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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2024

Selbstfindung durch Sex

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten
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Im Buch geht es um Bette, die gerade in eine Beziehungspause gedrängt wurde von ihrer eigentlich festen Freundin Mei. Bette, die sich erst spät im Leben geoutet hat, soll die ganzen Erfahrungen nachholen, ...

Im Buch geht es um Bette, die gerade in eine Beziehungspause gedrängt wurde von ihrer eigentlich festen Freundin Mei. Bette, die sich erst spät im Leben geoutet hat, soll die ganzen Erfahrungen nachholen, die sie angeblich verpasst hat. Sie soll also mit möglichst vielen Frauen rummachen und schlafen. Bette hat darauf so überhaupt gar keine Lust, aber um Mei wieder zurückzuerobern, lässt sie sich auf das Experiment ein. Und während Bette an ihrer Beziehung zu Mei festhält, muss sie lernen, dass es vielleicht doch eine andere für sie gibt.

Das Buch stellt einige interessante Fragen und greift einige interessante Themen auf. Es beschäftigt sich damit, wie es ist, sich sehr spät zu outen und damit die “Experimentierphase” zu verpassen. Es schaut sich einige Dinge an, mit denen sich queere Frauen in der Dating-Szene herumschlagen müssen, wie beispielsweise heterosexuelle Paare, die nach einer dritten suchen, ohne das sofort klar zu formulieren.
Ich fand das Buch insgesamt recht seicht. Es beschäftigt sich eben vordergründig mit der Selbstfindung, die Bette durchmacht. Das Buch hat es jedoch auch geschafft, dass es einige Szenen gab, in denen ich stark mit Bette mitfühlen konnte und ich ihre Freude, ihren Schock oder ihre Enttäuschung nachempfinden konnte.
Die Charaktere im Buch, vor allem Bette, sind moralisch vielfältig geschrieben. Bette macht Fehler, ärgert sich darüber und versucht dann, diese auch wieder zu berichtigen.
Die Moral ist manchmal etwas verworren, weil es sich zum einen so angefühlt hat, als wäre die Aussage, dass diese erzwungenen Erfahrungen nicht nötig gewesen wären, zum anderen hat Bette aber tatsächlich etwas davon gelernt, was etwas unstimmig war, aber insgesamt auch zum Facettenreichtum der Geschichte gepasst hat.
Etwas, das ich hervorheben würde, waren die Sexszenen, die mir tatsächlich sehr gut gefallen haben und ausgezeichnet der Charakter- und Beziehungsentwicklung verschrieben waren.

Letztendlich ist das Buch eher eine Selbstfindungsstory, die auch berührende und romantische Szenen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 20.05.2024

Bezaubernde Kleinstadt

Funny Story
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Daphne wurde gerade von ihrem Traummann abserviert. Der jetzt mit seiner “platonischen” besten Freundin zusammen ist. Mit deren Exfreund Miles Daphne jetzt zusammengezogen ist. Schlimmer geht's nimmer, ...

Daphne wurde gerade von ihrem Traummann abserviert. Der jetzt mit seiner “platonischen” besten Freundin zusammen ist. Mit deren Exfreund Miles Daphne jetzt zusammengezogen ist. Schlimmer geht's nimmer, würde man denken. Bis die Einladung zur Hochzeit der beiden in die geteilte Wohnung flattert. In einem Anfall von Trotz lügt sie dem glücklichen Pärchen vor, dass Miles und sie jetzt zusammen wären, was ein ganz schönes Chaos hinterlässt. Aber zum Glück muss Daphne das nur noch etwas mehr als drei Monate durchhalten, bevor sie die Stadt in die sie für ihren Exverlobten gezogen ist, endlich verlassen kann. Stellt sich nur die Frage, ob sie das noch möchte, nachdem sie so viel Zeit mit Miles verbracht hat.

Ich habe von Emily Henry inzwischen einige Bücher gelesen. Dabei ist mir bei diesem aufgefallen, dass es sich für mich sehr nach Booklovers angefühlt hat, was mich etwas gestört hat. Das Schema wirkt sehr ähnlich. Das mag Menschen, die sehr, sehr gerne Romance lesen, weniger stören, aber mir ist es unangenehm aufgefallen. Vor allem auch der letzte Konflikt zum Ende hin, der sich einfach total unnötig angefühlt hat, hat sich genau in das eingefügt, was ich an Booklovers nicht mochte.
Abseits dessen war das Buch aber, ebenso wie andere Emily Henry Bücher, sehr unterhaltsam. Die Charaktere finde ich sehr gelungen geschrieben, da sie Probleme haben, die sich aus ihren früheren Erfahrungen ergeben, auf die sie jedoch nicht reduziert werden, sodass sie sich dreidimensional anfühlen. Auch die Selbstfindung, die in diesem Buch durch verschiedene Charaktere durchlebt wird, ist wieder schön dargestellt. Sie entwickeln sich langsam und schlüssig weiter.
Das Setting des Buches gefällt mir gut. Die dort lebenden Menschen werden alle herzlich dargestellt und man verliebt sich zeitgleich mit Daphne in die kleine Stadt.
Insgesamt schätze ich das Buch trotz einiger tiefgreifenden und bewegenden Passagen als feel good ein.

Wer andere Bücher von Emily Henry mag, wird auch hier wieder ein Buch nach dem eigenen Geschmack finden. Es sei aber gesagt, dass dieses Buch gefühlt sehr nach Schema X aufgebaut ist. Als einen schönen Sommerroman kann ich dieses Buch aber auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 12.05.2024

Tee bei Tag, Blut bei Nacht

A Tempest of Tea
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Im Buch geht es um Arthie. Sie wurde als Kind aus ihrem Land vertrieben und hat sich allein durch ihre Cleverness in ihrer Stadt hochgearbeitet. Am Tag ist sie die Inhaberin eines Teesalon, in dem sie ...

Im Buch geht es um Arthie. Sie wurde als Kind aus ihrem Land vertrieben und hat sich allein durch ihre Cleverness in ihrer Stadt hochgearbeitet. Am Tag ist sie die Inhaberin eines Teesalon, in dem sie nachts auch Vampire bedient, die so die Möglichkeit haben, Blut einfach zu kaufen, ohne sich heimlich nachts durch die Stadt zu schleichen. Alles läuft gut. Nur dass sie die Aufmerksamkeit des Widders auf sich gezogen hat, dem Monarchen des Landes. Um ihren Teesalon vor dem Untergang zu bewahren, muss sie sich auf einen mehr als fragwürdigen Deal mit einigen mehr als fragwürdigen Menschen einlassen.

Das Buch konnte mich am Anfang total packen. Das Setting, die Geschichte, die Charaktere und der Fakt, das es ein Heist werden sollte, klangen fantastisch und ich habe mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut. Leider war es dann letztendlich eher enttäuschend.
Vielleicht habe ich zu sehr den typischen Aufbau eines Heist erwartet, aber ich finde, dass die Annahme meinerseits fair ist, wenn das Buch hauptsächlich damit beworben wurde. Die Planung war aber nicht so gut, da ich als lesende Person gar nicht den gesamten Plan vorgelegt bekommen habe, weswegen die Asse, die typischerweise zum Schluss aus dem Ärmel geschüttelt werden, nicht das gleiche Gewicht hatten, weil ich ja den Plan sowieso nicht wirklich kannte.
Ich persönlich mochte auch die Dreiecksbeziehung zwischen Arthie und ihren zwei potenziellen Love Interest nicht, und auch nicht, wie schnell alle bereit waren, einander um den Hals zu fallen.
Ich fand die Charakterbildung bei einigen Personen nicht besonders konsequent. Die Charaktere haben sich zum Teil angefühlt, als hätte die Autorin vergessen, wie sie sie vorher dargestellt hatte. Flicks Charakterentwicklung war jedoch schlüssig und gut aufgebaut.
Den letzten Teil fand ich dann bedeutend besser als den ersten Teil, wobei ich leider anmerken muss, dass in dem Teil kein Heist mehr stattgefunden hat. Es gab zum Schluss aber noch einige coole Plottwists, die mich gespannt auf den nächsten Teil gemacht haben.

Das Buch, vor allem der erste Teil, war seltsam verwirrend und unstrukturiert. Ich fand, dass es sehr viel verschenktes Potenzial gab, weil die Welt einfach sehr cool war und wirklich versprach, eine fantastische Geschichte beherbergen zu können.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Gute Mischung zwischen Spannung und Gemütlichkeit

Bücher und Barbaren
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Im Buch geht es um Viv. Sie hat gerade neu in einer Söldnertruppe angeheuert, die eine Nekromantin verfolgt. In ihrem jugendlichen Leichtsinn wird sie bei einem Kampf verletzt und in einem kleinen Dorf ...

Im Buch geht es um Viv. Sie hat gerade neu in einer Söldnertruppe angeheuert, die eine Nekromantin verfolgt. In ihrem jugendlichen Leichtsinn wird sie bei einem Kampf verletzt und in einem kleinen Dorf an der Küste abgesetzt. Viv ist alles andere als begeistert, in diesem verschlafenen Kaff zu versauern. Es stellt sich jedoch heraus, dass man hier Spaß haben kann, wenn man zum Beispiel in einem kleinen Buchladen helfen kann. Und sehr bald wird es aufregender als Viv lieb ist.

Dieses Buch ist ein Prequel zu “Magie und Milchschaum”. Und genau wie im folgenden Teil, ist dieser Band wieder herrlich gemütlich. Wir können Viv dabei begleiten, wie sie einen kleinen Buchshop zusammen mit der Inhaberin Fern wieder aufbaut und auch die anderen Dorfbewohner kennen und lieben lernt. Wer den ersten Teil mochte, wird auch an diesem Band wieder großen Spaß haben.
Der zweite Strang der Geschichte zur Nekromantin war interessant und hat sich erstaunlich gut in die Gemütlichkeit des restlichen Buches eingefügt.
Was mir an diesem Band besonders gefallen hat, war zu sehen, wie Viv und einige der anderen Dorfbewohner ihre Liebe fürs Lesen entdecken.

Ich kann die Prequel auf jeden Fall empfehlen, vor allem wenn einem schon “Magie und Milchschaum” gefallen hat.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Mehr Ruhe statt ständigem E-Mails checken

25 letzte Sommer
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Der Erzähler hat eine Frau, Kinder und einen Job, der es ihm ermöglicht, ein Wochenendhaus zu unterhalten. Aber irgendetwas stimmt nicht. Er hat schon lange keine Möglichkeit mehr, richtig herunterzufahren. ...

Der Erzähler hat eine Frau, Kinder und einen Job, der es ihm ermöglicht, ein Wochenendhaus zu unterhalten. Aber irgendetwas stimmt nicht. Er hat schon lange keine Möglichkeit mehr, richtig herunterzufahren. Ständig denkt er nach über den nächsten Punkt auf der To-Do Liste und die nächste E-Mail, die noch beantwortet werden muss. Bis er eines morgens Karl beim Joggen begegnet. Dieser lädt ihn zum Kaffee ein und damit zeitgleich dazu, seine Einstellungen dem Leben gegenüber noch einmal zu überdenken.

Das Buch hat mir anfangs gut gefallen. Es hat formuliert, was ich manchmal bei mir und bei vielen Leuten, die ich kenne, beobachte. Dass man im Alltag feststeckt und gerade eine Sache geschafft hat und sich schon wieder um das Nächste kümmern muss. Dieser Überdruss des ständigen Machens. Dann lernen wir Karl kennen. Er ist eine aufgeschlossene Person, die direkt sehr offen auf den Erzähler zugeht, was mir sehr sympathisch war. Er regt einige Perspektivwechsel an und es ist schön, wie der Erzähler stellvertretend für die lesende Person, das Leben wieder mehr genießt.
Mit der Zeit war es dann jedoch leider so, dass sich Karl nicht mehr wie eine Person angefühlt hat, sondern wie ein Instrument, um dem Leser lehrreiche Anekdoten fürs Leben rüberzubringen. Was er ja auch theoretisch ist, aber es war meiner Meinung nach einfach zu offensichtlich.
Am Ende habe ich mich gefragt, ob ich vielleicht einfach nicht die Zielgruppe für das Buch war, auch wenn ich mich anfangs sehr angesprochen gefühlt habe.

Das Buch gibt auf jeden Fall Denkanstöße für überarbeitete und überoptimierte Menschen und solche, die befürchten, sie könnten jemals in ähnliche Routinen rutschen. Mir persönlich hat die Art und Weise, wie es verpackt war, nicht so gut gefallen, aber ich würde niemanden deshalb vom Buch abraten, vor allem weil es eine kurze Seitenlänge hat und sich gut wegliest.