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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2020

Leider sehr langatmig und nicht stimmig

Forever Free - San Teresa University
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Als das Buch bei mir ankam, war ich etwas überrascht wie dick es ist. Ich hatte die etwa ersten50 Seiten bereits gelesen und gemocht, daher freute ich mich sehr auf das Buch und die Geschichte von Raelyn ...

Als das Buch bei mir ankam, war ich etwas überrascht wie dick es ist. Ich hatte die etwa ersten50 Seiten bereits gelesen und gemocht, daher freute ich mich sehr auf das Buch und die Geschichte von Raelyn und Hunter!

Allerdings wurde meiner Freunde schnell ein Dämpfer verpasst. Der Anfang zog sich sehr und jede Seite fühlte sich wie zehn an. Es dauerte fast ein Viertel des Buches bis sich die beiden Hauptfiguren überhaupt kennenlernten! Die Kapitel waren gefüllt mit Raelyns Gedanken, so konnte man sich gut ein Bild von ihr machen. Von Hunter erfuhr man etwas weniger, erlebte aber direkt wie sehr er sich in seiner Arbeit vertieft. Von seinem Charakter schien bis dahin nicht viel durch.

Die Handlung nahm irgendwann etwas an Fahrt auf, blieb aber recht ruhig. Je weiter ich kam, desto mehr störte ich mich am Schreibstil, der mir etwas zu plump vorkam. Das Buch war zu langatmig und zu unaufgeregt, um das wieder auszugleichen. Dadurch, dass ich mich zwingen musste jeden Satz bewusst zu lesen, da ich bei den seitenlangen Gedankengängen von Raelyn oft vergaß, wo ich eigentlich gerade war, fielen mir die Schwachstellen im Text besonders auf.

Die Szenen mit ihren Freunden haben mir am besten gefallen. Kate, Tyler und Hunter hatten eine tolle Chemie und zusammen mit April und Raelyn war es eigentlich immer irgendwie lustig oder süß.

Es gab einige Stellen, die etwas misslungen waren. Wenn zum Beispiel gesagt wird, dass sie die Kapuze abnimmt und eine halbe Seite später schüttelt sie den Kopf und die Kapuze fällt runter. Oder wenn Raelyn sagt, dass sie kein Tattoo hat, weil man das in New York erst ab 18 haben darf und der Eindruck geweckt wird, dass sie 17 sein muss, obwohl sie anscheinend 19 ist. Manchmal machte das Buch auch einfach keinen Sinn, wie in der Szene, in der Rae eine SMS bekommt und gefragt wird, ob sie sich mit jemanden treffen will, sie einfach losgeht, ohne zuzustimmen und die Person dann trotzdem dort ist.

Nach der Hälfte war das Buch endlich halbwegs spannend und sprach mich mehr an, das hielt jedoch nur kurz an. Es fühlte sich an, als würde die Handlung für die eine Figur von einem Punkt zum nächsten springen und sich dann für die andere in dem Muster wiederholen. Im letzten Drittel wurden neue Sachen eingeführt, Hinweise gestreut – was auf jeden Fall viel früher hätte passieren müssen, damit es den Leser wirklich mitnehmen kann. Mit diesem Muster war es eine sehr unvorteilhafte Kombi, die mir das Buch wieder ruiniert hat, obwohl ich zwischendurch dachte, dass es mir doch noch gefallen konnte. Die Geschichte wartete ab, bis das Geheimnis von Figur A gelüftet wurde, um dann Hinweise zu Figur Bs Problem zu streuen. Dadurch wirkte der letzte Teil nicht ganz als würde er dazugehören und ich persönlich hätte darauf verzichten können.

Raelyns Verhalten passte gegen Ende immer weniger zu ihr und als es schließlich zum „großen Knall“ (hier eher: Baby Knall) kam, verstand ich sie gar nicht mehr. Da wo am Anfang die Handlung fehlte, sollte nun wegen 2 magerer Sätze alles anders sein – nein, das machte keinen Sinn. Raelyns Gefühlen und Gedanken wurde so viel Platz gegeben, worunter Hunter stark gelitten hat. Ich hätte mir vor allem im letzten Drittel mehr Kapitel aus seiner Sicht, mehr Raum für ihn in dieser Geschichte gewünscht, weil er so nicht auf einer Stufe mit Raelyn stand. Die Auflösung am Ende fand ich daher sehr unemotional und ganz ehrlich – es war unnötig. Wenn man einen solchen Charakter einbaut und ihm eine Hauptrolle gibt, sollte man ihn nicht so schnell abhandeln und in den Hintergrund schieben. Der Epilog war dann noch die Sahne obendrauf, weil er eigentlich gar nichts mehr zu Hunters Leben sagte, alle Nebenfiguren irgendwie außen vor ließ und ... eigentlich gar nichts übermittelte?

Kurz gesagt: Dieses Buch hatte wahrscheinlich Potential, war aber viel zu langgezogen, um gut zu sein. Auf die eine Figur wurde zu stark eingegangen, auf die andere zu wenig. Der Schreibstil war zu schwach um die Längen zu tragen und das Buch in seiner Komposition nicht stimmig.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Unstimmig ohne Ende

Perfect Mistake
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Dieses Buch ist so unstimmig, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Zuerst die Beziehung von Pete und Adele: Er ist 15 Jahre älter, was irgendwie eklig ist. Der Altersunterschied wird als Grund ...

Dieses Buch ist so unstimmig, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Zuerst die Beziehung von Pete und Adele: Er ist 15 Jahre älter, was irgendwie eklig ist. Der Altersunterschied wird als Grund vorgeschoben, warum sie nicht zusammen sein können und daher ständig erwähnt. Pete wirkt manchmal wirklich wie ein 40-jähriger, dann wieder wie ein halb so alter Bad Boy. Dadurch bin ich einfach nicht mit ihm warm geworden.
Zur Handlung: Ich liebe Kylies Scott Stage Dive-Reihe und hatte hier leider ein unschönes Déjà-vu. Viele Handlungselemente des 4. Bandes wurden für dieses Buch einfach kopiert. Um Spoiler zu vermeiden, werde ich sie jetzt nicht aufzählen, es sind aber leider so viele, dass es nicht zu übersehen war.
Am Ende hab ich einfach nur noch frustriert die Arme in die Luft werfen können, weil nichts einen Sinn ergibt. Adeles Vater behandelt sie wie ein Kind, Pete hat merkwürdige Stimmungsschwankungen und wird regelmäßig zu einer anderen Person, Adele tut irgendwie nichts außer sich alles gefallen zu lassen und dumm zu warten, dass Pete das sagt, was sie hören will. Der Schreibstil hat mir leider nicht so gut gefallen, die Umgebungsbeschreibung hat sich ab und zu einfach nicht in den Erzählfluss eingepasst und fiel negativ auf. Außerdem gibt es zwar so einige Nebenfiguren, allerdings kommen diese kaum vor, weswegen keine davon rund ist.
Allem in allem absolut nicht zu empfehlen, auch nicht nebenbei.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Süße Geschichte für zwischendurch

Hope Again
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Zuerst: Natürlich war Mona Kastens Schreibstil wieder wunderschön, man fühlt sich einfach direkt wohl.
Ich mochte Nolan total gerne und konnte Everly und ihn und ihr jeweiliges Verhalten gut nachvollziehen. ...

Zuerst: Natürlich war Mona Kastens Schreibstil wieder wunderschön, man fühlt sich einfach direkt wohl.
Ich mochte Nolan total gerne und konnte Everly und ihn und ihr jeweiliges Verhalten gut nachvollziehen. Ich mochte auch die Nebencharaktere, was gut ist – immerhin gibt es echt einen ganzen Haufen davon. Daran hat man gemerkt, dass es eben doch eine Reihe ist, für Fans garantiert ein nettes Easter Egg, ich war allerdings teils verwirrt und hätte gerne eine kurze Erklärung bekommen, wer jetzt eigentlich wer ist, woher sie kommen und so weiter.
Gepackt hat es mich nicht wirklich, was per se nicht falsch ist. New Adult leidet unter einem Hang zur Überdramatisierung und nun ja – alles was z. B. die After-Reihe falsch macht, wird hier richtig gemacht. Everly und Nolan gehen respektvoll miteinander um und führen eine gesunde Beziehung. Das hat mir gut gefallen, da man das leider viel zu selten in dem Genre sieht.
Es ist nicht überdramatisiert oder unnötig aufgebauscht und tröpfelt teils mehr so vor sich hin, auch wenn es ein paar Stellen gibt, an denen es etwas heftiger wird. Hier hätte ich mir mehr gewünscht, z. B. eine größere Auswirkung auf die Story. Mir fehlte der letzten Endes der Reiz an der Geschichte, obwohl wirklich genügend Potential da war.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Sympathische Supersoldaten kämpfen gegen tödliche künstliche Intelligenz

Neon Birds
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Es ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht, ...

Es ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht, werden sie von Supersoldaten bekämpft, die man weltweit als Stars feiert. Doch die Mauern beginnen zu bröckeln. Sekten beten KAMI als Maschinengott an. Und während der Kampf zwischen Menschheit und Technologie hin und her wogt, versuchen vier junge Erwachsene, den Untergang ihrer Zivilisation zu verhindern ...

«Ach»,säuselte er. »Das Wetter ist viel zu gut, um über solche düsteren Themen zu sprechen.»

«Das Wetter ist furchtbar», erwiderte Andra amüsiert.

Doch nach wenigen Sekunden verstummte ihr heiteres Glucksen. Vielleicht, weil sie verstand, was er meinte.


Es fällt mir unglaublich schwer, meine Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen. Die Welt ist gut beschrieben und man sieht das Grün und Braun von Ulan Bator fast vor sich. Die Geschichte klopft nicht mal an, sondern fällt direkt mit der Tür ins Haus und reißt den Leser mit sich. Ehe man sich versieht, sind die ersten 100 Seiten gelesen und die Charaktere soweit vorgestellt, dass man sie bereits ins Herz geschlossen hat.

Genau hier liegt für mich jedoch der Schwachpunkt von Neon Birds. Die einzelnen Charaktere sind durchaus rund, ihr Leben und die Beweggründe für ihr Handeln werden so aufbereitet, dass man sie gut verstehen kann. Aber jedes Mal, wenn ich das Gefühl hatte, dass eine Unterhaltung endlich tiefer gehen, dass nicht nur an der Oberfläche gekratzt werden würde, geht die Handlung schon weiter. Besonders Okijen und Flover sind mir direkt ans Herz gewachsen und ich hätte so gerne mehr von ihnen gesehen, als diese kurzen Gespräche und war deswegen zeitweise etwas frustriert.

Doch so ist dieses Buch: Der Schreibstil ist klar und verzichtet auf unnötige Füllsätze oder Wiederholungen. Was erwähnt wird, ist für die weitere Geschichte stets wichtig oder dient dem Worldbuilding. Dazu passen auch die Charaktere, die nur so viel von sich preisgeben, dass sie rund sind, dadurch jedoch etwas an Tiefe vermissen. Dieser simple Stil, dass nichts einfach so vorkommt, entpuppt sich gegen Ende als kleine Falle, die sich das Buch selbst gestellt hat. Ich verzichte hier natürlich auf Spoiler, sage nur, dass es dennoch ein gutes und spannendes Ende war, man bestimmte Teile jedoch absehen konnte.

Mein Fazit:
Ein mitreißendes Buch, dessen Charaktere ruhig etwas mehr Tiefe hätten bekommen können, mit einer gut umschrieben Welt und einer interessanten Idee dahinter. Ich freue mich trotz der Kritikpunkte auf die Fortsetzung und vor allem auf ein Wiedersehen mit den Charakteren!

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Anfangs packend und emotional, später eher fade

Flying High
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Das erste Drittel dieses Buches war emotional eine wahre Tortur. Man fühlte mit der Protagonistin Hailee mit, litt mit ihr und wünschte sich, dass es ihr bald besser geht. Dementsprechend schnell flogen ...

Das erste Drittel dieses Buches war emotional eine wahre Tortur. Man fühlte mit der Protagonistin Hailee mit, litt mit ihr und wünschte sich, dass es ihr bald besser geht. Dementsprechend schnell flogen die Seiten auch dahin. Chase ist unglaublich süß und fürsorglich, doch das spielt eher eine nebensächliche Rolle. Hailee steht voll im Fokus und alles, was im ersten Band ausgelassen wurde, wird endlich zur Sprache gebracht. Lose Enden werden verknüpft und die Geschichte abgerundet.
Dann fängt es allerdings an sich zu ziehen. Die Spannung, die am Anfang fast bis zum Zerreißen gegeben war, lässt spürbar nach. Das mag zum einen an den Figurenkonstellationen liegen, zum anderen vielleicht daran, dass Hailee immer noch nicht frei von jeglichen negativen Gefühlen oder Trauma ist. Obwohl das so wichtig ist, immerhin war sie kurz davor einen dramatischen Fehler zu begehen und stand buchstäblich am Abgrund, wird dieser Teil des Buches immer langatmiger und blasser. Es gibt eine wirklich wunderschöne Szene an einem Feldweg, das ist jedoch das Einzige, dass mich zu diesem Zeitpunkt noch begeistern konnte.
Gegen Ende nimmt der Spannungsabfall immer weiter zu, man hat das gefühlt, dass hier nur noch Seiten gefüllt wurden, statt ihnen Leben einzuhauchen und am Ende habe ich mich persönlich mehrfach gefragt, was aus dem Buch vom Anfang geworden ist und war ziemlich genervt.

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