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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2024

Hier gibt es eine deutliche Steigerung zum Reihenauftakt

The Monet Family – Shine Bright, Little Princess
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Obwohl der Zielgruppe längst entwachsen, greife ich gern immer mal wieder zu Jugendbüchern, die mittlerweile auch auf dem deutschen Buchmarkt immer häufiger als Young Adult bezeichnet werden. Das nervt ...

Obwohl der Zielgruppe längst entwachsen, greife ich gern immer mal wieder zu Jugendbüchern, die mittlerweile auch auf dem deutschen Buchmarkt immer häufiger als Young Adult bezeichnet werden. Das nervt mich persönlich ein wenig, genauso wie die immer öfter vorkommenden englischsprachigen Buchtitel auf deutschsprachigen Büchern. „The Monet Family – Shine Bright, Little Princess“ ist der zweite Teil einer Trilogie, in der es um die etwas andere und geheimnisvolle neue Familie der mittlerweile fast 16-jährigen Haupfigur Hailie geht. Beim ersten Teil empfand ich zwar zwischenrein etliche Längen. Allerdings wurde es dann im letzten Drittel noch so spannend, dass ich doch gern wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht.

Seit Hailie nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter bei ihren fünf älteren Brüdern in Amerika lebt, hat sich ihr Leben grundlegend geändert. Da ist der vorher nicht gekannte, durchaus angenehme luxuriöse Lebensstil auf der einen Seite. Auf der anderen Seite muss sie sich jedoch zu ihrer eigenen Sicherheit an strenge Regeln halten, die ihr nicht immer gefallen. Die Winterferien verbringt sie mit drei ihrer Brüder auf einer Privatinsel in Thailand. Dort stößt sie im luxuriösen Ferienhaus plötzlich auf einen ihr unbekannten Mann, der ihre Welt erneut auf den Kopf stellt. Doch damit nicht genug. Als sie wieder zuhause und in der Schule ist, lernt sie einen neuen Schüler kennen. Leo erzählt ihr etwas über ihre Brüder, was sie eigentlich nicht glauben möchte. Dennoch lässt es ihr keine Ruhe und als sie sich heimlich selbst ein Bild machen möchte, wird es gefährlich…

Auch diese Fortsetzung ist wieder in der ersten Person aus der Perspektive von Hailie geschrieben. Den Schreibstil empfand ich als flüssig, die Sprache einfach aber durchaus bildhaft. Im Gegensatz zum ersten Teil empfand ich diesmal keine Längen und es wurden endlich auch ein paar der Fragen beantwortet, die sich mir am Ende des Vorgängers als unbeantwortet auftürmten. Die Hauptfigur Hailie mag ich zwar, aber teilweise konnte ich ihr Verhalten nicht unbedingt mit einer fast 16-Jährigen in Einklang bringen. Hätte ich diese Altersangabe nicht gehabt, hätte ich sie wegen einiger ihrer Aktionen und Reaktionen, aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit weiblichen Jugendlichen, häufiger gut 2 Jahre jünger geschätzt.

Gut gefiel mir, dass sich das Verhältnis zwischen den Geschwistern verbessert hat und ich auch mit Hailies Brüdern diesmal etwas wärmer geworden bin, obwohl ich inzwischen weiß, dass sich zumindest die Älteren geschäftlich teilweise am Rande der Legalität bewegen. Auch andere, in diesem Teil erstmals auftauchende Verwandte, wurden mir sympathisch. Schön fand ich diesmal auch, dass zwar wieder Themen angesprochen wurden, die Teenager tatsächlich bewegen oder die sie bewegen sollten, diese aber im Gegensatz zum ersten Teil nicht mehr immer nach dem gleichen Schema abgehandelt wurden. Das machte die Geschichte insgesamt flüssiger. Es blieben am Ende bei mir zwar immer noch etliche Fragen offen und es kamen auch noch ein paar neue dazu.

Alles in allem fühlte ich mich von dieser Fortsetzung aber während der gesamten Lesezeit gut unterhalten. Auf den letzten Teil, der im März 2025 erscheinen soll, bin ich jetzt richtig gespannt und werde ihn auf jeden Fall auch noch lesen.

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Veröffentlicht am 16.12.2024

Temporeich und spannend, aber nicht alles war logisch für mich

The Games Gods Play – Schattenverführt
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Ich lese gern und oft Bücher aus dem Genre Fantasy. Kurz vor seinem Erscheinen tauchte zu diesem Buch in nahezu jedem von mir gern besuchten Bücherforum Werbung auf. Bereits der Klappentext machte mich ...

Ich lese gern und oft Bücher aus dem Genre Fantasy. Kurz vor seinem Erscheinen tauchte zu diesem Buch in nahezu jedem von mir gern besuchten Bücherforum Werbung auf. Bereits der Klappentext machte mich neugierig und nach einer Leseprobe wollte ich unbedingt weiterlesen. Als das eBook dann bei NetGalley als Rezensionsexemplar angeboten wurde, fragte ich es an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden zu können.

Die Hauptgötter des Olymps – in der Regel sind das 12 - veranstalten alle 100 Jahre die Crucible-Spiele und lassen bei diesen einen von ihnen erwählten Menschen als Champion oder Championesse für sich um die Vorherrschaft im Olymp kämpfen. Nun ist die Zeit für neue Spiele gekommen und die Götter wählen ihre Champions. Doch diesmal ist alles anders, denn auch Hades, der Gott des Todes, der bislang noch nie am Crucible teilgenommen hat, wählt eine Championesse. Lyra, die seit ihrem 3. Lebensjahr der Diebesgilde angehört und mit einem Fluch von Zeus belegt ist, soll für ihn antreten. Je länger die gefährlichen und grausamen Spiele dauern, desto näher kommen sich Hades und sein Stern. Doch was ist der eigentliche Grund für seine Teilnahme am Crucible?

Leicht und flüssig konnte ich diese in der ersten Person aus der Perspektive von Lyra verfasste Geschichte von Anfang an lesen. Die Sprache ist einfach aber sehr bildhaft und das Kopfkino stellte sich nahezu sofort ein. Wirkliche Längen empfand ich beim Lesen nicht. Die Charaktere lernte ich situationsbezogen, ohne großartige Erklärungen kennen. Die Hauptfigur Lyra mochte ich sofort. Aber auch dem mysteriösen Hades konnte ich von Beginn an viel abgewinnen.

Der dunkle Gott der Unterwelt und seine Vertrauten waren mir in dieser Geschichte auf jeden Fall deutlich sympathischer als die anderen mächtigen Götter der Oberwelt. Es gab sehr viele spannende Momente in denen Schlag auf Schlag etwas passierte, etliche Gedanken oder Reaktionen von Lyra entsprachen genau meiner Art von Humor und auch die erotischen Begebenheiten zwischen Lyra und Hades gefielen mir. Trotzdem empfand ich die mir hier gebotene Fantasywelt zwar gut, aber nicht perfekt.

Die Sache mit dem Fluch, der auf Lyra lastete wurde meiner Meinung nach nicht konsequent durchgezogen, sondern immer wieder aufgeweicht. Nicht logisch, sondern irgendwie immer so, wie es gerade gebraucht wurde. Manchmal nervte mich Lyra auch ein bisschen mit ihren Gedanken darüber, dann wiederum empfand ich die für das Aufweichen gegebenen Erklärungen als fadenscheinig. Aber auch bei den Spielen empfand ich einiges als nicht wirklich logisch zurechtkonstruiert.

Lediglich der temporeiche Schreibstil sorgte dann immer dafür, dass ich nicht lange über die mir unlogisch erscheinenden Details nachdenken konnte. Das Ergebnis der letzten Heldentat ist erst einmal sehr gefällig, aber am Ende gibt es einen bösen Cliffhanger, der alles wieder offenhält. Insgesamt hat mir dieses Buch, trotz der erwähnten Kritikpunkte, gut gefallen und für mich hat jetzt die Wartezeit auf die Fortsetzung begonnen. Eine Ankündigung, wann diese erscheint, habe ich bislang nirgendwo gefunden. Ich hoffe, dass es nicht zu lange dauert.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Ich verschlang das Buch beim Reread genauso, wie damals beim ersten Lesen

Gottlos
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Vor mehr als 15 Jahren habe ich die Grant County Reihe der US-amerikanischen Thriller Autorin Karin Slaughter zum ersten Mal gelesen. Das tat ich damals mit begeistert mit den gedruckten Büchern. Diese ...

Vor mehr als 15 Jahren habe ich die Grant County Reihe der US-amerikanischen Thriller Autorin Karin Slaughter zum ersten Mal gelesen. Das tat ich damals mit begeistert mit den gedruckten Büchern. Diese habe ich allerdings vor einer ganzen Weile verschenkt. Inzwischen lese ich fast nur noch eBooks, weil ich bei denen die Schrift größer stellen kann. Da mir die Reihe damals aber so gut gefiel, konnte ich in der Vergangenheit nicht widerstehen, als ich die Teile 1 bis 3 günstig als eBooks erwerben konnte. Die Teile 4 bis 6 bekam ich kürzlich von NetGalley als Rezensionsexemplare. Nachdem ich alle 6 Bücher auf meinem Reader hatte, entschloss ich mich zu einem Reread. Gottlos ist nun der fünfte Teil.

Nach einem Streit mit Jeffrey Tolliver braucht Sara Linton dringend frische Luft und läuft in den nahegelegenen Wald. Jeffrey folgt ihr und stolpert zufällig über einen Gegenstand, der dort eigentlich überhaupt nichts zu suchen hat – ein Belüftungsrohr. Alarmiert schauen die beiden (als Polizei Chief und Gerichtsmedizinerin) sich das näher an und finden eine vergrabene Holzkiste mit der Leiche einer ihnen unbekannten jungen Frau.

Kurze Zeit später finden der Chief und sein Team aufgrund einer Vermisstenmeldung die Identität der jungen Frau heraus. Zusammen mit seiner Kollegin Lena Adams sucht er die Familie auf und stellt fest, dass diese in einer fast sektenartigen religiösen Gemeinschaft lebt. Bei der Suche nach dem Monster, das junge Frauen lebendig begräbt, sieht Lena sich schnell mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert. Dann verschwindet auch noch die Schwester der Toten…

Auch in diesem Buch war es wieder so, dass ich mich nach der langen Zeit seit dem ersten Lesen der Reihe nur noch an ganz wenige Details der Handlung erinnern konnte. Diese hatten vor allem mit dem Privatleben der mir aus den Büchern liebgewordenen Charakteren Sara, Jeffrey und Lena zu tun und waren dennoch nur ein winziger Bruchteil von dem, was da tatsächlich alles passierte. An den Fall erinnerte ich mich gar nicht mehr. So hatte ich in den letzten beiden Tagen erneut eine spannende Lektüre mit diesem Buch, welches ich zu Lesepausen – trotz deren zwingende Notwendigkeit – immer nur ungern aus der Hand legte.

Erneut beeindruckten mich der flüssige Schreibstil und die einfache aber bildhafte Sprache der Autorin sowie ihre Fähigkeit, den Spannungsbogen bis zum nervenaufreibenden Showdown permanent aufrecht zu erhalten. Die Handlung der wieder in der dritten Person erzählten Geschichte war diesmal eine gekonnte Mischung aus den Ermittlungen zum Fall, dem Privatleben der Ermittler und Verknüpfungen von Beidem. Geschickt wurden auch wieder gesellschaftlich wichtige Themen, wie Religion, die Stellung von Frauen und häusliche Gewalt mit angesprochen, die zum Nachdenken anregten.

Bei der Suche nach dem Täter legte die Autorin wieder etliche falsche Spuren aus, so, dass die letztendliche Auflösung für mich nicht wirklich vorhersehbar war. Längen verspürte ich beim Lesen keine und der Cliffhanger am Ende war für mich diesmal nicht ganz so schlimm, weil ja die Fortsetzung sofort verfügbar ist. Auch das Alter der Geschichte (im Original erschien das Buch erstmals 2005 und in der deutschsprachigen Übersetzung dann 2007) merkte ich bei diesem Reread absolut nicht. Meiner Meinung nach hätte sie genauso gut auch im hier und jetzt spielen können. So kann ich ihr für Thrillerfreunde auch noch immer eine dicke Leseempfehlung mitgeben.

Aber Obacht, die in der Geschichte beschriebenen Verbrechen sind wirklich grausam! Und obwohl ich denke, dass dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse aus der Reihe verstehend gelesen werden könnte und in diesem Fall wohl Neugier auf die Vorgänger wecken würde, empfehle ich zuerst die vorher erschienenen Teile: 1. Belladonna, 2. Vergiss mein nicht, 3. Dreh dich nicht um und 4. Schattenblume, in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Das vermeidet Informationsvorsprünge, die durch die von der Autorin eingeflochtenen Erinnerungen an frühere Ereignisse im Leben der Hauptpersonen sowie der ihnen nahestehende Figuren sonst vorhanden sind und die Spannung in den vorherigen Büchern mindern könnten.

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Veröffentlicht am 30.11.2024

Auch beim Reread für mich wieder ein richtig spannender Thriller

Schattenblume
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Es ist mehr als 15 Jahre her, dass ich die Grant County Reihe der US-amerikanischen Thrillerautorin Karin Slaughter zum ersten Mal mit großer Begeisterung las. Damals waren es noch Printausgaben, die ich ...

Es ist mehr als 15 Jahre her, dass ich die Grant County Reihe der US-amerikanischen Thrillerautorin Karin Slaughter zum ersten Mal mit großer Begeisterung las. Damals waren es noch Printausgaben, die ich inzwischen jedoch verschenkt habe. Seit ca. 5 Jahren lese ich fast ausschließlich eBooks, weil ich dort die Schrift größer stellen kann. Vor einiger Zeit hatte ich die ersten drei Teile der Reihe vergünstigt nochmals als eBooks erworben. Nun bekam ich noch die Teile 4 bis 6 von NetGalley als Rezensionsexemplare und beschloss, dass es an Zeit für ein nochmaliges Lesen ist. Schattenblume ist der vierte Teil.

Dr. Sara Linton und ihr Ex-Mann Chief Jeffrey Tolliver hatten sich einander wieder angenähert, bis Sara seinen erneuten Heiratsantrag ablehnte. Jeffrey geht ihr seitdem aus dem Weg. Um endlich mit ihm darüber zu reden, sucht sie ihn auf der Polizeiwache auf. Dort befindet sich zeitgleich auch eine Gruppe von Schulkindern. Plötzlich ist die Hölle los. Zwei Besucher, von denen einer vorgab den Chief sprechen zu wollen, eröffnen das Feuer und richten ein Blutbad an. Jeffrey wird dabei schwer verletzt und alle noch lebenden Anwesenden werden als Geiseln genommen. Doch was wollen die Geiselnehmer damit eigentlich erreichen? Forderungen stellen sie erstmal nicht…

Ca. 15 Jahre zuvor: Sara und Jeffrey daten sich seit ca. 3 Monaten und wollen eigentlich nach Florida in den Badeurlaub fahren, als Jeffrey kurzentschlossen einen Umweg macht und Sara mit in das verschlafene kleine Nest nimmt, in dem er aufgewachsen ist. Allerdings verläuft der Aufenthalt dort alles andere als problemlos und Sara flieht nach Beleidigungen durch Jeffreys alkoholabhängige Mutter aus seinem Elternhaus. Plötzlich hört sie einen grauenhaften Schrei und anschließend mehrere Schüsse…

Leicht und flüssig konnte ich auch diesen in der dritten Person verfassten Thriller wieder lesen. Die Geschichte ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Der eine in der Gegenwart und der andere in der Vergangenheit. Beide fand ich sehr interessant, konnte mir lange Zeit jedoch nicht vorstellen (und hatte das seit meinem ersten Lesen des Buches auch komplett vergessen) was sie miteinander zu tun haben. Die Wechsel waren immer so gesetzt, dass ich zwar gern noch im jeweiligen Handlungsstrang geblieben wäre, aber auch absolut nichts dagegen hatte, weiter über die weiteren Ereignisse im anderen Handlungsstrang zu lesen. Das sorgte dafür, dass der Spannungsbogen über die gesamte Lesezeit hinweg gehalten wurde und ich beim Lesen keinerlei Längen empfand.

Zudem wurden ganz nebenbei auch wieder etliche gesellschaftliche Probleme mit angesprochen, wie z. B. die Rolle von Frauen in der Gesellschaft oder die Einstellung zu Homosexualität. Obwohl die Geschichte nun schon etliche Jahre auf dem Buckel hat, kam mir zu keiner Zeit der Gedanke: ja, so war das früher. Im Nachgang fehlten zwar, im Vergleich zu heute, die Mobiltelefone bei nahezu Jedem. Ansonsten hielte ich es jedoch für möglich, dass die Handlung so immer noch auch im hier und jetzt spielen könnte. Was ich auch überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatte, ist, dass ich einer in der Georgia-Reihe um Will Trent sehr wichtigen Figur bereits in diesem Buch erstmals begegnete.

Für mich war das nochmalige Lesen dieses Buches ein ebenso spannendes Leseerlebnis wie damals. Ich kann es nach wie vor Liebhabern von Thrillern weiterempfehlen, in denen es richtig zu Sache geht. Ich glaube zwar, dass man dieses Buch durchaus verstehend lesen kann, ohne die Vorgänger zu kennen. Allerdings hat man dann, was das Privatleben der Ermittler betrifft, einen leichten Informationsvorsprung. Liest man vorher: 1. Belladonna, 2. Vergiss mein nicht und 3. Dreh dich nicht um, vermeidet man Letzteren auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 27.11.2024

Sehr langatmiger Reihenauftakt

Tainted Dreams
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Obwohl der Zielgruppe längst entwachsen lese ich immer wieder mal sehr gern Romane aus der New Adult Sparte. Als dieser Reihenauftakt bei NetGalley als Rezensionsexemplar angeboten wurde, klang der Klappentext ...

Obwohl der Zielgruppe längst entwachsen lese ich immer wieder mal sehr gern Romane aus der New Adult Sparte. Als dieser Reihenauftakt bei NetGalley als Rezensionsexemplar angeboten wurde, klang der Klappentext für mich interessant und aufregend. Daher fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden zu können.

Charlotte Blossom gibt hauptsächlich Selbstverteidigungskurse für Frauen, ist aber eine ausgebildete Personenschützerin und steht als Solche gelegentlich auch in den Diensten der Security-Firma ihres Bruders. Bei diesem wurde sie von einer einflussreichen Familie aus Miami angefragt, zu Konditionen, die sie in ihrer angespannten finanziellen Lage nicht ablehnen kann. Ihre Aufgabe ist es, als Assistentin getarnt, Schaden vom Sohn der Newtons abzuwenden.

Gideon ist von der Entscheidung seiner Eltern, sie als seinem neuen Wachhund zu engagieren, anfangs wenig begeistert. Allerdings reizen ihn ihre weiblichen Vorzüge umso mehr. Schon kurz nach Charlottes Ankunft auf dem luxuriösen Anwesen der Newtons, beginnt es zwischen ihnen heftig zu knistern. Doch hinter dem Glanz der High Society gibt es Gefahren, mit denen Charlotte nicht gerechnet hätte…

Das Buch ist in der ersten Person geschrieben und beleuchtet vor allem die Perspektiven von Charlotte. Allerdings kommt auch Gideon häufiger zu Wort und einmal auch dessen Erzfeind. Obwohl die einfache Sprache bildhaft ist, verspürte ich beim Lesen sehr viele Längen, weil die Handlung und die Charaktere mich einfach nicht packen wollten. Nach einem sehr mysteriösen Prolog, bei dem ich noch dachte, dass vor mir eine fesselnde Geschichte liegt, passierte lange Zeit nichts wirklich Interessantes.

Anfangs konnte ich mich zwar noch in Charlotte hineinversetzen, denn ein Neuanfang ist selten einfach und da kann man schon mal an der Richtigkeit der eigenen Entscheidung zweifeln. Mir zweifelte sie jedoch deutlich zu lange und wirkliche Sympathien für sie konnte ich nicht entwickeln. In Situationen, in denen dann wirklich mal ihre Fähigkeiten als Personenschützerin oder fundamentales Wissen in Sicherheitsfragen gefragt waren, verhielt sie sich meiner Meinung nach meistens extrem unprofessionell. Auf mich wirkte das ziemlich unglaubwürdig. Auch ihr Vorhaben Gideon langsam umerziehen zu wollen empfand ich als unrealistisch. Dass sich Fremde mehrfach, nur von Charlotte bemerkt, auf dem Anwesen der Newtons rumtreiben konnten, empfand ich ebenfalls als wenig glaubhaft.

Auch den Charakter von Gideon konnte ich nicht wirklich fassen. Außer, dass er wohl sehr heiß aussieht, hatte er für mich nicht viel Liebenswertes. Sein Verhalten war mir persönlich zu sprunghaft und ich konnte nicht wirklich verstehen, was, außer der schönen Schale, Charlotte an ihm fand. Wirklich fühlen, dass da eine wirkliche Anziehung und worin diese besteht, konnte ich nicht. So dümpelte ich mit dieser Geschichte die meiste Zeit ziemlich gelangweilt vor mich hin, machte viele Pausen und zwang mich im Prinzip nur zum Weiterlesen, weil es sich bei dem Buch um ein Rezensionsexemplar handelte. Hätte ich es selbst gekauft, hätte ich wahrscheinlich allerspätestens nach der Hälfte abgebrochen.

Gegen Ende hin kam zwar eine leichte Spannung auf und das Buch endete mit einem Cliffhanger. Allerdings wurde zuvor weder beantwortet, was es nun mit dem Prolog auf sich hatte, noch wurde sonst irgendeine, während des Lesens aufgekommene Frage schlüssig erklärt. Aber ehrlich gesagt, will ich das jetzt alles auch gar nicht mehr wissen. Im Nachgang erinnere ich mich vor allem an zwei eher schlecht dargestellte Sexszenen und meterlange luxuriöse Umgebungsbeschreibungen. Am Lesen der Fortsetzungen habe ich kein Interesse.

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