Ein gelungener Auftakt einer Krimi-Reihe
Nur tote Schwaben schweigen„Amsel, Drossel, Fink und Star...“ so kennt man den Text aus der „Vogelhochzeit“. Mit Vogelnamen sind die Opfer eines als „Schwarze Henne“ agierenden Serien-Mörders bezeichnet. Allerdings nennt der Täter ...
„Amsel, Drossel, Fink und Star...“ so kennt man den Text aus der „Vogelhochzeit“. Mit Vogelnamen sind die Opfer eines als „Schwarze Henne“ agierenden Serien-Mörders bezeichnet. Allerdings nennt der Täter seine Opfer Kiebitz, Eisvogel, Marabu, Kuckuck oder Pfau und kündigt die einzelnen Verbrechen bei der Polizei auch noch an, um wenig später eine „Vollzugsmeldung“ nachzureichen.
KHK Eugen Querlinger, von seiner Frau Gemahlin wegen des Übergewichtes auf gesunde Reduktionskost gesetzt, hat alle Hände voll zu tun. Seine ständige Unterzuckerung und der Hunger auf bodenständige Kost lassen ihn grantig erscheinen. Seine Notration: Erdnüsse. Die stärken ja bekanntlich die Nerven, denn der Fall zieht dem KHK und seinem Team ständig dieselbigen.
Welche Schlüsse das Team aus den Ermittlungen zeiht und wie es gelingt, die „Schwarze Henne“ unschädlich zu machen, lest am besten selbst.
Meine Meinung:
Dieser Krimi ist der erste Band einer Reihe rund um den Ulmer KHK Eugen Querlinger. Man sagt ja den Schwaben angebliche Geschwätzigkeit nach, was auch der Titel zu bestätigen scheint. Nur ein toter Schwabe hält den Mund. Ich mag ja Krimis mit viel Lokalkolorit in denen auch so gesprochen wird, wie den Ortsansässigen der Schnabel (Sic!) gewachsen ist, doch hier war mir das Schwäbische ein wenig zu viel. Wobei, fast alle Dialoge im richtigen Dialekt zu schreiben, ist bestimmt anstrengend. Dieser Kunstgriff ist gut gelungen!
Querlinger ist ein Genussmensch und so dürfen wir ihn auch bei seinen Einkehrschwüngen in die diversen Gasthäuser begleiten, Diät hin oder her. Knifflige Ermittlungen brauchen genügend Brennstoff in Form von einem g’scheiten Mittagessen. Weder Tofu noch Eisbein ist so nach dem Geschmack des Herrn Kriminalhauptkommissar, aber zum Glück gibt es ja auch in Berlin, wohin es ihn zu Recherchen verschlägt ein anständiges Wirtshaus.
Lachen musste ich über die Übung „Schnarch-Yoga“, die Querlinger pflegt.
Max Abele ist es gelungen, mich trotz eines handfesten Anfangsverdachtes vom wahren Täter abzulenken und in die Irre zu führen. Letzten Endes bin ich mit meiner Vermutung doch richtig gelegen.
Das schlichte Cover weckt sofort das Interesse der potenziellen Leser. Viele denken an Alfred Hitchcocks „Vögel“.
Fazit:
Ein gelungener Regionalkrimi aus dem Haus Emons, dem ich gerne 4 Stern gebe.