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Veröffentlicht am 15.09.2016

Bitte mehr von dieser Truppe!

Moorfeuer
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Die Geschichte:
Eine ältere Frau wird im Freisinger Moos tot aufgefunden: lebendig verbrannt auf einem Scheiterhaufen – wie eine Hexe. Die Spuren am Tatort sind äußerst dürftig und erste Hinweise führen ...

Die Geschichte:
Eine ältere Frau wird im Freisinger Moos tot aufgefunden: lebendig verbrannt auf einem Scheiterhaufen – wie eine Hexe. Die Spuren am Tatort sind äußerst dürftig und erste Hinweise führen nur zu einem nahen Haus, in dem die Tochter der Ermordeten lebt.
Das Team der Münchner Mordkommission um Hauptkommissar Waechter hilft den Kollegen der Kripo Erding bei den Ermittlungen, was nicht immer ohne Kompetenzgerangel bleibt. Vor allem Hannes hat mal wieder einige Schwierigkeiten, sich unterzuordnen.
Die Nachforschungen führen in verschiedenste Richtungen und auch alter Aberglaube wird dabei nicht ausgespart. Ob Waechter und seine Leute den Täter so finden werden?

Meine Meinung:
Schon den ersten Teil der Reihe fand ich ganz gelungen, aber hier hat sich die Autorin sehr gesteigert: “Moorfeuer” hat mir bestens gefallen.
Bei Nicole Neubauer stehen eindeutig die Menschen im Vordergrund, keine hochtechnischen Ermittlungsspielereien oder ausschweifende Erklärungen zu irgendwelchen Autopsieergebnissen. Stattdessen: viele Dialoge, Emotionen und ein umfassender Blick hinter die Fassade.

Ihre Protagonisten wirken absolut glaubwürdig, sind durch ihre zahlreichen Ecken und Kanten einfach Menschen wie du und ich. Hauptkommissar Waechter erscheint nach außen wie ein harter Kerl, aber er hat einen sehr weichen Kern und ein kleines Problem mit seiner Wohnung. Gegen die Schwierigkeiten seines Kollegen Hannes Brandl ist das allerdings nichts: der kann sein Temperament zuweilen schlecht im Zaum halten und neigt zu gefährlichen Alleingängen. Ausgleichender Pol zwischen den beiden ist oft Oberkommissarin Elli Schuster, die die Wogen wieder glättet.
Alle drei Ermittler sind mir sehr sympathisch und sie bilden ein tolles Team.

Neben einer vielschichtigen Krimihandlung, die interessante verschlungene Wege geht, spielt das Privatleben der Polizisten eine große Rolle in diesem Buch. Allerdings wirken diese Details niemals wie Nebenschauplätze, sondern sind sehr geschickt mit der Haupthandlung verwoben. Manchem Leser mag das zu viel Ablenkung sein, mir hat es aber super gefallen, denn so wachsen einem die Protagonisten noch mehr ans Leserherz.
Spannung ist auch genügend vorhanden, so dass man immer wissen möchte, wie es weitergeht und das Buch nur noch ungern aus der Hand legt. Die häufigen Wechsel der Schauplätze sorgen zusätzlich für fesselnde Unterhaltung und ein zuweilen hohes Tempo.

Sehr interessant fand ich auch die Rückblenden in die spätere Nachkriegszeit und die Einblicke in den Aberglauben der vorwiegend ländlichen Bevölkerung. Wirklich erschreckend und wohl näher an der Wahrheit, wie man sich vorstellen möchte, denn in manchen Ländern wird so etwas ja heute noch praktiziert.

Fazit:
Spannender, vielschichtiger Krimi mit zahlreichen Einblicken in das Privatleben der Ermittler. Bitte mehr von dieser Truppe!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Manchmal etwas zu ausführlich ...

grabestreu
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Die Geschichte:
Melody Pieterson ist eine junge Frau, die in ihrem Leben bereits eine sehr schlimme Erfahrung machen musste: sie wurde vor fünf Jahren von einem Unbekannten überfallen und gewürgt. Nur ...

Die Geschichte:
Melody Pieterson ist eine junge Frau, die in ihrem Leben bereits eine sehr schlimme Erfahrung machen musste: sie wurde vor fünf Jahren von einem Unbekannten überfallen und gewürgt. Nur der Umstand, dass der Täter sie für tot hielt und sie rechtzeitig ärztliche Hilfe bekam, ließ sie den Angriff überleben. Was blieb, sind allerdings große seelische Wunden, denn sie schottet sich von ihrer Außenwelt ab und hat nur noch wenig soziale Kontakte.
Verhaftet wurde für diese Tat ein ehemaliger Freund von ihr, der nun aber wieder frei ist und seine Strafe abgesessen hat.
Weniger Glück hat die 30-jährige Eve, denn bei ihr vollendet der Täter sein Verbrechen und legt sie schließlich am gleichen Ort ab wie Mel damals.
Eve ist zwar tot, aber sie kann nicht wirklich Frieden finden: sie muss verhindern, dass Mel ein zweites Mal in die Fänge des Mörders gerät …

Meine Meinung:
Dass Eve quasi irgendwie als Geist durch die Story spukt, klingt zunächst vielleicht etwas nach Fantasy, aber die Autorin hat das so toll geschrieben, dass es einfach passt und mit dem Rest bestens harmonisiert.

Es handelt sich hier um einen super durchdachten Psychothriller, der sehr fesselnd und spannend ist. Die Kapitel wechseln zwischen Mel, Eve und der Ermittlerin DI Rutter und so wird alles aus verschiedenen Perspektiven erzählt und beleuchtet.
Melody ist allerdings die Hauptperson, über ihr Leben erfahren wir sehr viel. Sie war mir durchaus sympathisch, obwohl sie natürlich durch ihr schlimmes Erlebnis zunächst doch recht schrullig wirkt.
Auch Eve mochte ich gleich und habe auch mit ihr mitgefiebert, obwohl ja von Anfang an klar ist, dass es kein gutes Ende haben wird.
Man kommt der Wahrheit Stück für Stück näher und ist sich trotzdem niemals sicher, aus welcher Ecke denn nun die wirkliche Gefahr droht. Einige Szenen sind wirklich erschreckend und man möchte selbst niemals in solch eine Situation geraten.
Was den Blutfaktor betrifft: hier ist das Buch harmlos und damit auch für empfindlichere Lesermägen geeignet.

Einziger Kritikpunkt ist für mich der zu ausführliche, zuweilen mit Details überladene Schreibstil von Colette McBeth. Hier wären einige Kürzungen durchaus angebracht, um Längen zu vermeiden und noch etwas mehr Tempo in die Story zu bringen. Aber das Buch lässt sich prima flüssig lesen und auch die Dialoge wirken glaubwürdig.

Fazit:
Ein fesselnder Psychothriller, der mir manchmal etwas zu detailreich erzählt wurde. Trotzdem: spannend und gut zu lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viele Infos über Land und Leute ...

Beijing Baby
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Die Geschichte:
Die junge Kommissarin Xiang Xia hat sich aus der Provinz nach Peking versetzen lassen. Dort teilt sie sich das Büro mit Inspektor Wang, der eigentlich schon eher im Rentenalter ist.
Ihr ...

Die Geschichte:
Die junge Kommissarin Xiang Xia hat sich aus der Provinz nach Peking versetzen lassen. Dort teilt sie sich das Büro mit Inspektor Wang, der eigentlich schon eher im Rentenalter ist.
Ihr erster gemeinsamer Fall, den sie aufzuklären haben, ist der Tod einer Studentin, die von der Dachterrasse des Theaterinstitutes gestürzt ist. War es wirklich Selbstmord oder steckt mehr dahinter?
Die Nachforschungen der Polizei zeigen bald, dass sich die tote Xiao Fang nicht nur ihrer Ausbildung gewidmet hat, sondern einigen Nebenjobs nachging. Die Spur führt in einen Sumpf aus Korruption und Lügen und mitten hinein ins Rotlichtmilieu.

Meine Meinung:
Auf diesen Krimi war ich sehr gespannt, denn er entführt den Leser in eine Welt, von der wir meist nur wenig Ahnung haben. Der Autor hat allerdings selbst längere Zeit in Peking verbracht und so einen sehr lebendigen Einblick erhalten. Sein Wissen über Politik, Kultur, landestypische Speisen, Getränke, Bräuche und vieles mehr hat er in geballter Form in dieses Buch gepackt.
Zunächst hat mich das Ganze fast noch etwas überfordert, das begann schon mit den vielen X-Wörtern, vor allem bei den Namen der Figuren. Ein kleiner Kulturschock, wenn man so will … mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings langsam daran und man bekommt ja sowieso zunehmend ein besseres Bild von den Protagonisten, so dass man sie gut auseinanderhalten kann.

Die Hauptperson ist die junge Kommissarin Xiang Xia, die mir recht sympathisch war. Sie verkörpert den eher modernen Teil der Geschichte und bildet einen wunderbaren Kontrast zum älteren Wang, der ein richtiges chinesisches Urgestein ist.

Durch die vielen Erklärungen zu Land und Leuten kam für mich leider weniger Spannung auf, denn die Ermittlungen ziehen sich auch durch zahlreiche Dialoge und Verhöre gefühlt in die Länge. Aber angesichts der gelungenen Auflösung war alles in sich sehr stimmig und die Story bietet für große Action auch einfach keinen Anlass.

Durch diesen Krimi habe ich viel über China gelernt. Die Geschichte liest sich flüssig und ist faszinierend, erschreckend und auch ein bisschen humorvoll. Die Schauplätze wirken sehr anschaulich und atmosphärisch, weckten aber in mir jetzt nicht unbedingt die Reiselust.
Übrigens: wer gerne mal auf chinesisch schimpfen möchte, der findet im Buch auch viele Anregungen. ?

Fazit:
Viele Infos über Land und Leute machen dieses Buch beinahe zu einem Reiseführer für Peking: interessant und bestens durchdacht! Gute Krimiunterhaltung mit Mehrwert!
4,5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr fesselnd ...

Die Totentänzerin
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Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe wird es wieder sehr persönlich für Nils Trojan: ausgerechnet die Frau seines eigenen Chefs steht im Verdacht, eine Reihe kaltblütiger Morde begangen zu haben. ...

Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe wird es wieder sehr persönlich für Nils Trojan: ausgerechnet die Frau seines eigenen Chefs steht im Verdacht, eine Reihe kaltblütiger Morde begangen zu haben. Er schwankt zwischen Pflichtbewusstsein und Vorschriftentreue und der Loyalität zu Hilmar Landsberg. Bald wird er selbst zum Ermittlungsleiter und gerät damit ins Visier des Täters, der Paare in ihrem eigenen Schlafzimmer überfällt und tötet …

Meine Meinung:
Nils Trojan ist ein Charakter, den ich sehr gerne mag, denn er wirkt sehr authentisch und menschlich. Er ist kein übermächtiger Superermittler, sondern hat auch mit einigen persönlichen Problemen zu kämpfen. Trotzdem ist er nicht der abgewrackte, depressive Typ, wie wir ihn in manchen Krimi- oder Thrillerserien finden. Er hat eine Tochter, für die er alles tun würde und seit Kurzem gibt es auch wieder eine Frau in seinem Leben.
Auch die anderen Figuren in dieser Geschichte erscheinen sehr lebendig, glaubwürdig und alles andere als eindimensional. Bestens vorstellbar sind auch die gut beschriebenen Schauplätze, alles wirkt sehr atmosphärisch.

Das Buch wird ja als “Psychothriller” bezeichnet, da würde ich eigentlich weniger blutige Szenen erwarten. Aber im Gegensatz zu den vorherigen Bänden waren die Morde wirklich nicht ganz so schlimm. Die Spannung entsteht zum Großteil aus den vielen Wirren, alten Geheimnissen, unverarbeiteten Kränkungen und Psychoterror der besonderen Art. Man kann mit den Opfern gut mitfühlen, werden sie doch in ihrem privatesten Umfeld bedroht – das geht sehr nahe.
Viele falsche Spuren und eine gut durchdachte Story sorgen dafür, dass man das Buch nicht mehr weglegen will.
Mir hat auch der dritte Teil der Reihe bestens gefallen und ich freue mich jetzt schon auf Nachschub.

Fazit:
Fesselnde, vielschichtige Unterhaltung mit vielen Verdächtigen – bestens durchdacht, spannend bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein bisschen viel von allem ...

Blutwind
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Die Geschichte:
Mordermittler Lars Winkler ist nach zweimonatiger Auszeit wieder im Dienst und wird gleich an den Fundort einer ungewöhnlichen Leiche gerufen: die tote Frau wurde konserviert und außerdem ...

Die Geschichte:
Mordermittler Lars Winkler ist nach zweimonatiger Auszeit wieder im Dienst und wird gleich an den Fundort einer ungewöhnlichen Leiche gerufen: die tote Frau wurde konserviert und außerdem wurden ihr beide Augen entfernt.
Lars ist es allerdings unmöglich, weiterhin mit seinem Vorgesetzten Ulrik zusammenzuarbeiten, denn er ist der Grund für seine laufende Scheidung. Er beantragt deshalb seine Versetzung und wird prompt von den Mordermittlungen abgezogen. Stattdessen soll er eine grausame Vergewaltigungsserie aufklären.
Lars ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es am Ende sehr persönlich für ihn wird: eine Freundin seiner Tochter wird zum Opfer …

Meine Meinung:
Das Buch beginnt gleich mit einer Rückblende ins Jahr 1953, es folgen noch weitere Zeitsprünge, die uns teilweise in die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs mitnehmen. Diese Reisen in die Vergangenheit fand ich gleichermaßen erschreckend wie auch interessant, die Geschichte erstreckt sich so über mehrere Generationen.

Menschliche Abgründe tun sich hier auf in verschiedensten Formen. Der Autor hat extrem viele Themen in dieses eine Buch gepackt: von Kindesmissbrauch über Vergewaltigung, Mord, Folter, Verstümmelung, verschiedenste Ausprägungen von Geisteskrankheit, Familiendramen, Drogenmissbrauch und Menschenhandel. Alles ganz interessant, aber das sorgt auch dafür, dass die Story manchmal etwas überfrachtet wirkt.
Auch bei eher nebensächlichen Dingen tritt eine auffällige Häufung auf, die mich in einem Fall zunehmend gestört hat: ohne Zigaretten geht in diesem Buch irgendwie überhaupt nichts.

Die Charaktere fand ich sehr interessant und Lars als Protagonist war mir nicht unsympathisch. Er hat zwar leider so seine Macken, aber wer hat die – auch im richtigen Leben – nicht? Er wirkt dadurch recht authentisch, genau wie seine Tochter, einige Kollegen und die vielen Durchgeknallten in der Story.
Absolut atmosphärisch und mit der richtigen Menge an Details beschreibt Jakob Melander seine Schauplätze. Man kann sich immer alles bestens und sehr lebendig vorstellen.
Auch sehr bildlich erläutert werden die doch vergleichsweise ekligen, blutigen und grausamen Szenen der Geschichte, die eher nichts für zartbesaitete Leser sind.

Es ist ein Thriller, bei dem man sehr gut miträtseln und allerdings auch schon zu einem frühen Zeitpunkt große Teile der Auflösung erkennen kann. Fesselnd fand ich das Buch trotzdem noch, denn durch die vielen Handlungsstränge kommt niemals Langeweile auf.
Im privaten Bereich von Lars bleibt am Ende so einiges offen, was wohl im nächsten Band geklärt werden könnte. Die Reihe werde ich im Auge behalten und ich bin gespannt, wie sich alles weiter entwickelt.

Fazit:
Von allem zwar ein bisschen zu viel, aber insgesamt doch gut zu lesen und durchaus spannend.