Maler und Kunstfälscher
Der falsche Vermeer
Dem Autor Patrick van Odijk ist mit seinem Debütroman ‚Der falsche Vermeer‘ ein literarischer Erfolg gelungen. Der Roman ist ein Pageturner, unterhaltsam und spannend wie ein Krimi ist.
Der Roman vermischt ...
Dem Autor Patrick van Odijk ist mit seinem Debütroman ‚Der falsche Vermeer‘ ein literarischer Erfolg gelungen. Der Roman ist ein Pageturner, unterhaltsam und spannend wie ein Krimi ist.
Der Roman vermischt geschickt Fakten und Fiktion, denn der Geschichte liegt ein großer Coup zugrunde. Han van Meegeren, der berühmteste Kunstfälscher des 20. Jahrhunderts, narrte nicht nur Museen und die Kunstwelt mit seinen Werken, er verkaufte auch einen Veermeer an den Nazibonzen Hermann Göring.
Im Roman befinden wir uns in der Nachkriegszeit 1945. Der brisante Fall des Malers Jan van Aelst, dem vorgeworfen wird, niederländische Kunst an Nazis verkauft zu haben, steht im Brennpunkt der Ermittlungen. Es geht vor allem um das berühmte Werk „Christus und die Ehebrecherin“ des alten Meisters Jan Vermeer (1632-1675). Die junge Reporterin Meg van Hettema, die ihren Mut schon im Untergrund während des Krieges unter Beweis gestellt hatte, beginnt für ihre Zeitung zu recherchieren. Jan van Aelst verstrickt sich immer wieder in Widersprüche, doch nach und nach erfahren wir eine unglaubliche Geschichte.
Patrick van Odijk legt mit seinem Roman eine Geschichte vor, in die der Leser voll abtauchen kann. Sein Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Seine Charaktere sind präzise gezeichnet und kommen authentisch rüber. Die junge Reporterin Meg van Hettema ist sehr mutig und scheut auch nicht davor zurück bei ihrer Recherche ungewöhnliche Wege einzuschlagen. Ich mag diese vorwitzige junge Frau. Megs Chef hingegen versucht sie klein zu halten. Er kann es nicht aushalten, dass Frauen sich in irgendeiner Weise hervortun. Sehr gut ist der widersprüchliche Charakter des Maler Jan van Aelst dargestellt. Ein Highlight ist es, zu erfahren, wie er bei seinen Fälschungen vorging, um seine Werke alt erscheinen zu lassen.
Fazit: Ein fesselnder Kunstkrimi, ein gelungenes Debüt.