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Veröffentlicht am 18.12.2024

Geschichte eines Lokführers oder mehr?

Irgendwo ist Prostken
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Der Autor erzählt die Geschichte des 1888 geborenen und nach dem letzten deutschen Kaiser benannten masurischen Lokführers Wilhelm Bubat. Wilhelm sieht im Beruf des Lokführers seine Möglichkeit, aus dem ...

Der Autor erzählt die Geschichte des 1888 geborenen und nach dem letzten deutschen Kaiser benannten masurischen Lokführers Wilhelm Bubat. Wilhelm sieht im Beruf des Lokführers seine Möglichkeit, aus dem beschaulichen (rückständigen?) masurischen Grenzdorf herauszukommen und die Welt zu sehen. Als Lokführer fährt er Menschen, Baumaterialien und Soldaten zu den Fronten von zwei Weltkriegen. Dem Gaskrieg an der Westfront entkommt er genauso, wie dem Partisanen- und Tieffliegerbeschuss an der Ostfront des 2. Weltkrieges. Und er fährt? Sondertransporte: die ersten Juden aus Berlin nach Sachsenhausen, belgische Juden nach Auschwitz, junge Frauen nach Stutthof und immer wieder und mehr ganze jüdische Familien nach Riga, Minsk, Birkenau, Auschwitz. Vor Riga erlebt er, wie die jüdischen Familien aus den Waggons getrieben und von der SS erschossen werden. Trotz aller Bedenken bleibt Lokführer und erfüllt ohne Widerstand die ihm gestellten Fahraufträge.
Er heiratet seine Jugendfreundin Lena und das Ehepaar bekommt einen Sohn. Walter erliegt bald den Verlockungen der braunen Machthaber, wird Pimpf, Hitlerjunge und Soldat. Mit dem Glauben an den Sieg geht er an die Front vor Leningrad, macht den Rückzug ins Kurland mit und verschwindet als Kriegsgefangener in Russland. Wilhelm bleibt bei Kriegsende in Ostberlin hängen, will sich von den ostdeutschen Mächtigen nicht vereinnahmen lassen und flieht über die damals noch grüne Grenze zu seiner Frau Lena nach Hamburg. Wieder als Lokführer tätig, wartet er mit Lena auf die Rückkehr des Sohnes aus der Kriegsgefangenschaft. Und Wilhelm wird mit der Schuldfrage konfrontiert: welche Anteil hat er an der Fortführung des Krieges und an der Tötung der Menschen in den Konzentrationslagern? Fragen, die der Autor dem Leser zur Beantwortung überlässt. Surminski schreibt in einer den handelnden Personen entsprechenden Sprache, er vermittelt als Beobachter viele geschichtliche Fakten und nimmt uns mit in die Welt des Wilhelm Bubat. Ein tolle, sehr zu empfehlende Geschichte. Vielen Dank (Rezension geschrieben von einem Bekannten, ich durfte sie einstellen, vielen Dank)

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Ein Buch darf auch einmal enttäuschen

Alle sind so ernst geworden
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Ich habe viele gute Bücher von Martin Sutter gelesen. Dieses und das wird alle Buchhändler freuen habe ich aus einem Bücherschrank. Es hat mich Neugierig gemacht wie ein gemeinsames Buch von Martin Sutter ...

Ich habe viele gute Bücher von Martin Sutter gelesen. Dieses und das wird alle Buchhändler freuen habe ich aus einem Bücherschrank. Es hat mich Neugierig gemacht wie ein gemeinsames Buch von Martin Sutter und Benjamin Struckrad-Barre geschrieben ist, was haben sich die beiden Männer zu sagen, wie gestalten sie ihre Unterhaltung und setzten sie letztendlich in Texte um. Unterhaltung, ich glaube das ist, dass Problem, ich fühlte mich als Leser nicht unterhalten, es war ein zäher, langweiliger Dialog, wenig aussagekräftig ohne Tiefgang und selbst vom literarisch weit entfernt. Natürlich ist das Buch eine Geschmacksfrage, und die Autoren werden wissen, wen sie als Leser ansprechen, erreichen möchten. Mich leider nicht, nach den ersten Viertel haben ich aufgegeben und es ist wieder in den Bücherschrank gewandert. Aber wie geschrieben, das ist meine Meinung zu diesem Buch. Ob das folgende Buch ihres Dialogen „Kein Grund, gleich so rumzuschreien“ anders ist werde ich anhand von Rezensionen verfolgen, vielleicht überrascht es. Vielen Dank.

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Veröffentlicht am 16.12.2024

Liebe hält die Zeit an und lässt die Ewigkeit beginnen. (Chuck Spezzano)

Damals waren wir frei
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Stell dir vor, es ist Sommer in Berlin, du isst gerade zwei Eis gleichzeitig und erfährst dann auch noch, dass du geliebt wirst. In solch einem oder ähnlichem Falle schreie einfach ganz laut: „Janz Berlin ...

Stell dir vor, es ist Sommer in Berlin, du isst gerade zwei Eis gleichzeitig und erfährst dann auch noch, dass du geliebt wirst. In solch einem oder ähnlichem Falle schreie einfach ganz laut: „Janz Berlin is eene Wolke! “ (geklaut bei weiß ich nicht mehr!)
Aber es trifft auf diesen herzerweichenden Roman zu, wie schwierig es war eine Liebe in Zeiten der Berliner Mauer zu haben, sei es eine neue oder eine alte Liebe der man lange hinterhertrauert, weil die Bedingungen schwierig waren. Dennoch scheinen die Protagonisten in diesem Roman sich mit ihrem Leben im Ostteil von Berlin abgefunden zu haben und irgendwie dominieren doch Hoffnung, Träume, die Freude zur Musik und ausgelassenem Tanzen in einem Tanzpalast. Ein Familienzusammenhalt in schwierige Zeiten, wo man immer die Angst haben musste Sanktionen zum Opfer zu fallen, weil aus Sicht der Stadtsicherheit irgendetwas nicht gemacht werden durfte. Kurz werden diese Konsequenzen auch aufgenommen. Und man merkt den Druck, die Verwandlung, die Hoffnung das die Mauer irgendwann fallen wird und Ost und West zueinander finden. Als Leser weiß man ja schon das es so sein wird, und man denkt haltet noch ein wenig durch, alles wird anders. Die Protagonisten dürfen wir auf dem Weg begleiten und erleben, was sich dann für alle ändern wird, auf die ein oder andere Art. Einen Roman den ich sehr gerne gelesen habe und die Geschichte wird sicherlich nie Uninteressant werden, es ist ein Teil der gesamtdeutschen Geschichte auch so viel Jahre nach dem Mauerfall. Vielen Dank.

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Veröffentlicht am 15.12.2024

20, 19,18, 17,… The Countdown is running

The Twenty
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Kann man ein Thriller neu erfinden, ja, dieses Buch schafft es, ein Roman von Sam Holland der erstmalig im Deutschen erschienen ist nimmt den Leser mit in eine Welt, wo der Countdown läuft. Ich war nach ...

Kann man ein Thriller neu erfinden, ja, dieses Buch schafft es, ein Roman von Sam Holland der erstmalig im Deutschen erschienen ist nimmt den Leser mit in eine Welt, wo der Countdown läuft. Ich war nach dem Klappentext schon im Buch, es ist verstörend und fesselnd. 20 Leichen und der Täter zählt von 20 Rückwärts, aber was ist geschehen, was vor allem ist vor 30 Jahren geschehen, eine alte Schuld, ein Mörder der gewartet hat, oder der sich rächen will. Er, ist Dr. Elijah Cole, ein Serienkiller, aber er sitzt im Gefängnis, und dennoch läuft der Countdown. Zur Autorin Sam Holland: Sam Holland war schon immer vom Dunklen und Makabren fasziniert – besonders Serienkiller haben es ihr angetan. Sie studierte Psychologie und arbeitete anschließend einige Jahre im Personalwesen, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Das sie sich dem schreiben ganz gewidmet hat war nicht ihre schlechteste Idee, das Buch ist flüssig geschrieben, die einzelnen Kapitel nicht zu lang und gute Spannungsfäden. Ich habe das Buch an zwei Abenden gelesen, was sehr für das Buch spricht, es gab einige Aha oder Nee, nee Momente. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und warte gespannt auf das nächste, vielleicht wird ihr Debütroman auch noch übersetzt. Für ihr nächstes Buch läuft ja bereits der Countdown, vielen Dank.

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Veröffentlicht am 12.12.2024

Manchmal muss man die Richtung ändern, um den eigenen Weg zu finden

Offene See
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Der 16jährige Robert will, nach Abschluss der Schule und mit der Aussicht wie seine Vorfahren und Nachbarn im Nordwesten Englands bald Bergmann werden zu müssen, etwas von der Welt sehen. Er begibt sich ...

Der 16jährige Robert will, nach Abschluss der Schule und mit der Aussicht wie seine Vorfahren und Nachbarn im Nordwesten Englands bald Bergmann werden zu müssen, etwas von der Welt sehen. Er begibt sich auf die Wanderung nach Süden. Sein Kopf ist voll von Sehnsucht nach dem (sauberen) Meer und den Überlegungen, was aus ihm ein Jahr nach Kriegsende werden soll. Auf seiner Wanderung trifft er Dulci, ein reiche, sarkastische, einsame Frau auf einem abgelegenen Cottage. Zwischen Arbeit auf dem Cottagelände, Brennnesseltee, Wein, gutem Essen und den Gesprächen mit Dulci lernt Robert viel über Lyrik, zwischenmenschliche Beziehungen und Glauben an sich selbst. Dulci schubst ihn immer wieder ``Entschuldige Dich nicht immer``, ``Robert, glaub an dich``. Myers versteht es ausgezeichnet, den Lernprozess zu beschreiben, den das Bergmannskind in einer ihm offenen und fremden Welt mit Dulcis Hilfe durchläuft. Robert lernt in und mit der Natur, öffnet seinen Blick, lässt sich zum Studium überzeugen und wird selbst Schriftsteller. Er setzt sich gegen seine Eltern und gegen das Bergmannsleben durch. Eine imposante Geschichte, die mich ungeheuer gefesselt hat. Und ich verrate noch nicht, welche Rolle Romy Landauer spielt. Vielen Dank.

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