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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2024

Fesselnd bis zur letzten Seite

Die Vermisste von Holnis
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Ihr 11. Fall führt Inselkommissarin Lena Lorenzen auf die Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde. Dort stellt sie Ermittlungen zu einem komplexen Fall. Zunächst ist nur bekannt, dass in Dänemark, nahe ...

Ihr 11. Fall führt Inselkommissarin Lena Lorenzen auf die Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde. Dort stellt sie Ermittlungen zu einem komplexen Fall. Zunächst ist nur bekannt, dass in Dänemark, nahe der Grenze zu Deutschland die Leiche einer jungen Frau gefunden worden ist, deren dänischer Pass gefälscht ist und deren richtiger Name Sophia Jepsen ist. Sophias Namen hat vor vier Jahren bereits für Aufregung gesorgt, ist doch die damals 16-Jährige spurlos verschwunden. Getötet wurde sie erst vor Kurzem. Zudem stellt sich heraus, dass Sophia ein Kind geboren haben muss. Für Lena Lorenzen und ihr Team stellen sich nun die wichtigen Fragen: Wo ist das Kind und wo hat sich Sophia die vergangenen vier Jahre versteckt?

Je tiefer sie in Sophias Vergangenheit eindringen, desto mehr Abgründe tauchen auf. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Fall eigentlich um zwei Fälle handelt, die getrennt behandelt werden sollen. Doch aktuell ist das Wichtigste, das Kind zu finden, denn es könnte in Gefahr sein.

Meine Meinung:

Mit diesem Krimi ist Anna Johannsen wieder ein sehr spannendes Buch gelungen. Ich mag komplexe Kriminalroman. Hier werden wieder alle Register gezogen.

Gut gefällt mir, dass penible Polizeiarbeit beschrieben wird, obwohl ich mir vorstellen kann, dass Lenas Team in Wirklichkeit vergrößert werden müsste. Aber, die Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft ist eine auf Augenhöhe.

Der Spannungsbogen ist sehr hoch und wird durch mehrere unerwartete Wendungen sowie falsche Spuren erhöht.

Daneben zeigt der Krimi Lena Lorenzens Spagat zwischen Familie und Beruf auf, der sie und ihren Ehemann Erck belastet.

Fazit:

Ein komplexer Krimi, der bis zur letzten Seite fesselt, und dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 17.06.2024

EIn gelungenes Buch zu Freundschaft und Zusammenhalt

Die Großstadtdetektive
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Der zehnjährige Jona ist mit Eltern und Bruder vor Kurzem von eher beschaulichen Lübeck in das multikulturelle laute Berlin umgezogen. Der Neuanfang in der neuen Schule fällt ihm nicht leicht. Als er gemeinsam ...

Der zehnjährige Jona ist mit Eltern und Bruder vor Kurzem von eher beschaulichen Lübeck in das multikulturelle laute Berlin umgezogen. Der Neuanfang in der neuen Schule fällt ihm nicht leicht. Als er gemeinsam mit seinem deutsch-türkische Banknachbarn Deniz und dessen Freund Max, die ihn beide scheel ansehen, des Handy-Diebstahls bezichtigt wird, ist zunächst guter Rat teuer. Die drei raufen sich buchstäblich zusammen und machen sich auf die Suche nach dem wahren Dieb.

Dass sie dabei den jeweils anderen ein wenig besser kennenlernen, versteht sich von selbst.

Meine Meinung:

Dieses Kinderbuch ist sehr gut gelungen. Es vermittelt ganz unterschwellig und subtil verschiedene Botschaften. Die 4C ist ein kleines Abbild der Großstadt Berlin. Kinder unterschiedlicher Herkunft und Religion müssen ihren Alltag miteinander teilen. Ressentiments, die die Kinder zum Teil von Eltern übernommen haben, müssen überwunden werden. So teilen der jüdische Jona und der deutsch-türkische Deniz die Schulbank. Jonas Eltern sind ein wenig übervorsichtig, weshalb er sich selbst auch wenig zutraut und seinem alten Leben in Lübeck nachtrauert. Erst der Verdacht, Lauras Handy gestohlen zu haben, lässt die drei Jungs zunächst zu einer Zweckgemeinschaft zusammenwachsen aus der sich dann eine Freundschaft entwickelt.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Kapitel von ansprechender Länge, sodass das Buch auch vorgelesen werden kann. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Wahrscheinlich kann jeder/jede (Jung)Leser/Leserin die eine oder andere Charaktereigenschaft an sich selbst erkennen. Die Leser lernen gemeinsam mit dem Trio Berlin kennen.

Fazit:

Ich gehe davon aus, dass dieses Buch der Auftakt einer neuen Kinderbuch-Reihe sein wird. Daher gebe ich hier gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2024

Eine gelungene Fortsetzung

Bretonisch mit Flammen
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Als das Reetdach eines alten Ferienhauses im malerischen Ferienort Camaret-sur-Mer in Flammen aufgeht, weiß noch niemand, dass man ausgerechnet den mit der Renovierung des Hauses beauftragte Handwerke ...

Als das Reetdach eines alten Ferienhauses im malerischen Ferienort Camaret-sur-Mer in Flammen aufgeht, weiß noch niemand, dass man ausgerechnet den mit der Renovierung des Hauses beauftragte Handwerke Isidore dort seinen Tod finden wird. Zunächst sieht alles nach einem Unfall aus, denn Isidore scheint vom Gerüst gestürzt zu sein. Ein Fußabdruck auf dessen Rücken lässt die Buchhändlerin und Hobby-Ermittlerin Tereza Berger, die auch zu Isidores Kunden zählt, an der Unfalltheorie zweifeln.

Wie schon in den vier Vorgängern beginnt sie, sehr zum Leidwesen von ihrem Freund, dem Polizisten Gabriel Mahon, Nachforschungen anzustellen. Dabei stößt sie nicht nur auf eine Vermittlungsagentur, die nahezu jedes (Ferien)Haus in ihrem Katalog hat, sondern auch auf Machenschaften des örtlichen Bauamtes, das - so scheint es - bei der Erteilung von Genehmigungen für Um- oder Zubauten eine eigenwillige Kreativität an den Tag legt sowie Gesetze und Vorschriften nach Gutdünken (und Geldbörse der Antragsteller) interpretiert.

Als dann Gabriel Mahon suspendiert wird, weil er gegen die Anordnung des Präfekten, den Tod von Isidore als Unfall zu den Akten zu legen. Auch die in diesem Zusammenhang aufgetauchten Malversationen sollen unter den Teppich gekehrt werden. Doch der Präfekt rechnet nicht mit dem kongenialen Ermittler-Duo Tereza und Gabriel.

Meine Meinung:

Auch dieser 5. Fall für Tereza Berger und Gabriel Mahon liest sich flott und flüssig. Gabriela Kasperki erzeugt durch zahlreiche unerwartete Wendungen eine spannungsgeladen Atmosphäre. In diesem Geflecht von Amtsmissbrauch, Korruption und Gier wird ohne Rücksicht gemordet. Eine Straftat zieht die nächste (zur Vertuschung) nach sich, wie es die alten Römer schon ausgedrückt haben: Crimen ciminem invocat.

Wie immer spielt die Landschaft, das Meer und die Mentalität der Bretonen eine große Rolle. Der Prolog hat mich sehr neugierig macht. Hier bin ich persönlich ein wenig enttäuscht worden, dass die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs in weiterer Folge kaum mehr eine Rolle gespielt haben. Da hätte sich noch ein fesselnder Nebenstrang ergeben können.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem fesselnden 5. Fall für Tereza Berger und Gabriel Mahon 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2024

Macht Appetit auf Veganes und Vegetarisches

Vegan – Vegetarisch – Vergara
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„Die beste Motivation und Inspiration für eine gesunde Ernährung sind schnell und mühelos nachzukochende Gerichte!“

Mit diesen Worten leitet der aus Ecuador stammende und durch die Welt gereiste Koch ...

„Die beste Motivation und Inspiration für eine gesunde Ernährung sind schnell und mühelos nachzukochende Gerichte!“

Mit diesen Worten leitet der aus Ecuador stammende und durch die Welt gereiste Koch und Autor Josué Vergara dieses Kochbuch ein. Wobei „mühelos“, „schnell“ und „einfach“ wohl im Auge des Betrachters liegen. Nicht alles, was ein Profikoch aus dem Handgelenk schüttelt, ist für (Hobby)Köche leicht zuzubereiten.

Sehr gut gefällt mir die Tabelle auf S. 11 in der die Möglichkeiten vegetarische Zutaten durch vegane zu ersetzen, aufgeführt sind. Das ist vor allem für Anfänger hilfreich.

Die Rezepte sind wie folgt zusammengefasst:

Aufstriche & kalte Saucen
Vorspeisen
Suppen
Salate
Hauptspeisen
Desserts, Smoothies & Shakes

Manches ist hinlänglich bekannt, manches ist neu. Die Fotos der Speisen machen Appetite und laden zum Nachkochen ein. Mir gefällt die Doppelseite 100/101 am besten. Hier sind drei Sorten von Risotto in den Farben rot, gelb und grün abgebildet: Einfach, nahrhaft und hübsch anzusehen.

Schmunzeln musste ich über das Wortspiel im Titel der Buches. „Vegan - Vegetarisch - Vergara“. So manche(r) wird sich vielleicht denken „Vergara“ welche Art von Gerichten ist das?

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Kochbuch 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.06.2024

Frauen vor, noch ein Tor

Der Traum vom Tor
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Wenn sich in den Wochen vom 14. Juni 2024 bis 14. Juli 2024 das Leben (fast) ausschließlich um den Männerfußball dreht, darf nicht vergessen werden, dass es zahlreiche Frauen gibt, die den Männern in nichts ...

Wenn sich in den Wochen vom 14. Juni 2024 bis 14. Juli 2024 das Leben (fast) ausschließlich um den Männerfußball dreht, darf nicht vergessen werden, dass es zahlreiche Frauen gibt, die den Männern in nichts nachstehen, wenn sie dem runden Leder nachjagen. Dass es heute Meisterschaften und Turniere für Fußballerinnen gibt, davon kann Luise, die Hauptperson in diesem historischen Roman, der im Nachkriegsdeutschland von 1954 spielt, nur träumen.

Luise wächst mit ihren drei sportbegeisterten Bruder ohne Vater auf in einfachen Verhältnissen auf. Georg, der älteste Bruder nimmt sich die Rolle des Familienoberhauptes selbstherrlich heraus und tyrannisiert nicht nur Luise sondern auch die Mutter, die nach wie vor mit der Trauer um den gefallenen Ehemann kämpft. Um den Lebensunterhalt zu bestreiten geht sie putzen und strickt auf der Strickmaschine Pullover und Westen. Auch Luise muss ihren Lohn, den sie im Schneideratelier verdient abgeben.

Nun freut sich die ganze Familie über den Weltmeistertitel der deutschen Nationalelf, zumal fünf der Spieler aus der Heimatstadt Kaiserslautern stammen.

Als in Kaiserslautern eine Frauenfußballmannschaft, der FC Petticoat“ unter dem engagierten Trainer Max entsteht, ist Luise mit Feuereifer beim Training dabei. Sie kann ihre Leidenschaft nur heimlich ausleben, denn es wird behauptet, dass Fußball die Weiblichkeit und die Fruchtbarkeit der Frauen beeinträchtigt. Frauen sind zum Kochen, Waschen, Putzen und zum Kinderkriegen da. Die Indoktrination der NS-Zeit ist nach wie vor in den Köpfen der Menschen vorhanden.

Als der Deutsche Fußballverband den Frauenfußball verbietet und für jene Vereine, die Frauen ein Training ermöglichen, Strafen verhängt, muss Max recht kreativ sein, um Trainingsmöglichkeiten zu suchen.

Meine Meinung:

Mir hat dieser historische Roman sehr gut gefallen, obwohl ich ob der Präpotenz von Georg mehrmals die Fäuste geballt und vor Wut tief Luft holen musste, um weiterlesen zu können.

Die Autorin zeichnet ein authentisches Bild der Nachkriegsjahre. Die Verdienste der Frauen in den Kriegsjahren sind schnell vergessen. Für die Söhne ist es selbstverständlich, in den Vordergrund zu drängen und die Schwester und Mütter hinter den Herd zu verbannen.

Mehrmals musste ich schmunzeln, wie Luise ihren Bruder austrickst, um ihrer Leidenschaft nachgehen zu können.

Jedem der 20 Kapitel Kapitel steht ein Zitat eines männlichen Fußballers voran, die bis in die 2010-er Jahre den Frauenfußball lächerlich machen oder ganz ablehnen. Selbst das Lob (?) von Lothar Matthäus von 2011 wird spätestens mit seinem letzten Satz abgewertet:

„Vor zwanzig Jahren sind die Frauen noch über den Ball gefallen und gestolpert. Das hatte mit Fußball wenig zu tun. Mittlerweile spielen die Spielerinnen einen technisch und taktisch sauberen Fußball. Einige finde ich auch sehr hübsch.“

Da gefällt mir das Statement von Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache 2006 anlässlich der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft der Männer vor dem Epilog gleich viel besser:

„Die Frauenfußball-Nationalmannschaft ist schon ja schon Fußballweltmeister, und ich sehe keinen Grund, warum Männer nicht das Gleiche leisten können wie Frauen.“

Man muss den Satz allerdings laut vorlesen, um die feine Ironie herauszuhören. Apropos, Weltmeister 2006 wurde Italien. Ob es der deutschen Männer-Elf 2024 gelingen, den Titel zu erringen?

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der uns in die Anfänge des Frauenfußballes entführt, 5 Sterne.