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Veröffentlicht am 12.08.2023

Für mich leider mit Abstand der schlechteste Band der Reihe!

Boston Belles - Monster
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Handlung: Nach Band 1, 2 und Band 4 der "Boston Belles"-Reihe von L. J. Shen stand nun Band 3 abschließend ebenfalls noch auf dem Plan (bitte fragt mich nicht, weshalb ich die Reihe in dieser gottlosen ...

Handlung: Nach Band 1, 2 und Band 4 der "Boston Belles"-Reihe von L. J. Shen stand nun Band 3 abschließend ebenfalls noch auf dem Plan (bitte fragt mich nicht, weshalb ich die Reihe in dieser gottlosen Reihenfolge gelesen habe!). Leider fand ich "Boston Belles - Monster" mit großem Abstand den schlechtesten Teil der Reihe und habe aus verschiedenen Gründen mehrmals überlegt, die Geschichte abzubrechen. Zunächst ist der Plot mit der Mischung aus Forbidden Romance, Krimi und Mafia-Geschichte inklusive Rachepläne, geheimen Untergrundkliniken, Schießereien und der typischen dunklen Vergangenheit total konstruiert, überzogen und darüber hinaus im Verlauf auch weitestgehend vorhersehbar. Außerdem bin ich durch die vielen Zeitsprünge zu Beginn nur schwer in die Geschichte hineingekommen und auch die Figuren konnten mich zunächst gar nicht abholen.

Figuren:
Auf die Geschichte von Sam und Aisling war ich sehr gespannt, da ich die beiden in den anderen Teilen sehr mochte. Leider ist Sam aber so wenig ambivalent und sympathisch, wie sein Ruf vermuten lässt und in seiner Darstellung als Mann mit Monster-Fassade für mich einfach nicht glaubwürdig. All sein Fehlverhalten wird großzügig mit seiner schweren Kindheit erklärt, die jedoch vorne und hinten nicht zusammenpasst (Er hat eine Kokain-Abhängigkeit mit acht Jahren mit schierer Willenskraft besiegt, als seine Mutter ihn abhängig gemacht hat, um ihn ruhig zu stellen? Ja klaaaaar...). Auch Aisling vereint viele Widersprüche in ihrem Verhalten und ihrem Charakter, die ich für mich einfach zu keinem runden Bild zusammensetzen konnte. Dazu kommt, dass die Anziehungskraft der Figuren nie erklärt oder aufgebaut wird. Aisling ist von vornherein schon ihr ganzes Leben in Sam verliebt, ohne dass man jemals nachvollziehen könnte weshalb und verliert irgendwo auf ihrer Mission, sich ihm an den Hals zu werfen ihre gesamte Würde und Selbstachtung. Was in Band 2 mit Cillian und Persephone wunderbar funktioniert hat - der eiskalte Schurke und die unschuldige, verletzliche Dame in Nöten -, hatte für mich in "Boston Belles - Monster" leider keinen wirklichen Reiz, was die vielen Konflikte und toxischen Entwicklungen für mich nur schwer zu ertragen gemacht hat. Schade ist auch, dass wir hier von den Nebenfiguren wie beispielsweise der weiblichen Freundesgruppe praktisch nichts mitbekommen.

Schreibstil:
Beendet habe ich die Geschichte einzig und allein deswegen, da "Boston Belles - Monster" genau wie jedes Buch von L. J. Shen durch den Schreibstil angetrieben wird und dadurch eine gewisse Suchtwirkung entwickelt. Der Dark-Romance-Gehalt ist in diesem Band der Reihe definitiv am stärksten ausgeprägt, was wahrscheinlich neben der für mich schlechten Charaktergestaltung und der konstruierten Handlung der Hauptgrund war, weshalb die Geschichte mich nicht überzeugen konnte.


Die Zitate

"Thank you. Let me put them in water."
"What’s the point?" He groaned, still obviously struggling with nicotine withdrawal.
"They’ll die at some point anyway."
"Just like us," I answered with a small smile. "Death is not a reason to stop living."

"See you tomorrow, Monster."
"Nix," he nodded his goodbye. I all but made it back home in a tornado and Googled his nickname for me, elated and terrified and pleased and joyous. Nix: A water being, half-human, half-fish, that lives in a gorgeous underwater palace and mingles with humans by assuming a variety of attractive physical forms (usually as a fair maiden). Nix was a female monster. Sam still thought of us as the same. Dark, unpredictable creatures, lurking in plain sight. Now that he let me in, I was going to destroy every single one of his walls and finally make him mine."

"There is nothing to find. Life is not about finding yourself. It’s about creating yourself. There’s something liberating about knowing your own bones, all the things you are capable of. Being unapologetically yourself makes you invincible."


Das Urteil:


"Boston Belles - Monster" ist für mich leider mit Abstand der schlechteste Band der Reihe. Die Figuren waren für mich flach, unsympathisch und unglaubwürdig, die Handlung voller Plotholes und Übertreibungen und die Liebesgeschichte reizlos und Band 2 sehr ähnlich. Von mir keine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2023

Für mich leider mit Abstand der schlechteste Band der Reihe

Boston Belles - Monster
0

Handlung: Nach Band 1, 2 und Band 4 der "Boston Belles"-Reihe von L. J. Shen stand nun Band 3 abschließend ebenfalls noch auf dem Plan (bitte fragt mich nicht, weshalb ich die Reihe in dieser gottlosen ...

Handlung: Nach Band 1, 2 und Band 4 der "Boston Belles"-Reihe von L. J. Shen stand nun Band 3 abschließend ebenfalls noch auf dem Plan (bitte fragt mich nicht, weshalb ich die Reihe in dieser gottlosen Reihenfolge gelesen habe!). Leider fand ich "Boston Belles - Monster" mit großem Abstand den schlechtesten Teil der Reihe und habe aus verschiedenen Gründen mehrmals überlegt, die Geschichte abzubrechen. Zunächst ist der Plot mit der Mischung aus Forbidden Romance, Krimi und Mafia-Geschichte inklusive Rachepläne, geheimen Untergrundkliniken, Schießereien und der typischen dunklen Vergangenheit total konstruiert, überzogen und darüber hinaus im Verlauf auch weitestgehend vorhersehbar. Außerdem bin ich durch die vielen Zeitsprünge zu Beginn nur schwer in die Geschichte hineingekommen und auch die Figuren konnten mich zunächst gar nicht abholen.

Figuren:
Auf die Geschichte von Sam und Aisling war ich sehr gespannt, da ich die beiden in den anderen Teilen sehr mochte. Leider ist Sam aber so wenig ambivalent und sympathisch, wie sein Ruf vermuten lässt und in seiner Darstellung als Mann mit Monster-Fassade für mich einfach nicht glaubwürdig. All sein Fehlverhalten wird großzügig mit seiner schweren Kindheit erklärt, die jedoch vorne und hinten nicht zusammenpasst (Er hat eine Kokain-Abhängigkeit mit acht Jahren mit schierer Willenskraft besiegt, als seine Mutter ihn abhängig gemacht hat, um ihn ruhig zu stellen? Ja klaaaaar...). Auch Aisling vereint viele Widersprüche in ihrem Verhalten und ihrem Charakter, die ich für mich einfach zu keinem runden Bild zusammensetzen konnte. Dazu kommt, dass die Anziehungskraft der Figuren nie erklärt oder aufgebaut wird. Aisling ist von vornherein schon ihr ganzes Leben in Sam verliebt, ohne dass man jemals nachvollziehen könnte weshalb und verliert irgendwo auf ihrer Mission, sich ihm an den Hals zu werfen ihre gesamte Würde und Selbstachtung. Was in Band 2 mit Cillian und Persephone wunderbar funktioniert hat - der eiskalte Schurke und die unschuldige, verletzliche Dame in Nöten -, hatte für mich in "Boston Belles - Monster" leider keinen wirklichen Reiz, was die vielen Konflikte und toxischen Entwicklungen für mich nur schwer zu ertragen gemacht hat. Schade ist auch, dass wir hier von den Nebenfiguren wie beispielsweise der weiblichen Freundesgruppe praktisch nichts mitbekommen.

Schreibstil:
Beendet habe ich die Geschichte einzig und allein deswegen, da "Boston Belles - Monster" genau wie jedes Buch von L. J. Shen durch den Schreibstil angetrieben wird und dadurch eine gewisse Suchtwirkung entwickelt. Der Dark-Romance-Gehalt ist in diesem Band der Reihe definitiv am stärksten ausgeprägt, was wahrscheinlich neben der für mich schlechten Charaktergestaltung und der konstruierten Handlung der Hauptgrund war, weshalb die Geschichte mich nicht überzeugen konnte.


Die Zitate

"Thank you. Let me put them in water."
"What’s the point?" He groaned, still obviously struggling with nicotine withdrawal.
"They’ll die at some point anyway."
"Just like us," I answered with a small smile. "Death is not a reason to stop living."

"See you tomorrow, Monster."
"Nix," he nodded his goodbye. I all but made it back home in a tornado and Googled his nickname for me, elated and terrified and pleased and joyous. Nix: A water being, half-human, half-fish, that lives in a gorgeous underwater palace and mingles with humans by assuming a variety of attractive physical forms (usually as a fair maiden). Nix was a female monster. Sam still thought of us as the same. Dark, unpredictable creatures, lurking in plain sight. Now that he let me in, I was going to destroy every single one of his walls and finally make him mine."

"There is nothing to find. Life is not about finding yourself. It’s about creating yourself. There’s something liberating about knowing your own bones, all the things you are capable of. Being unapologetically yourself makes you invincible."


Das Urteil:


"Boston Belles - Monster" ist für mich leider mit Abstand der schlechteste Band der Reihe. Die Figuren waren für mich flach, unsympathisch und unglaubwürdig, die Handlung voller Plotholes und Übertreibungen und die Liebesgeschichte reizlos und Band 2 sehr ähnlich. Von mir keine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Eine unterhaltsame, frische und prickelnde Slowburn Enemies-to-Lovers-STEM-Romanze!

Love, theoretically
0

Handlung: Nachdem mir "The Love Hypothesis" und "Love on the Brain" von Ali Hazelwood so gut gefallen haben, musste ich auch das neuste Buch der Autorin ebenfalls lesen. Der Klapptext von "Love, theoretically" ...

Handlung: Nachdem mir "The Love Hypothesis" und "Love on the Brain" von Ali Hazelwood so gut gefallen haben, musste ich auch das neuste Buch der Autorin ebenfalls lesen. Der Klapptext von "Love, theoretically" ließ bereits viele Parallelen zu ihren vorherigen Büchern erkennen: Haters-to-Lovers, Slowburn, STEM-Setting, Fake-Dating und He-Falls-First - hier sind beinahe genau dieselben Tropes verbaut wie in den Geschichten von Bee und Levi und Adam und Olive. Wurde ich also inhaltlich überrascht? Nicht wirklich. Erzählt die Autorin hier etwas Neues? Muss ich ebenfalls verneinen. Habe ich diese charmant, unterhaltsam und gewitzt erzählte Geschichte trotzdem mit jeder Seite mehr geliebt? Auf jeden Fall! Ali Hazelwood erzählt hier abermals eine Romanze mit überraschendem Witz und emotionalem Tiefgang, in der zwei Wissenschaftler von Feinden, zu Freunden, zu Liebenden werden.

Schreibstil
: Passend zum Titel und dem Forschungsfeld der beiden Hauptfiguren sind die 26 Kapitel von "Love, theoretically" nach einem physikalischen Prinzip benannt. Mit beinahe 400 Seiten ist die Geschichte bislang Ali Hazelwoods längstes Buch und mit der Beleuchtung des akademischen Streits zwischen zwei Fachrichtungen - die experimentelle und die theoretische Physik - definitiv auch das nerdigste und inhaltlichste, dennoch bin ich geradezu durch die Seiten geflogen. Denn Ali Hazelwood schreibt wie immer frisch, unterhaltsam und versteht es ihr Academia-Setting mit einem charmanten Augenzwinkern auf den Punkt zu bringen. Die beiden Figuren sind schon etwas älter (Ende 20, Anfang 30) und als Professoren auf einem fortgeschritteneren im Academia-Game, haben aber dennoch ähnliche Probleme wie die Studenten: viel zu tun, wenig Anerkennung, wenig finanzielle Sicherheit (da bekommt man doch glatt Lust, sich im kommenden Jahr selbst in die Forschung zu stürzen (nicht...)). Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin hier auch auf die Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft und die großen und kleinen Problemen, die sich daraus ergeben, eingeht. Neben der treffsicheren Darstellung des Lebens von Frauen in STEM (Science, Technology, Engineering and Maths) ist die Geschichte auch auf anderen Ebenen herrlich nerdig. Dank Ali Hazelwood habe ich nun nicht nur Lust, mal wieder einen Twillight Rewatch zu machen und einen Igel zu adoptieren, ich kenne nun auch viele unterhaltsame Fakten über Arthouse Filme, Käse und viiiieel zu viele Physik-Dad-Jokes. Für viel Erheiterung haben auch die absurden Emails gesorgt, die Elsie als Dozentin von ihren StudentInnen zugesendet bekommt und von denen einige immer wieder am Kapitelanfang eingestreut sind.

Figuren:
Beide Figuren sind mir total schnell ans Herz gewachsen und schaffen es auch, sich auf den wenigen Seiten glaubhaft weiterzuentwickeln. Besonders die Ehrlichkeit und offene Kommunikation zwischen den beiden (und ja, auch ihre unfassbare Chemie!!!) haben mir sehr gut gefallen. "Love, theoretically" ist wieder aus der Ich-Perspektive der weiblichen Hauptfigur erzählt, welche der absolute Inbegriff eines People-Pleasers ist. Elsie hat es meisterhaft auf die Spitze getrieben, zu erkennen, was ihr Gegenüber von ihr möchte und dann genau zu dieser Person zu werden. Selbst ihre Familie und ihre beste Freundin Cece bekommen eine Wunsch-Elsie vorgesetzt, geschweige denn von ihren Arbeitskollegen oder den Männern, mit denen sie als Nebenerwerb über ein Fake-Dating-Portal ausgeht. Erst durch Jack lernt sie langsam, ihre eigenen Bedürfnisse an erste Stelle zu stellen und ehrlich zu sich selbst und anderen zu sein. Dabei ist er selbst bezüglich eines lange zurückliegenden Fehlers nicht ganz ehrlich zu sich selbst, was leider zu einem etwas überdramatischen Konflikt am Ende führt, den es meiner Meinung nach nicht mehr dringend gebraucht hätte. Auch wenn die Geschichte aufgrund ihrer inhaltlichen Tiefe, der tollen Charakterentwicklung der Hauptfigur und dem absolut anbetungswürdigen Love Interest mir mindestens genauso gut gefällt wie "Love on the Brain" (wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr), muss ich für dieses Ende ein bisschen etwas abziehen. Auch die Nebenfiguren wie die chaotische Cece, Jacks staubtrockene Großmutter oder Jacks kleiner Bruder Greg (Golden Retriver Vibes hoch 10!) fand ich liebenswert, aber ein kleines bisschen überdreht.


Die Zitate:


"Hi, Elsie." He says my name like it´s familiar to him. The first word he ever learned. Second nature, and not just a bunch of vowels and consonants he´s barely had reason to use before."

"Somewhere along the way your wires got crossed. Your brain decided that you’re not worth people’s time and effort, and that if you ask for anything, they won’t just say no, they’ll also leave you." He says it matter-of-fact, like he’s Archimedes of Syracuse repeating his findings about upward buoyant forces to the acropolis for the tenth time.
"That’s not how love works, Elsie. But don´t worry for now. I´ll show you."

"Bold of you to assume that the real me is my best hand."
"Foolish of you to think it isn’t."

"STEM culture has been a boys’ club for so long, I often feel like I can be allowed to play only if I follow the rules men made. And those rules? They downright suck."

"You could be my entire world," he whispers in my ear before moving to my collarbone. "If you let me."



Das Urteil:


"Love, theoretically" ist eine weitere unterhaltsame, frische und prickelnde Slowburn Enemies-to-Lovers-STEM-Romanze mit überraschendem Witz und emotionalem Tiefgang. Auch wenn die Geschichte aufgrund ihrer inhaltlichen Tiefe, der tollen Charakterentwicklung der Hauptfigur und dem absolut anbetungswürdigen Love Interest wieder ein wundervolles Leseerlebnis war, muss ich für das etwas überdramatische Ende und die leicht überdrehten Nebenfiguren einen halben Stern abziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Eine unterhaltsame, frische und prickelnde Slowburn Enemies-to-Lovers-STEM-Romanze

Love, theoretically
0

Handlung: Nachdem mir "The Love Hypothesis" und "Love on the Brain" von Ali Hazelwood so gut gefallen haben, musste ich auch das neuste Buch der Autorin ebenfalls lesen. Der Klapptext von "Love, theoretically" ...

Handlung: Nachdem mir "The Love Hypothesis" und "Love on the Brain" von Ali Hazelwood so gut gefallen haben, musste ich auch das neuste Buch der Autorin ebenfalls lesen. Der Klapptext von "Love, theoretically" ließ bereits viele Parallelen zu ihren vorherigen Büchern erkennen: Haters-to-Lovers, Slowburn, STEM-Setting, Fake-Dating und He-Falls-First - hier sind beinahe genau dieselben Tropes verbaut wie in den Geschichten von Bee und Levi und Adam und Olive. Wurde ich also inhaltlich überrascht? Nicht wirklich. Erzählt die Autorin hier etwas Neues? Muss ich ebenfalls verneinen. Habe ich diese charmant, unterhaltsam und gewitzt erzählte Geschichte trotzdem mit jeder Seite mehr geliebt? Auf jeden Fall! Ali Hazelwood erzählt hier abermals eine Romanze mit überraschendem Witz und emotionalem Tiefgang, in der zwei Wissenschaftler von Feinden, zu Freunden, zu Liebenden werden.

Schreibstil
: Passend zum Titel und dem Forschungsfeld der beiden Hauptfiguren sind die 26 Kapitel von "Love, theoretically" nach einem physikalischen Prinzip benannt. Mit beinahe 400 Seiten ist die Geschichte bislang Ali Hazelwoods längstes Buch und mit der Beleuchtung des akademischen Streits zwischen zwei Fachrichtungen - die experimentelle und die theoretische Physik - definitiv auch das nerdigste und inhaltlichste, dennoch bin ich geradezu durch die Seiten geflogen. Denn Ali Hazelwood schreibt wie immer frisch, unterhaltsam und versteht es ihr Academia-Setting mit einem charmanten Augenzwinkern auf den Punkt zu bringen. Die beiden Figuren sind schon etwas älter (Ende 20, Anfang 30) und als Professoren auf einem fortgeschritteneren im Academia-Game, haben aber dennoch ähnliche Probleme wie die Studenten: viel zu tun, wenig Anerkennung, wenig finanzielle Sicherheit (da bekommt man doch glatt Lust, sich im kommenden Jahr selbst in die Forschung zu stürzen (nicht...)). Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin hier auch auf die Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft und die großen und kleinen Problemen, die sich daraus ergeben, eingeht. Neben der treffsicheren Darstellung des Lebens von Frauen in STEM (Science, Technology, Engineering and Maths) ist die Geschichte auch auf anderen Ebenen herrlich nerdig. Dank Ali Hazelwood habe ich nun nicht nur Lust, mal wieder einen Twillight Rewatch zu machen und einen Igel zu adoptieren, ich kenne nun auch viele unterhaltsame Fakten über Arthouse Filme, Käse und viiiieel zu viele Physik-Dad-Jokes. Für viel Erheiterung haben auch die absurden Emails gesorgt, die Elsie als Dozentin von ihren StudentInnen zugesendet bekommt und von denen einige immer wieder am Kapitelanfang eingestreut sind.

Figuren:
Beide Figuren sind mir total schnell ans Herz gewachsen und schaffen es auch, sich auf den wenigen Seiten glaubhaft weiterzuentwickeln. Besonders die Ehrlichkeit und offene Kommunikation zwischen den beiden (und ja, auch ihre unfassbare Chemie!!!) haben mir sehr gut gefallen. "Love, theoretically" ist wieder aus der Ich-Perspektive der weiblichen Hauptfigur erzählt, welche der absolute Inbegriff eines People-Pleasers ist. Elsie hat es meisterhaft auf die Spitze getrieben, zu erkennen, was ihr Gegenüber von ihr möchte und dann genau zu dieser Person zu werden. Selbst ihre Familie und ihre beste Freundin Cece bekommen eine Wunsch-Elsie vorgesetzt, geschweige denn von ihren Arbeitskollegen oder den Männern, mit denen sie als Nebenerwerb über ein Fake-Dating-Portal ausgeht. Erst durch Jack lernt sie langsam, ihre eigenen Bedürfnisse an erste Stelle zu stellen und ehrlich zu sich selbst und anderen zu sein. Dabei ist er selbst bezüglich eines lange zurückliegenden Fehlers nicht ganz ehrlich zu sich selbst, was leider zu einem etwas überdramatischen Konflikt am Ende führt, den es meiner Meinung nach nicht mehr dringend gebraucht hätte. Auch wenn die Geschichte aufgrund ihrer inhaltlichen Tiefe, der tollen Charakterentwicklung der Hauptfigur und dem absolut anbetungswürdigen Love Interest mir mindestens genauso gut gefällt wie "Love on the Brain" (wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr), muss ich für dieses Ende ein bisschen etwas abziehen. Auch die Nebenfiguren wie die chaotische Cece, Jacks staubtrockene Großmutter oder Jacks kleiner Bruder Greg (Golden Retriver Vibes hoch 10!) fand ich liebenswert, aber ein kleines bisschen überdreht.


Die Zitate:


"Hi, Elsie." He says my name like it´s familiar to him. The first word he ever learned. Second nature, and not just a bunch of vowels and consonants he´s barely had reason to use before."

"Somewhere along the way your wires got crossed. Your brain decided that you’re not worth people’s time and effort, and that if you ask for anything, they won’t just say no, they’ll also leave you." He says it matter-of-fact, like he’s Archimedes of Syracuse repeating his findings about upward buoyant forces to the acropolis for the tenth time.
"That’s not how love works, Elsie. But don´t worry for now. I´ll show you."

"Bold of you to assume that the real me is my best hand."
"Foolish of you to think it isn’t."

"STEM culture has been a boys’ club for so long, I often feel like I can be allowed to play only if I follow the rules men made. And those rules? They downright suck."

"You could be my entire world," he whispers in my ear before moving to my collarbone. "If you let me."



Das Urteil:


"Love, theoretically" ist eine weitere unterhaltsame, frische und prickelnde Slowburn Enemies-to-Lovers-STEM-Romanze mit überraschendem Witz und emotionalem Tiefgang. Auch wenn die Geschichte aufgrund ihrer inhaltlichen Tiefe, der tollen Charakterentwicklung der Hauptfigur und dem absolut anbetungswürdigen Love Interest wieder ein wundervolles Leseerlebnis war, muss ich für das etwas überdramatische Ende und die leicht überdrehten Nebenfiguren einen halben Stern abziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Eine unterhaltsame, frische und prickelnde Slowburn Enemies-to-Lovers-STEM-Romanze

Love, theoretically
0

Handlung: Nachdem mir "The Love Hypothesis" und "Love on the Brain" von Ali Hazelwood so gut gefallen haben, musste ich auch das neuste Buch der Autorin ebenfalls lesen. Der Klapptext von "Love, theoretically" ...

Handlung: Nachdem mir "The Love Hypothesis" und "Love on the Brain" von Ali Hazelwood so gut gefallen haben, musste ich auch das neuste Buch der Autorin ebenfalls lesen. Der Klapptext von "Love, theoretically" ließ bereits viele Parallelen zu ihren vorherigen Büchern erkennen: Haters-to-Lovers, Slowburn, STEM-Setting, Fake-Dating und He-Falls-First - hier sind beinahe genau dieselben Tropes verbaut wie in den Geschichten von Bee und Levi und Adam und Olive. Wurde ich also inhaltlich überrascht? Nicht wirklich. Erzählt die Autorin hier etwas Neues? Muss ich ebenfalls verneinen. Habe ich diese charmant, unterhaltsam und gewitzt erzählte Geschichte trotzdem mit jeder Seite mehr geliebt? Auf jeden Fall! Ali Hazelwood erzählt hier abermals eine Romanze mit überraschendem Witz und emotionalem Tiefgang, in der zwei Wissenschaftler von Feinden, zu Freunden, zu Liebenden werden.

Schreibstil
: Passend zum Titel und dem Forschungsfeld der beiden Hauptfiguren sind die 26 Kapitel von "Love, theoretically" nach einem physikalischen Prinzip benannt. Mit beinahe 400 Seiten ist die Geschichte bislang Ali Hazelwoods längstes Buch und mit der Beleuchtung des akademischen Streits zwischen zwei Fachrichtungen - die experimentelle und die theoretische Physik - definitiv auch das nerdigste und inhaltlichste, dennoch bin ich geradezu durch die Seiten geflogen. Denn Ali Hazelwood schreibt wie immer frisch, unterhaltsam und versteht es ihr Academia-Setting mit einem charmanten Augenzwinkern auf den Punkt zu bringen. Die beiden Figuren sind schon etwas älter (Ende 20, Anfang 30) und als Professoren auf einem fortgeschritteneren im Academia-Game, haben aber dennoch ähnliche Probleme wie die Studenten: viel zu tun, wenig Anerkennung, wenig finanzielle Sicherheit (da bekommt man doch glatt Lust, sich im kommenden Jahr selbst in die Forschung zu stürzen (nicht...)). Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin hier auch auf die Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft und die großen und kleinen Problemen, die sich daraus ergeben, eingeht. Neben der treffsicheren Darstellung des Lebens von Frauen in STEM (Science, Technology, Engineering and Maths) ist die Geschichte auch auf anderen Ebenen herrlich nerdig. Dank Ali Hazelwood habe ich nun nicht nur Lust, mal wieder einen Twillight Rewatch zu machen und einen Igel zu adoptieren, ich kenne nun auch viele unterhaltsame Fakten über Arthouse Filme, Käse und viiiieel zu viele Physik-Dad-Jokes. Für viel Erheiterung haben auch die absurden Emails gesorgt, die Elsie als Dozentin von ihren StudentInnen zugesendet bekommt und von denen einige immer wieder am Kapitelanfang eingestreut sind.

Figuren:
Beide Figuren sind mir total schnell ans Herz gewachsen und schaffen es auch, sich auf den wenigen Seiten glaubhaft weiterzuentwickeln. Besonders die Ehrlichkeit und offene Kommunikation zwischen den beiden (und ja, auch ihre unfassbare Chemie!!!) haben mir sehr gut gefallen. "Love, theoretically" ist wieder aus der Ich-Perspektive der weiblichen Hauptfigur erzählt, welche der absolute Inbegriff eines People-Pleasers ist. Elsie hat es meisterhaft auf die Spitze getrieben, zu erkennen, was ihr Gegenüber von ihr möchte und dann genau zu dieser Person zu werden. Selbst ihre Familie und ihre beste Freundin Cece bekommen eine Wunsch-Elsie vorgesetzt, geschweige denn von ihren Arbeitskollegen oder den Männern, mit denen sie als Nebenerwerb über ein Fake-Dating-Portal ausgeht. Erst durch Jack lernt sie langsam, ihre eigenen Bedürfnisse an erste Stelle zu stellen und ehrlich zu sich selbst und anderen zu sein. Dabei ist er selbst bezüglich eines lange zurückliegenden Fehlers nicht ganz ehrlich zu sich selbst, was leider zu einem etwas überdramatischen Konflikt am Ende führt, den es meiner Meinung nach nicht mehr dringend gebraucht hätte. Auch wenn die Geschichte aufgrund ihrer inhaltlichen Tiefe, der tollen Charakterentwicklung der Hauptfigur und dem absolut anbetungswürdigen Love Interest mir mindestens genauso gut gefällt wie "Love on the Brain" (wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr), muss ich für dieses Ende ein bisschen etwas abziehen. Auch die Nebenfiguren wie die chaotische Cece, Jacks staubtrockene Großmutter oder Jacks kleiner Bruder Greg (Golden Retriver Vibes hoch 10!) fand ich liebenswert, aber ein kleines bisschen überdreht.


Die Zitate:


"Hi, Elsie." He says my name like it´s familiar to him. The first word he ever learned. Second nature, and not just a bunch of vowels and consonants he´s barely had reason to use before."

"Somewhere along the way your wires got crossed. Your brain decided that you’re not worth people’s time and effort, and that if you ask for anything, they won’t just say no, they’ll also leave you." He says it matter-of-fact, like he’s Archimedes of Syracuse repeating his findings about upward buoyant forces to the acropolis for the tenth time.
"That’s not how love works, Elsie. But don´t worry for now. I´ll show you."

"Bold of you to assume that the real me is my best hand."
"Foolish of you to think it isn’t."

"STEM culture has been a boys’ club for so long, I often feel like I can be allowed to play only if I follow the rules men made. And those rules? They downright suck."

"You could be my entire world," he whispers in my ear before moving to my collarbone. "If you let me."



Das Urteil:


"Love, theoretically" ist eine weitere unterhaltsame, frische und prickelnde Slowburn Enemies-to-Lovers-STEM-Romanze mit überraschendem Witz und emotionalem Tiefgang. Auch wenn die Geschichte aufgrund ihrer inhaltlichen Tiefe, der tollen Charakterentwicklung der Hauptfigur und dem absolut anbetungswürdigen Love Interest wieder ein wundervolles Leseerlebnis war, muss ich für das etwas überdramatische Ende und die leicht überdrehten Nebenfiguren einen halben Stern abziehen.

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  • Handlung
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