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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2024

Besser als das Buch!

Gebt mir etwas Zeit
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Im Hörbuch zu "Gebt mir etwas Zeit" nimmt uns Hape Kerkeling mit auf eine sehr persönliche Reise durch seine Familiengeschichte und seine eigene Identität - und das auf seine unnachahmliche Weise. Mit ...

Im Hörbuch zu "Gebt mir etwas Zeit" nimmt uns Hape Kerkeling mit auf eine sehr persönliche Reise durch seine Familiengeschichte und seine eigene Identität - und das auf seine unnachahmliche Weise. Mit viel Humor und Charme erzählt er von den Ergebnissen eines DNA-Tests, der ihn auf die Spuren seiner Vorfahren führt, und teilt überraschende Einblicke über seine Abstammung. Besonders seine Anekdoten über seine demenzkranke Großmutter oder seine Liebe zu Amsterdam sind in der Hörbuchversion noch lebendiger und voller Wärme und Witz.
Hapes Erlebnisse mit Stars, sein beruflicher Erfolg in jungen Jahren und die Herausforderungen als homosexueller Mann in den 70er und 80er Jahren - Zeiten, in denen Akzeptanz ein ferner Wunsch und die Angst vor Aids allgegenwärtig war - sind genauso packend wie nachdenklich. In den Passagen über seine weiter entfernten Vorfahren verfällt Hape zwar manchmal in fiktive Erzählungen, die mir im Buch langatmig erschienen, aber im Hörbuch wird selbst das unterhaltsam, nicht zuletzt durch seine einzigartige Erzählweise und sein Gespür für Dialekte und Stimmen.
Hape liest mit einer Lebendigkeit, die jedem Satz eine besondere Tiefe gibt und seine persönliche Reise hautnah erlebbar macht. Alles in allem ist das Hörbuch eine wunderbare Mischung aus Humor, Nachdenklichkeit und Offenheit. Für Fans von Hape Kerkeling und alle, die ihn als Vorleser schätzen, ist dieses Hörbuch ein besonderes Highlight, das sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregt. Im Vergleich zur Buchversion habe ich hier gemerkt, wie viel ein großartiger Erzähler ausmacht - Hape verleiht seinem Werk eine Lebendigkeit, die im gedruckten Text nur schwer zu fassen ist. Ein Hörgenuss, der dem Buch in nichts nachsteht und in manchen Szenen sogar übertrifft.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Mehr Drama als Drachen

Burning Crown
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Beziehungen zwischen Reitern und Drachenwandlern sind in der Armee von Eldeya strengstens verboten. Doch als Captain Yessa Hayes den Drachen Cassim zugeteilt bekommt, steht sie sofort vor einem Problem: ...

Beziehungen zwischen Reitern und Drachenwandlern sind in der Armee von Eldeya strengstens verboten. Doch als Captain Yessa Hayes den Drachen Cassim zugeteilt bekommt, steht sie sofort vor einem Problem: Cassim weckt Gefühle in ihr, die nicht nur verboten, sondern auch gefährlich sind - vor allem, da er sein eigenes, düsteres Geheimnis hat.
Der Anfang hat mir noch gut gefallen. Die Story legt gleich ordentlich los, und der Schreibstil von Marie Niehoff liest sich flüssig und locker. Leider konnte die Geschichte mich dann aber nicht halten. Yessa und Cassim konnten mich als Charaktere beide nicht überzeugen. Yessa kommt oft naiv rüber, Cassim wirkt eher launisch und undurchsichtig – die Beziehung bleibt farblos, und Funken sprühen da schon mal gar nicht.
Auch das Worldbuilding fand ich ziemlich dünn und quasi nicht vorhanden. Man bekommt nur hier und da mal ein paar Infos zur Welt und zu den unterdrückten Drachenwandlern, die aber oft nur neue Fragen aufwerfen, statt wirklich spannend zu sein. Die Magie und die Drachen – eigentlich das Herzstück einer Fantasy-Welt – bleiben zu blass und spielen kaum eine Rolle. Ohne die Drachen wäre das Ganze fast ein reiner New Adult-Roman gewesen, was mir für einen Fantasy-Roman ehrlich gesagt zu wenig ist.
Ab der Mitte verliert die Geschichte dann auch noch an Fahrt und die Handlung wird total vorhersehbar. Statt Action gibt’s überwiegend Missverständnisse, Drama und Gefühlschaos - eintönig! Wer auf New Adult mit ein bisschen Fantasy steht, wird hier vielleicht eher glücklich. Für mich war es leider nichts – ich werde die Reihe wohl nicht weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Eine Geschichte über Trauer

Für immer und ein Jahr
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Kurz bevor Kaya mit gerade einmal 40 Jahren an Krebs stirbt, nimmt sie ihrem Ehemann Jan ein besonderes Versprechen ab: Ein Jahr lang soll er jede Person aus Kayas Geburtstagskalender anrufen und ihr zum ...

Kurz bevor Kaya mit gerade einmal 40 Jahren an Krebs stirbt, nimmt sie ihrem Ehemann Jan ein besonderes Versprechen ab: Ein Jahr lang soll er jede Person aus Kayas Geburtstagskalender anrufen und ihr zum Geburtstag gratulieren. Für Jan, der wenig über seine Gefühle spricht, wird diese Aufgabe zur Bewährungsprobe.
Der Roman hat mich tief berührt und mich auf eine intensive, gefühlvolle Weise in die Welt der Trauer, des Abschieds und des Neubeginns eintauchen lassen. Beim Lesen kamen mir oft die Tränen, da man mit eigener unterdrückter oder überwunden geglaubter Trauer konfrontiert wird. Stefanie Hansen schafft es, die Balance zwischen ernsten und humorvollen Momenten so gekonnt zu halten, dass man beim Lesen von einem Moment zum anderen zwischen Lachen und Weinen wechselt. Besonders Jans ruhige, fast distanzierte Art empfand ich anfangs als Hürde, aber gerade diese Zurückhaltung macht seine Entwicklung so greifbar. Nach und nach lernt man ihn und seine Welt besser kennen, und ich konnte langsam hinter die hohen Mauern blicken, die er nach Kayas Tod um sich errichtet hat.
Die Charaktere wirken lebensecht und facettenreich. Jans Schwiegermutter Elke beispielsweise mag etwas esoterisch wirken, doch ihre Aussagen treffen oft den Kern – und der fluchende Graupapagei Herr Johannsson sorgt für eine willkommene Portion Humor.
Für mich ist dieses Buch ein bewegendes Werk darüber, dass die Menschen, die uns verlassen haben, immer in unseren Herzen weiterleben – und dass das Leben, auch wenn es uns einiges abverlangt, doch immer weitergeht.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Zäh und alles andere als böse

Long Live Evil
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Wer träumt nicht davon, in seine Lieblings-Fantasy-Welt einzutauchen? Die schwer kranke Rae bekommt genau diese einmalige Chance und landet - ausgerechnet - als Schurkin in einer Welt, die sie eigentlich ...

Wer träumt nicht davon, in seine Lieblings-Fantasy-Welt einzutauchen? Die schwer kranke Rae bekommt genau diese einmalige Chance und landet - ausgerechnet - als Schurkin in einer Welt, die sie eigentlich in- und auswendig kennen sollte. Das klingt nach einer aufregenden Reise, oder? Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Rae findet sich im Körper der bösen Rahela wieder, aber anstatt wirklich zur Schurkin zu werden, wirkt sie eher verloren und stolpert planlos durch die Handlung. So richtig böse wird sie dabei leider nie, auch wenn sie es immer wieder behauptet.

Der Schreibstil hat es mir besonders am Anfang schwer gemacht, in die Geschichte einzutauchen. Vielleicht lag es an der Übersetzung, aber es las sich alles ziemlich zäh und ich konnte keine richtige Verbindung zu Rae aufbauen. Sie blieb mir die ganze Zeit über fremd, während einige Nebencharaktere deutlich interessanter und vielschichtiger waren.

Es gab einen Moment, in dem ich dachte: 'Jetzt passiert endlich etwas, jetzt wird es richtig gut!' Aber leider verpuffte die Spannung schnell wieder.

Das Buch hätte eine witzige Parodie auf Fantasy-Klischees sein können, aber dieses Potenzial wurde nicht voll ausgeschöpft.

Die Grundidee ist wirklich toll, und ab und zu hat mir der Humor auch gefallen. Die Nebenfiguren hatten ihren Reiz und das Ende war überraschend gut, aber insgesamt bleibt das Buch für mich eher durchschnittlich.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Cozy Vibes, aber mehr leider nicht

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Er wollte nur ihren Kaffee. Jaa, na klar… 🤣 
Zumindest redet Logan sich das ein, doch er ist von der ersten Sekunde an von Jeanie fasziniert, die gerade das Café ihrer Tante Dot übernommen hat. Und auch ...

Er wollte nur ihren Kaffee. Jaa, na klar… 🤣 
Zumindest redet Logan sich das ein, doch er ist von der ersten Sekunde an von Jeanie fasziniert, die gerade das Café ihrer Tante Dot übernommen hat. Und auch sie fühlt sich sofort zu dem charmanten Farmer hingezogen. 
Das Setting in der Kleinstadt Dream Harbour mit seinen skurrilen Bewohnern und der cozy Wohlfühlatmosphäre hätte mir perfekte Leseabende mit Kuscheldecke bereiten können. 🎃🍂 
 Aber leider wurde ich mit beiden Protagonisten nicht wirklich warm. Jeanie war für mich schon nach wenigen Seiten kaum noch zu ertragen - wie oft kann eine Erwachsene Person „Ähm“ sagen? 🫣
Auch die romantische Entwicklung zwischen den beiden hat mich nicht gepackt. Von Anfang an steht fest, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen; Freunde und Familie, ja die ganze Stadt weiß es, und auch der Buchclub (den ich übrigens trotz der Lektüreauswahl richtig gelungen fand und mich ab und zu hat schmunzeln lassen 🤭) kennt kein anderes Thema. 
Insgesamt blieb mir alles zu oberflächlich und auch der Erzählstil war nicht meins. Erst auf den letzten Seiten kommt Bewegung rein (spice 🌶), und das war dann von der Entwicklung her einfach nicht mehr rund. Ich hatte keine tiefgründige Liebesgeschichte erwartet, nur leichte Unterhaltung. In gewisser Weise habe ich die auch bekommen, aber begeistert bin ich wirklich nicht. 🤷🏼‍♀️

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