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Veröffentlicht am 01.07.2024

Deutlich schwächer als der Vorgänger, aber immer noch interessant

Armistice – Schweigen der Waffen
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Nachdem ich von „Amberlough – Stadt der Sünde“ zwar nicht ganz das bekam, was ich vom Klappentext erwartet hatte, aber dennoch äußerst positiv überrascht wurde, wollte ich die Fortsetzung - „Armistice ...

Nachdem ich von „Amberlough – Stadt der Sünde“ zwar nicht ganz das bekam, was ich vom Klappentext erwartet hatte, aber dennoch äußerst positiv überrascht wurde, wollte ich die Fortsetzung - „Armistice – Das Schweigen der Waffen“ - auf jeden Fall ebenfalls lesen. Da auch hier das E-Book bei NetGalley als Rezensionsexemplar angeboten wurde, fragte ich es an und freute mich riesig, dass ich es schon kurze Zeit später auf meinem Kindle lesen konnte.

Cordelia Lehane, die nach ihrer Folter zu einer führenden Persönlichkeit der Widerstandsgruppe „Laufsteg“ in Gedda wurde, ist auf der Flucht vor des Ospies und gerade in Porachis angekommen. Dort landete sie erst einmal bei zwei ihr bekannten Frauen, denen sie selbst schon einmal behilflich war, die sie jedoch nicht erkennen und die auch nicht bereit sind, sie länger als eine Nacht zu beherbergen. In einer Zeitung entdeckt sie ein Foto von Aristide Makricosta, der nach seiner dramatischen Flucht aus Amberlough inzwischen als Filmregisseur in Porachis in den Studios seiner alten Freundin und ehemaligen Geschäftspartnerin Pulan Satri tätig ist. Ihn direkt zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten, hält sie für zu gefährlich. Die Information bringt sie jedoch auf die Idee, sich ebenfalls nach einem Job in der Filmbranche umzusehen. Ihr Vortanzen endet zwar in einem Desaster, aber Ari wird dadurch auf sie aufmerksam und hilft ihr, allen Gefahren zum Trotz.

Ari ist allerdings nicht mehr der Mann von einst. Er ist nicht glücklich, trinkt zu viel, kümmert sich nicht um Nachrichten und macht auch, um sein Exil in Porachis nicht zu gefährden, keinerlei illegalen Geschäfte mehr. Bereits die Arbeit am letzten Film über den Gewürzkrieg und Margaretta DePaul hat ihm sehr zugesetzt. Als er bei der Premiere dann aber Lillian DePaul begegnet, die ihrem vermeintlich toten Bruder Cyril extrem ähnlichsieht, geht es ihm noch schlechter. Lillian ist so ziemlich die einzige Diplomatin der geddischen Botschaft in Porachis, die nach der Machtübernahme der Ospies in Gedda nicht ausgetauscht wurden. Allerdings liegt das nicht an der wirklich guten Arbeit, die sie leistet, sondern an der Tatsache, dass sie mit dem Leben ihres Sohnes, der in Gedda eine Internatsschule besucht, erpressbar ist und damit definitiv auf Kurs bleiben wird. Doch irgendwann reicht es und als es endlich eine Möglichkeit gibt, ihren Sohn aus der Gefahrenlage zu befreien, tut sie alles dafür, dass es gelingt…

Für das Lesen dieses Buches habe ich deutlich länger gebraucht, als es vor einigen Monaten bei „Amberlough“ der Fall war. Leider ist es der Autorin diesmal nämlich nicht gelungen, die permanent bedrohliche Grundspannung, die sie im ersten Teil so geschickt erzeugte, auch in dieser Fortsetzung aufrecht zu erhalten. Sie bringt zwar durchaus einige interessante Charaktere wieder oder neu mit ins Spiel, verwurstelt sich diesmal meiner Meinung nach aber viel zu sehr in langatmigen politischen Ausführungen. Auch sich ständig wiederholende Flüche von den Protagonisten oder nervige Übersetzungserklärungen missfielen mir. Dass es manchmal nicht leicht ist, bestimmte Wortbedeutungen in einer fremden Sprache richtig rüberzubringen, ist mir durchaus bekannt. Hier wurde in Dialogen das Wechseln für einzelne Worte zurück in die Muttersprache aber so übertrieben, dass es richtig störend auf mich wirkte.

Dem Buch ist wieder eine Karte vorangestellt, auf der ich aber z. B. das Land Porachis überhaupt nicht fand. Fantastisch waren für mich auch diesmal lediglich die geografischen Namen und vielleicht noch das Gesetz, dass es in Porachis Witwern nicht erlaubt ist, sich nochmals zu binden. Alles andere wirkte durchaus wieder realistisch. In „Armistice“ kam für mich jedoch, wahrscheinlich durch den tropischen Ort, aber auch das 1930er Jahre Feeling nicht so vorstellbar rüber, wie in „Amberlough“. Von der glamourösen Filmindustrie wurde gab es lediglich die Filmpremiere am Anfang, die allerdings so beschrieben war, dass sie genauso gut auch im hier und jetzt hätte stattfinden können. Dann gab es noch das Vortanzen sowie einmal die kurze Sequenz einer Tanzprobe und das war es dann aber auch schon. Auch die Beschreibungen des Anwesens von Pulan oder die der Hotelzimmer versetzten mich nicht wirklich zurück in diese Zeit.

Bei den Charakteren überzeugte mich Ari diesmal nicht wirklich. Es kommt zwar gut rüber, dass er Cyril schmerzlich vermisst, aber sein Ausrasten, als er entdeckt, dass Pulan ihre nicht legalen Geschäfte weiterbetreibt, noch bevor er erfährt, dass es Memmediv war, der Cyrill verriet, verstand ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Letztendlich hat er sie ja auf Basis solcher Geschäfte einst kennengelernt und nachgefragt, ob sie noch immer in diesen Bereichen arbeitet, hat er vorher nie. Cordelia, Lillian und andere Charaktere empfand ich homogener.

Doch obwohl ich mich in diesem Buch durch etliche Längen quälte und auch ein paar Mal mehr pausieren musste, als es beim Vorgänger der Fall war, hat sich die Geschichte durchaus interessant weiterentwickelt und ich möchte auch das für den August angekündigte Finale der Trilogie „Amnesty – Ruf nach Gerechtigkeit“ gern noch lesen. Ein Lesen von „Armistice“ ohne Kenntnis von „Amberlough“ empfehle ich nicht.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Diese Geschichte ist wirklich ein extrem dunkler Abgrund

Dunkler Abgrund
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Vor kurzem wurde die gerade verwitwete Clara Lofthus zur neuen Justizministerin Norwegens ernannt. Damit hat die nun alleinerziehende Mutter für ihre Zwillinge noch weniger Zeit, als vorher. Dennoch möchte ...

Vor kurzem wurde die gerade verwitwete Clara Lofthus zur neuen Justizministerin Norwegens ernannt. Damit hat die nun alleinerziehende Mutter für ihre Zwillinge noch weniger Zeit, als vorher. Dennoch möchte sie kein Au-pair einstellen und auch den ihr als Ministerin zustehenden Personenschutz für sich und ihre Kinder lehnt sie kategorisch ab. Als der erste anonyme Brief eintrifft, nimmt sie ihn nicht ernst. Doch dann verschwinden ihre Söhne und der zweite anonyme Brief besagt, dass sie entführt wurden. Clara ist verzweifelt und bei der Suche nach ihnen wird sie von der eigenen düsteren Vergangenheit eingeholt…

Als ich dieses Buch entdeckte, reizte mich der Klappentext. Dass es bereits der zweite Teil einer Trilogie ist, nahm ich in Kauf. Ich bin schon häufiger später in Reihen eingestiegen und hatte meistens keinerlei Verständnisprobleme. Die empfand ich auch hier nicht, allerdings habe ich das Buch natürlich ganz anders gelesen, als diejenigen, die „Tiefer Fjord“ bereits kennen. Den Schreibstil empfand ich als flüssig, die Sprache einfach und bildhaft. Kurze Kapitel und wechselnde, jeweils in der ersten Person verfasste Perspektiven sorgten, obwohl die Handlung eigentlich nur gemächlich voranschritt, für eine permanent düstere Grundspannung.

Die Charaktere waren für mich ja nun alle neu und ich lernte sie situationsbezogen kennen. Anfangs, als ich die gerade zur Justizministerin ernannte Clara noch für integer hielt, war sie mir als starke und erfolgreiche Frau sogar noch sympathisch. Diese Sympathie brach jedoch nach und nach weg, je mehr ich über sie und ihre dunklen Geheimnisse erfuhr. Einzig die Sorge um den Verbleib der Zwillinge Andreas und Nikolai verband mich irgendwann noch mit ihr. Ihren Chauffeur und Bodyguard Stian, der Einzige, den sie in den Entführungsfall einweihte, konnte ich nicht wirklich einschätzen und ich fragte mich immer wieder, ob seine Loyalität Clara gegenüber, noch andere Hintergründe hat.

Das Ende kam für mich dann komplett überraschend und erschütterte mich gewaltig. Insgesamt hat mir dieser düstere Thriller so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall wissen möchte, wie es weitergeht und hoffe, dass der Abschluss der Trilogie nicht zu lange auf sich warten lässt. Ich selbst werde mir demnächst auch noch den 1. Teil gönnen. Hier weiß ich allerdings jetzt schon, dass ich durch das vorgezogene Lesen dieses Buches einen gewaltigen Informationsvorsprung habe und mich so manches nicht mehr überraschen wird. Dennoch möchte ich die ganze Geschichte kennen. Grundsätzlich rate ich Interessierten jetzt aber, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Die Geschichte ist sehr ergreifend, die Wortwahl manchmal allerdings etwas eigenartig

Forever's Gonna Start Tonight
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Vor fünf Jahren endete die eigentlich schönste Nacht ihres jungen Lebens für Eleanor, genannt Nelly - sie und Zack hatten sich, nach 2 Jahren heimlichen gegenseitigen Anschmachtens, endlich ihre Gefühle ...

Vor fünf Jahren endete die eigentlich schönste Nacht ihres jungen Lebens für Eleanor, genannt Nelly - sie und Zack hatten sich, nach 2 Jahren heimlichen gegenseitigen Anschmachtens, endlich ihre Gefühle gestanden – in einem fürchterlichen Albtraum. Daraufhin verließ sie Irland und kappte gleichzeitig alle Verbindungen zu ihrem früheren Leben.

Fünf Jahre später. Eleanor ist seit 2 Jahren wieder in Irland und studiert an einer wenig renommierten Kleinstadtuniversität. Mühevoll hat sie sich ein neues Leben aufgebaut, in dem nichts mehr an die Nelly von einst erinnert. Ihre früheren Träume und Leidenschaften sind tief vergraben. Aber auch ihre noch immer tiefsitzende Trauer versteckt sie vor der Welt und selbst ihre beiden besten Freunde – ihre Mitbewohnerin Becca und deren Freund Austin - kennen ihre wahre Geschichte nicht. Als eines Tages dann ganz unerwartet Zack vor ihr steht, wird sie plötzlich mit allem, was sie damals verloren hat, konfrontiert und ihre selbstbewusste Fassade beginnt zu bröckeln.

Auch Zacks Leben ist komplett anders, als noch vor 5 Jahren. Er hat sich von den Zwängen seiner Eltern befreit und versucht, mühsam auf eigenen Füßen stehend, seinen Traumberuf zu erlernen. Nellys wortloses Fortgehen damals hat ihm das Herz gebrochen. Das plötzliche Wiedersehen trifft daher auch ihn aus der Kalten. „El“, wie sie inzwischen genannt wird, ist so ganz anders als das Mädchen von damals. Dennoch erkennt er auch recht schnell, dass seine eigenen Gefühle für sie noch immer vorhanden sind. Als er spürt, dass ihre Trauer sie zu überwältigen droht, ist er zur Stelle und versucht zu helfen. Wird es ihm gelingen sie aus dem Meer der Dunkelheit zu befreien, in welchem sie sich seit jenem schicksalhaften Tag befindet?

Geschrieben ist die Geschichte in der ersten Person, abwechselnd aus den Perspektiven von Nelly und Zack. Den Schreibstil empfand ich als durchaus flüssig, die Sprache einfach und bildhaft. Lediglich die Wortwahl fand ich manchmal etwas eigenartig. Als ich z. B. las, dass ein Heißgetränk aus der „Mundluke“ des Trinkbechers „qualmte“, sträubten sich mir schon ein bisschen die Nackenhaare. Es gab auch noch ein paar andere Stellen, bei denen ich die verwendeten Wörter als unvorteilhaft oder sogar falsch empfand. Ich verstand zwar durchaus was gemeint war, fand es aber immer schade, weil mich das kurz aus dem Lesefluss brachte. Längen empfand ich beim Lesen jedoch nie.

Die Hauptfiguren und die meisten Nebencharaktere waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Der Schicksalsschlag und auch die späteren Erinnerungen Nellys ließen bei mir etliche Male Tränen fließen. Ich verstand auch gut, dass in Nellys Innerem danach erst einmal alles wie abgestorben war und sie keine wirkliche Freude empfinden konnte. Mich wunderte allerdings ein bisschen, dass immer nur ausgesprochen wurde, dass Nelly die Erinnerungen an diese schicksalhafte Nacht zu weh tun. Ich hätte da eher mit verdrängten Schuldgefühlen gerechnet. Die Entwicklung der Charaktere von Zacks Eltern gefiel mir zwar für die Geschichte auch irgendwie ganz gut, aber als wirklich realistisch empfand ich sie nicht.

Dennoch hat mir diese Geschichte um Liebe, Verlust, Trauer, Freundschaft und Hoffnung insgesamt trotzdem gut gefallen. Sie ging mir sehr nah und auch, wenn ich ein bisschen was kritisieren musste, bereue ich nicht, dass ich sie gelesen habe.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Spannender Reihenauftakt

She’s with me
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Dieses Buch entdeckte ich bei der NetGalley Challange 2024. Es ist der Auftaktband zur King City High-Reihe. Diese Reihe wurde seit 2015 von der Autorin selbst auf Wattpad - die weltweit größte Social ...

Dieses Buch entdeckte ich bei der NetGalley Challange 2024. Es ist der Auftaktband zur King City High-Reihe. Diese Reihe wurde seit 2015 von der Autorin selbst auf Wattpad - die weltweit größte Social Reading-Plattform - veröffentlicht. Dort war sie so erfolgreich, dass der Piper Verlag sie nun in überarbeiteter Version als Paperbacks und E-Books herausbringt. Geschrieben ist die Reihe eigentlich für junge Erwachsene. Obwohl ich mich alterstechnisch nicht mehr zur Zielgruppe zählen darf, lese ich solche Bücher gelegentlich gern. Da mich der Klappentext ansprach, lud ich ein Rezensionsexemplar auf meinen Kindle und begann kurze Zeit später zu lesen.

Die 17-jährige Amelia ist neu an der King City Highschool. Eigentlich möchte sie dort komplett unter dem Radar schwimmen, denn sie hat ein großes Geheimnis, von dem sogar ihr Leben abhängt. Doch schon am ersten Schultag zieht sie alle Aufmerksamkeit auf sich. Als sie ziemlich orientierungslos auf den Gängen herumirrt, um ihre Klasse zu finden, stößt sie mit dem äußert attraktiven, aber total miesepetrigen Aiden zusammen und liefert sich mit ihm ein heftiges Wortgefecht. Von ihrer Schlagfertigkeit begeistert, nehmen seine besten Freunde Amelia sofort in ihrer Clique auf. So lernt sie auch den so abweisenden Aiden näher kennen, entdeckt bei dem so verschlossenen knallharten Jungen den weichen Kern und verliebt sich in ihn. Doch diese Gefühle sind gefährlich, denn ihre Vergangenheit kann sie jederzeit einholen…

Innerhalb kürzester Zeit hatte ich dieses Buch ausgelesen. Den Schreibstil empfand ich als sehr flüssig, die Sprache einfach aber sehr bildhaft. Geschrieben ist es in der ersten Person aus der Perspektive von Amelia, die mir von Anfang an sehr sympathisch war. Ich lernte sie – wie auch alle anderen Charaktere - situationsbedingt, ohne große vorherige Erklärungen kennen und merkte schnell, dass sie das Herz am richtigen Fleck hat. Auch Aidens Freunde mochte ich sofort und da diese dem verschlossenen jungen Mann blind vertrauten, schloss meine Sympathie ihn bereits mit ein, bevor ich seinen Hintergrund erfuhr. Als das dann soweit war, mochte ich ihn nur noch mehr.

Allerdings findet Amelia an der neuen Schule nicht nur sehr schnell Freunde, sondern hat in der Tochter der Direktorin auch sofort eine Widersacherin, die ihr das Leben schwermachen will. Deren Figur empfand ich anfangs zwar nicht wirklich glaubwürdig gezeichnet. Das änderte sich jedoch, als sie aus dem direkten Dunstkreis der Clique um Aiden verschwand. Nicht wirklich nachvollziehen konnte ich auch das Verhalten von Amelias Mutter. Ich bin selbst Mutter und könnte mir niemals vorstellen, mich meinen Kindern gegenüber, selbst in einer wirklich schwierigen Situation, jemals so distanziert zu verhalten.

Das Geheimnis, das Amelia umgibt, wurde für mich als Leserin zwar erst nach und nach gelüftet, allerdings geschah dies rechtzeitig, bevor mich die Geheimniskrämerei in irgendeiner Art und Weise nerven konnte. Insgesamt hat sich die Autorin hier meiner Meinung nach eine sehr spannende Geschichte, mit viel Dramatik, aber auch Humor und (bislang) jugendfreier Romantik ausgedacht. Es sind zwar heftige Mobbingattacken dabei, es geht auch nicht immer gewaltfrei zu und es gibt sogar etwas, was nicht legal ist. Allerdings werden diese Dinge meiner Meinung nach nicht verherrlicht und da es das auch in der Realität gibt, bin ich nicht der Meinung, dass es in einer spannenden Geschichte für Jugendliche außen vorgelassen werden müsste.

Ich verstehe jedenfalls sehr gut, dass die Autorin mit dieser Geschichte bereits auf Wattpad so erfolgreich war und denke, dass auch das richtige Buch viele jugendliche und junggebliebene Leser (wahrscheinlich werden die hauptsächlich weiblich sein) begeistern wird. Ich selbst hätte nach dem Cliffhanger am Ende am liebsten sofort weitergelesen und wenn ich des Englischen besser mächtig wäre, hätte ich das auch mit dem Original getan. Da wurden aus der Reihe inzwischen sogar schon 5 Teile veröffentlicht. In deutscher Übersetzung sind bislang erst zwei weitere Teile angekündigt. Der nächste soll am 29. August 2024 erscheinen. Den möchte ich definitiv ebenfalls lesen.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Konnte mich leider überhaupt nicht packen

Der Pfad des Zorns
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Als ich diesen Thriller bei NetGalley entdeckte, klang der Klappentext für mich interessant. Da er zu diesem Zeitpunkt bereits erschienen war und ich nach der bereits veröffentlichten Leseprobe gern weiterlesen ...

Als ich diesen Thriller bei NetGalley entdeckte, klang der Klappentext für mich interessant. Da er zu diesem Zeitpunkt bereits erschienen war und ich nach der bereits veröffentlichten Leseprobe gern weiterlesen wollte, fragte ich ein Rezensionsexemplar an. Dass es bereits der zweite Teil einer Reihe war, von der ich den Auftakt noch nicht kannte, nahm ich dabei in Kauf, da ich schon öfter später in Reihen eingestiegen bin und trotzdem selten Verständnisprobleme hatte. Kurze Zeit später konnte ich das E-Book auf meinen Kindle laden und mit dem Lesen beginnen.

Detective Sergeant Max Craigie vom Policing Standards Reassurance Team wird von einem befreundeten Streifenpolizisten, der gerade einen Selbstmord beobachten musste, ohne eingreifen zu können und dem die letzten Worte des kurz darauf toten Mannes beunruhigten, der Angelegenheit nachzugehen. Was Craigie herausfindet, findet er alarmierend und als er dann auch noch den Steifenpolizisten tot in seinem Haus auffindet, ist ihm klar, dass alles zusammenhängen muss. Sein Team entdeckt außerdem eine Verbindung zum skrupellosen Drogenboss Tam Hardie, der zwar im Gefängnis sitzt, dem es aber gelungen ist, auch von da aus zu operieren. Schnell wird klar, dass dies nur mithilfe von korrupten Gesetzeshütern möglich ist. Doch wer sind die und wie können er und sein Team sie stoppen?

Leider hielt das Buch für mich überhaupt nicht das, was mir die Leseprobe versprochen hatte. Der Einstieg in diesen Thriller fiel mir noch ziemlich leicht, denn in den ersten Kapiteln verspürte ich durchaus eine beginnende Grundspannung. Allerdings wurde diese bereits dort mit von mir nicht wirklich als passend empfundenen bildhaften Vergleichen gemindert und diese zogen sich leider dann auch weiter durch die gesamte Handlung. Weiterhin fand ich leider auch überhaupt keinen Zugang zu den Ermittlern. Ich mag es, wenn ich mit diesen sympathisieren kann und das war hier leider überhaupt nicht der Fall.

Die privaten Dialoge zwischen ihnen empfand ich, durch sich wiederholendes gegenseitiges Belöffeln, meistens ziemlich platt. Dass zwischen Menschen, die sich relativ gut kennen, auch mal die Schwächen aufs Korn genommen werden, empfinde ich nicht ungewöhnlich und es kann durchaus lustig wirken. Wenn das allerdings, wie hier, permanent passiert, wird es langweilig und hilft mir nicht, die Charaktere besser kennenzulernen oder sogar zu mögen. Doch auch, wenn es um die Ermittlungen ging, überzeugte mich das Team nicht mit Kompetenz und vieles kam mir sehr wirr und unrealistisch vor.

Je weiter ich beim Lesen voranschritt, desto häufiger schüttelte ich ungläubig den Kopf. Der Autor schaffte es immer wieder, kurzzeitig aufgebaute Spannungsmomente mit danach eingefügten, von mir als unpassend empfundenen oder teils auch gegensätzlichen Bemerkungen zu zerstören. Letztendlich habe ich mich eher durch dieses Buch gequält, als dass es mich gut unterhalten hätte. Ich weiß jetzt nicht, ob ich, wenn ich das Vorgängerbuch gelesen hätte, einen besseren Zugang zu den Ermittlern gehabt hätte, fürchte jedoch, dass ich dann gar nicht mehr den Wunsch verspürt hätte, dieses Buch hier überhaupt zu lesen. Für mich persönlich steht fest, dass ich diese Reihe definitiv nicht weiterverfolgen werde und ich kann leider auch keine Leseempfehlung aussprechen.

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