Der Totenkaiser erhebt sich
NebelmacherInhalt
Es heißt, dass der Totenkaiser einer der besten Assassinen der Welt ist. Jeden Auftrag erfüllt er gewissenhaft, ohne Spuren zu hinterlassen. Er zerstört nicht nur den Körper, sondern auch die Seele ...
Inhalt
Es heißt, dass der Totenkaiser einer der besten Assassinen der Welt ist. Jeden Auftrag erfüllt er gewissenhaft, ohne Spuren zu hinterlassen. Er zerstört nicht nur den Körper, sondern auch die Seele seines Opfers. Im Auftrag der Göttin des Mordens erledigt er alles, was nötig ist. Clach ist stolz auf seine Arbeit, auf seinen Titel und darauf unsichtbar zu sein. Nach einem Auftrag bemerkt er aber etwas Seltsames und erfährt, dass seine letzten Tötungen nicht von der Göttin vorgesehen wurden. Jemand oder etwas hat die Todesbotin in seinem Bann und lässt durch sie gewisse Vorgänge in Kraft treten. Während Clach versucht zu ergründen, wer ihn für seine Zwecke benutzt hat, wird er selbst zum Gejagten. Mehrere Mächte sind darauf aus ihn und sein Leben für sich zu beanspruchen. Dabei ahnt keiner von ihnen, dass sie längst zu Spielfiguren einer unbekannten und dunklen Partei geworden sind.
Meine Meinung
Einst kämpften Götter und Titanen auf der Welt. Die Schlacht war furchtbar, das Land überzogen von Blut. Kaum jemand überlebte. Seit diesen Tagen ist die Welt von Nebel verhangen. Dieser Nebel, genährt von Angst und Blut, giert nach Opfern und verschlingt so manchen Toten im Geheimen. Er gibt nur wenige Menschen, die ihre Dörfer in diesen Nebeln erbauen. Die es wagen in dieser Wildnis zu leben und allen Widerständen zu trotzen, sie werden dafür als Barbaren bezeichnet. Zumeist suchen die Menschen Schutz in Städten, die von magischen Schutzschilden umgeben sind. Unter dieser Kuppel glauben sie vor dem Nebel sicher zu sein.
In dieser Welt folgt der Leser vier verschiedenen Charakteren. Sie alle kommen aus den unterschiedlichsten Gesellschaften, doch es ergibt sich, dass sie alle einander begegnen. Zwar sind dieser Begegnungen nicht gerade freundschaftlicher Natur, doch alle schicksalhaft.
Clach ist ein Assassine, der auch als Totenkaiser bekannt ist oder auch nicht. Es gehört zu seinem Job unsichtbar zu sein, in andere Rollen zu schlüpfen und gefühlskalt zu sein. Clach bildet sich viel auf seinen Ruf ein, doch sein Stolz hindert ihn nicht daran ein perfekter Killer zu sein. Er ist allerdings auch jemand, der Verrat nicht ausstehen kann und Verräter hart bestraft.
Morven ist eine Tempelritterin im Dienst des Lichtfürsten. Sie hat hart daran gearbeitet ihre Position zu erreichen, auch wenn ihr Vater wohl seine Finger im Spiel hatte. Sie möchte ihm beweisen, dass sie auch als Frau ihren Nutzen hat. Doch Morven lässt sich leicht von ihren Gefühlen leiten, was sie doch in so manche Schwierigkeiten bringt. Allerdings beweist sie auch immense Stärke und zerbricht nicht an dem Schmerz, den sie erfahren muss.
Fennek Greskegart ist ein Inquisitor, der seit Jahren auf der Jagd nach Clach ist. Zusammen mit seinem Partner Sanftleben, ist er dem Totenkaiser auf den Fersen. Fennek wirkt schmuddelig und unfähig, doch genau das will er. Er zeigt es nicht offen, doch auch er verfolgt ganz eigene Ziele, sucht nach Rache und scheut nicht vor Gewalt zurück.
Ormagair Steinviper ist ein Barbar, der bei seinem Volk im Nebel lebt. Er ist einer der besten Nebeljäger, wenn auch schon ein ziemlich alter. Mit seinen 50 kämpft er sich durch, auch wenn seine Knochen inzwischen bei jedem Schritt schmerzen. Er ist nicht so stark gebaut wie andere Barbaren, weshalb er seine Position anders und mit viel Köpfchen bestreitet. Bei einem Kampf mit einem verfeindetem Clan, stößt er auf ein ganz besonderes Schwert. Doch es gibt auch ein Versagen in seinem Leben und er hofft, dass er durch den Mord an Clach seinen Platz in der Halle der Ahnen einnehmen kann.
Bernhard Trecksel spinnt hier all diese Perspektiven. In jeder davon gibt es unheimlich viele Geschehnisse. Sie sind erstmal unabhängig voneinander, doch mit dem Fortschritt der Handlung erkennt man einzelne Verbindungen, Dinge, die früher oder später eine Rolle spielen. Seinen Protagonisten bereitet der Autor kein leichtes Schicksal. Insbesondere Clach, der dann doch irgendwie im Mittelpunkt stand, scheint einiges ertragen zu müssen, nicht, dass die anderen leicht davon kommen. Es ist aber auch so, dass er sich davon nicht unbedingt abgeneigt zeigt, schließlich gehört der Tod zu seinem Leben. Zukünftig scheint auf ihn aber noch so manches zu warten, was doch irgendwie verstörend und grausam klingt.
Überhaupt ist die Handlung mit reichlich Tod und Gewalt ausgeschmückt. Es werden immer wieder Kämpfe ausgefochten, Menschen getötet und Dinge ins Rollen gebrachte, die schließlich einem höheren Ziel dienen sollen. All die Hetzjagden und Verschwörungen kurbeln die Spannung so richtig an. Dem Autor gelingt es an vielen Kapitelenden Cliffhanger einzubauen, weshalb man einfach weiter lesen muss. Der Anriss des Dunkeln im Hintergrund ist wunderbar eingebracht. Er wird das Gefühl vermittelt, dass diese Welt noch viel Grausames erleben wird, denn so manches regt sich inzwischen und die Menschen sind zu blind es zu erkennen.
Fazit
Spannend, grausam und voller Gewalt wird ein großartiger Einstieg in die Welt des Nebels gewährt. Aus vier Perspektiven erzählt, bietet dieser Roman viele Wendungen, viel Hinterlist und so einige Verschwörungen. Ein erster Band, der unheimlich neugierig macht auf das Kommende.