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Veröffentlicht am 27.10.2024

Bücher sind für mich ein Ort, an den ich gehen kann, wenn ich bleiben muss, wo ich bin

Heimkommen
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Ich war mal in einem Ort wo ich mich zunächst sehr fremd gefühlt habe sodass ich schon vorher nachgesehen hatte ob es dort eine Buchhandlung gibt. Als ich die betreten habe, habe ich gesagt: „Ist das schön, ...

Ich war mal in einem Ort wo ich mich zunächst sehr fremd gefühlt habe sodass ich schon vorher nachgesehen hatte ob es dort eine Buchhandlung gibt. Als ich die betreten habe, habe ich gesagt: „Ist das schön, egal wie fremd man ist, kommt man in eine Buchhandlung fühlt man sich gleich wie zu Hause“. Dieses Buch der Autorin Eva Holzmair ist bereits 2015 erschienen, manche Bücher dürfen über die Jahr reifen, dieses ist eines davon. Nehmen sie sich die Zeit für die sieben kurzen aber inhaltlich mit viel Empathie geschriebenen Geschichten, mich hat besonders Tschüss: Dein Vater berührt, wie schwer und doch warmherzig ein Abschied sein kann. Bücher lesen sich interessant, wenn sie wie hier einen etwas älteren Sprachgebrauch haben, lassen sie als Autor Literatur gerne leben, auch ist es Stellenweise im österreichischen Dialekt geschrieben was den Leser nochmalig mitnimmt. Wenn man dann noch erkennt das im Buch doch Kapitel aufeinander aufbauen oder eher ineinander verworren sind hat man das Buch verstanden und somit gelebt und kommt schließlich heim. Die Autorin hat das Buch ihrem Sohn gewidmet der vielleicht der Fotograf des Covers war wenn ich das richtig deute was mir durch die von Art auch sehr gefällt, es wirkt mitnehmend mit einer gewissen Leichtigkeit. Auch ein Auszug aus dem Gedicht „Lebensfahrt“ von Heinrich Heine fand ich gut. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und werde es sicherlich noch öfter in die Hand nehmen, im Plattdeutschen sagt man bei uns für vielen Dank, Välen Dank.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Liebe hört nie auf

Die verheimlichte Tochter
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In diesem Roman von Soraya Lane „Die verheimlichte Tochter“ nimmt uns die Autorin mit nach London und Griechenland. Der Roman erzählt zwei Geschichten, eigentlich mehrere Geschichten, Geschichten von ...

In diesem Roman von Soraya Lane „Die verheimlichte Tochter“ nimmt uns die Autorin mit nach London und Griechenland. Der Roman erzählt zwei Geschichten, eigentlich mehrere Geschichten, Geschichten von Menschen die verlassen haben und verlassen wurden, von der Liebe zur Musik und zum Malen, von einer Reise, der großen Liebe, der ewigen Sehnsucht und der Frage wo komme ich her. Ella ist 30 und wohnt in London, sie hat das Gefühl etwas in ihrem Leben fehlt, da erhält sie eine kleine Schachtel in der ein Foto und ein Notenblatt liegt und sie macht sich auf die Suche, was wird sie finden, was haben die Noten mit ihrer Familie und mit Griechenland zu tun. Dann wird die Geschichte von Alexandra erzählt, ihr Leben beginnt mit einem Verlust den sie nicht überwindet, ihr kaltherziger Vater flüchtet mit ihr von Griechenland nach London und gibt sie bei ihrer Tante ab, es fühlt sich an als wenn er keine Verwendung mehr hat. Allerdings spielt die Geschichte im Jahr 1967, da scheint ein alleinerziehender Vater nicht so richtig vorstellbar. Der Vater war im Dienst des Königs in Griechenland, ich finde das braucht es nicht im Buch, obwohl es Geschichtlich interessant wäre, möchte das Buch das irgendwie nicht aufnehmen. Alexandra wird aber in London von der Tante liebevoll aufgenommen und gehört mit zur Familie. Sie hat kein Verhältnis zu ihrem Vater, das vermisst sie aber auch nicht. Dafür hat sie aber die Liebe zur Musik entdeckt und bekommt die Chance als erste Frau in einem renommierten Orchester zu spielen. Aber wie das Leben so spielt, es kommt alles anders und letztendlich zu dem kleinen Kästchen was Ella jetzt, nach vielen Jahren in ihren Händen hält. Gehen sie mit Ella auf die Reise, erleben sie wie schwer das Leben eines damals 19jähigen Mädchen sein kann, wie träume zerfließen und Abschiede schmerzen und dass man vielleicht nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. Zu verraten ist hier vielleicht, freuen sie sich auf das Ende, das es so ausgeht ist allen gegönnt und hat mich sehr bewegt.
Das Cover hätte ich mir nachdem ich nun das Buch gelesen habe anders gewünscht. Ella fängt in Griechenland ja wieder an zu malen, vielleicht hätte man die Staffelei mit dem Blick von der Finka auf Griechenland abbilden können. Aber auch so macht es Lust auf mehr, man riecht formlich die Sonne und lässt sich gerne mit der Geschichte tragen. Da es im Buch um eine Frauengeschichte geht, habe ich mich gefragt, wäre die Geschichte anders und wenn ja wie verlaufen, wenn es ein Sohn geworden wäre, und hätte sich ein Mann auf die gleiche Reise gemacht? Fazit: Lesenswert und wenn ich mal Sehnsucht nach Italien oder Kuba habe werde ich die anderen Bücher auch noch lesen und …, wer weiß was kommt? Vielen Dank.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Auch Fiktion enthält manchmal ein Fünkchen Wahrheit

Bombenjahre
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Auch Fiktion enthält manchmal ein Fünkchen Wahrheit, so fängt das Buch an,
Beim Titel des Buches und dem Cover hatte ich sofort den Gedanken zu dem (Quellenangabe: Auszug Wikipedia!) Buch von Hans Karl ...

Auch Fiktion enthält manchmal ein Fünkchen Wahrheit, so fängt das Buch an,
Beim Titel des Buches und dem Cover hatte ich sofort den Gedanken zu dem (Quellenangabe: Auszug Wikipedia!) Buch von Hans Karl Peterlini „Feuernacht: Südtirols Bombenjahre. Und dem Befreiungsausschuss Südtirol (BAS) das war eine separatistische, terroristische Organisation, die in Südtirol von Ende der 1950er bis Ende der 1960er Jahre operierte. In der Anfangsphase konzentrierten sich die Aktivitäten auf Sprengungen von symbolträchtigen Objekten und Infrastrukturen, dann verlagerte sich der Schwerpunkt auf Attentate auf italienische Sicherheitskräfte. (Ende Wikipedia) Ob es damit etwas zu tun hat, halte ich offen, aber genau darüber wollte ich lesen ob und wie der Autor das einbindet. Mich interessieren immer Debütromane, wer viel liest benötigt neue Impulse und jeder Schriftsteller schreibt anders, kann ich im Verlauf der Geschichte lesen wer der Autor ist, was ihn dazu inspiriert hat, hält er den Spannungsfaden, wie baut er die Personen auf? Jeder Mord in jeder Situation ist sicherlich schon geschrieben worden, es liegt am Autor eine Geschichte spannend zu schreiben und umzusetzen. Hier begegnet man einem Autor der mit Spannung und sehr Unterhaltsam schreibt und man erfährt einiges über Südtirol. Die Charaktere wirken finde ich schwierig geschrieben, manchmal unrealistisch, das ist aber eine Geschmacksfrage. Ich habe das Buch einem Bekannten gegeben um eine Stimme von Mann und mir als Frau zu haben, er fand es als Mann interessanter, obwohl auch er sagt die Geschichte findet er zu unrealistisch, wobei ja zu berücksichtigen ist das sie fiktiv ist. Sonst ist der Roman vielschichtig geschrieben und wie ich gelesen habe arbeitet der Autor bereits am nächsten Werk, man darf also gespannt sein. Vielen Dank.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Lesen gilt als etwas vorhaben!

Unter Wasser ist es still
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Das Cover erinnert sofort an Meer und Urlaub, Häuser in den Dünen, die helle Gestaltung des Covers und das Orange des Buches wirkt ausgeglichen, es wäre mir in einer Buchhandlung positiv aufgefallen. Ankommen ...

Das Cover erinnert sofort an Meer und Urlaub, Häuser in den Dünen, die helle Gestaltung des Covers und das Orange des Buches wirkt ausgeglichen, es wäre mir in einer Buchhandlung positiv aufgefallen. Ankommen und Loslassen heißt es im Klappentext, das klingt nach Urlaub und Erholung, den Alltag loslassen, in diesem Fall ist es aber die Vergangenheit die bewältigt und dann losgelassen werden kann oder nicht? Maira arbeitet als Restauratorin, hängt sie am Alten, also an ihrer Vergangenheit, sie hat sich von ihrem Freund getrennt und es gibt eine unverarbeitete Erinnerung in ihrem Leben was ihr einen auszutragenden Konflikt bereitet. Sie kann in Frankfurt die Firma ihres Arbeitgebers übernehmen, kann ihre eigene Chefin werden. Um auch Startkapital zu haben muss sie in ihr Heimatdorf fahren und das Haus ihrer Mutter verkaufen. Im Ort angekommen macht es zunächst den Eindruck die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, wie es in vielen kleinen Orten so ist, dennoch alles ist im Wandel und so auch hier. Kinder werden zu Erwachsenen, bleiben aber im Ort und bekommen selber Kinder, die wiederrum spielen genau im selben Garten wie sie damals. Maira zieht in ihr altes Gartenhaus ein, ohne Strom und Wasser. Weil sie von Walen erzählt habe ich mich zunächst gefragt gibt es Wale in der Ostsee? Ja Schweinswale die bis zu einer Größe von 190 Meter groß sind und auch kleiner Tümmler genannt wird. Bei der Internetrecherche stand der Satz dabei der Einzig für den Schweinswal ist die Ostsee eine Heimat. Mit seinen bis zu 1,90 m Größe ist der auch Kleine Tümmler genannte Meeressäuger ein sehr kleiner Vertreter der Wale. Große Wale sind hier nur Irrgäste, ebenso kleinere Arten wie Schnabelwale oder Belugas. Größere Wale sind hier nur Irrgäste, hat sie sich als Irrgast gesehen? war ihr Mutter durch ihre Erkrankung ein Irrgast geworden. Sie ist wie es scheint die Einzige die weggezogen ist. Mairas Mutter ist jung an Demenz erkrankt und als Maira mit einem Freund bei den Schweinswalen schwimmen war hat sie zu Hause absichtlich eine Platte angelassen und dadurch ist ein Brand entstanden bei dem die Mutter verstorben ist. Auch der Schweinswal ist in dem Moment gestorben, auch wenn der Vergleich hier nicht angebracht ist, der Wal war wegen der Müllverschmutzung im Meer gestorben, auch ihm konnte sie nicht helfen. War es bei der Mutter ein Versehen oder schreibt die Autorin über Sterbehilfe, das Maira mit der Pflege ihrer Dementen Mutter überfordert war lag auf der Hand. Im Laufe der Geschichte kommt Maira im Dorf an als wäre sie nie weggewesen, und ich habe beim Lesen schon gedacht, sie geht auch nie wieder weg. Wie die Geschichte ausgeht wird hier nicht verraten, lesen sie es selber, das Buch ist es wert. Ich finde es gibt Wörter die sind im Sprachgebrach verschwunden, wie zum Beispiel Hakelig, schön dass es sie doch noch gibt. Auf Seite 18 ist Mairas Antwort auf eine Einladung … Ich verneine. Lesen gilt nicht als etwas vorhaben. Doch hier eine schöne Geschichte, liebevoll geschrieben mit vielen Sätzen die mich berührt haben, vielen Dank für die Einladung.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Der Mord kommt auf Seite 10, aber wer war es?

Tod auf der Unterbühne
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Der Mord kommt auf Seite 10, aber wer war es? Das Buch hat mich ein wenig unerwartet überrascht, birgt es doch den Hinweis auf die Schwierigkeiten der Theaterszene, sei es Stücke und Gebäude zu finanzieren ...

Der Mord kommt auf Seite 10, aber wer war es? Das Buch hat mich ein wenig unerwartet überrascht, birgt es doch den Hinweis auf die Schwierigkeiten der Theaterszene, sei es Stücke und Gebäude zu finanzieren und zu erhalten, auch Spenden wo viele Theater drauf angewiesen sind werden in Zeiten von so starker Inflation schwieriger oder bleiben aus. Die Schauspieler haben in Coronazeiten nicht spielen können und manchmal kein Einkommen gehabt. Dann bietet das Buch neben der Geschichte des Mordes am Regisseur auch Einblicke in das Leben der Schauspieler, wie schwierig es sein kann ein Stück auf die Bühne zu bringen, wie ein Ensemble zusammenhalten muss, und wie hier in kleiner Gruppe sich nicht immer alle grün sind. Sieht oder denkt man sonst als Zuschauer was alles hinter der Bühne geschieht, was hier das drumherum beschreiben soll wie anstrengend das für die Darsteller und alle Mitwirkenden ist bis so ein Stück was für den Zuschauer wie eine Leichtigkeit wirkt steht? Diese Einblick beschreibt Konstanze Breitebener in ihrem Debütroman und das macht es interessant. Das Cover zeigt bereits eine etwas ältere Darstellung, was hier im Sinn von Theater gibt es schon lange, Theater ist da, und gönnen sie es sich ab und zu mal, man hat wirklich ein kleines etabliertes Theater erwartet. Resümee: Gelungen geschrieben, nicht nur die Geschichte, sondern auch den Text zwischen den Zeilen. Wie das Buch ausgeht wird natürlich nicht verraten, sie sollen es ja lesen und das würde ich tun.

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