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Veröffentlicht am 02.05.2022

Solide konstruiert, aber mit Protagonisten zum Fürchten

Eis. Kalt. Tot.
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Worum geht’s?
Mitten in Kopenhagen werden grausam zur Schau gestellt Leichen gefunden, die an die Figuren der grönländischen Mythologie erinnern. Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und die verantwortliche ...

Worum geht’s?
Mitten in Kopenhagen werden grausam zur Schau gestellt Leichen gefunden, die an die Figuren der grönländischen Mythologie erinnern. Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und die verantwortliche Mordkommission verfolgen schon bald Spuren quer durch den hohen Norden, die das Team immer näher an tiefste menschliche Abgründe heranführen – immer auf der Suche nach dem Täter, der ihnen einige Schritte voraus zu sein scheint.


Meine Meinung
Grundsätzlich bin ich ja ein großer Fan gut konstruierter Thriller, die mit spannenden Charakteren und abwechslungsreichen Wendungen überzeugen können. Ähnliches habe ich von diesem Buch erwartet, und auch teils geliefert bekommen, über einige recht große Schwächen konnte das aber leider nicht hinwegtäuschen.

Gut gefallen hat mir zunächst einmal der Aufbau des Spannungsbogens, der grundsätzlich ziemlich interessant angelegt war und mich tatsächlich des Öfteren überraschen konnte. Die vielen einzelnen Handlungsstränge haben meinen Lesefluss eigentlich durchgehend recht hoch gehalten, da ich wissen wollte, wo es Zusammenhänge und Anknüpfungspunkte auf der Suche nach dem Täter gab. Auch die Konstruktion der Geschichte war dabei an sich solide, wobei ich mir doch gewünscht hätte, dass hin und wieder weniger auf den Schockfaktor und mehr auf die Atmosphäre des Settings an sich gesetzt worden wäre.

Was mir das im Großen und Ganzen sonst recht ordentliche Buch dann leider so ein wenig kaputt gemacht hat, waren tatsächlich die Figuren. Ich bin mit keinem der Protagonisten so richtig warm geworden, und Sympathien habe ich über den Verlauf der Geschichte hinweg ebenfalls einfach nicht aufbauen können. Super-Recognizerin Marit fand ich dabei aufgrund ihrer Fähigkeiten noch am interessantesten, spätestens die beiden Ermittler der Mordkommission waren dann in meinen Augen aber ehrlich gesagt eher ein Griff ins Klo und haben mit ihrer irgendwie zwanghaft wirkenden Gestaltung nicht dazu beigetragen, mein Leseerlebnis zu bereichern.


Fazit
Auch wenn die Geschichte selbst ein paar Schwächen hat, habe ich das wahre Problem vor allem in den leider eher missglückten Figuren gesehen. Wer einen ansonsten recht soliden Thriller lesen möchte und irgendwie über die Protagonisten hinwegsehen kann, dem wird dieses Buch eventuell gefallen können.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2022

Unglaublich gut gelungene Jugendfantasy

Herz aus Schatten
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Worum geht’s?
Seit Kayla denken kann, besteht ihre Berufung darin, Bändigerin zu werden und die Monster im Zaum zu halten, die ihre Heimatstadt Praha bedrohen. Nach dem Tod ihres Bruders zwingt sie die ...

Worum geht’s?
Seit Kayla denken kann, besteht ihre Berufung darin, Bändigerin zu werden und die Monster im Zaum zu halten, die ihre Heimatstadt Praha bedrohen. Nach dem Tod ihres Bruders zwingt sie die Angst vor dieser überwältigenden Aufgabe fast in die Knie – sehr zum Missfallen ihres Vaters, der als Leiter ihrer Akademie nicht nur sein eigenes Lebenswerk in der Bekämpfung von Monstern sieht. Unter größtem Druck muss sich Kayla der Herausforderung ihres Lebens stellen – und wird für ihren Mut nicht nur mit einem seltenen Schattenwolf belohnt, sondern stößt auch auf ein gut gehütetes Geheimnis, das nicht bloß ihr eigenes Leben auf den Kopf stellt.


Meine Meinung
Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich fast ein wenig überrascht bin, wie gut mir diese Geschichte gefallen hat. Bücher von Laura Kneidl haben mich bisher eigentlich immer überzeugen können, aber aus irgendeinem Grund habe ich trotzdem nie wirklich darüber nachgedacht, dieses hier in die Hand zu nehmen – und darüber ärgere ich mich jetzt fast schon etwas.

Die Welt der Bändiger hat mich von Seite eins an begeistern können, und ich war wirklich schnell in der Geschichte gefangen. Die Fähigkeiten der Figuren und die ihrer Monster fand ich unglaublich spannend, und auch wenn ich mir rückblickend ein paar mehr Erläuterungen zum Worldbuildung gewünscht hätte, hat mich das Setting trotz der eher ungewissen Hintergrundgeschichte so richtig packen können.

Kayla war in meinen Augen eine sehr sympathische Protagonistin, deren innere Zerrissenheit tatsächlich greifbar war und deren Handlungen im Verlauf der Geschichte eigentlich durchweg logisch waren. In Hinblick auf ihre Alter war ich mir zunächst nicht ganz sicher, ob sie nicht eventuell zu sehr in eine klischeebelastete Hauptfiguren-Schublade passen würde, aber da wurde ich glücklicherweise immer wieder vom Gegenteil überzeugt.

Ich fand es wirklich spannend, den einzelnen Wendungen zu folgen und dabei immer wieder von neuen Ereignissen überrascht zu werden. Mein Lesetempo war dabei fast schon höher, als ich es für möglich gehalten hätte, denn Langeweile kam bei mir beim Lesen definitiv nicht auf. Rückblickend hat mir besonders gut gefallen, dass die Geschichte an sich noch Potenzial für eine Fortsetzung hätte, diese aber nicht erzwungen wurde. Ich hatte dabei nicht das Gefühl, mit zu vielen offenen Handlungssträngen zurückgelassen zu werden, sondern war positiv überrascht davon, wie gerne ich noch mehr Zeit in dieser Welt verbringen würde.


Fazit
Ich bereue es wirklich ein bisschen, dieses Buch nicht schon viel früher gelesen zu haben. Diese Fantasywelt hat mich definitiv restlos begeistern können, und wäre ich es nicht vorher schon gewesen, wäre ich spätestens jetzt großer Fan von Laura Kneidl.

Dafür gibt es alle fünf Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Jede Menge Urlaub zwischen zwei Buchdeckeln

Flüssiges Gold
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Worum geht’s?
Eigentlich herrscht im kleinen Städtchen Montegiardino absolute Idylle. Commissario Luca genießt die Ruhe, nachdem er seinen Job in Venedig hinter sich gelassen hat – bis auf einmal Schüsse ...

Worum geht’s?
Eigentlich herrscht im kleinen Städtchen Montegiardino absolute Idylle. Commissario Luca genießt die Ruhe, nachdem er seinen Job in Venedig hinter sich gelassen hat – bis auf einmal Schüsse auf dem Marktplatz fallen und eine Olivenbäuerin treffen. Voller Eifer stürzt er sich in die Ermittlungen und verdächtig schon bald die Mafia, in die Angelegenheit verwickelt zu sein und das friedvolle Leben unter der Sonne zu stören.


Meine Meinung
Italien gehört schon lange zu meinen liebsten Urlaubszielen, und dementsprechend begeistert bin ich natürlich auch, wenn ich einen literarischen Ausflug in diese Region machen kann. Mit dieser Geschichte kommt definitiv eine Menge Urlaubsfeeling auf, und in Verbindung mit dem Krimi kann man sich hier auf einige schöne Lesestunden freuen.

Schreibstil und Atmosphäre sind dabei wirklich angenehm zu verfolgen, man kann die Landschaft, das Leben und die Charaktere genießen und beim Lesen mal so richtig abschalten. Für mich persönlich war das Ganze mitunter schon fast etwas zu entspannt, denn auch wenn die Ermittlungen eine Rolle spielen, stand für mich doch eher die Wohlfühlatmosphäre im Vordergrund des Buches.

Luca war ein durchaus sympathischer Protagonist, der voll und ganz in die Kleinstadtidylle gepasst hat. Ich habe ihn gerne durch die Geschichte begleitet, auch wenn er in seiner Rolle als Polizist und Ermittler mitunter gerne ein bisschen forscher hätte sein dürfen. Beim Lesen hat es nichtsdestotrotz wirklich Spaß gemacht, auch einmal abseits komplizierter Verstrickungen mitzurätseln und die tolle Kulisse der Toskana zu genießen.


Fazit
Wer auf der Suche nach Wohlfühlatmosphäre und typischer toskanischer Landschaftsidylle ist, der landet mit diesem Buch einen absoluten Volltreffer. Mir persönlich hätte noch ein wenig mehr Fokus auf den eigentlichen Kriminalfall gefehlt, um zu einhundert Prozent begeistert zu sein, aber auch so habe ich tolle Lesestunden in Italien verbringen können.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Hält nicht ganz, was es verspricht

Sisi - Kaiserin wider Willen
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Worum geht’s?
Jung, naturverbunden und nicht dazu bereit, Kaiserin von Österreich-Ungarn zu werden – das ist Prinzessin Elisabeth, als sie mit 17 Jahren ihre große Liebe Franz Joseph heiratet. Plötzlich ...

Worum geht’s?
Jung, naturverbunden und nicht dazu bereit, Kaiserin von Österreich-Ungarn zu werden – das ist Prinzessin Elisabeth, als sie mit 17 Jahren ihre große Liebe Franz Joseph heiratet. Plötzlich steht ihr Leben Kopf, und bei Hofe stellen sie ungeahnt weitgreifende Intrigen und der Wunsch nach Freiheit vor die Frage, ob sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen hat.


Meine Meinung
Eine meiner prägendsten Kindheitserinnerungen ist tatsächlich die alljährliche Tradition der Sisi – Verfilmungen, die bei uns auf dem Fernseher liefen. Umso mehr habe ich mich da natürlich auf ein Buch gefreut, das genau diese Erinnerungen wieder wach werden lässt – und habe dabei meine Erwartungen leider etwas zu hoch angesetzt.

Grundsätzlich muss man der Autorin auf jeden Fall zu Gute halten, dass sie wirklich ordentliche Recherchearbeit geleistet und sich bemüht hat, die Realität mit künstlerischen Freiheiten zu verbinden. Vermutlich hätte mich das Konzept eigentlich überzeugen können, wäre dann die restliche Umsetzung etwas weniger erzwungen gewesen.

Wer die Filme zur Geschichte der Kaiserin von Österreich kennt, dem wird hier sicherlich die ein oder andere Szene innerhalb des Buches bekannt vorkommen. Mich persönlich hat dabei aber leider nach einiger Zeit so ein wenig gestört, dass sowohl die Sprache, als auch die Charaktere irgendwie so überzogen dargestellt wurden. Alle Beschreibungen mussten extra lang und extra schwülstig sein, alle Charaktere dabei extra intrigant und unsympathisch – für mich war das irgendwann etwas zu anstrengend, um mich beim Lesen so wohl zu fühlen wie beim Schauen der Filme in meiner Kindheit.


Fazit
Grundsätzlich hätte dieses Buch mich gut unterhalten können, wenn der Schreibstil und die Gestaltung der Charaktere etwas weniger extrem gehalten worden wären. Verbindungen zu den Verfilmungen lassen sich auf jeden Fall ziehen, und wem dieses eher verklärte Bild gut gefällt, der kann sicherlich auch etwas mehr Gefallen an dieser Geschichte finden, als es bei mir der Fall war.

Dafür vergebe ich knappe drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Solide Fortsetzung für Fans der Reihe

Boom Town Blues
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Worum geht’s?
Privat und beruflich in einer Sackgasse gelandet, fliegt Patsy Logan nach Dublin, um dort auf andere Gedanken zu kommen und den rätselhaften Hinweisen nachzugehen, die ihren verstorbenen ...

Worum geht’s?
Privat und beruflich in einer Sackgasse gelandet, fliegt Patsy Logan nach Dublin, um dort auf andere Gedanken zu kommen und den rätselhaften Hinweisen nachzugehen, die ihren verstorbenen Vater angeblich lebend gesehen haben wollen. Nach einem Giftmord in der österreichischen Botschaft hat sich der Urlaub für Patsy jedoch ganz schnell erledigt, denn auch mit minimalen Befugnissen soll sie den Mord untersuchen – und schlittert dabei mitten hinein in Machtgefüge, die immer größere Ausmaße anzunehmen drohen.


Meine Meinung
Als großer Fan der Grünen Insel komme ich an Geschichten in diesem Setting eigentlich kaum vorbei, und wenn es sich bei selbigen dann gleich um eine ganze Reihe handelt, sehe ich mich schon fast zum Lesen gezwungen.

Wer die Reihe um Patsy Logan bereits kennt, darf sich hier auf eine interessante Verknüpfung von Wirtschaftsthemen, dem eigentlichen Kriminalfall und der ein oder anderen privaten Verstrickung freuen. Für meinen Geschmack war der Start in die Geschichte dabei ein bisschen zu chaotisch, da die Zeitsprünge und Perspektivwechsel irgendwann einfach zu häufig meinen Lesefluss unterbrochen haben, der Spannungsbogen hat es da aber glücklicherweise recht schnell geschafft, mich wieder auf Kurs zu bringen.

Mit Patsy Logan begleiten wir eine wirklich starke Protagonistin, die mich charakterlich und in Hinblick auf ihren Entwicklungsbogen überzeugen konnte. An mancher Stelle fand ich es zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, wie der Humor hier in die Erzählung eingebunden wurde, unterhaltsam war es aber trotzdem, Patsy durch die Geschichte hindurch zu begleiten.

Auch mit Blick auf die Themenmischung ist dieses Buch sicherlich nicht ganz gewöhnlich. Die recht aktuellen wirtschaftlichen Bezüge waren für mich durchaus spannend, ob diese allerdings wirklich jeden Leser interessieren, wage ich vielleicht eher zu bezweifeln.


Fazit
Als Einstiegsband in die Reihe eignet sich dieses Buch eher weniger, wer die Vorgängerbände allerdings kennt und mag, dem wird auch dieser dritte Teil bestimmt gefallen. Die Geschichte an sich vereint recht aktuelle Themen mit der Kulisse von Irlands Hauptstadt – und das lohnt sich nicht nur für absolute Dublin-Fans.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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