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Veröffentlicht am 17.02.2025

Düster spannende Fantasy, nicht nur für junge Leser interessant

To Kill A Shadow (Die verfluchten Lande, Band 1)
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Ich lese sehr gern Bücher aus dem Fantasy-Genre und - obwohl der Zielgruppe längst entwachsen – greife ich dabei auch gern mal zu solchen Werken aus dem Jugendbuchregal. Dieses Buch entdeckte ich Ende ...

Ich lese sehr gern Bücher aus dem Fantasy-Genre und - obwohl der Zielgruppe längst entwachsen – greife ich dabei auch gern mal zu solchen Werken aus dem Jugendbuchregal. Dieses Buch entdeckte ich Ende letzten Jahres im NetGalley Adventskalender. Da mich der Klappentext ansprach, lud ich mir das E-Book als Rezensionsexemplar auf meinen Kindle.

Vor 50 Jahren ist die Sonnengöttin Raina aus dem Königreich Asidia verschwunden und mit ihr auch die Sonne. Seitdem ist das Land von einem tödlichen Nebel umgeben und die Nahrungsmittel werden aufgrund von Missernten wegen des fehlenden Lichts immer knapper. Immer wieder werden Ritter auf Missionen in den Nebel geschickt, in der Hoffnung, die Dunkelheit zu besiegen. Doch nur wenige von ihnen kehrten zurück. Daher werden immer neue Rekruten für die Armee des Königs gebraucht.

In diesem Jahr soll ein Kind jeder Familie aus Kiaras Dorf eingezogen werden. Eigentlich war dafür ihr kränklicher Bruder Liam vorgesehen. Doch als die Ritter des Königs die neuen Rekruten einsammeln, kommt es zu einem Vorfall und Kommandant Jude Maddox entscheidet spontan, stattdessen das kämpferische 18-jährige Mädchen mitzunehmen. Schon bald merkt er, dass sie in ihm Gefühle weckt, die er längst verloren glaubte und schneller als gedacht müssen sie gemeinsam im Nebel um ihr Überleben kämpfen…

To Kill A Shadow ist der Auftakt einer ziemlich düsteren zweiteiligen Jugend Fantasy Geschichte. Erzählt wird diese hauptsächlich in der ersten Person, abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren. Allerdings gibt es am Anfang jedes Kapitels noch Einschübe in Form von geheimen Botschaften, Briefen oder Auszügen aus Legenden, die anscheinend nicht immer einen direkten Bezug zu Kiara oder Jude haben, die Geschichte jedoch nach und nach komplettieren. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, die Sprache einfach, aber bildhaft.

Von Anfang an verspürte ich eine permanente Grundspannung, die mich an das Buch fesselte und die mich auch über ein paar im Mittelteil empfundene Längen hinwegsehen ließ. Die beiden Hauptfiguren wurden mir schnell sympathisch. Das Knistern zwischen ihnen wird recht früh spürbar. Es mangelt aber auch nicht an fantastischen Elementen und aufregenden Kämpfen. Die von der Autorin erschaffene Fantasy-Welt mit Göttern, Legenden, Schattenbestien, Dunkelheit und Licht gefällt mir. Im packenden Showdown gab es dann einige Überraschungen und der Cliffhanger am Ende, lässt mich gespannt auf die Fortsetzung warten, die im Mai 2025 erscheinen soll.

Die Altersempfehlung des Buches, für Jugendliche ab 14 Jahren, finde ich auch in Ordnung. Es geschehen zwar durchaus grausame Dinge, aber die empfinde ich nicht wirklich schlimmer, als das, was man täglich so als Nachrichten zu hören oder sehen bekommt. Auch die Romanze der beiden Hauptfiguren geht nicht bis zum Äußersten.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Eigentlich eine schön erzählte Familiengeschichte, aber auch ein bisschen realitätsfremd

Yoga Town
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In der letzten Zeit habe ich mich lesetechnisch relativ selten außerhalb meiner Lieblingsgenres – Thriller und Krimis sowie Fantasy – bewegt. Als „Yogatown“ entdeckte, überlegte ich auch noch ein bisschen, ...

In der letzten Zeit habe ich mich lesetechnisch relativ selten außerhalb meiner Lieblingsgenres – Thriller und Krimis sowie Fantasy – bewegt. Als „Yogatown“ entdeckte, überlegte ich auch noch ein bisschen, bevor ich es auf meinen Kindle lud. Von Daniel Speck hatte ich vorher noch nichts gelesen und kann daher auch keinerlei Vergleiche anstellen. Die Passagen des Klappentextes mit der Fahrt auf dem Hippie-Trail und dem Treffen der Beatles gaben dann den Ausschlag, dass ich das Buch lesen wollte.

2019 – Die Yoga-Lehrerin Lucy ist mit ihrem Leben unzufrieden. Sie hat sich gerade von der Familie getrennt, mit der sie seit 7 Jahren zusammenlebte und merkt, dass sie auch in ihrer Arbeit nicht mehr die Erfüllung finden kann, die sie noch vor Kurzem verspürte. Als plötzlich ihr Vater Lou auftaucht, vom Verschwinden ihrer Mutter Corinna berichtet und die einzige Spur beim Suchen nach ihr in den indischen Ort Rishikesh führt, reist sie kurzentschlossen mit dem eher widerwilligen Lou dorthin, in der Hoffnung Corinna zu finden.

1968 – Die Brüder Marc und Lou reisen nach einem Streit mit ihrem Vater zusammen mit Lous Freundin auf dem Hippie-Trail nach Indien. Auf dem Weg dahin begegnen sie einer weiteren jungen Frau, die sich ihnen anschließt und im indischen Rishikesh treffen sie sogar auf ihre Idole, die Beatles. Zurück nach Deutschland kehren sie ebenfalls zu dritt, aber in anderer Besetzung. Corinna ist schwanger und Lou hat eine große Schuld im Gepäck. Doch darüber sprachen die beiden nach Lucys Geburt nie wieder…

Jetzt, nachdem ich das Buch ausgelesen habe, bleibe ich etwas zwiegespalten zurück. Mir hat diese Geschichte insgesamt durchaus gefallen. Ich konnte sie flüssig lesen, verspürte immer eine gewisse Grundspannung und wollte auch unbedingt wissen, wie sie ausgeht. Allerdings trafen gerade der Gegenwartsstrang und die Ich-Erzählerin Lucy bei mir auch einen sehr persönlichen Nerv und das war nicht nur mit der Tatsache zu begründen, dass wir ungefähr das gleiche Alter haben. Das triggerte mich anfangs ziemlich und ich brauchte recht lange, ehe ich überhaupt mit ihr warm wurde und sie einfach nur als Teil der Geschichte sehen konnte. Wäre es nur um Lucy selbst gegangen, hätte ich dieses Buch wahrscheinlich ziemlich schnell abgebrochen.

Den Alt-Hippie Lou mochte ich jedoch auch in der Gegenwart sofort und mit den Geschehnissen im Handlungsstrang der Vergangenheit kam ich auch von Anfang an deutlich besser zurecht. Bei der Musik, die die Brüder hörten und die auch ich selbst heute noch am liebsten höre, verbindet mich mit ihnen zwar auch etwas, aber ihre Lebenssituation damals war deutlich weiter weg von meiner eigenen. Ich fand es ziemlich spannend, sie auf ihrer spontan begonnenen Indienreise zu begleiten, auch wenn mir sehr schnell klar wurde, dass auch das Treffen mit ihren Idolen ihnen nicht unbedingt die beste Zeit ihres Lebens bescherte, wie es im Klappentext hieß und wie es Lucy als Kind erzählt wurde. Dennoch klebte ich an diesem Handlungsstrang und wollte vor allem wissen, wie es zum vorweg genommenen, ziemlich traurigen Ende dieser Reise kam.

Mit dem Ende im Gegenwartsstrang haderte ich dann allerdings wieder ein bisschen und das hatte auch wieder mit Lucys persönlichem Drama zu tun. Ich empfand den Ausgang zwar durchaus als irgendwie gefällig, aber in Bezug auf sie halt auch wieder ziemlich realitätsfremd. Insgesamt hätte mir persönlich die Geschichte noch einmal deutlich besser gefallen, wenn sie sich auf die Erlebnisse der Eltern und die Suche nach der Mutter in der Gegenwart beschränkt hätte. Dass Lucy, nur, weil sie jetzt die ganze Wahrheit kennt, plötzlich wieder gesundet und so einfach an ihr vorheriges Leben anknüpfen kann, halte ich nämlich für unmöglich.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Für mich war dieses Buch eher enttäuschend

A Breath of Winter
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Smilla, eine junge Hexe, hat vor einigen Monaten ihre gesamte Familie verloren. Seitdem ist sie auf der Suche nach dem Mörder und möchte nur noch Rache üben. Aufgrund der Prophezeiungen einer Seherin, ...

Smilla, eine junge Hexe, hat vor einigen Monaten ihre gesamte Familie verloren. Seitdem ist sie auf der Suche nach dem Mörder und möchte nur noch Rache üben. Aufgrund der Prophezeiungen einer Seherin, versucht sie, sich der in ganz Middengard bekannten Söldnertruppe „Die wilde Jagd“ anzuschließen. Kurz nachdem ihr das gelingt, bekommt diese Truppe auch tatsächlich den Auftrag, den „Hexenschlächter“ zu stellen.

Dass sie selbst eine Hexe ist und ihre wahre Motivation, verbirgt sie dabei jedoch. Auch vor Gent, dem etwas geheimnisvollen Anführer der Truppe, der im Volksmund sogar „Fürst der Unterwelt“ genannt wird. Gent und Smilla kommen sich schnell näher und Smilla möchte gern alle seine Geheimnisse ergründen. Allerdings ahnt Smilla nicht, wie düster Gents Geheimnisse tatsächlich sind…

Der Schreibstil der Autorin ist zwar wirklich flüssig und die Sprache sehr bildhaft. Irgendwie hatte ich mir nach dem Lesen der Ankündigungen jedoch eine deutlich komplexere Fantasy-Welt mit Elementen aus der nordischen Mythologie vorgestellt. Es wird sich zwar durchaus aus Letzterer bedient, allerdings wird vieles davon einfach nur schnell abgehandelt und für mich nicht wirklich spannend umgesetzt.

Welche Auswirkungen der Rückzug der Götter aus Middengard auf die Menschen tatsächlich hat, sehe ich kaum. Wenn mir karge Landschaften sehr bildhaft vorgestellt wurden, dann waren das welche, in denen sowieso kaum Menschen leben. Wenn ich zusammen mit der Truppe jedoch in bevölkerte Ortschaften reise, dann sind diese eher prunkvoll beschrieben und den Menschen, die dort leben, scheint es sehr gut zu gehen. Es wird zwar durchaus auch immer wieder erwähnt, dass dies nicht überall so wäre, mir fehlte jedoch ein wirklich greifbarer düsterer Gegensatz.

Angriffe von Walküren erlebe ich eigentlich nur weitab von Ortschaften und die Reaktionen des Anführers Gent auf diese, empfand ich dabei immer recht widersprüchlich. Begegnungen mit Trollen gab es während der Lesezeit überhaupt nicht und die beschriebenen Ereignisse im Kampf gegen einen Berserker, empfand ich fast lächerlich. Warum und wieso Gent als Fürst der Unterwelt bezeichnet wird, erschließt sich mir überhaupt nicht. Ich sah ihn und eigentlich auch die gesamte Truppe nicht als wirklich furchterregende und nahezu unbezwingbare Kämpfer. Allerdings gab es in dieser Truppe einen Charakter, den ich wesentlich interessanter gestaltet fand, als die eigentlichen Hauptfiguren.

Besonderen Tiefgang hatten die Figuren Smilla und Gent für mich nämlich nicht. Ich lese wirklich sehr gern fantastische Literatur mit romantischen und erotischen Szenen. Hier gab es aber so viele auf mich übertrieben wirkende Szenen zu eigentlich wollen wir das gar nicht, können aber auch nicht widerstehen und wissen nicht mal warum, in denen dann im letzten Moment doch nichts passierte, dass es mich irgendwann sogar zu nerven begann und ich viel lieber etwas über einen Plan zum Ausführen des Auftrags der Truppe, nämlich zur Jagd auf den Hexenschlächter erfahren hätte.

Zwischenrein kam nämlich auch dieser immer mal anonym zu Wort und beschrieb seine gerade verübten Verbrechen. Diese brachte ich allerdings auch nicht wirklich mit dem in Verbindung, was Smilla mit ihrer Familie erleben musste. Die Auslöschung ihres gesamten Dorfes passte für mich irgendwie nicht mit den „überschaubaren“ Morden dieses Einzeltäters zusammen. Ich ahnte dann auch schon eine ganze Weile bevor die Katze von der Autorin aus dem Sack gelassen wurde, wer es ist. Ich las ab da eigentlich nur noch weiter, um meinen Verdacht bestätigt zu bekommen.

Wirklich überrascht war ich am Ende davon deshalb nicht, sondern eher von Smillas Reaktion darauf. Die war für mich irgendwie genauso wenig nachvollziehbar, wie die darauffolgenden Veränderungen in der Truppe, in der ein langjähriges und anscheinend bewährtes Mitglied wegen ihr mehr oder weniger zum Teufel gejagt wird. Ich habe dieses Buch zwar innerhalb einer sehr kurzen Zeit ausgelesen, bleibe insgesamt aber eher enttäuscht zurück. In Sachen düster romatischer Fantasy habe ich schon deutlich Aufregenderes gelesen.

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Veröffentlicht am 11.02.2025

Spannende Geschichte, sehr sympathische Hauptfiguren, nur das Ende enttäuschte mich leicht

Die Brücke von London
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Vor einigen Wochen entdeckte ich die Ankündigung dieses Buches bei Vorablesen. Der Klappentext und die Leseprobe reizten mich zwar und ich hatte auch genügend Punkte für ein Wunschbuch zusammengesammelt, ...

Vor einigen Wochen entdeckte ich die Ankündigung dieses Buches bei Vorablesen. Der Klappentext und die Leseprobe reizten mich zwar und ich hatte auch genügend Punkte für ein Wunschbuch zusammengesammelt, entschied mich dann aber, diese für ein anderes Buch einzulösen, welches nicht nur als Printexemplar, sondern auch als E-Book verfügbar war. Als „Die Brücke von London“ dann vor einigen Tagen als Rezensionsexemplar bei NetGalley angeboten wurde, konnte ich jedoch nicht mehr widerstehen, freute mich kurze Zeit später riesig, dass ich es auf meinen Kindle laden konnte und begann nahezu sofort mit dem Lesen.

London 1749: Die Tuchhändlerin Juliana Hamley kämpft mit ihrem Laden im Kapellhaus auf der London Bridge ums Überleben. Nicht nur, dass die Geschäfte schlecht gehen, nein, wenige Wochen nach dem Tod ihres Ehemannes, erfährt sie auch noch, dass dieser ihr Schulden in schwindelerregender Höhe hinterlassen hat. Die Rettung kommt mit dem gewieften Straßenjungen Alder daher, den sie aus der Themse rettet. Dieser verhilft ihr zu einem neuen, allerdings nicht legalen Geschäftsmodell und unterstützt sie, gemeinsam mit seinen Freunden, tatkräftig dabei. Doch ungefährlich ist das nicht…

Anno Domini 1202: Die London Bridge wird gerade gebaut und die Kirche unterstützt den Bau nach Kräften. Allerdings gibt es einige schwere Unfälle, bei denen Brückenarbeiter ums Leben kommen und den Bau verzögern. Der Baumeister und der Priester sind sich einig: Das ist Hexenwerk. Die Schuldige ist schnell gefunden. Wird es Estrid auch gegen den Willen ihres gottesfürchtigen Ehemannes gelingen, ihre Schwester, die Kräuterfrau Sibilla, zu schützen?

Leicht und flüssig konnte ich diesen in zwei verschiedene Zeitebenen erzählten historischen Roman innerhalb eines Tages lesen. Verfasst ist er in der dritten Person aus den Perspektiven verschiedener Protagonisten. Die Sprache empfand ich als einfach, aber trotzdem bildhaft und gut den jeweils behandelten Zeiten angepasst. Sowohl die Figuren, als auch die Örtlichkeiten, konnte ich mir sehr gut vorstellen und während der gesamten Lesezeit empfand ich, neben dem Kopfkino, auch eine permanent vorhandene Grundspannung. Längen verspürte ich nie.

Schnell hatte ich die Hauptfiguren in beiden Handlungssträngen liebgewonnen und fieberte mit ihnen, egal ob es um das Gelingen des neuen Geschäftsmodells und das Lösen von in diesem Zusammenhang auftretenden Problemen ging oder um die Gefahr einer Verurteilung wegen Hexerei. Die Wechsel zwischen den Zeitebenen oder den Perspektiven endeten jeweils mit kleinen Cliffhangern, so, dass ich an diesen Stellen zwar immer gern noch weitergelesen hätte, mich aber auch über die Fortsetzung der Geschehnisse im nachfolgenden Kapitel freute.

Lediglich am Ende war ich dann leicht enttäuscht. Zum einen, weil der Verbleib von zwei mir im Laufe des Buches liebgewordenen Figuren vage blieb. Zum anderen kam mir der Epilog aus dem Jahr 1832 zu abrupt. Er schloss zwar mit einem Geheimnis der Brücke ab und passte so auch wunderbar zum Prolog. Allerdings hätte ich wirklich sehr gern noch erfahren, ob den übrigen Hauptfiguren ihre Vorhaben gelangen. Insgesamt hat mir das Buch aber trotzdem sehr gut gefallen und wegen des offenen Endes für die mir ans Herz gewachsenen Figuren hoffe ich fast auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 09.02.2025

Ich brauchte ein bisschen, um reinzukommen, dann packte mich die Geschichte aber

We hunt the Flame
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Neben Krimis und Thrillern gehören auch Fantasy Bücher zu meiner Lieblingslektüre. Als ich dieses Buch hier Ende letzten Jahres im NetGalley Adventskalender entdeckte, sprachen mich sowohl das Cover als ...

Neben Krimis und Thrillern gehören auch Fantasy Bücher zu meiner Lieblingslektüre. Als ich dieses Buch hier Ende letzten Jahres im NetGalley Adventskalender entdeckte, sprachen mich sowohl das Cover als auch der Klappentext an und ich wollte es lesen. Es handelt sich um den Auftaktband der Arawiya Dilogie von Hafsah Faizal. Gleichzeitig war es auch mein erster Lesekontakt mit einem Buch aus der Feder dieser Autorin.

Arawiya ist ein sterbendes Reich, das aus fünf Kalifaten besteht und von einem immer grausamer werdenden Sultan regiert wird. Seit die sechs Schwestern getötet wurden und die Magie aus Arawiya verschwand breitet sich der Arz – ein verfluchter Wald – aus und droht alles Leben im Reich zu verschlingen.

Zafira ist die Einzige, der der Arz nichts anhaben kann. Daher geht sie dort für ihr hungerndes Dorf regelmäßig auf die Jagd. Allerdings muss sie das, weil selbstständige Frauen in ihrem Kalifat geächtet werden, als Mann verkleidet tun, Die wahre Identität des inzwischen im gesamten Reich berüchtigten Jägers kennen daher nur wenige Menschen. Eines Tages erhält „der Jäger“ von der ominösen silbernen Hexe den Auftrag, dass „er“ auf die gefährliche Insel Sharr reisen und dort ein verschollenes Buch finden soll, welches die Magie nach Arawiya zurückbringen und den Leben verschlingenden Arz vernichten kann.

Doch nicht nur sie begibt sich auf die Reise nach Sharr. Auch der Sohn des Sultans, der im gesamten Reich nur als der „Prinz des Todes“ bekannt ist, wird - zusammen mit General Altair - von seinem Vater dorthin geschickt, um dieses Buch an sich zu nehmen. Als Haschaschine tötet Nasir auf dessen Geheiß regelmäßig die Menschen, die gegen den Willen des grausamen Sultans aufbegehren. Blüht dieses Schicksal jetzt auch Zafira?

Das Buch ist in der 3. Person abwechselnd aus den Perspektiven von Zafira und Nasir geschrieben. Anfangs hatte ich, trotz des von mir durchaus als flüssig empfundenen Schreibstils, ein paar Probleme in die Geschichte hineinzufinden. Bei der Einführung der Protagonisten und des orientalisch anmutenden Settings empfand ich etliche Längen und war mir im ersten Viertel nicht sicher, ob mich die Geschichte irgendwann noch packen könnte. Ich unterbrach das Lesen sogar für ein anderes Buch. Als ich mich danach wieder an diese Geschichte setzte, dauerte es aber nicht mehr lange, bis sie mir von Seite zu Seite besser gefiel.

Das passierte ungefähr zu dem Zeitpunkt, als zu der sich bereits gefundenen Gruppe auf Sharr – Zafira, Nasir und Altair – noch Benyamin und Kifah gesellten. Mir gefiel, wie sie sich gemeinsam den Gefahren der Insel stellten und trotz diverser Geheimnisse voreinander, die erst nach und nach enthüllt wurden, immer mehr zusammenwuchsen. Die einzelnen Charaktere entwickelten sich dabei stetig weiter. Es gab viele spannende Kämpfe, etliche überraschende Wendungen und am Ende auch einen Cliffhanger, der mich dem ebenfalls bereits erschienenen zweiten Teil „We free the Stars“ gespannt entgegensehen lässt. Insgesamt hat mir dieses Buch dann doch sehr gut gefallen.

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