Profilbild von brenda_wolf

brenda_wolf

Lesejury Star
offline

brenda_wolf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit brenda_wolf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2021

Faszination Wohnwagon und mehr

Wie wir leben könnten
0

Mein erster Eindruck: Der großformatige Ratgeber von Theresia Mai hat eine schöne Haptik, man nimmt es gerne zur Hand und blättert durch die Seiten. Die Kapiteleinteilung ist logisch aufgebaut. Außerdem ...

Mein erster Eindruck: Der großformatige Ratgeber von Theresia Mai hat eine schöne Haptik, man nimmt es gerne zur Hand und blättert durch die Seiten. Die Kapiteleinteilung ist logisch aufgebaut. Außerdem ist „wie wir leben könnten“ ansprechend bebildert und die einzelnen Themen treffen den Nerv der Zeit. Es ist für jedem was dabei, ob Wohnen, Natur, Pflanzenkunde, Rezepte, praktische Tipps.

Theresa Mai stellte sich der Frage: Was braucht man eigentlich für ein gutes Leben? Sie machte sich auf die Suche nach konkreten Lösungen. Und sie hat festgestellt Autarkie ist bunt. Man kann im Kleinen beginnen oder gleich das große Ganze schaffen, Strom und Wasser aus Sonnenlicht gewinnen oder lernen, Kaputtes zu reparieren. In diesem Buch zeigt Theresa Mai auf, wie Vision von einem unabhängigen, selbstbestimmteren Leben real werden können.

Großen Respekt habe ich für Wohnwagon-Projekt, dass sie mit großem Mut auf die Beine gestellt hat, wie sie die Finanzierung gestemmt hat und sich Partner mit ins Boot geholt hat. Mich fasziniert diese Form auf kleinen Raum zu leben. Der Vorteil zum Tiny-House ist, dass man sich für einen Wohnwagon keinen Bauantrag einholen muss.


Interessant finde ich den Ansatz der Permakultur, mit den 6 unterschiedlichen Zonen. Und die Frage: „Was hat das Mittagessen mit der Rettung der Welt zu tun? Sehr viel, meine Antwort. Ich liebe unsere gemeinsamen Essen. Sie schaffen Nähe. Es wird miteinander gesprochen. Der Gedankenaustausch baut den stressigen Alltagsdruck ab. Und gibt es was Schöneres als gemeinsam zu kochen. Gemüse aus dem eigenen Garten, hat nicht jeder, aber vor Ort gibt es bestimmt regionales Gemüse bzw Biogemüse zu kaufen, um ein schmackhaftes Essen zuzubereiten. Was für ein Erlebnis für Kinder die in der Küche mithelfen dürfen. Sie sind mit einer Begeisterung bei der Sache.

Wichtig sind auch die Pausen im Leben. Deshalb sollte man seine Freizeit wie einen Marathon bewältigen, von einem Event zum nächsten jagen. Sich einfach mal Zeit nehmen, für die Natur und unsere Hobbies ohne Stoppuhr im Hinterkopf. Das tut Leib und Seele gut.

Zur Autarkie gehört natürlich auch Geld. Vielleicht, nein ganz bestimmt, sollte man damit bewusster umgehen, weniger brauchen, Ausgaben überdenken, Ressourcen schonen und gebraucht kaufen, reparieren statt neu anschaffen und evtl. auch upcyceln.

Ich muss gestehen, die Autorin Theresa Mai ist mir super sympathisch. Man möchte sie zur Freundin haben. Sie schreibt mit so viel Herzblut. Man spürt die Leidenschaft, die dahintersteht. Und ihre Mama mag ich gleich mit. Was sie der Autorin mit auf den Weg gab, spricht mir aus der Seele: „..im Kleinen sicherstellen, dass die Welt in Ordnung ist. Dass in dieser kleinen Einheit, in der Familie, etwas Gutes entsteht, dass auch wieder in die Welt getragen werden kann. Dass „alles in Ordnung ist“, bedeutet nicht, dass immer nur die Sonne scheint, sondern zu wissen, dass jemand da ist, der mit dir auch mal durch den Regen läuft und der dir hinterher lachend das Handtuch reicht, um die Haare trocken zu rubbeln. „In Ordnung“ heißt nicht, dass man sich nie streitet, aber dass man immer weiß: Wir gehören zusammen, wir schaffen das gemeinsam.“ Was für ein toller Ratschlag.

Fazit: Ein Buch, dass Mut macht sein Leben autark, und selbstbestimmt zu leben. Es bietet eine bunte Mischung an den unterschiedlichsten Themen, es regt an sich Gedanken zu machen über eine sinnvolle Lebensgestaltung.








  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2021

Träume und tu es!

Leb deinen Traum: Sei Freizeitpionier
0

Ja, was ist eigentlich ein Freizeitpionier? Der Begriff ist eine Sprachschöpfung des Autors. Für ihn sind Freizeitpioniere, Menschen, die Erlebnissen sehr viel mehr an Bedeutung beimessen als Leistung ...

Ja, was ist eigentlich ein Freizeitpionier? Der Begriff ist eine Sprachschöpfung des Autors. Für ihn sind Freizeitpioniere, Menschen, die Erlebnissen sehr viel mehr an Bedeutung beimessen als Leistung und Anerkennung, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. „Freizeitpionier sein, schreibt der Autor, ist eine Absage an die Lebensrealität, in der das „Müssen“ ständig über das „Wollen“ dominiert, sie akzeptieren keine (dauerhafte) Lebensrealität, die nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Viele Menschen sind auf der Jagd nach Anerkennung von außen, obwohl ihnen innerlich längst bewusst ist, dass es das nicht sein kann. Sie verschwenden ihre meine Energie an die Erwartungen anderer.

Im Grunde geht es darum, dass man im Leben alles erreichen kann, wenn man den Mut hat zu träumen. Natürlich wird ein Traum nicht wahr, wenn man nicht tätig wird. Der Traum muss die oberste Priorität im Leben einnehmen.

Aber zu allererst muss man anfangen damit, nicht nur davon träumen. Und ganz wichtig: Man darf sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Beharrlichkeit ist oberstes Gebot.

Für mich hat das Buch nicht viel Neues gebracht. Ich lebe bereits nach diesen Prinzipien.

Fazit: Ein Ratgeber für Menschen die Motivation suchen und an ihre Träume glauben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2021

Miss Marples australische Schwester

Mord in der Mittsommernacht
0


Zwei interessante Fälle hat die wohlhabende Aristokratin Miss Phryne Fisher in diesem Band zu lösen. Da ist einmal der Fall des ertrunkenen Antiquitätenhändlers der Fragen aufwirft. Im zweiten Fall geht ...


Zwei interessante Fälle hat die wohlhabende Aristokratin Miss Phryne Fisher in diesem Band zu lösen. Da ist einmal der Fall des ertrunkenen Antiquitätenhändlers der Fragen aufwirft. Im zweiten Fall geht es um eine Erbschaft. Eine Dame ist verstorben, das Erbe soll unter ihren Kindern aufgeteilt werden. Aber es gibt außer den ehelichen Nachkommen auch ein illegitimes Kind. Dieses Kind muss ausfindig gemacht werden.

Phryne Fisher erinnert an die scharfsinnige Amateurdetektivin Miss Marple, aber natürlich ist sie sehr viel jünger und hübscher. Es tut mir fast ein bisschen leid, dass ich die Serie nicht kenne. Ich ziehe normalerweise Bücher ihren Verfilmungen vor. In diesem Fall, kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass der Stoff durch die filmische Umsetzung gewinnt.

Mir fehlt ein bisschen die Spannung. Andererseits ist die Story nicht ohne Witz. Sie spielt in einer extrem snobistischen Gesellschaft der 20iger Jahre in Australien, gehobene Kreise, einschließlich Butler und Hausangestellte. Phryne hat eine kleine Armee an Assistenten. Besonders gut gefällt mir ihre Adoptivtochter Jane, die den Dingen wissenschaftlich auf den Grund geht. Sie ist meine Lieblingsfigur neben der glamourösen Miss Phryne Fisher. Sie kann ich mir, dank der Beschreibung, sehr deutlich vorstellen.

Zu raten geben besonders die Abschnitte in Kursivschrift. Wie ist hier die Verbindung zur Haupthandlung.

Der Krimi lässt sich gut lesen, auch wenn mir die Spannung fehlte. Er ist eher ein ruhiger für gemütliche Lesestunden am Badesee.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2021

Sophies Welt

Grenzgängerin aus Liebe
0



Die junge Sophie Becker verliebt sich in den 70iger Jahren Hals über Kopf auf einem Tanzabend in den 15 Jahre älteren Karsten Brettschneider. Einziger Schwachpunkt, Karsten ist verheiratet mit Ingeborg ...



Die junge Sophie Becker verliebt sich in den 70iger Jahren Hals über Kopf auf einem Tanzabend in den 15 Jahre älteren Karsten Brettschneider. Einziger Schwachpunkt, Karsten ist verheiratet mit Ingeborg und hat mit ihr drei Kinder. Der Kinder wegen kann er sich von seiner Frau nicht trennen. Aber er verspricht Sophie bald eine Lösung zu finden und vertröstet sie immer wieder. Dafür überschüttet der einflussreiche DDR-Funktionär seine Zaubermaus mit Geschenken und Vergünstigungen. Während eines Urlaubsaufenthalts an Bulgariens Goldstrand lernt sie Hermann aus Bielefeld kennen. Hermann verliebt sich in die hübsche Sophie, die der Abba-Sängerin Agnetha zum Verwechseln ähnlichsieht. Er erzählt ihr in den buntesten Farben vom Westen und weckt in Sophie eine Sehnsucht. Nach dem Urlaub treffen Briefe und Päckchen von Hermann in regelmäßigen Abständen ein. Da Sophie von Karsten auch weiterhin hingehalten wird und sie keine Zukunft mit ihm sieht, stellt sie einen Ausreiseantrag und lernt nun die Willkür der Behörden kennen. Sie ahnt nicht, dass sie damit in die Maschinerie der DDR-Behörden gerät. Es beginnt ein Horrortrip.

Mir hat dieses Hörbuch, nach einer wahren Geschichte, gut gefallen. Die Sprecherin Svenja Pages macht einen guten Job, besonders zu Sophie passt diese warme weiche Stimme sehr gut. Die einzelnen Charaktere werden gut beschrieben. Sie wirken authentische und lebendig. Sympathisch fand ich Sophie anfangs überhaupt nicht. Für mich war sie lange Zeit nur ein ziemlich naives Dummchen, oberflächlich und nur auf Äußerlichkeiten bedacht. So richtet sie nicht nur in ihrem Leben ein totales Chaos an, sie wirbelt auch das Leben der ihr nahestehenden Personen durcheinander. Erst im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich zu einer starken Persönlichkeit, für die Respekt empfinden konnte.

Wir erfahren sehr viel über das Leben und die Zustände in der damaligen DDR. Es gab große Unterschiede zwischen den beiden deutschen Staaten. So hatte das politische System der DDR großen Einfluss auf das Leben jedes einzelnen. Positiv war definitiv, dass dort die Frauen ihrer Berufstätigkeit trotz Kinder nachgehen konnten. Für jedes Kind gab es einen Krippen- oder Kindergartenplatz.
Die Geschichte war stellenweise sehr traurig, ich habe mit Sophie gefühlt und gelitten. Unfassbar, was dieser Frau angetan wurde, und dass es Menschen gibt, die bewusst, anderen Menschen Schaden antun. Damals wie heute.

Fazit: Deutsche Geschichte unterhaltsam verpackt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2021

Amys Erfolgsgeschichte

CAFÉ HANOI
0

Jasmyn stürmt in Amys beschauliches Leben wie ein Wirbelwind. Sie checkt als Gast in das Hotel in den Schweizer Alpen ein, wo Amy angestellt ist und verbreitet um sich einen Duft nach großer weiter Welt. ...

Jasmyn stürmt in Amys beschauliches Leben wie ein Wirbelwind. Sie checkt als Gast in das Hotel in den Schweizer Alpen ein, wo Amy angestellt ist und verbreitet um sich einen Duft nach großer weiter Welt. Amy ist fasziniert von der jungen Frau, die sie seltsamerweise an sich selbst erinnert. Wer ist diese Jasmyn? Eine Aura des Mysteriums umgibt sie. Amy fühlt eine natürliche Verbundenheit zu ihr, fast so als wären ihrer beider Schicksale miteinander verknüpft. Amy wird sich plötzlich der Enge des Alpentales so richtig bewusst. Kurzentschlossen begleitet sie Jasmin auf ihrer Reise in das exotische Hanoi. Und von da an beginnt ein rasanter Wandel in Amys Leben, eine erhebliche Charakterentwicklung und eine Erfolgsgeschichte sondergleichen.

Ich muss gestehen, ich bin mit keiner der Protagonistinnen warm geworden, konnte keine Nähe aufbauen. Der Schreibstil war indes leicht lesbar und stellenweise sogar poetisch. Die Landschaftsbilder sind sehr schön gezeichnet. Dennoch fehlte es mir an Realismus. Ich empfand vieles zu märchenhaft gezeichnet. Amy baut mit einer unwahrscheinlichen Leichtigkeit eine Restaurantkette auf und ist immer noch gechillt und schlendert durchs Leben.

Fazit: Gut lesbar, jedoch nicht so ganz mein Lesegeschmack.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere