeitreise in eine unbekannte Zeit. Alles sollte nur eine Simulation sein, doch plötzlich wird daraus harte Realität. Wie reagiert man, wenn man in eine solche Situation kommt? Wie erkennt man, dass man unwissend ist und doch viel Wissen besitzt? Jen wollte nur eine virtuelle Realität schaffen, dass es für sie zur Realität wird, damit hätte sie jedoch nicht gerechnet.

Jen ist eine Sprachkünstlerin, die versucht ein virtuelles Island entstehen zu lassen. Sie arbeitet hart daran, es so authentisch wie möglich zu gestalten. Ein altes Tagebuch hilft ihr dabei diese Welt aufzubauen. Für sie ist dieses Projekt etwas, was sie mit ganzem Herzen einnimmt. Sie hätte allerdings nie damit gerechnet, dass sie ihre erträumte Welt mal tatsächlich betreten würde. In der Vergangenheit angekommen, bleibt ihr nichts anderes übrig als zu lügen. Zwar glaubt sie erst in der Simulation zu sein, doch dafür fühlt es sich einfach zu real an. Dann begegnet sie auch noch Heirik, dem Clanführer, und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Während sie ihn näher kennen lernt, lebt sie sich im Clan ein und muss einsehen, dass nicht alle davon begeistert sind, das sie ihm näher kommt.

Heirik Rakknason ist mit seinen 22 bereits Clanführer. Die Menschen achten und fürchten ihn, denn ein großes Feuermal, das auch einen Teil seines Gesichts bedeckt, zeichnet ihn. Es heißt, dass seine Mutter einen Segen über ihn sprach, nachdem ihn niemand mehr berühren darf und auch er niemanden berührt. Heirik hält sich von den Menschen emotional fern, doch als er Jen, die durch ein Missverständnis Ginn genannt wird, kennen lernt, entdeckt er die Sehnsucht nach einer Partnerin. Obwohl er daran glaubt anderen Menschen durch Berührung Unglück zu bringen, kann er seine Gefühle ihr gegenüber kaum beherrschen. Doch darf er ihr tatsächlich näher kommen, wenn manche daran glauben, dass dies dem Clan schaden könnte?

Die Annäherung zwischen Jen/Ginn und Heirik verläuft nur langsam, denn obwohl das Interesse vorhanden ist, ist erstmal ein gewisser Abstand zwischen ihnen. Durch Blicke, Gespräche und schließlich Berührungen entstehen Nähe und damit auch Gefühle. Heirik, der daran gewöhnt ist allein zu sein, ist unerfahren, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Doch nach und nach wird klar, dass er nach dieser Nähe hungert.

Obwohl die Handlung nicht übermäßig vor Spannung trieft, ist sie überaus fesselnd. Larissa Brown legt Wert darauf, dass das Geschehen sich um Jen/Ginn abspielt. Sie lernt das Leben in der fremden Zeit kennen, entdeckt neues und damit auch Heirik. Es ist dieses Kribbeln, die langsam aufkommenden Gefühle, der Drang mehr zu erfahren, wovon dieses Buch lebt.

Die Atmosphäre ist unglaublich, die Charaktere sympathisch und die Beschreibungen wunderbar bildhaft. Die Autorin schafft es den einfachen Alltag interessant zu gestalten und doch durch Wendungen immer wieder Höhepunkte aufzustellen. Die Antagonisten werden unauffällig eingeflochten, sie wollen die Beziehung zwischen Heirik und Ginn verhindern und stiften immer mal wieder Unruhe und sorgen für Unannehmlichkeiten. Der Leser darf sich über diese Charaktere aufregen, da er dich mehr bemerkt als die Protagonisten, da diese die Wahrheit manchmal nicht sehen wollen. Überaus gelungen waren auch die Beschreibungen der Landschaft. Die Wildheit der Natur und die Schwierigkeiten des Lebens wurden toll eingefangen und zu Papier gebracht.

Fazit
Aus dem 22. Jahrhundert ins Jahr 920, nicht gerade eine alltägliche Reise. Jen erlebt das Unmögliche und muss sich ein ganz neues Leben aufbauen. Sie reagiert zwar nicht immer auf die erwartete Weise, doch dadurch macht sie die Sache interessant. Brown hat keine einfache Geschichte geschrieben, allerdings eine überaus unterhaltsame. Darüber hinaus war es auch absolut faszinierend mal etwas über Island zu lesen, wenn auch der Großteil der Handlung Fiktion war.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Wenn Mama aus der Patsche helfen muss

Detektiv Conan 14
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Inhalt
Shinichi hat es echt nicht leicht. Als Conan muss er nicht nur sein Geheimnis wahren, er muss für den Trottel Kogoro auch noch die Fälle lösen. Leider kommt ihm Ran deshalb immer weiter auf die ...

Inhalt
Shinichi hat es echt nicht leicht. Als Conan muss er nicht nur sein Geheimnis wahren, er muss für den Trottel Kogoro auch noch die Fälle lösen. Leider kommt ihm Ran deshalb immer weiter auf die Schliche. Kann er die Wahrheit vor ihr noch verbergen? Zum Glück gibt es ja aber die Familie, die ihn dabei unterstützt Inkognito zu bleiben. Mit ihr kommen jedoch auch Probleme auf, die zu einem weiteren Abenteuer führen.

Meine Meinung
Ran sieht Conan zum ersten Mal ohne Brille und erkennt in ihm Shinichi. Da ihr Vater gerade einen Fall bekommen hat, will sie die Gelegenheit nutzen, um ihren Verdacht zu bestätigen. Bei der Untersuchung des Todes des Magiers Motoyasu Tsukumo lässt sie ihn deshalb nicht auf den Augen. Gebannt beobachtet sie seine Taten, wie er Kogoro immer wieder lenkt, und ist sich in ihrer Vermutung sicher. Doch kann Conan tatsächlich Shinichi sein? Kann er sich aus dieser Situation noch retten?

Nach einem Streit mit ihrem Ehemann kommt Yukiko Kudo nach Japan. Kurzerhand schnappt sie sich Conan und besucht eine ehemalige Schulkameradin. Hier läuft aber eindeutig etwas falsch. Die Familie wartet auf ein Erbe, glaubt unter sich aber einen Hochstapler zu haben. Schon bald kommen Drohungen ans Licht und schließlich wird eine Leiche gefunden. Inspektor Yamamura übernimmt den Fall, allerdings muss Conan erkennen, dass dieser Mann noch unfähiger ist als Kogoro, weshalb es mal wieder an ihm hängt. Dabei bleibt jedoch die Frage offen, wer der geheimnisvolle Beobachter ist, den er immer wieder bemerkt.

Sonoko hat Ran und Conan zum Skifahren mitgenommen. Eigentlich will sie einen Kerl kennen lernen, stattdessen treffen sie aber auch ihre ehemalige Grundschullehrerin Frau Yonehara. Diese ist mit einige Kollegen unterwegs, die sie spontan zu ihnen auf die Skihütte einladen. Alles fängt gut an, doch dann kommt ein Schneesturm auf und ein seltsamer Reporter steht vor ihrer Tür, der an die Vorfälle von vor drei Jahren erinnert. Während Conan versucht Informationen zu sammeln, kommt es zu einem Angriff und eine Leiche taucht auf. Was ist hier bloß los?

Drei tolle Fälle, drei spannende Abenteuer, drei Rätsel, die Conan lösen muss. Mit Ernst, aber auch viel Witz, werden die Fälle und deren Lösung präsentiert.

Conans Charakter muss diesmal einiges durchmachen. Mal muss er sein Können und Wissen aufbieten, um alle Zusammenhänge des Falls zu finden, mal muss er Kind sein, um Ran davon zu überzeugen nicht Shinichi zu sein. Es ist nicht leicht sich zu verstellen und eine Rolle zu spielen, doch ihm bleibt kaum etwas anderes übrig. Kompliziert wird es aber erst, als seine Mutter kommt. Sie kennt zwar sein Geheimnis und damit die Wahrheit, doch sie kann es sich nicht nehmen ihren Sohn als Kleinkind zu behandeln.

Aoyama ist genial darin Witz in die Handlung einzubauen. Ob es nun Conans Bemerkungen zu Beziehungen sind, egal ob es dabei um seine Eltern geht oder um Kogoro und Eri, oder die Hinweise seiner Mutter darüber, dass er mit Ran gebadet hat und was ihm droht, wenn sie die Wahrheit erfährt, er ist immer überaus passend und locker, was dem Geschehen die Stränge nimmt.

Diesmal wird aber auch aufgezeigt, dass selbst Conan nicht perfekt ist. Manchmal findet er nicht alle Hinweise und braucht auch Unterstützung. Er weiß zwar viel, doch noch lange nicht alles. So ist es schön, dass zumeist doch mehrere Personen ermitteln und einen Teil beitragen.

Schwach hingegen war diesmal die Darstellung von Ran. Sie wird entschlossen und stark vorgeführt, dann aber wieder schwächlich und zurückgezogen. Es ist schade, dass der Charakter hier zu Beginn stark aufgestellt wurde, zum Ende aber wieder die Stärke verlor. Ran hat endlich Dinge bemerkt und begonnen sie zu hinterfragen, nur um danach wieder blind für sie zu werden. Hier hätte Aoyama echt mehr machen können.

Fazit
Conan steht unter Rans strenger Bewachung, kann ihren Verdacht aber abwenden und dabei noch einige Fälle auflösen. Dass seine Eltern auch mal mitmischen, bringt zwar etwas Chaos in sein Leben, doch der kleine Detektiv kann mit allem umgehen. Spannend und witzig dargestellt, hat dieser Band aber auch seine Schwächen.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Schön und bitter zugleich

Jasmin und Bittermandeln
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Inhalt
Als Studentin für Dialektologie, liebt Lara die italienische Sprache. Die verschiedenen Merkmale und Aussprachen begeistern sie. Während ihr Studium aber super läuft, ist ihre Beziehung katastrophal ...

Inhalt
Als Studentin für Dialektologie, liebt Lara die italienische Sprache. Die verschiedenen Merkmale und Aussprachen begeistern sie. Während ihr Studium aber super läuft, ist ihre Beziehung katastrophal dem Ende zugeneigt. Da kommt das Angebot ihrer Professorin gerade zur rechten Zeit. Lara soll in Rom eine Studie über den Pasquino betreiben. In Jasmins Pension bekommt sie ein kleines Zimmer und stürzt sich in die Arbeit. Doch je mehr Zeit sie in der traumhaften Stadt verbringt, desto mehr beginnt sie über ihr Leben nachzudenken. Die Menschen um sie herum verändern sie und dann sind da noch die Nachrichten am Pasquino, die jemand für sie hinterlässt.

Meine Meinung
Lara Harkward studiert Dialektologie in München. Besonders die italienische Sprache hat es ihr dabei angetan. Ihr fehlt nicht mehr viel zum Abschluss, doch gerade jetzt bringen sie ihre Beziehungsprobleme durcheinander. Tobias scheint mehr mit ihr zu spielen, als sie wirklich zu lieben. Statt ihm also beim Flirten mit anderen Frauen zuzusehen, nimmt sie das Angebot ihrer Professorin an und geht für ein halbes Jahr nach Rom. Bei einer Freundin dieser, Jasmin, bekommt sie ein kleines Zimmer und beginnt ein ganz neues Leben. Je mehr sie ihr Studienobjekt untersucht, desto mehr Gefühl bekommt sie für die Stadt und schließlich sich selbst.

Für die Studien soll Lara den Pasquino und die daran angebrachten Zettel untersuchen und dokumentieren. Dabei handelt es sich um eine Statue, an der jeder einen Zettel kleben darf. Es gibt nur eine Regel, die Aussage muss im Dialekt geschrieben werden. Es ist ein anonymer Austauschort, an dem es jedem frei steht, Geheimnisse zu offenbaren oder Kritik zu üben. Durch den Pasquino erhält Lara Einblicke in die verschiedensten Leben und erfährt von ihren Schicksalen. Doch er verändert auch ihr Leben, denn jemand bringt daran Nachrichten an, die sich speziell an sie richten und sie auf eine aufregende Suche schicken.

Zusammen mit ihren Mitbewohnern und neu gewonnen Freunden, versucht Lara die Nachrichten zu entschlüsseln und den Verfasser zu finden.
Wer kennt sie so gut?
Wer durchschaut sie?
Wer schickt sie auf diesen Weg?
Je mehr Zeit sie mit diesen Menschen verbringt und über das Rätsel grübelt, desto größer wird die Verbundenheit zwischen ihnen. Doch Lara merkt dabei auch, dass sie sich verändert. Aus dem grauen Mäuschen, das sich hinter Büchern versteckt, wird eine völlig neue lebendige junge Frau. Irgendwann muss sie sich fragen, ob sie überhaupt noch in ihr altes Leben zurückwill.

Berührend und mit viel Tiefgang, erzählt Julia Freidank Laras Geschichte. Er ist die Geschichte einer jungen Frau, die sich neu entdeckt und eine Heimat findet, fern ab von allem Bekanntem. Schön beschrieben, wird eine Atmosphäre aufgebaut, die den Leser nach Italien entführt. Sie nimmt irgendwie die Hektik aus dem Alltag und lässt alles verträumt und leicht erscheinen. Gleichzeitig werden ernste Themen angesprochen, die nur all zu realen Problemen entspringen. Die Beschreibung des Pasquino und die Herausstellung seiner Wichtigkeit für die Menschen weckt Neugier, denn die Wirkung dieser Statue als öffentliches Tagebuch ist überaus interessant.

Doch nicht nur Laras Verbindung zum Pasquino wird zum zentralen Thema, auch ihre Freundschaften und schließlich ihre Liebe, werden in den Mittelpunkt gestellt. Durch jede Begegnung wächst sie heran und entwickelt sich. Vor allem aber entdeckt sie sich selbst. Laras Wandlung scheint schon beinahe wie die von der Raupe zum Schmetterling.

Neben der Statue gibt die Autorin auch noch Marzipan eine wichtige Rolle. Immer wieder wird auf die Süßigkeit und deren Herstellung verwiesen. Dadurch, dass Jasmin immer auch Bittermandeln, die in größeren Mengen giftig sein können, hinzufügt, wird die Nascherei zu etwas Besonderem. Da oft über diese Süßigkeit gesprochen wird, hat man irgendwann beinahe das Gefühl sie zu schmecken.

Fazit
Schön und leicht bitter schreibt Julia Freidank über das Leben mit all seinen Hürden. Anhand von Lara führt sie vor, dass man manchmal etwas ändern muss, um Neues zu entdecken und über sich selbst hinauszuwachsen. Ihre sympathischen Charaktere werden zu wahren Reisebegleitern, die am Ende zu einem Blick auf das eigene Leben motivieren. Eine Geschichte, die berührt und zum Nachdenken anregt.