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Veröffentlicht am 06.09.2017

Auf der Suche nach dem Glück

Die Geschichte der getrennten Wege
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Endlich geht es weiter mit Elena und Lila. Das Leben der beiden verläuft weiterhin in sehr unterschiedlichen Bahnen. Elena ist Schriftstellerin und kommt mit Hilfe ihres Verlobten in die höheren Akademikerkreise. ...

Endlich geht es weiter mit Elena und Lila. Das Leben der beiden verläuft weiterhin in sehr unterschiedlichen Bahnen. Elena ist Schriftstellerin und kommt mit Hilfe ihres Verlobten in die höheren Akademikerkreise. Ihr privates Glück wird gekrönt von zwei Töchtern, aber beruflich geht es nach einem erfolgreichen Buch nicht so richtig weiter. Und Elena ist mit ihrem Leben überfordert. Lila dagegen versucht nach der Trennung sich und ihren Sohn über die Runden zu kommen. Sie arbeitet in Fabriken und hat die typische Arbeiterkarriere, also keine. Erst die neue Welt der Computer eröffnet ihr neue Möglichkeiten, Karriere zu machen.

Die beiden Freundinnen sehen sich nur noch selten, aber dennoch bleibt ihre Freundschaft bestehen und zerreißt auch in den wilden 70ern nicht. Aber es ist keine lockere gleichwertige Freundschaft. Elena hat immer ein schlechtes Gewissen gegenüber Lila und Lila nutzt Elena aus. Die Leben der beiden Frauen in dieser Zeit zeigen die Veränderungen und Zerrissenheit der jungen Menschen sehr gut. Während Elena es geschafft hat in die besseren Kreise aufzusteigen und mit Job, Mann, Kinder glaubt, ihr Glück gefunden zu haben, ist Lila mit ihrem täglichen (Über-)Leben beschäftigt.

Wie auch in den letzten Teilen besticht der Roman vor allem durch seine Vielschichtigkeit seiner zwei Protagonistinnen. Ihre Entwicklung mit allen Höhen und Tiefen hat die Autorin wieder großartig beschrieben. Daneben geht die Autorin viel auf die politischen Verstrickungen dieser Zeit ein, dass muss man mögen, ansonsten könnte es etwas langatmig sein.

Es ist wirklich wieder ein sehr guter Roman, wenn für mich auch nicht unbedingt der beste der bisherigen Teile. Seine Besonderheit entfaltet er in der Reihe. Die Vorgängerbände und den Nachfolger sollte man lesen, um die Entwicklungen der beiden Frauen wirklich nachzuvollziehen und das grandiose im Gesamtwerk zu sehen.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Ein realistischer Roman

Heimkehren
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Diese Familiengeschichte über eine Vielzahl von Generationen hat mich zu Tränen gerührt, wütend und fassungslos gemacht und auch ein wenig enttäuscht.
Der Roman beginnt mit der Geschichte der Halbschwestern ...

Diese Familiengeschichte über eine Vielzahl von Generationen hat mich zu Tränen gerührt, wütend und fassungslos gemacht und auch ein wenig enttäuscht.
Der Roman beginnt mit der Geschichte der Halbschwestern Effia und Esi, geboren in Westafrika im 18 Jh., wissen sie nichts voneinander und haben völlig verschiedene Leben. Effia heiratet ein Europäer und lebt zwischen dem Dorfleben ihrer Eltern und dem europäischen Kolonialleben in Westafrika. Esi wird dagegen als Sklavin nach Amerika verkauft. Das Buch erzählt nun die Geschichte ihrer Nachfahren in Afrika und Amerika. Wobei die Autorin sich bei mehreren Nachkommen immer eine Person herauspickt. Anhand dieser Schicksale beschreibt sie die Entwicklungen der schwarzen Gesellschaft im späteren Ghana und der USA. Man erfährt viel über die Welt der Sklaven, ihre Freiheit, die sie nicht wirklich frei machte. Aber auch die Welt ihrer Herkunft Westafrika werden nicht vergessen, der Kampf und die Zusammenarbeit vor allem der Asante (Ethnie) mit den Koloniallisten. Besonders diesen Erzählstrang empfand ich als eine Besonderheit, denn bei dem Thema Sklaverei wird sich häufig nur auf die USA konzentriert. Die Autorin möchte aber ein großes Gesamtbild liefern, was ihr auch gut gelingt. Dadurch, dass ein langer Zeitraum und zwei große Handlungsorte Platz im Roman finden müssen, werden die Einzelschicksale gestrafft erzählt. Meist wird nur ein Teil des Lebens ausführlicher erzählt. Und das ist für mich auch der einzige Kritikpunkt des Romans. Denn gerade als ich mich in die Welt des jeweiligen Protagonisten eingelesen hatte, musste ich ihn schon wieder verlassen. Teilweise erfährt man vom Nachfahren noch etwas über das weitere Leben des vorhergehenden. Dennoch hatte ich oft das Gefühl, es fehlt etwas. Mich hätte es nicht gestört, wenn der Roman dadurch mindestens doppelt so lang geworden wäre. Die beschriebenen Schicksale sind so spannend, das hätte sicherlich funktioniert.
Trotzdem der Roman ist großartig geschrieben, ich war jedes Mal dort, ob im Asantedorf oder auf der Baumwollplantage. Ich habe mitgelitten und das ist manchmal richtig hart, denn Yaa Gyasi beschönigt nichts. Die Brutalität des Sklavenhandels ist so unfassbar, dass ich manchmal eine Pause beim Lesen brauchte.
Den Roman möchte ich sehr weiterempfehlen, denn er zeigt ein realistisches Bild der afrikanischen Bevölkerung nicht nur in den USA, sondern auch in Afrika. Gleichzeitig ist es eine spannende Familiengeschichte, die mich gefesselt hat. Nur insgesamt hätte ich mir ein längeres Verbleiben bei den einzelnen Schicksalen gewünscht.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Eine Überraschung

Eine allgemeine Theorie des Vergessens
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Dieses Buch hat mich weder vom Cover noch vom Titel angesprochen, denn weder Cover noch Titel sagen mir nicht viel. Im Buchladen wäre ich vielleicht vorbei gelaufen. Aber zum Glück entdeckte ich das Buch ...

Dieses Buch hat mich weder vom Cover noch vom Titel angesprochen, denn weder Cover noch Titel sagen mir nicht viel. Im Buchladen wäre ich vielleicht vorbei gelaufen. Aber zum Glück entdeckte ich das Buch in einer Leserunde und der Inhalt klang so kurios, dass ich es unbedingt lesen wollte.
Der Ort der Handlung ist Angola in der Zeit des Befreiungskampfes. Ludovicas Leben ist überschaubar, sie lebt in der großzügigen Wohnung ihrer Schwester und deren Ehemann. Aus Angst verlässt sie die Wohnung nicht, wirkt aber nicht unglücklich in ihrem eigen gewählten Exil. Als ihre Schwester und Schwager eines Tages von einer Party nicht mehr zurück kehren, ist sie auf sich allein gestellt. Nach einem missglückten Einbruch in die Wohnung, kapselt sich Ludovica, genannt Ludo, vollkommen von der Außenwelt ab, indem sie die Wohnungstür mit einer Mauer verschließt.
Nun könnte man denken, dass das Buch sich nun hauptsächlich mit der Gefühlswelt von Ludo befasst, denn was soll in einer zugemauerten Wohnung viel passieren. Aber ich wurde überrascht. Der Autor erschafft virtuos um Ludo herum verschiedenste Charaktere, mit denen er die Situation im Land zu dieser turbulenten Zeit, sehr gut darstellt. Diese Schicksale sind miteinander, aber auch auf ungewöhnlichste Weise mit Ludo verbunden. Das war manchmal für mich als Leserin verwirrend und erforderte konzentriertes Lesen, aber ich bin tief beeindruckt, wie der Autor die Schicksale verbunden hat, bis zum großen Finale. Die Stimmung im zerrissenen Land, die Angst, die Verlorenheit, die Enttäuschung, aber auch die Hoffnung werden ohne plakativ zu wirken, werden grandios wiedergegeben.
Durch die vielen Wechsel der Schicksale, wurde mir nie langweilig. Der Spannungsbogen wurde immer gehalten. Es gibt keine weitschweifenden Beschreibungen, der Autor konzentriert sich auf das wichtige. Kurze Sequenzen sind grausam, sind aber wichtig, um diese Zeit und die Auswirkungen zu verstehen. Manchmal hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht, aber das hätte nicht zu diesem Roman gepasst.
Für mich insgesamt wirklich ein überraschender Roman, der sich ganz anders entwickelt hat als erwartet. Ein Roman, den ich sicher bald nochmal lesen werde, denn ich bin sicher er wird sich beim nochmaligen Lesen noch weiter entfalten. Denn viele kleine Verästelungen in der Geschichte habe ich überlesen. Zu komplex ist das Geflecht. Ein Afrikaroman, der das Ende der Kolonialzeit in einem Land, hier Angola, mal aus einer ganz anderen Sicht beleuchtet.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Fantastische Unterhaltung

Engelsschlaf: Thriller
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Dies ist mein zweiter Roman der Autorin und ich muss sagen, ich bin wieder begeistert. Catherine Shepherd weiß wie man unterhaltsame, spannende Krimis schreibt.
Der Roman gehört zur Reihe der Ermittler ...

Dies ist mein zweiter Roman der Autorin und ich muss sagen, ich bin wieder begeistert. Catherine Shepherd weiß wie man unterhaltsame, spannende Krimis schreibt.
Der Roman gehört zur Reihe der Ermittler Laura und Max. Dazu muss ich sagen, dass ich trotz, dass ich den Vorgängerband nicht kenne, keine Probleme hatte in die Geschichte oder Charaktere einzusteigen. Beide Ermittler waren mir sofort sympathisch. Max, der überforderte Familienvater, Laura, die toughe Singlefrau, die durch ihre Vergangenheit gezeichnet ist. Der Fall, den die beiden bearbeiten, ist ungewöhnlich. Keine Leiche, eine geheimnisvolle Entführung, aber das Motiv und der Täter bleiben im Dunkeln.
Der Aufbau des Romans und der Schreibstil sorgen für eine durchgängige Spannung. Es gibt zwei unterschiedliche Handlungsstränge. Einmal die Handlung im Jetzt und der zweite Handlungsstrang spielt in der Vergangenheit und es wird schnell klar, dass es sich um den Täter handelt und seine Motivation langsam erklärt wird. Dadurch fühlt man sich dem Täter richtig nah und versteht ihn auch. Denn es gibt kein einfaches Schwarz/Weiß. Der Wechsel der Handlungsstränge sorgt für eine Erhöhung des Spannungsbogens. Auch stilistisch zeigt die Autorin ihr Können. Es gibt keine verschachtelten Sätze oder Patzer in der Logik. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und ihr Handeln für mich logisch und realistisch. Sie haben Ecken und Kanten, sie sind menschlich.
Für mich ein rundum gelungener Krimi, der mich gepackt und sehr gut unterhalten hat. Ich möchte jetzt auf alle Fälle die weiteren Romane der Autorin lesen und werde sie auch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Interessantes Setting

Stormheart 1. Die Rebellin
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Bei diesem Roman war es nicht unbedingt die Geschichte, die mich neugierig gemacht hat, denn das eine Königstochter vor einer arrangierten Hochzeit flieht ist nicht unbedingt neu. Ganz im Gegenteil, ich ...

Bei diesem Roman war es nicht unbedingt die Geschichte, die mich neugierig gemacht hat, denn das eine Königstochter vor einer arrangierten Hochzeit flieht ist nicht unbedingt neu. Ganz im Gegenteil, ich hatte gerade mit einer anderen Jugendbuchreihe angefangen, wo genau das auch der Plot war. Was mich aber hier neugierig machte, war die Geschichte um die Beeinflussung des Wetters und das Wetterphänomene eigenständige Wesen sind mit Herzen.
Der Einstieg in den Roman verlief spannender als gedacht, was vor allem an der interessanten und vielseitigen Protagonistin Aurora lag. Die gewählte Ich-Perspektive meist aus der Sicht der Protagonistin gewährte einen tieferen Einblick in den Charakter. Und sie überraschte mich, manchmal war sie naiv, aber dann wieder mutig, dann mal jähzornig, nicht immer vorhersehbar und das hat mir gefallen. Dazu kamen interessante Nebencharaktere, vor allem bei den Sturmjägern. Gerade Lock mochte ich sehr. Bei den Szenen zwischen Aurora und Lock ging mir Aurora dann aber manchmal auf die Nerven. Da zeigten sich doch ihr Alter und ihre Naivität.
Sprachlich ist der Roman, wie die meisten Jugendromane keine große Überraschung. Er liest sich gut. Die Autorin beschreibt Auroras Welt, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte, ohne dass die Beschreibungen langatmig sind. Die Perspektivwechsel machen es abwechslungsreich und geben einen tieferen Einblick in die Gedanken nicht nur von Aurora.
Insgesamt hat der Roman einige Spannungsbögen und Geheimnisse, die gelöst werden wollen. Das machte den Roman besonders zu Beginn und Ende zu einem richtigen Pageturner. In der Mitte des Romans war es etwas langweilig, da man als Leser schon viel ahnte und die Geschichte zum Teil nur schleppend voran ging. Dennoch die Reihe verspricht sehr viel Potential, was hoffentlich in den Folgebänden genutzt wird. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weitergeht und bin traurig, dass der Folgeband noch so lange dauern wird, bis ich ihn in den Händen halte.