Platzhalter für Profilbild

_Le4_

Lesejury Star
offline

_Le4_ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit _Le4_ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2024

Stereotypisch und Mittelmäßig

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe
0

Im Buch geht es um Devin, die nach einem Tag am See herausfindet, dass sie eine Nixe ist. Um mehr über ihre Herkunft zu erfahren und Kontrolle über ihre Kräfte zu erlernen, wechselt sie kurz darauf auf ...

Im Buch geht es um Devin, die nach einem Tag am See herausfindet, dass sie eine Nixe ist. Um mehr über ihre Herkunft zu erfahren und Kontrolle über ihre Kräfte zu erlernen, wechselt sie kurz darauf auf die School for Myth and Magic in Norwegen. Abseits dessen, dass sie die Verhaltensregeln der unterschiedlichen Arten nicht kennt und dadurch in einige Fettnäpfchen tritt, geht irgendeine dunkle Macht um.

Grundsätzlich fand ich die Idee mit der magischen Schule, die halb unter Wasser und halb über Wasser ist, ziemlich cool. Es hat mich vom Humor und der Hauptcharakterin ganz leicht an Rubinrot erinnert.
Leider hat mir das Buch an vielen Stellen mit zu vielen Stereotypen der Medien aus den 2000ern aufgewartet. Es gibt eine “Schulzicke”, die Hauptcharakterin ist die einzige ganz besondere Nixe mit ganz besonderen Kräften, sie ist nicht so wie die anderen Mädchen und der begehrteste, heißeste Junge der Schule will sofort was von ihr. Wenn ich in nostalgischerer Stimmung gewesen wäre, hätte ich es vielleicht ganz gerne gelesen, so hat es sich aber einfach fast schon altmodisch angefühlt.
Die Story selbst war nichts Herausragendes, aber unterhaltsam genug. Ich habe gerne mal wieder ein Buch über Nixen gelesen. Die Mystik war ziemlich cool. Es war interessant zu sehen, wie die verschiedenen Arten miteinander interagieren und was so bestimmte Stereotype sind und dass diese teilweise sehr fragwürdig sind. Das bietet vor allem Stoff zum Nachdenken für die nächsten Teile.
Das Set-Up am Ende für den nächsten Band war spannend. Auch wenn ich kein riesiges Interesse habe, den nächsten Band zu lesen, sorgt das doch dafür, dass ich ihn zumindest auf dem Schirm behalten werde.

Das Buch wartet mit einigen stereotypen Dingen aus älteren Medien der 2000er und 2010er auf, was ich anstrengend fand, was aber auch nicht in einem Ausmaß stattfand, dass ich grundsätzlich vom Buch abraten würde. Ansonsten war es unterhaltsam, aber nicht herausragend.

Veröffentlicht am 13.06.2024

Düster

Dark Heir
0

Spoiler für Band 1

Will ist der Dunkle König. Nur weiß das keiner seiner Freunde. Und während sie sich auf den Weg machen, Sinclair zu bekämpfen, der ein Nachfahre des Dunklen Königs ist, muss Will auch ...

Spoiler für Band 1

Will ist der Dunkle König. Nur weiß das keiner seiner Freunde. Und während sie sich auf den Weg machen, Sinclair zu bekämpfen, der ein Nachfahre des Dunklen Königs ist, muss Will auch noch an einer zweiten Front kämpfen. Nämlich seinem Innersten.
Das wird noch einmal bedeutend schwieriger, als die Freunde in alle Himmelsrichtungen verteilt werden. Will findet sich mit einigen seiner Freunde in Italien wieder, wo sie eine furchtbare Entdeckung tief unter der Erde machen.

Das Buch war wie Band eins wieder herrlich düster. C.S. Pacat schafft es ausgezeichnet langsam aber sicher Spannung aufzubauen, sodass alle Zahnräder am Ende ineinander greifen, was super befriedigend ist.
Das Buch bietet die Möglichkeit, tiefer in die Welt einzutauchen und neue Dinge über das Geschehen der Gegenwart und auch der Vergangenheit zu lernen.
Was ich nicht ganz so gelungen fand, war tatsächlich der Anfang. Ich hatte den ersten Band, kurz bevor ich den zweiten Band angefangen habe, noch einmal gelesen und stellenweise hat es sich so angefühlt, als hätte C.S. Pacat neue Charaktere aus dem Hut zaubern müssen, von denen wir von ihrer Wichtigkeit her und der Nähe zu den Charakteren eigentlich schon im ersten Band hätten hören müssen. Da wir kurze Zeit später mit allen Charakteren an neue Orte reisen, wo es Sinn macht, dass es neue Charakter, Dinge und Begebenheiten gibt, ist es im Verlaufe des Buches nicht mehr so störend.
Bei den Charakteren lernen wir einige neu kennen, treffen alte Lieblinge wieder und erfahren mehr über diejenigen, über die wir schon im letzten Band lesen durften. Ihre Entwicklung und wie sie sich verhalten ist dabei immer wahnsinnig facettenreich. Keiner ist nur gut oder böse, sie haben alle ihre verschiedenen Beweggründe und es stellt sich die Frage, inwieweit man dem eigenen prophezeiten Schicksal entgehen kann und welcher Zweck welche Mittel heiligt. Für mich ganz besonders hervorheben möchte ich dabei Elisabeth, deren Entwicklung ich wirklich ganz ausgezeichnet fand.
Violets Arc fand ich leider mehr schlecht als recht gemacht. Sie wird mehr oder weniger auf ein Abstellgleis befördert und von dort nur zum großen Finale wieder hervorgeholt, was enttäuschend war, da sie eine meiner Lieblinge aus dem ersten Teil war.

Das Buch kann wieder düstere Spannung aufbauen, bleibt aber wegen einiger Schwächen hinter dem Vorgänger zurück. Trotz dieser Kleinigkeiten hat C.S. Pacat es geschafft, eine mitreißende Geschichte zu erschaffen, bei der ich unglaublich gespannt bin auf den finalen Band der Trilogie.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 03.06.2024

Selbstfindung durch Sex

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten
0

Im Buch geht es um Bette, die gerade in eine Beziehungspause gedrängt wurde von ihrer eigentlich festen Freundin Mei. Bette, die sich erst spät im Leben geoutet hat, soll die ganzen Erfahrungen nachholen, ...

Im Buch geht es um Bette, die gerade in eine Beziehungspause gedrängt wurde von ihrer eigentlich festen Freundin Mei. Bette, die sich erst spät im Leben geoutet hat, soll die ganzen Erfahrungen nachholen, die sie angeblich verpasst hat. Sie soll also mit möglichst vielen Frauen rummachen und schlafen. Bette hat darauf so überhaupt gar keine Lust, aber um Mei wieder zurückzuerobern, lässt sie sich auf das Experiment ein. Und während Bette an ihrer Beziehung zu Mei festhält, muss sie lernen, dass es vielleicht doch eine andere für sie gibt.

Das Buch stellt einige interessante Fragen und greift einige interessante Themen auf. Es beschäftigt sich damit, wie es ist, sich sehr spät zu outen und damit die “Experimentierphase” zu verpassen. Es schaut sich einige Dinge an, mit denen sich queere Frauen in der Dating-Szene herumschlagen müssen, wie beispielsweise heterosexuelle Paare, die nach einer dritten suchen, ohne das sofort klar zu formulieren.
Ich fand das Buch insgesamt recht seicht. Es beschäftigt sich eben vordergründig mit der Selbstfindung, die Bette durchmacht. Das Buch hat es jedoch auch geschafft, dass es einige Szenen gab, in denen ich stark mit Bette mitfühlen konnte und ich ihre Freude, ihren Schock oder ihre Enttäuschung nachempfinden konnte.
Die Charaktere im Buch, vor allem Bette, sind moralisch vielfältig geschrieben. Bette macht Fehler, ärgert sich darüber und versucht dann, diese auch wieder zu berichtigen.
Die Moral ist manchmal etwas verworren, weil es sich zum einen so angefühlt hat, als wäre die Aussage, dass diese erzwungenen Erfahrungen nicht nötig gewesen wären, zum anderen hat Bette aber tatsächlich etwas davon gelernt, was etwas unstimmig war, aber insgesamt auch zum Facettenreichtum der Geschichte gepasst hat.
Etwas, das ich hervorheben würde, waren die Sexszenen, die mir tatsächlich sehr gut gefallen haben und ausgezeichnet der Charakter- und Beziehungsentwicklung verschrieben waren.

Letztendlich ist das Buch eher eine Selbstfindungsstory, die auch berührende und romantische Szenen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 20.05.2024

Bezaubernde Kleinstadt

Funny Story
0

Daphne wurde gerade von ihrem Traummann abserviert. Der jetzt mit seiner “platonischen” besten Freundin zusammen ist. Mit deren Exfreund Miles Daphne jetzt zusammengezogen ist. Schlimmer geht's nimmer, ...

Daphne wurde gerade von ihrem Traummann abserviert. Der jetzt mit seiner “platonischen” besten Freundin zusammen ist. Mit deren Exfreund Miles Daphne jetzt zusammengezogen ist. Schlimmer geht's nimmer, würde man denken. Bis die Einladung zur Hochzeit der beiden in die geteilte Wohnung flattert. In einem Anfall von Trotz lügt sie dem glücklichen Pärchen vor, dass Miles und sie jetzt zusammen wären, was ein ganz schönes Chaos hinterlässt. Aber zum Glück muss Daphne das nur noch etwas mehr als drei Monate durchhalten, bevor sie die Stadt in die sie für ihren Exverlobten gezogen ist, endlich verlassen kann. Stellt sich nur die Frage, ob sie das noch möchte, nachdem sie so viel Zeit mit Miles verbracht hat.

Ich habe von Emily Henry inzwischen einige Bücher gelesen. Dabei ist mir bei diesem aufgefallen, dass es sich für mich sehr nach Booklovers angefühlt hat, was mich etwas gestört hat. Das Schema wirkt sehr ähnlich. Das mag Menschen, die sehr, sehr gerne Romance lesen, weniger stören, aber mir ist es unangenehm aufgefallen. Vor allem auch der letzte Konflikt zum Ende hin, der sich einfach total unnötig angefühlt hat, hat sich genau in das eingefügt, was ich an Booklovers nicht mochte.
Abseits dessen war das Buch aber, ebenso wie andere Emily Henry Bücher, sehr unterhaltsam. Die Charaktere finde ich sehr gelungen geschrieben, da sie Probleme haben, die sich aus ihren früheren Erfahrungen ergeben, auf die sie jedoch nicht reduziert werden, sodass sie sich dreidimensional anfühlen. Auch die Selbstfindung, die in diesem Buch durch verschiedene Charaktere durchlebt wird, ist wieder schön dargestellt. Sie entwickeln sich langsam und schlüssig weiter.
Das Setting des Buches gefällt mir gut. Die dort lebenden Menschen werden alle herzlich dargestellt und man verliebt sich zeitgleich mit Daphne in die kleine Stadt.
Insgesamt schätze ich das Buch trotz einiger tiefgreifenden und bewegenden Passagen als feel good ein.

Wer andere Bücher von Emily Henry mag, wird auch hier wieder ein Buch nach dem eigenen Geschmack finden. Es sei aber gesagt, dass dieses Buch gefühlt sehr nach Schema X aufgebaut ist. Als einen schönen Sommerroman kann ich dieses Buch aber auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 12.05.2024

Tee bei Tag, Blut bei Nacht

A Tempest of Tea
0

Im Buch geht es um Arthie. Sie wurde als Kind aus ihrem Land vertrieben und hat sich allein durch ihre Cleverness in ihrer Stadt hochgearbeitet. Am Tag ist sie die Inhaberin eines Teesalon, in dem sie ...

Im Buch geht es um Arthie. Sie wurde als Kind aus ihrem Land vertrieben und hat sich allein durch ihre Cleverness in ihrer Stadt hochgearbeitet. Am Tag ist sie die Inhaberin eines Teesalon, in dem sie nachts auch Vampire bedient, die so die Möglichkeit haben, Blut einfach zu kaufen, ohne sich heimlich nachts durch die Stadt zu schleichen. Alles läuft gut. Nur dass sie die Aufmerksamkeit des Widders auf sich gezogen hat, dem Monarchen des Landes. Um ihren Teesalon vor dem Untergang zu bewahren, muss sie sich auf einen mehr als fragwürdigen Deal mit einigen mehr als fragwürdigen Menschen einlassen.

Das Buch konnte mich am Anfang total packen. Das Setting, die Geschichte, die Charaktere und der Fakt, das es ein Heist werden sollte, klangen fantastisch und ich habe mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut. Leider war es dann letztendlich eher enttäuschend.
Vielleicht habe ich zu sehr den typischen Aufbau eines Heist erwartet, aber ich finde, dass die Annahme meinerseits fair ist, wenn das Buch hauptsächlich damit beworben wurde. Die Planung war aber nicht so gut, da ich als lesende Person gar nicht den gesamten Plan vorgelegt bekommen habe, weswegen die Asse, die typischerweise zum Schluss aus dem Ärmel geschüttelt werden, nicht das gleiche Gewicht hatten, weil ich ja den Plan sowieso nicht wirklich kannte.
Ich persönlich mochte auch die Dreiecksbeziehung zwischen Arthie und ihren zwei potenziellen Love Interest nicht, und auch nicht, wie schnell alle bereit waren, einander um den Hals zu fallen.
Ich fand die Charakterbildung bei einigen Personen nicht besonders konsequent. Die Charaktere haben sich zum Teil angefühlt, als hätte die Autorin vergessen, wie sie sie vorher dargestellt hatte. Flicks Charakterentwicklung war jedoch schlüssig und gut aufgebaut.
Den letzten Teil fand ich dann bedeutend besser als den ersten Teil, wobei ich leider anmerken muss, dass in dem Teil kein Heist mehr stattgefunden hat. Es gab zum Schluss aber noch einige coole Plottwists, die mich gespannt auf den nächsten Teil gemacht haben.

Das Buch, vor allem der erste Teil, war seltsam verwirrend und unstrukturiert. Ich fand, dass es sehr viel verschenktes Potenzial gab, weil die Welt einfach sehr cool war und wirklich versprach, eine fantastische Geschichte beherbergen zu können.