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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2020

Hat mich gut unterhalten

Mord bei den Festspielen
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Die „Bregenzer Festspiele“ ziehen jedes Jahr zahlreiche Opernstars oder solche die es einmal war oder vielleicht werden, an den schönen Bodensee, der im Dreiländereck Österreich-Deutschland-Schweiz liegt, ...

Die „Bregenzer Festspiele“ ziehen jedes Jahr zahlreiche Opernstars oder solche die es einmal war oder vielleicht werden, an den schönen Bodensee, der im Dreiländereck Österreich-Deutschland-Schweiz liegt, an.

Mittelpunkt dieser Festspiele steht neben Verdis Oper „Don Carlos“ Mario Miercoledi, der seine besten Jahre als Tenor schon hinter sich hat und nun als Bariton sein - vorrangig weibliches - Publikum erfreuen will. Die Opernfreunde lieben ihn, seine Kollegen und die Belegschaft der Festspiele kann seine arrogante Art so überhaupt nicht ausstehen. Nicht nur, dass er zahlreiche Starallüren hat, findet er sich selbst unwiderstehlich und baggert die holde Weiblichkeit auch vor den Augen seiner Ehefrau an.

Nun wird Miercoledi in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden. Der eilig herbeigerufene Arzt stellt einen natürlichen Tod fest, was auf Grund der Medikamentenschachteln auf dem Nachttisch und dem Alter des Toten durchaus möglich sein kann. Wenig später ist alles anders und es steht fest, dass der Sänger mit dem Gift der Eibe ermordet worden ist. Nur, von wem? Die Anzahl der potenziellen Verdächtigen ist recht lang: Von der Ehefrau über Kollegen bis hin zur enttäuschten Geliebten oder einem gehörnten Ehemann. Also, lieber Leser, such dir einen aus ...

Die deutsche Polizei, denn der Mord passiert im schönen Lindau, tappt anfangs im Dunkeln, bekommt aber starke Unterstützung von Victoria Benning, der Regieassistentin und ehemaligen Journalistin. Sie ist die Gemahlin des Regisseurs und Sängers Lucas Benning und kennt ihre Papenheimer in der Opernwelt recht gut. Außerdem ist sie neugierig genug, um selbst einige Nachforschungen anzustellen. Dass sie dabei in Lebensgefahr gerät, und zwar nicht nur einmal, versteht sich von selbst.

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist mein erster von Autorin Sibylle Luise Binder. In rasantem Tempo steigen die Leser gleich in die Opernwelt ein, in der es nicht nur auf der Bühne um Leidenschaft, Liebe und Gewalt geht.

Die Charaktere haben alle so ihre Ecken und Kanten. Sie sind mit viel Liebe zu Detail herausgearbeitet. Das trifft die Guten wie die Bösen.

Der Schreibstil ist herzerfrischend, locker und gut zu lesen. Unerwartete Wendungen führen Leser wie Ermittler in die Irre. Das Buch ist kurzweilig geschrieben und es gibt häufig Anlass zum Schmunzeln. Ich erwähne nur kurz die Ausfahrt mit dem Schwan oder die Bezeichnung “rorarei“ (= rote, rasende Reisschüssel) für ihr kleines Auto eines koreanischen Konzern. Auch der Musikerjargon, der aus dem Ballett „Schwanensee“ ein wenig despektierlich „Ententümpel“ macht.

Der eine oder andere Leser wird vielleicht mit den italienischen Ausdrücken bzw. mit dem Inhalt der einen oder anderen Oper so seine liebe Not haben. Doch erklärende Fußnoten helfen da weiter.

Ich hätte mir noch ein wenig mehr Lokalkolorit aus der schönen Stadt Bregenz gewünscht. So ein Spaziergang durch die Altstadt oder an der Seepromenade hätte mir schon gut gefallen. Aber, das ist Jammern auf höchstem Niveau. Allerdings gibt es ein paar Inkonsistenzen, die den 5. Stern kosten.

Fazit:

Gerne gebe ich für diesen unterhaltsamen Krimi aus der schönen Bodenseeregion 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.04.2020

zu wenig Spannung - zu viel Familie

Vollmond über der Côte d'Azur
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Es ist Ostern an der Côte d’Azur und Kommissar Leon Duval steht die Familie ins Haus. Familie: das sind seine aktuelle Partnerin Annie, beiden Kinder Lilly und Matteo, seine Ex-Frau mit dem neuen Partner ...

Es ist Ostern an der Côte d’Azur und Kommissar Leon Duval steht die Familie ins Haus. Familie: das sind seine aktuelle Partnerin Annie, beiden Kinder Lilly und Matteo, seine Ex-Frau mit dem neuen Partner Ben sowie noch allerlei ander Verwandte. Ud das alles, obwohl Duval eher ein Einzelgänger ist.

Da kommt ihm der unklare Todesfall eine jungen Frau, die in einer Bar zusammengeklappt und verstorben ist, gerade recht. llerdings, sehr zum Missfallen der lieben Familie. Dazu kommt, dass Annie hochschwanger ist und Duval dieser Situation ziemlich hilflos gegenüber steht. Es ist ja schon einmal eine Beziehung an seinem Job zerbrochen.

Er stürzt sich also in die Ermittlungen, die sich als knifflig herausstellen und ihn in Künstlerkreise führen, denen er wenig abgewinnen kann. Erst als die Identität der jungen Frau geklärt und der Zusammenhang mit einem anderen Mord vor fünf Jahren hergestellt werden kann, kommt ein wenig Tempo in den Fall. Nebenbei gerät Duvals Halbbruder in das Visier der Drogenfahnder.

Meine Meinung:

Dieser Krimi aus der Reihe mit Leon Duval hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen.

Gefühlsmäßig widmet sich mehr als die Hälfte des Krimis den Familienverhältnissen Duvals. Dabei geht mir der amerikanische neue Partner von Duvals Ex-Frau gehörig auf die Nerven. Ständig hat er etwas zu meckern. Dass dann bei Annie verfrüht Wehen einsetzen und man mit Blaulicht zur Klinik rast, bringt dem armen Leon Duval an den Rand seiner Belastbarkeit.

Die andere, kleinere Hälfte teilt sich dann nochmals in den Handlungsstrang mit seinem Halbbruder, der als Dealer hoch genommen wird, einem Mädchenhändlerring und dem eigentlichen Kriminalfall. Das ist mir irgendwie zu wenig vom eigentlichen Verbrechen.

Der Krimi ist in einem lockeren Plauderton geschrieben. Der Leser erfährt viel über Kunst und die verschiedenen Museen an der Côte d’Azur. Natürlich darf gutes Essen nicht fehlen.

Fazit:

Hier hat mir Spannung im Krimi gefehlt - Zu viel Familie, zu viel Sightseeing. Es reicht mit Nachsicht gerade für 3 Sterne.

Veröffentlicht am 12.04.2020

Ein praktischer Ratgeber

Fühl dich wohl in deinem Zuhause
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Die schwedische Innenraumgestalterin Frida Ramstedt hat mit diesem Buch einen kompakten Einrichtungsleitfaden geschaffen. In neun Kapiteln mit Unterpunkten erklärt sie, worauf es ankommt, um sich eine ...

Die schwedische Innenraumgestalterin Frida Ramstedt hat mit diesem Buch einen kompakten Einrichtungsleitfaden geschaffen. In neun Kapiteln mit Unterpunkten erklärt sie, worauf es ankommt, um sich eine eigene Wohlfühloase zu schaffen.


Womit fühlen Sie sich wohl?
Grundlegende Prinzipien und Faustregeln
Überlegungen zum großen Ganzen
Farbgebung
Beleuchtung
Gestaltungstricks
Kaufberatung
Standardmaße und Proportionen
Planen Sie Ihr eigenes Einrichtungsobjekt

In diesem praktischen Ratgeber, der für manche Leser vielleicht zu puristisch erscheint, gibt die Autorin Tipps und Tricks, wie mit einfachen Mitteln und in kurzer Zeit eine andere Atmosphäre geschaffen werden kann. Es muss nicht immer der große Umbau sein. Manchmal reicht es aus, die Kissen am Sofa anders anzuordnen um mehr Ruhe in den Raum zu bringen.

Gut erklärt sind die Begriffe „CMYK“ und „RAL-Farben“. Ich habe beruflich häufig mit Umbauten zu tun und mit den Malern diskutierte ich regelmäßig über den Begriff „gebrochenes Weiß“. Die meisten mischen zu viele gelbe Farbpigmente hinein. Die Wände wirken dann ziemlich nikotinfarbig. Hier habe ich jetzt eine ziemlich konkrete Info bekommen wie „gebrochenes Weiß“ abgemischt werden soll.
Die Autorin legt Wert auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Das spürt man beim Lesen dieses Ratgebers.

Fazit:

Ein praktischer Ratgeber, der beim Gestalten der Wohnung helfen kann. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.04.2020

Eine gelungene Fortsetzung

Das Ritual des Wassers
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Dieser zweite Teil der Kraken-Trilogie hat mich so gefesselt, dass ich das Buch innerhalb von 24 Stunden gelesen habe.

Worum geht’s?

Inspector Unaí López de Ayala ist nach dem Kopfschuss am Ende des ...

Dieser zweite Teil der Kraken-Trilogie hat mich so gefesselt, dass ich das Buch innerhalb von 24 Stunden gelesen habe.

Worum geht’s?

Inspector Unaí López de Ayala ist nach dem Kopfschuss am Ende des ersten Teils noch immer krank geschrieben. Das Projektil konnte zwar entfernt werden, doch Kraken, wie Ayala seit seiner Kindheit genannt wird, kann derzeit nicht sprechen und kommuniziert per Handy mit den Seinen. Obwohl eine logopädische Therapie dringend angeraten ist, verweigert er diese zunächst.

Als dann eine junge schwangere Frau ermordet aufgefunden wird, will Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna, das man Ayala hinzuzieht. Denn, die Frau, Annabell Lee, ist nicht nur ermordet, sondern nach dem „dreifachen Tod, einem keltischen Ritus, regelrecht hingerichtet worden. Dass die Frau einst Ayalas erste Liebe war, gibt dem Verbrechen eine sehr persönliche Note. Und sie wird nicht die einzige Tote in Ayalas Umfeld bleiben ....

Meine Meinung:

Wir tauchen wieder in die baskische Kleinstadt Vitoria ein, in der jeder jeden kennt oder, zumindest glaubt zu kennen.

Diesmal wird dem unmittelbarem Freundeskreis von Ayala ziemlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Asier, Lutxo, Jota zählen zu den potentiell Verdächtigen zumal sie abstreiten, nach wie vor Kontakt zu Annabell Lee gehabt zu haben. Bis dann einer der drei ebenfalls ermordet wird.

Immer wieder schwenkt die Autorin in das Jahr 1992 zurück, in dem die vier Freunde gemeinsam mit Annabell an einem archäologischen Sommercamp teilgenommen haben. Der Leser erfährt, warum Unaí so ist, wie er ist und warum er den Spitznamen „Kraken“ hat.
Diese Rückblenden gefallen mir recht gut, denn die Autorin deutet hier allerlei Möglichkeiten für die späteren Morde an.

Die Autorin legt immer wieder falsche Spuren, in denen sich sowohl Ermittler als auch Leser verlaufen. Ich habe zwar relativ früh gewusst, welchen Hintergrund die Morde haben könnten, doch das hat mir die Spannung nicht genommen. Ein bisschen zu oft ist mir „modus operandi“ benutzt worden.

Der Schreibstil von Eva García Sáenz ist gut zu lesen. Dem einen oder anderem wird die detailreiche Erzählweise möglicherweise nicht behagen. Mir gefällt auch, wie sie historische Details aus der Region einflicht, auch wenn sie ursächlich nicht unbedingt zur Geschichte gehören. Für mich ergibt sich ein stimmiges Bild, das erkennen lässt, wie manche Protagonisten so ticken.

Mit der Geburt von Deba, Ayalas und Albas gemeinsamer Tochter endet dieser zweite Teil der Trilogie. Bin schon gespannt, was der dritte für mich und die anderen Leser bereit hält.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne wieder 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 11.04.2020

Fesselnder Auftakt einer Thriller-Reihe

Die Stille des Todes
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Dieser Thriller ist der erste einer Trilogie rund um den sympathischen Inspector Unaí López de Ayala und seiner Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna.

Kurz zum Inhalt:

Während der Renovierungsarbeiten ...

Dieser Thriller ist der erste einer Trilogie rund um den sympathischen Inspector Unaí López de Ayala und seiner Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna.

Kurz zum Inhalt:

Während der Renovierungsarbeiten an der Kathedrale von Vitoria wird ein ermordetes Pärchen gefunden. Doch es ist nicht nur irgendwie ermordet worden sondern, ziemlich genauso inszeniert, wie alle anderen Paare, einer Mordserie, die vor zwanzig Jahren die Stadt erschüttert hat: Mann und Frau sind nackt und halten sich gegenseitig jeweils eine Hand an die Wang.

Wie kann das sein? Der Täter von damals verbüßt nach wie vor seine Strafe in der Haftanstalt. Ist er unschuldig? Hat man damals Fehler in den Ermittlungen gemacht? Brisant ist die Sache allemal, weil Täter und damalige Ermittler Zwillingsbrüder sind.

Inspector Unaí López de Ayala, den man seit seiner Jugend „Kraken“ nennt, und seiner Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna läuft die Zeit davon. Denn der nächste Doppelmord lässt nicht lange auf sich warten ....


Meine Meinung:

Die baskische Autorin Eva García Sáenz lässt mit dieser Thriller-Trilogie ihre Leser in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele blicken.

Ich bin ja nicht unbedingt ein Thriller-Fan, doch dieser hier hat mich gleich zu Beginn in den Bann gezogen. Neben der spannenden Handlung wird auch der Geschichte der Stadt viel Platz eingeräumt. Das gefällt mir sehr gut, denn solche Informationen erweitern den Horizont.

Die Atmosphäre in der Stadt, die bereits vor zwanzig Jahren von einer Mordserie heimgesucht worden ist, ist gut dargestellt. Die ohnehin schon zurückhaltenden Bewohner, sind misstrauischer denn je.

Die Charaktere sind bodenständig. Die wenigen, die zugezogen sind, erleben das Gefühl des „Nicht-dazu-Gehörens“ hautnah. Vitoria ist ein Kleinstadt, in der jeder jeden kennt. Das macht auch die Ermittlungen gleichzeitig leicht und schwer. Ayala kennt die Menschen und ihre Gedanken, ist er doch ein ausgezeichneter Profiler. Doch dieser Fall scheint ihn an seine Grenzen zu bringen.
Die Leser können den Ermittlern über die Schulter schauen. Interessant ist die hohe Dichte an sehr alten Menschen. Menschen wie Ayalas Großvater oder seine Großtante, die obwohl jenseits der 90 Jahre mit beiden Beinen im Leben stehen. Doch genauso auffällig sind gewalttätige Väter, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Leben ihrer Kinder haben. Das erschreckt ein wenig. Ist es die karge Landschaft oder die seit je her, in viele kriegerische Scharmützel verwickelte Bevölkerung, die hier einen besonderen Menschenschlag hervorbringt?

Der Schreibstil ist gefällig, fesselnd und angenehm lesbar. Um die vielen, für deutschsprachige Zungen mitunter schwierigen Namen auseinander zu halten, gibt es im Anhang ein Personenverzeichnis sowie ein ausführliches Glossar. Mit Hilfe des Stadtplanes von Vitoria und der Landkarte des Baskenlandes kann sie der Leser gut orientieren.

Fazit:

Ein fesselnder Thriller, der Lust auf die Folgebände macht. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.