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Veröffentlicht am 23.09.2018

Zu viele Nebengeschichten, die den Lesefluss stören

Liebe in Reihe 27
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Nach einer gescheiterten Beziehung in Berlin ist Cora Hendricks zurück in London und arbeitet am Check In Schalter von Aer Lingus am Heathrow Airport. Wenn es schon nicht mit ihrem eigenen Glück klappt, ...

Nach einer gescheiterten Beziehung in Berlin ist Cora Hendricks zurück in London und arbeitet am Check In Schalter von Aer Lingus am Heathrow Airport. Wenn es schon nicht mit ihrem eigenen Glück klappt, hat Cora es sich zur Aufgabe gemacht ihre Passagiere zu verkuppeln. Dabei setzt sie 2 potenzielle Partner in Reihe 27, wo die beiden von Flugbegleiterin Nancy betreut werden. Unter anderem möchte Cora auch die beiden Vielflieger Ingrid und Aidan verkuppeln. Während Ingrid Cora durchschaut hat und sich darauf einlässt, zeigt Aidan Cora eher die kalte Schulter.

Cora Hendricks hat der Liebe nach einer missglückten Beziehung für sich selbst abgeschworen. Dafür ist sie umso mehr am Glück von ihren Mitmenschen interessiert und möchte für jeden die große Liebe finden. Dabei hat sie schon teilweise fast krankhaft gewirkt wie sie über alles und jeden Statistiken führt und über soziale Netzwerke nachforscht. Noch dazu hat sie sich selbst komplett hinten angestellt, obwohl sie eigentlich eine selbstbewusste und intelligente junge Frau zu sein scheint. Leider bin ich mit Cora überhaupt nicht warm geworden und ich konnte ihr Handeln teilweise überhaupt nicht nachvollziehen. Allerdings hatte sie auch manchmal gute Momente, in denen ich mit ihr füllen konnte, z.B. im Bezug auf die Krankheit ihrer Mutter.

Neben Cora lernen wir einige Nebencharaktere kennen - manche sind während der gesamten Geschichte dabei, andere nur für wenige Seiten. Unter anderem hat Coras Familie einen großen Anteil an der Geschichte, denn ihre Mutter Sheila ist an Alzheimer erkrankt und lebt seitdem im Heim, wo Cora sie immer wieder besucht und versucht mit der Erkrankung fertig zu werden. Weitere wiederkehrende Charaktere sind neben Coras Kollegin Joan (die ich übrigens sehr mochte) die beiden Flugbegleiter(innen) Nancy und George, die Coras Mission in der Luft unterstützen. Leider bin ich mit beiden nicht wirklich warm geworden, wobei mir Nancy gegen Ende doch noch etwas sympathisch wurde. Bei den Passagieren lernen wir vor allem die beiden Vielflieger Ingrid und Aidan kennen. Ingrid mochte ich von Anfang an durch ihre lockere Art und der verdrehten Sprichwörter - auch wenn sie gegen Ende irgendwie auch etwas unsympathischer wurde. Aidan war von Anfang an etwas geheimnisvoll, was ihn aber auch ausgezeichnet hat. Nach und nach lernt man auch ihn besser kennen und weiß warum er so verschlossen zu sein scheint.

Der Schreibstil von Eithne Shortall ist sehr schlicht, fast schon nüchtern und lässt sich dadurch relativ gut lesen. Allerdings fehlten mir hierbei etwas die Gefühle, die Spannung und die erwarteten Funken. Die Geschichte wird komplett in der Er-Perspektive erzählt, wobei die Kapitel sich hier zwischen Coras und der Sicht der Passagiere bzw. Nancy und George abwechseln. Leider wurde der Lesefluss durch diese abwechselnde Erzählweise meiner Meinung nach etwas gestört, denn kaum hat man etwas aus Coras Leben erfahren, ging es schon wieder mit einem oder mehreren der zahlreichen Nebencharaktere weiter. Dadurch ist die Geschichte rund um Cora sehr in den Hintergrund gerückt und ich konnte nicht wirklich einen Bezug zu ihr aufbauen. Insgesamt hat mir einfach der rote Faden gefehlt, denn meiner Meinung nach ist die Geschichte eher langweilig vor sich her geplätschert. Auch das Ende kam mir leider viel zu schnell und hatte nicht wirklich einen guten Bezug zur Geschichte.

Alles in allem konnte mich Liebe in Reihe 27 leider nicht wirklich von sich überzeugen. Der Klappentext hat mich eigentlich sofort in den Bann gezogen, allerdings hat die Geschichte von Anfang an sehr unrealistisch gewirkt und war auch sehr vorhersehbar. Außerdem ist mir Coras Geschichte durch die vielen Nebengeschichten viel zu sehr in den Hintergrund gerückt, wofür es von mir 2,5/5 Sterne gibt.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Ein locker leichtes Jugendbuch, das ein wichtiges Thema behandelt und dabei teilweise etwas oberflächlich bleibt

Für immer und einen Herzschlag
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Nia Brody ist mit ihrer Familie im Urlaub als etwas schreckliches passiert: bei einem Wettkampf unter Geschwistern fällt ihr Zwillingsbruder von einem Felsen und stirbt kurz danach. Seine Eltern entscheiden ...

Nia Brody ist mit ihrer Familie im Urlaub als etwas schreckliches passiert: bei einem Wettkampf unter Geschwistern fällt ihr Zwillingsbruder von einem Felsen und stirbt kurz danach. Seine Eltern entscheiden die funktionierenden Organe zu spenden, was vor allem Jonny freut, der an einem Herzfehler leidet und durch seine seltene Blutgruppe bisher kein passenden Spenderherz findet. Natürlich möchte er wissen von wem das Herz stammt und macht sich auf die Suche, wo er schließlich auf Nia trifft..

Nia Brody hat jahrelang im Schatten ihres Zwillingsbruders Leo gelebt und sieht dadurch auch alles etwas Negativ. Vor allem zu Beginn des Buches hat sie eine "Null Bock"-Einstellung und überspielt ihre Gefühle lieber mit einem sarkastischen Spruch als diese zuzulassen. Doch nach und nach gibt es immer wieder Situationen, wo die Emotionen sie doch übermannen und sie ihr wahres Ich zeigt. Meiner Meinung nach hat Nia im Verlauf der Geschichte eine tolle Entwicklung durchgemacht und ist reifer geworden.
Jonny Web hat einen Herzfehler und hat dadurch schon viel zu viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Durch seine seltene Blutgruppe war es schwer ein passenden Spenderherz zu finden, weshalb er umso glücklicher ist als eins gefunden wird. Jonny ist trotz seiner Krankheit ein unglaublich positiver Mensch, der sich nach einem normalen Leben sehnt. Nachdem er ein neues Herz bekommen hat, möchte er sein Leben in vollen Zügen leben und vergisst dabei hin und wieder sein altes Leben und seine Krankheit. Allerdings findet er auch wieder zu sich selbst und findet heraus was ihn glücklich macht.
Die Beziehung zwischen den beiden hat sich langsam und somit authentisch entwickelt. Hierbei hat mir vor allem gefallen wie die beiden sich gegenseitig helfen konnten und miteinander gewachsen sind.

Als Nebencharaktere lernen wir neben den Eltern der beiden Charaktere noch Nias beste Freundin Hellen als auch Jonnys Krankenhaus-Freundin Emily kennen. Vor allem letztere mochte ich durch ihre sarkastischen Sprüche und der positiven Art sehr gerne. Helen hingegen konnte ich nicht so richtig einschätzen und ich bin auch nicht wirklich mit ihr warm geworden.

Der Schreibstil von Tamsyn Murray ist locker leicht und lässt sich dadurch sehr gut lesen. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Nias als auch aus Jonnys Sicht erzählt, wodurch man einen guten Eiblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere bekommt. Die Kapitel sind dabei sehr kurz, was ich normalerweise viel mehr mag als lange Kapitel, aber hier habe ich sie leider etwas als zu kurz empfunden. Am Anfang hatte ich dadurch auch so meine Probleme in die Geschichte einzutauchen. Während Jonnys Kapitel mich von Anfang an mitreißen konnten, waren Nias Kapitel meiner Meinung nach etwas zu oberflächlich. Während der Geschichte hat sich das zum Glück - auch durch Nias Charakterentwicklung - etwas gelegt und ich konnte doch noch in die Geschichte eintauchen, obwohl ich mir hin und wieder noch etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte. Auch das Ende hat mir leider nicht so gut gefallen, denn meiner Meinung nach sind noch einige Fragen offen geblieben.

Mit Für immer und einen Herzschlag greift die Autorin mit der Organspende ein wichtiges und sensibles Thema an, dass mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Man hat gemerkt, dass sich die Autorin sehr viel mit dem Thema auseinander gesetzt hat und es so auch sehr authentisch umgesetzt hat. Sie zeigt hierbei wie nah Trauer und Freude beieinander liegen können und wie wichtig die Organspende ist.

Alles in allem hat Tamsyn Murray ein ernstes Thema in ein locker leichtes Jugendbuch verpackt. Allerdings hat es mir hin und wieder auch etwas an Tiefgang gefehlt, wodurch ich dem Buch 3,5/5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Der Name ist Programm

Zurück ins Leben geliebt
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Die 23-jährige Tate zieht für ihr Studium nach San Francisco, wo sie sich für den Anfang eine Wohnung mit ihrem älteren Bruder Corbin teilt. Schon am ersten Abend trifft sie auf Miles, der betrunken vor ...

Die 23-jährige Tate zieht für ihr Studium nach San Francisco, wo sie sich für den Anfang eine Wohnung mit ihrem älteren Bruder Corbin teilt. Schon am ersten Abend trifft sie auf Miles, der betrunken vor ihrer Wohnungstür liegt. Auch wenn sie ihn zuerst abstoßend findet, fasziniert er sie genau so und die beiden kommen sich näher als beide wollen.

Tate Collins ist eine 23-jährige examinierte Krankenschwester, die nach San Francisco zieht, um ein Aufbaustudium. Tate lernt man als aufgeschlossene, starke Persönlichkeit kennen, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Schon am Anfang wird klar, dass Tate ein großes Herz besitzt und sich liebevoll um ihre Mitmenschen kümmert. Auch wenn sie hin und wieder etwas naiv gewirkt hat, mochte ich sie doch sehr gerne.
Miles Archer wirkt auf den ersten Blick wie ein typischer Bad Boy: gutaussehend, verschlossen und abweisend. Aber schon bald wird klar, dass der Pilot noch sehr unter seiner Vergangenheit leidet und sich deshalb immer noch selbst bestraft. An vielen Stellen hat er mir einfach nur leid getan und ich hätte ihm jedes Glück der Welt gewünscht. Obwohl er auf der einen Seite manchmal sehr liebenswürdig sein kann, stößt er im nächsten Moment jeden von sich. Miles war irgendwie wie eine Achterbahn, den man aber auf jeden Fall verstehen kann, sobald sein großes Geheimnis ans Licht kommt.
Meiner Meinung nach hat Colleen Hoover es wieder geschafft authentische und vielschichtige Charaktere zu erschaffen, die man einfach ins Herz schließen muss. Dabei hat mir vor allem auch die Beziehung untereinander gefallen. Klar hatten die beiden Sex, viel Sex, aber irgendwie hat es auch zu ihrer Beziehung gepasst, denn dadurch haben die beiden auch Vertrauen zueinander gefunden und auch ein Stück weit miteinander gewachsen sind.

Auch wenn die Geschichte größtenteils von den Hauptcharakteren lebt, gibt es natürlich auch Nebencharaktere, die aber die meiste Zeit sehr im Hintergrund bleiben. Allerdings ist hier ein Charakter doch etwas herausgestochen: Cap, der Aufzug-"Pilot". Ihn habe ich mit seinen weisen, aber auch humorvollen Sprüchen sehr ins Herz geschlossen und er hat die Geschichte immer wieder aufgelockert. Von Miles bestem Freund Ian hätte ich mir hingegen ebenfalls mehr gewünscht. Dafür das er wohl Miles engster Vertrauter ist, ist er doch sehr im Hintergrund gewesen.

Colleen Hoovers Schreibstil ist gewohnt gefühlvoll, aber beinhaltet eben auch die richtige Portion Humor und lässt sich so wunderbar lesen. Dabei wird die Geschichte sowohl aus Tates als auch aus Miles' Sicht beschrieben. Während Tates Sicht in der Gegenwart spielt, erfahren wir in Miles' Kapiteln Stück für Stück was vor 6 Jahren passiert ist, wodurch die Spannung während des gesamten Buches sehr hoch blieb. Besonders war hieran auch, dass die Kapitel von Miles wie Poetry Slam-Texte geschrieben waren, sodass diese nochmal interessanter wurden. Gut hat mir auch gefallen, dass er am Ende doch noch zwei Kapitel in der Gegenwart bekommen hat.

Zurück ins Leben geliebt ist ein weiterer großartiger Roman von Colleen Hoover, der mich sehr berührt hat und erstmal etwas sprachlos zurückgelassen hat. Dabei schafft sie es wieder eine ernste Geschichte in eine locker leichte Liebesgeschichte zu verpacken. Von mir gibt es dafür 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Über weite Strecken viel besser als Band 1, aber gegen Ende doch sehr klischeehaft und vorhersehbar

This is Love - Travis & Viola
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Eigentlich wollte ich This is Love erst gar nicht lesen, doch der fiese Cliffhanger des ersten Bandes hat mich nicht losgelassen. Denn ich wollte unbedingt wissen wie es mit Viola und Travis weiter geht. ...

Eigentlich wollte ich This is Love erst gar nicht lesen, doch der fiese Cliffhanger des ersten Bandes hat mich nicht losgelassen. Denn ich wollte unbedingt wissen wie es mit Viola und Travis weiter geht.

Viola Fisher ist durch ihr selbstbewusstes Auftreten und den sarkastischen Sprüchen nach wie vor ein sympathischer Charakter. Meiner Meinung nach hat sie in diesem Band etwas reifer gewirkt - auch wenn es doch die ein oder andere Aktion gab, die sie doch etwas kindisch wirken lassen hat. Besonders mochte ich übrigens ihre vielen Harry Potter-Anspielungen, die sie umso sympathischer gemacht haben.
Travis King ist nach den Geschehnissen aus Band 1 definitiv ruhiger und auch etwas nachdenklicher geworden und lässt nicht mehr so den Bad Boy raushängen. Vor allem aber hat mir gefallen, dass er endlich seine Gefühle zulässt und diese auch ausspricht. Er hat gezeigt, dass er eben nicht nur der klischeehafte Bad Boy ist, sondern auch durchaus liebevoll sein kann und für seine Träume kämpft.
Nachdem die Beziehung der beiden in This is War doch sehr auf das Körperliche beschränkt war, konnte mich das Paar in diesem Band doch noch von sich überzeugen. Meiner Meinung nach haben die beiden in diesem Band viel besser miteinander harmoniert und die Geschichte hat vor allem zu Beginn von den kleinen geheimen Momenten gelebt. Die erotische Spannung zwischen den beiden hat man regelrecht gespürt und die gegenseitigen "Beleidigungen" waren nicht mehr fies, sondern wurden eher ins humorvolle gezogen, was mir viel besser gefallen hat. Allerdings gab es auch hier wieder die ein oder andere Sex-Szene, was irgendwann doch wieder zu viel des Guten war.

Kennedy Fox Schreibstil konnte mich in diesem Band von Beginn an mitreißen, was vor allem an den vielen gefühlvollen Momenten lag, die meiner Meinung nach super in Szene gesetzt wurden. Aufgelockert wurde das Ganze durch die humorvollen Sprüche der Protagonisten oder durch einzelne Chatverläufe, die mich auch immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Dabei wird die Geschichte wieder abwechselnd aus Travis und Violas Sicht erzählt, wodurch man das Gefühlschaos der beiden hautnah miterleben kann.
So sehr ich das Buch über weite Strecken geliebt habe und nicht weglegen wollte, hat mich das Ende doch enttäuscht. Ab einem gewissen Wendung wurde die Geschichte meiner Meinung nach etwas zu klischeehaft und vorhersehbar. Außerdem sind einige Sachen in den Hintergrund gerückt, wozu ich mir eigentlich noch ein paar Informationen gewünscht hätte. Dabei gab es vor allem auch einige Zeitsprünge, die mich total aus dem Konzept gebracht haben, weil die Kapitel auf einmal so abrupt endeten und die Geschichte erst Monate später weiter geht. Auch das offene Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen, deshalb hoffe ich umso mehr, dass die Geschichte von Courtney und Drew auch den Weg zu uns nach Deutschland findet.

Insgesamt konnte mich This is Love etwas mehr überzeugen als Band 1. Auch wenn mir das Buch einige schöne Lesestunden bereitet hat, bekommt es nur 3,5/5 Sterne von mir, weil es nach einem starken Anfang doch sehr klischeehaft wurde und doch einiges untergegangen ist.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Ein etwas andere Rockstar-Geschichte

Idol – Gib mir die Welt
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Libby lebt alleine im Farmhaus ihrer Großmutter und führt ein zurückgezogenes und unaufgeregtes Leben. Als eines Morgens ein sehr alkoholisierter Typ in ihremVorgarten liegt, kann sie gar nicht anders ...

Libby lebt alleine im Farmhaus ihrer Großmutter und führt ein zurückgezogenes und unaufgeregtes Leben. Als eines Morgens ein sehr alkoholisierter Typ in ihremVorgarten liegt, kann sie gar nicht anders als sich um ihn zu kümmern. Dabei merkt sie lange nicht, dass es sich hierbei um Killian James, einen berühmten Rockstar handelt, und die beiden kommen sich immer näher..

Liberty Bell lebt seit dem Tod ihrer Eltern alleine und zurückgezogen im Farmhaus ihrer Großmutter. Trotz ihres einsamen Lebens ist sie schlagfertig und hat immer den passenden Spruch auf den Lippen. Obwohl sie zum Teil auch schüchtern wirkt, vertritt sie ihre Meinung vor anderen und sagt auch das ein oder andere Mal zu viel, was sie aber eigentlich nur noch sympathischer werden lässt. Trotzdem merkt man ihr hin und wieder ihre Unsicherheit an, die sie aber nach und nach mehr ablegt.
Killian James ist der Frontsänger und Gitarrist von der berühmten Band "Kill John". Zu Beginn hat man hier den typischen Rockstar-Charakter vor Augen, aber nach und nach merkt man, dass Killian ganz anders ist. Er ist total bodenständig, hat ebenfalls immer den passenden Spruch parat und zeigt hin und wieder seine verletzliche Art. Vor allem aber hat er auch einen ausgeprägten Beschützerinstinkt Libby und seinen Freunden gegenüber. Doch obwohl man meinen könnte, dass er das perfekte Leben führt, hat auch er seine Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen, denn er möchte geliebt und gebraucht werden, was er in seiner Kindheit nicht wirklich erfahren durfte.
Die Beziehung der beiden hat sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo entwickelt, was mir gut gefallen hat. Aus einer beginnenden Freundschaft wird über kleine Neckereien und eine Menge sexueller Anspannung eine leichte Liebe. Dabei hat vor allem auch die Musik eine große Rolle gespielt, was ich sehr mochte. Denn beide sind der Musik total verfallen - wenn auch nur einer öffentlich. Die beiden haben durch den jeweils anderen die Liebe zum Musizieren wieder gefunden.

Als Nebencharaktere lernen wir die anderen Bandmitglieder von Kill John kennen: Rye, Whip und Jax. Außerdem sind der Manager Scottie und Brenna mit dabei. Alle Charaktere waren mir sofort sympathisch und ich würde mir vor allem über Jax ein eigenes Buch wünschen, weil er mir am meisten in Erinnerung geblieben ist und ich seinen Charakter irgendwie total faszinierend finde. Trotzdem freue ich mich jetzt erstmal auf die Geschichte von Scottie.

Der Schreibstil von Kristen Callihan lässt sich locker leicht lesen und ist dabei sehr gefühl- aber auch humorvoll. Trotzdem habe ich einige Zeit gebraucht, um in die Geschichte rund um Liberty und Killian einzutauchen, weil es zu Beginn so viele Zeitsprünge gab, die den Lesefluss meiner Meinung nach etwas gestört haben. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Libbys und Killians Sicht erzählt, wodurch man ihre Gedankengänge hautnah miterleben kann. Dabei traut sich die Autorin auch an ernstere Themen wie Alkoholmissbrauch, Suizid und auch sexuelle Themen, die sie meiner Meinung nach gut in die ansonsten locker leichte Liebesgeschichte mit eingebracht hat. Dabei findet sie eine gute Mischung aus Drama, Humor und Erotik.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Die pasteligen Farben mit dem Rockstar in der Mitte geben ein stimmiges Gesamtbild ab und machen das Buch so zu einem echten Hingucker.

Alles in allem ist Idol - Gib mir die Welt eine etwas andere Rockstar-Geschichte, die mich trotz langatmigen Anfang doch noch überzeugen konnte. Insgesamt vergebe ich dafür 4/5 Sterne.