toller historischer Roman, der nachdenklich macht
Vorweg verrate ich euch mal wieder etwas über mich. Ich habe vor ganz ganz vielen Jahren in einer Damenfußballmannschaft gespielt. Und das bestimmt 15 Jahre lang. Mein Herz hängt immer noch am Fußball, ...
Vorweg verrate ich euch mal wieder etwas über mich. Ich habe vor ganz ganz vielen Jahren in einer Damenfußballmannschaft gespielt. Und das bestimmt 15 Jahre lang. Mein Herz hängt immer noch am Fußball, wenn auch nicht mehr aktiv.
So war ich sehr gespannt auf den Roman „Der Traum vom Tor“ von Juliana Weinberg.
Es handelt sich um einen historischen Roman, der in den 60er Jahren spielt. Als Weltmeister befindet sich ganz Deutschland 1954 im Fußballfieber. Luise ist mit 3 Brüdern aufgewachsen und beginnt heimlich in einer Frauenfußballmannschaft zu trainieren. Ihre Brüder sind dagegen und sie muss es verheimlichen. Leider erfährt Luise, dass Damenfußball keinerlei Anerkennung findet und verpönt ist.
Wow, was für ein toller Roman. Juliana Weinberg hat wirklich sehr gut geschildert, wie die Einstellung zum Frauenfußball war. Nach einigen Jahren wurde er sogar komplett verboten. Obwohl mir vieles bekannt war, und ich einiges früher am eigenen Leib erfahren habe, war ich beim Lesen doch ziemlich erschüttert. Ich kann mich nur freuen, dass Frauenfußball heute auch in Deutschland weitgehend anerkannt ist. Andere Länder hatten uns da schon einiges vorweg.
Vor jedem Kapitel gibt es ein Zitat einer berühmten Persönlichkeit. Diese Zitate haben mich sogar noch mehr erschüttert, als der Roman selbst. Sie haben mich teilweise richtig wütend gemacht. So z.B. ein Zitat von Gerd Müller: „...Warum auch sollten Frauen hinter dem Ball herlaufen? Sie gehören doch hinter den Kochtopf. Meiner Frau würde ich nicht erlauben, Fußball zu spielen.“
Das Buch ist nicht nur eine schöne Lektüre für Sportfans, sondern auch für alle anderen. Es geht um die Benachteiligung und Emanzipation der Frau. Da es ein Roman ist, ist aber auch eine schöne Liebesgeschichte eingebunden.
Hier kurz und bündig mein Fazit: Das Buch ist ein Volltreffer! Unbedingte Leseempfehlung!