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Veröffentlicht am 05.01.2018

Keine Leseempfehlung

Phönix
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Heute habe ich mal wieder eine Rezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ für euch. Ich habe für sie Phönix von Michael Peinkofer gelesen. Und wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr in meiner nachfolgenden ...

Heute habe ich mal wieder eine Rezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ für euch. Ich habe für sie Phönix von Michael Peinkofer gelesen. Und wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr in meiner nachfolgenden Rezension lesen.


Allgemeines:

Phönix stammt aus der Feder des deutschen Autoren Michael Peinkofer und ist im Oktober 2017 als Klappenbroschur mit 352 Seiten bei Ivi, dem Label für junge Bücher bei Piper, erschienen. Phoenix ist der Auftakt zu einer fantastischen Reihe um die Protagonistin Callista. Einige von euch werden den Autoren mit Sicherheit bereits durch seine bekannten Werke um die „Orks“ kennen. Mich haben diese Bücher nicht angesprochen, deshalb habe ich mit Phönix den ersten Fantasyroman von Peinkofer gelesen.

Inhalt:

„Die 15-jährige Callista und ihr 16-jähriger Freund, der Jäger Lukan, leben in einem kleinen Dorf, deren Bewohner ein einfaches, bäuerliches Leben führen. Tagsüber scheint alles friedlich, doch mit Anbruch einer jeden Nacht beginnt der Schrecken: Geheimnisvolle Wesen, die noch niemand je zu Gesicht bekommen hat, gehen im Dunkel des Waldes auf die Jagd nach Menschen. Als Callistas kleiner Bruder verschwindet und sie und Lukan sich aufmachen, ihn zu suchen, offenbart sich ihnen die erschütternde Wahrheit. Denn die Welt, die sie zu kennen glaubten, existiert nicht. Und ihre Feinde sind ebenso unberechenbar wie mächtig ..“ (Quelle: Piper Verlag)

Meine Meinung:

Bereits das Cover von Phönix machte mich sowohl neugierig als auch stutzig: Suggeriert es dem aufmerksamen Leser doch sogleich, dass es sich um eine Dystopie handelt, die auf jeden Fall nicht nur in dem im Klappentext beschriebenen vom Wald umgebenen kleinen Dorf spielt, sondern in irgendeinem Ausmaß auch etwas mit einer zerstörten Stadt zu tun haben muss. Sogleich waren bei mir viele Assoziationen mit bereits gelesenen Büchern geweckt. Zusätzlich war für mich bereits durch das Cover eindeutig, dass die Protagonisten des Buches schnell die Mauern des Dorfes überwinden werden und voller Neugier und Tatendrang das zu erkunden beginnen würden, was ihnen laut Klappentext eigentlich verboten sein sollte. Ob ich mit diesen Vermutungen richtigliege, das müsst ihr natürlich selbst durch das Lesen des Buches herausfinden… Ich kann euch aber verraten, dass die beiden Protagonisten Callista und Lukan im Laufe der Handlung so einiges erleben werden. Mir fiel es während der Lektüre jedoch relativ schwer, mich mit den beiden zu identifizieren. Ich glaube, über zu viel teeniemäßiges Geschmachte und stark stereotype Verhaltensweisen bin ich beim Lesen mittlerweile einfach hinaus.

Peinkofer entwickelt in einem einfachen und eher weniger detaillierten Schreibstil ein dystopisch anmutendes Szenario, das mich bedauerlicherweise stark an bisher Dagewesenes erinnert hat.

„Das Gesetz des Phönix

1 Der Phönix beobachtet dich. Er weiß alles.

2 Maschinen bringen Tod und Leid. Niemals darfst du sie bauen.

3 Dunkelheit ist dein Feind. Niemals darfst du dein Dorf bei Nacht verlassen.“ (S. 5)

Während der gesamten Lektüre habe ich auf etwas Innovatives, ja auf ein neues Element im Dystopiendschungel gewartet, aber leider ist mir nichts entgegengesprungen. Versteht mich bitte nicht falsch, ich liebe Dystopien! Ich verschlinge sie geradezu. Und die Handlung von Phönix ist durchaus spannend – aber eben (meiner Meinung nach) für Leser, die bisher noch nicht so viel Leseerfahrung in diesem Bereich gesammelt haben. Für mich war sie leider an jeder Stelle des Buches vorhersehbar, was mein Lesevergnügen deutlich geschmälert hat. Ich habe von Phönix etwas ganz anderes erwartet und beim Lesen etwas bekommen, was zwar inhaltlich eine nette Geschichte ist, mich aber leider nicht im versprochenen Maße fesseln oder faszinieren konnte. Wenn ihr ein Buch für zwischendurch sucht, dann schnappt euch Phönix. Wenn ihr allerdings auf der Suche nach einem tollen Fantasyschmöker seid, der euch in eine dystopische Welt entführt, der ihr euch nicht mehr entziehen könnt, von der ihr immer mehr und mehr lesen wollt, dann stöbert lieber noch ein wenig weiter.

Fazit:

Ein kurzweiliges Jugendbuch für einen gemütlichen Lesenachmittag. Ich werde die Reihe jedoch nicht weiterverfolgen, weil sie mir zu wenig Neues geliefert hat, und mich nicht mitreißen konnte.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Spannend!

Der Andere
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Allgemeines:

Anton Svensson, eigentlich Anders Roslund und Stefan Thunberg, ist das Pseudonym für diese beiden Autoren, die gemeinsam Der Vater und Der Andere geschrieben haben. Roslund gilt als einer ...

Allgemeines:

Anton Svensson, eigentlich Anders Roslund und Stefan Thunberg, ist das Pseudonym für diese beiden Autoren, die gemeinsam Der Vater und Der Andere geschrieben haben. Roslund gilt als einer der derzeit erfolgreichsten skandinavischen Krimiautoren. Er ist eigentlich investigativer Journalist. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass er sein Talent in Der Vater eingebracht und eine Handlung entworfen hat, die auf wahren Ereignissen basiert. Er hat die Familiengeschichte. Stefan Thunbergs zum Anlass für diesen Roman genommen. Thunberg hat tatsächlich Brüder, die zu den meistgesuchten Kriminellen in Schweden gehörten. Er selber blieb wie durch ein Wunder von dieser kriminellen Entwicklung verschont. In Der Andere wird die Handlung des ersten Bandes aufgegriffen, allerdings sind hier die Ereignisse alle fiktiv. Der Andere ist im September 2017 als gebundenes Buch im Goldmann Verlag erschienen.

Inhalt:

! Da es sich um einen zweiten Band handelt, kann es ab hier zu Spoilern kommen !

„Leo wischt das Blut im Flur auf. Was geschehen ist, geht niemanden etwas an. Sie sind jetzt allein. Er trägt jetzt die Verantwortung für seine Brüder, während die Mutter im Krankenhaus und der Vater im Gefängnis ist. Und er weiß genau, was er tun wird. Er wird seinen ersten Coup begehen. Viele Jahre später verlässt Leo nach einer Serie von schwersten Raubüberfällen das Gefängnis. Und er hat nur ein einziges Ziel: das absolute Verbrechen begehen. Doch zum ersten Mal muss er ohne seine Brüder planen. Und als Kriminalinspektor Broncks merkt, wer Leos neuer Partner ist, ändert sich alles. Diesmal ist er zu weit gegangen …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Ich habe bereits Der Vater von Anton Svensson gelesen und war begeistert. Die Mischung aus Familiengeschichte, Psychothriller und Krimi ist wirklich gut gelungen. Leo, auch in Der Andere der Protagonist, kann einem, in Der Vater nur leidtun. Er kümmert sich um seine Brüder, will sie vor dem jähzornigen Vater beschützen. Am Ende sind dann alle kriminell und wandern ins Gefängnis. Mit der Entlassung Leos beginnt dieser zweite Band.

Der omnipräsente Vater ist sowohl aus den Köpfen der Familie als auch aus der Realität nicht wegzudenken. Die drei Brüder haben nach wie vor eine, wenn auch völlig unterschiedlich geartete, Beziehung zu ihm. Sie können sich ihm nicht entziehen, zumal er sie auch immer wieder aufspürt und den Kontakt sucht. Einfach tragisch. Selbst die schwer misshandelte Mutter ist emotional nicht völlig frei von ihrem früheren Ehemann. Durch dieses merkwürdige Verhältnis zum Vater entstehen zwischen den Brüdern Missempfindungen, Streitigkeiten, Lügen und Unaufrichtigkeit. Manchmal ist das sehr vorhersehbar und gerade deshalb fast unerträglich.

Dieses Buch zeigt auf sehr realistische Art und Weise, was mit Missbrauchsopfern geschehen kann und wie komplex die Strukturen innerhalb der Familienkonstellation sein können.

Die Brüder Leo, Felix und Vincent können nicht mit-, aber auch nicht ohne einander. Alle wollen eigentlich raus aus der Kriminalität und ein bürgerliches Leben führen. Leo als der älteste Bruder hat am meisten von der häuslichen Situation in der Kindheit mitbekommen und ist innerlich von unbändiger Wut erfüllt. Er erträgt es nach wie vor nicht, dass er seine Brüder und die Mutter aus seiner Sicht nicht genügend schützen konnte und weiß nicht wohin mit seinem Hass auf sich selbst und seinen Vater. Auf dem Weg in die Freiheit wird seine Gefühlswelt folgendermaßen beschrieben:

„Sie setzten ihren Weg in einem Tunnel fort, der in die Freiheit und in jenen Teil der Welt führte, in dem sich die Zeit vorwärts bewegte. Jetzt würde er sie wieder benutzen. In ihr aufgehen. Er wusste, was er tun würde […]. Es sich zurückholen. Sich zurückholen, was es nicht gab.“ (S. 46)

Diese Gedanken Leos lassen nichts Gutes vermuten. Wird sein Rachedurst siegen oder wird er in ein normales Leben zurückfinden? Wird der Leser ihn lieben oder verständnislos auf sein Handeln blicken? Wer wissen will, wie sich alles entwickelt, muss selber lesen.

Fazit:

Der Andere ist genauso spannend wie der erste Band und unbedingt zu empfehlen. Man sollte den ersten Band allerdings gelesen haben, wenn man alle Zusammenhänge wirklich verstehen will.

Veröffentlicht am 29.12.2017

Lesen.

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Bevor wir uns erst im nächsten Jahr wieder „hören“, möchte ich euch heute noch ein ganz besonderes Buch vorstellen, das mir sehr am Herzen liegt. Dabei handelt es sich um die Graphic Novel Die Stadt der ...

Bevor wir uns erst im nächsten Jahr wieder „hören“, möchte ich euch heute noch ein ganz besonderes Buch vorstellen, das mir sehr am Herzen liegt. Dabei handelt es sich um die Graphic Novel Die Stadt der Träumenden Bücher – Teil 1: Buchhaim.

Allgemeines:

Die Stadt der Träumenden Bücher ist ein phantastischer Roman vom bekannten Autor Walter Moers, der bereits im Jahr 2004 veröffentlicht worden ist. Ich habe diesen Roman verschlungen und geliebt. Und so konnte ich nicht an der aufwändig illustrierten Graphic Novel vorbeigehen, die im November 2017 bei Knaus erschienen ist. Mit der Graphic Novel hat Walter Moers sich einen Traum erfüllt, der in Zusammenarbeit mit Florian Biege in prächtiger Art und Weise illustriert worden ist. Als Leser begegnen einem in der Graphic Novel 109 Seiten, die sich sehen lassen können. Aber mehr dazu erst in dem Teil, dem ich euch eigentlich meine eigene Meinung vorstelle…

Die Graphic Novel bildet inhaltlich den ersten Teil der Stadt der Träumenden Bücher ab, der sich in Buchhaim abspielt. Im Januar 2018 wird der zweite Teil der Graphic Novel unter dem Titel Die Stadt der Träumenden Bücher – Teil 2: Die Katakomben erscheinen.

Inhalt:

„Buchhaim ist die „Stadt der Träumenden Bücher“, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Walter Moers` fantastische Abenteuergeschichte um den jungen Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der das Geheimnis eines makellosen Manuskriptes ergründet, hat weltweit die Leser begeistert. Nun gibt es diese Geschichte aus dem Abenteuerreich der Literatur als prächtige Graphic Novel. In jahrelanger Arbeit hat Walter Moers seinen Romantext auf die Bedürfnisse einer Graphic Novel umgearbeitet und in Form eines Szenarios Hunderte von Bildern skizziert, die Florian Biege in enger Zusammenarbeit mit dem Autor kongenial in einen brillanten Comic von plastischer Farbigkeit verwandelt hat. Herausgekommen sind zwei staunenswerte Bände, eine filmische Neuerzählung des Romans, angereichert mit einem Glossar und einer Panorama-Klapptafel (Band 1) und einem „Making of“ (Band 2).“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Im Oktober habe ich euch bereits ein Buch von Walter Moers auf meinem Blog vorgestellt (Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr). Spätestens seit dieser Buchvorstellung sollte allen klar sein, dass ich ein absoluter Moers-Fan, ja beinahe schon ein Buchling bin (wer jetzt nicht weiß, was ein Buchling ist, sollte schleunigst die Graphic Novel zur Hand nehmen – dort ist ein traumhaftes Glossar zu finden).

Ich erwähnte damals bereits, dass ein Moers nicht für jeden Leser das richtige Buch ist. Oder, dass nicht jeder Leser für einen Moers geeignet zu sein scheint. Auch im Falle der Graphic Novel muss man über die Fähigkeit verfügen, sich auf etwas Neues, Anderes einzulassen. Das sollte allerdings nicht so schwerfallen, da die Graphic Novel atemberaubend, schillernd, überwältigend und unfassbar schön gestaltet ist. Mir fiel der Einstieg in die Geschichte ohnehin leicht, da ich Die Stadt der Träumenden Bücher vor einigen Jahren gelesen habe. Aber auch Nicht-Moerslingen sollte es in diesem Fall relativ einfach gelingen, in Die Stadt der Träumenden Bücher einzutauchen. Moers und Biege machen es einem jeden Leser leicht – durch ihre kaum in Worte zu fassende Kombination von Bild und Text erzeugen sie eine solch angenehme Grundstimmung beim Lesen. Man möchte immer mehr entdecken, alle gezeichneten Details aufspüren, dabei aber eigentlich gleichzeitig auch gar nicht zum Ende der Graphic Novel kommen.

Während der Lektüre kann man an allen Ecken und Enden bemerken, dass dieses Buch eine große Wertigkeit aufweist. Sowohl inhaltlich als auch gestalterisch hält man ein Meisterwerk in Händen, welches sich in so manchem Bücherregal gut machen wird. Ich kann das Erscheinen des zweiten Teils kaum erwarten und blättere bis dahin gerne ab und an erneut im ersten Teil. Selbst das von Moers bereits geschulte Leserauge kann nicht auf Anhieb alle Details ergründen oder entdecken.

Fazit:

Diesen Moers kann man getrost auch Anfänger-Moersern als Geschenk übergeben – sie werden sich verlieben und nie wieder aus Buchhaim zurückkehren wollen.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Eine wahrhaftig märchenhafte Geschichte einer großartigen Autorin.

Tochter des dunklen Waldes
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Allgemeines:

Nach der Silbernen Königin und der Stille zwischen Himmel und Meer ist Tochter des dunklen Waldes das neueste Buch einer meiner liebsten Autorinnen: Katharina Seck. Tochter des dunklen Waldes ...

Allgemeines:

Nach der Silbernen Königin und der Stille zwischen Himmel und Meer ist Tochter des dunklen Waldes das neueste Buch einer meiner liebsten Autorinnen: Katharina Seck. Tochter des dunklen Waldes ist als Roman bei Bastei Lübbe erschienen. Das Paperback hat 415 Seiten und wird im Bereich Fantasy ab 16 Jahren empfohlen.

Inhalt:

„Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm …“ (Quelle: Bastei Lübbe)

Meine Meinung:

Es war einmal ein junges Mädchen. Ein junges Mädchen, das am Rande des finster und düster wirkenden Morgenwaldes wohnte. Dieses Mädchen liebte die Natur und ihre Familie. Doch in ihrem engstirnig denkenden Dorf fühlte sie sich nie ganz heimisch. Irgendetwas zog sie immer in Richtung des Waldes. Aber der Wald war doch verboten? Der Wald war gefährlich – oder?

Katharina Seck ist (wie bereits erwähnt) eine meiner liebsten Autorinnen. Zuletzt hat sie mich mit ihrem ganz besonderen Roman Die Stille zwischen Himmel und Meer begeistern können (meine Rezi dazu findet ihr hier). Als ich dann eine Rezensionsanfrage zur Tochter des dunklen Waldes erhielt, war mir klar, dass ich auch Katharina Secks neues Fantasybuch schnellstmöglich lesen muss.

Gesagt, getan.

Natürlich bin ich mit hohen Erwartungen an Katharina Secks neues Werk herangegangen. Und diese konnten zu Beginn der Lektüre nicht vollständig erfüllt werden. Mir persönlich fiel der Einstieg in die Geschichte nicht leicht. Einige Passagen und Details erschienen mir zunächst unlogisch, zudem teilweise etwas holprig sowie wiederholend formuliert. Etwa nach dem ersten Drittel des Buches konnte ich solche Auffälligkeiten allerdings nicht mehr entdecken. Insgesamt gesehen, hat sich die Lektüre der Tochter des dunklen Waldes jedoch gelohnt, das kann ich euch sagen.

Katharina Seck nimmt ihre Leser mit in eine düstere und dunkle Welt. In den Morgenwald. Ebendieser wird dem Leser sogar als „Nacht“ beschrieben.

„Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.“ (Buchrücken Tochter des dunklen Waldes)

Dort ist nicht alles so wie es scheint und einiges ist anders als die handelnden Personen denken. Aber vor allem ist der Morgenwald magisch – genau so wie ich es von Katharina Seck erwartet habe.

Protagonistin Lilah wirkt zunächst wie ein gewöhnliches junges Mädchen. Sie hat gewisse Ziele im Leben und scheint nicht ganz in die Gesellschaft zu passen, in der sie momentan lebt. Zusammen mit einer Prise Magie sind das zunächst einmal Bausteine, die wir als Leser so oder so ähnlich in vielen Büchern finden. Aber der Autorin gelingt es, aus genau diesen Bausteinen etwas ganz Besonderes zu machen. Eine Geschichte voll düsterer und gleichzeitig schöner Atmosphäre. Seck kreiert dabei eine Ambivalenz, die mich begeistern konnte. Als Leser erwartet man möglicherweise etwas ganz anderes und bekommt letzten Endes etwas so wunderbar Magisches.

Der aufmerksame Leser könnte denken, dass es sich bei der Tochter des dunklen Waldes um eine reine Liebesgeschichte handelt. Denn genau das suggeriert der Klappentext. Aber nein, es geht nicht nur darum, dass Lilah ihren Dorean finden möchte. Dorean ist lediglich der Anstoß für eine Geschichte, in der Lilah vieles erlebt. Auch die Liebe spielt dabei eine Rolle – aber vor allem geht es mit viel Spannung um Lilahs Leben. Und um Ängste, die nicht ausgelebt werden müssen. Darum, fremde Kulturen kennen zu lernen und sich auf sie einzulassen. Und darum, die eigenen Vorurteile abzubauen – und das alles verpackt in eine märchenhafte Geschichte.

Fazit:

Eine wahrhaftig märchenhafte Geschichte einer großartigen Autorin.



deshalb nur vier Herzen

Veröffentlicht am 23.12.2017

Wunderbar fantastisch

Die Blutkönigin
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Vielleicht ist dem ein oder anderen aufgefallen, dass es in der letzten Zeit auf meinem Blog ein wenig ruhiger geworden ist. Das ist natürlich der Weihnachtszeit „geschuldet“ – ich habe sie einfach genossen. ...

Vielleicht ist dem ein oder anderen aufgefallen, dass es in der letzten Zeit auf meinem Blog ein wenig ruhiger geworden ist. Das ist natürlich der Weihnachtszeit „geschuldet“ – ich habe sie einfach genossen. Heute möchte ich euch aber dennoch ein Buch vorstellen, das mich begeistern konnte.


Allgemeines:

Die Blutkönigin ist als erster Band in der Reihe um Die Königinnen von Renthia am 30.10.2017 als Klappenbroschur bei Penhaligon erschienen. Das Taschenbuch hat 544 Seiten.

Autorin Sarah Beth Durst war mir bisher nur durch ein Kinderbuch bekannt. Vor einiger Zeit habe ich von ihr ein wundervolles Buch über die Macht der Träume gelesen. Meine Rezension dazu findet ihr hier. Ganz anders als das Kinderbuch der Autorin ist Die Blutkönigin gestaltet. Bereits der erste Blick auf das Buch machte mich neugierig und mir wurde klar, dass ich es lesen musste. Ist das Cover nicht wirklich ein Hingucker?

Inhalt:

„Sie ist die größte Königin aller Zeiten – doch zu welchem Preis?

Daleina gehört zu den wenigen Frauen, die über die Gabe verfügen, die Elementargeister zu kontrollieren, die das Königreich Renthia terrorisieren. Diese Frauen werden Königin – oder sterben bei dem Versuch, zerfetzt von den Klauen und Zähnen der Elementare. Daleina ist bei weitem nicht die mächtigste der potentiellen Erbinnen der Königin. Doch dann wird ausgerechnet jener Mann ihr Mentor, der die amtierende Königin liebt – und von ihr verraten wurde …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Wie ich bereits erwähnt habe, hat mich das Cover des Buches sehr neugierig gemacht. Zum Erscheinungstermin des Buches hatte ich eigentlich noch gar nichts über den Inhalt gehört. Das passiert mir äußerst selten. Also habe ich mich schnellstens informiert und herausgefunden, dass Sarah Beth Durst nicht länger nur Kinderbücher, sondern auch Bücher für junge Erwachsene bzw. erwachsene Leser schreibt.

Die Blutkönigin ist der Auftaktband zu einer neuen Trilogie, die die Geschichte der Königinnen von Rhentia erzählt. Und diese Königinnen sind düster. Blutig. Stark. Geheimnisvoll. Skrupellos und rücksichtslos. Aber vor allem mutig. Denn sie stellen sich Tag für Tag, Nacht für Nacht und Morgen für Morgen den Elementargeistern, die nicht nur nach ihren Leben trachten. Sie trachten ebenfalls nach den Leben aller anderen Menschen. Die Königinnen haben die Aufgabe, ihre Bevölkerung und ihr Land zu beschützen. Doch tun sie das wirklich?

Das war die grundlegende Frage, die mich nach dem Lesen des Klappentextes beschäftigt hat. Und auch nach den ersten Seiten wusste ich noch nicht, ob diese Frage im Buch für mich beantwortet werden würde. Doch das wurde sie. Und wie.

Sarah Beth Durst hat einen Weltenentwurf gestaltet, der mich begeistern konnte. Die Blutkönigin ist so ganz und gar nicht wie die anderen Bücher, die die Begriffe „König“ oder „Königin“ im Titel tragen und zur Zeit so „en vogue“ sind. Die Blutkönigin ist genau das, was der Titel dem Leser suggeriert. Sie ist blutig. Realistisch und wahrhaftig. Sie zeigt auf, was es bedeutet, für sein Volk einzustehen und auch, was es bedeutet, zu scheitern. Sie erzählt die Geschichte von Daleina, aber auch die Geschichte so vieler anderer Frauen und Männer. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil der Reihe in Händen zu halten. Ich möchte unbedingt wissen, wie es den Königinnen von Rhentia weiterhin ergehen wird. Der Reihentitel lässt Hoffnung darauf zu, dass im zweiten und auch im dritten Band eventuell verschiedene Protagonistinnen in den Mittelpunkt der Erzählung gerückt werden. So etwas finde ich immer schön und abwechslungsreich.

Fazit:

Ein High-Fantasy Reihenauftakt, der viel mehr in sich trägt als man denken könnte. Meiner Meinung nach hat dieses Buch bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Schnappt es euch und lasst euch in die fantastische Welt von Sarah Beth Durst entführen.