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Veröffentlicht am 18.12.2021

Achtung die Pokornys kommen

Mord in Bad Vöslau
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Inhalt:

Es ist Bad Vöslauer Kurstadtlauf. Das ganze Ort ist auf den Beinen. Nicht alle möchten dem Lauf zuschauen. Einige sind nur gekommen, um gegen den Sponsor zu demonstrieren. Der ist Baumeister und ...

Inhalt:

Es ist Bad Vöslauer Kurstadtlauf. Das ganze Ort ist auf den Beinen. Nicht alle möchten dem Lauf zuschauen. Einige sind nur gekommen, um gegen den Sponsor zu demonstrieren. Der ist Baumeister und hat Pläne für den Umbau des Badplatzes. Dazu soll das alte Café Thermalbad abgerissen und an selber Stelle ein Appartementhaus gebaut werden. Das passt den meisten Einheimischen gar nicht. Es kommt wie es kommen muss. Die Demo eskaliert. Es fliegen Eier und Tomaten und endet in einer Massenschlägerei. Und plötzlich liegt der herzkranke ehemalige Opernstar Waldemar Lieblich tot neben seinem Rollstuhl. Keiner hat bei dem ganzen Tumult gesehen was passiert ist. Herzversagen, sagt die Polizei. Mord, sagt die Liesl Katzinger. Wenn das kein Fall für die Pokornys ist...........

Leseeindruck:

"Mord in Bad Vöslau" ist das Debüt von Norbert Ruhrhofer. Der Krimi ist herrlich skurril, genau wie seine Figuren und enthält viel Lokalkolorit. Gleich von Anfang an wird man mitten ins Geschehen geschmissen. Die Figuren agieren lebendig und reden wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Hier habe ich es mit einigen Ausdrucksweisen zu tun bekommen, die für die Gegend typisch sind. Was mir sehr gut gefallen hat, da dies sehr authentisch wirkt. Lediglich bei einigen Abkürzungen (z.B. leicht, statt vielleicht) musste ich kurz inne halten. Aber mit der Zeit hatte ich mich auch daran gewöhnt. Am allerbesten hat mir von den Figuren her die Liesl Katzinger gefallen. Sie weiß alles was im Ort vor sich geht. Ist nicht auf den Mund gefallen und sehr hartnäckig. Gleich danach kommt Willi Pokorny. Der Elefant im Porzellanladen. Sagt jedenfalls seine Frau die Toni. Aber wo sie recht hat, hat sie recht. Schließlich ist sein Mund schneller als sein Gehirn. Zusammen zeigen die drei der Polizei wie Ermittlungen gehen. Nicht immer ganz ungefährlich und sehr zum Leidwesen der Chefinspektorin Ottilia Wehli. Natürlich wird am Schluss auch der Fall gelöst. Was gar nicht so einfach ist, weil die Katzinger nach und nach immer wieder neue Verdächtige aus dem Hut zaubert.

Fazit:

"Mord in Bad Vöslau" ist anders. Er lebt weniger von der Spannung als von seinen Figuren. Diese sind herrlich skurril und haben mir öfter ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Wer sich darauf einlässt, bekommt ein Leseerlebnis geboten, dass es so nicht oft gibt. Ich würde aber auf jeden Fall dazu raten erst eine Leseprobe zu lesen, um ein Gefühl für den Schreibstil zu bekommen. Positiv erwähnen möchte ich auch noch das Personenregister am Anfang. Hier sind die Figuren aufgeführt und werden kurz vorgestellt. Was mir sehr geholfen hat in die Geschichte hineinzukommen. Gerne empfehle ich den Krimi weiter.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Süße Geschichte mit hohem moralischen Wert

Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum
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Inhalt:
Der kleine Weihnachtsbaum ist traurig. Dabei möchte er doch nur ein schönes Weihnachtsfest erleben. Bei einer netten Familie, festlich geschmückt. Aber die anderen Bäume auf dem Weihnachtsbaummarkt ...

Inhalt:
Der kleine Weihnachtsbaum ist traurig. Dabei möchte er doch nur ein schönes Weihnachtsfest erleben. Bei einer netten Familie, festlich geschmückt. Aber die anderen Bäume auf dem Weihnachtsbaummarkt lachen ihn aus. Niemals wird er verkauft. Dazu ist er viel zu klein und krumm. Ob sie tatsächlich recht haben? Oder geschieht noch ein Wunder?

Leseeindruck:
Was für eine süße Geschichte zum Vorlesen oder Selberlesen. In einer leichten kindgerechten Sprache wird erzählt wie es dem kleinen Bäumchen geht und vor allem wie es sich fühlt. Dabei ist die Szenerie bildlich beschrieben, so dass man alles gut vor Augen hat. Nicht nur bei den Bäumen gibt es unterschiedliche Charaktere, auch lernt man kurz ein paar Menschen kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das hat mich doch sehr an unsere schnelllebige Gesellschaft erinnert, die den Blick für die inneren Werte meist verloren hat.

Fazit:
Ich bin froh, zufällig auf "Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum" aufmerksam geworden zu sein. Trotz der Kürze hat dieses Kinderbuch einen hohen moralischen Wert. Begleitet wird die Geschichte mit passenden und wunderbaren Illustrationen. Auch kann ich mich an dem hochwertig gestalteten Cover kaum satt sehen. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Ein Berliner unter Nordfriesen

Dunkler Grund
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Inhalt:

Die Leiche von Nantje Schreiber wird in einer Yacht gefunden. Das Makabre: sie gehört ihrem Ehemann Sebastian. Kein Wunder, dass Kommissar Krumme ihn schnell in Verdacht hat, seine Frau ermordet ...

Inhalt:

Die Leiche von Nantje Schreiber wird in einer Yacht gefunden. Das Makabre: sie gehört ihrem Ehemann Sebastian. Kein Wunder, dass Kommissar Krumme ihn schnell in Verdacht hat, seine Frau ermordet zu haben. Denn auch die Angestellten aus dem von beiden geführten und beliebten Fischrestaurant wollen einen Streit mitbekommen haben. Im Gegensatz zu Krumme ist seine Kollegin Pat und sein Chef Horst Krüger ganz und gar nicht von der Schuld des Ehemanns überzeugt. Für Krumme eindeutig Vetternwirtschaft. Schließlich kennen beide Sebastian gut. Als dieser dann auch noch verschwindet, geht Krumme aus Trotz ein großes Risiko ein.....

Leseeindruck:

"Dunkler Grund" ist der mittlerweile 7. Band mit Kommissar Krumme. Einen Berliner, den es nach Nordfriesland verschlagen hat. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann man den Krimi gut und flüssig lesen. Ich selbst kenne auch nur noch ein weiteres Buch der Reihe. Der Schreibstil ist typisch norddeutsch. Etwas distanziert. Passend dazu authentisch wirkende Figuren. Ganz nach dem Motto: warum viel reden, wenn man sich auch mit wenigen Worten verständigen kann. Im krassen Gegensatz dazu Kommissar Krumme. Immer wieder schafft er es in Verhören etc. jemanden auf die Füße zu treten. Er lässt nicht locker. Kann herrlich sarkastisch sein. Gleichzeitig bietet er seinen Mitmenschen unfreiwillig auch etwas zum Lachen. Die Szenen mit seinem Hund Sonny haben mich Tränen lachen lassen. Eine angenehme Auflockerung für Zwischendurch. Den Fall selbst habe ich als spannend empfunden. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer denn nun der Mörder ist. Die Auflösung hat mich überrascht, wurde aber logisch erklärt. Lange Zeit habe ich mich gefragt was die Zwischenkapitel, die im Jahr 1362 spielen, zu bedeuten haben. Am Ende war ich schlauer und es hat tatsächlich noch eine nicht unwesentliche Rolle gespielt.

Fazit:

"Dunkler Grund" konnte mich nach und nach fast unmerklich in seinen Bann ziehen. Durch die Figuren und den Schreibstil habe ich ein authentisches und typisches nordfriesisches Bild bekommen. Jedenfalls stelle ich es mir so vor. Der Krimi bietet Spannung und gleichzeitig auch lockere Szenen zum Schmunzeln. Für mich ein gelungenes Gesamtpaket, das ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Spannender Fall, viele private Probleme

Herrgottsacker
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Inhalt:

Ein Neubaugebiet soll nahe Mainz entstehen. Dazu kauft der Bürgermeister im Namen der Gemeinde nach und nach die Grundstücke einer Laubenkolonie auf. Beim Abriss der letzten Hütte finden seine ...

Inhalt:

Ein Neubaugebiet soll nahe Mainz entstehen. Dazu kauft der Bürgermeister im Namen der Gemeinde nach und nach die Grundstücke einer Laubenkolonie auf. Beim Abriss der letzten Hütte finden seine Mitarbeiter die Knochen eines Kindes. Schnell stellen die Ermittler um Kriminalhauptkommissar Harro Betz fest, dass es sich um Mord handelt, der ein paar Jahre zurück liegt. Doch in den damaligen Vermisstenfällen werden sie nicht fündig, um die Identität des Kindes zu klären. Wer war der Junge, den augenscheinlich niemand vermisst hat? Erst durch die eigenwilligen Ermittlungen von Harro kommen erschreckende Erkenntnisse zu Tage......

Leseeindruck:

"Herrgottsacker" ist der 1. Fall für Harro Betz und seine Kollegen. Anfangs musste ich mich erst ein bisschen einlesen, da alles verwirrend erschien. Doch das hat sich schnell gelegt. So entwickelt der Fall langsam aber sicher eine gewisse Eigendynamik und baut stetig Spannung auf. Zusätzlich geben eingeschobene Kapitel mit einem Unbekannten Rätsel auf. Mein Gedankenkarussell hat kaum still gestanden. Leider hat nach 3/4 des Krimis der Spannungsbogen etwas abgenommen. Was an den vielen Baustellen im privaten Bereich der Ermittler gelegen hat. Ich mag es, wenn man auch mehr über die Figuren erfährt. Anfangs fand ich das gut integriert. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Doch in diesem Teil war es für meinen Geschmack etwas zu detailreich, zumal auch noch einige Fragen offen geblieben sind. Es ist nämlich so, dass jeder der 3 Hauptfiguren sein Päckchen zu tragen hat. Jeweils ganz unterschiedliche, die aber auch teilweise etwas detaillierter thematisiert werden. Da gibt es Harro Betz den Chef der Kripo, der dem Alkohol nicht abgeneigt ist und ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Ravindra Tinotheus Bingenheimer, kurz Ravi genannt, stammt ursprünglich aus Sri Lanka und wurde auf dubiose Weise adoptiert. Jetzt sucht er nach seinen ursprünglichen Wurzeln. Tobias Schmahl ist ein junger Familienvater, dessen Frau Probleme hat und deshalb eine ziemliche Last mit sich trägt. Trotzdem sind alle zur Stelle, wenn es darauf ankommt. Auch wenn die Methoden des Chefs nicht unbedingt den Regeln entsprechen, aber sehr erfolgreich sind. So ist es nicht verwunderlich, dass am Schluss die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt und ungeheuerliches zu Tage fördert.

Fazit:

Mich konnte "Herrgottsacker" gut unterhalten. Sowohl vom Fall, als auch vom Privatleben her. Ein paar Stellen hätte ich mir allerdings etwas kompakter gewünscht. Gerne empfehle ich den Krimi weiter und freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Wenn eine Dating Show die Gefühle durcheinander würfelt

The Dating Game
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Inhalt:

Tilda ist mit ihrem Leben unzufrieden. Sicherheit steht bei ihr im Vordergrund. Deshalb studiert sie auch etwas, dass ihr später am ehesten den Lebensunterhalt finanziert. Aber ist sie damit auch ...

Inhalt:

Tilda ist mit ihrem Leben unzufrieden. Sicherheit steht bei ihr im Vordergrund. Deshalb studiert sie auch etwas, dass ihr später am ehesten den Lebensunterhalt finanziert. Aber ist sie damit auch glücklich? Ganz im Gegensatz dazu ihrer Zwillingsschwester Maxime. Der Sonnenschein der Familie. Lange hat sie bisher kein Studium durchgehalten. Das soll sich nun ändern. Dumm nur, dass sie gerade an einer Dating Show in Portugal teilnimmt und sich unsterblich in den Kandidaten Florian verliebt hat, sie aber dringend wegen anstehender Klausuren nach Deutschland zurück muss. Da kommt ihr eine Idee. Tilda soll es richten und ihren Platz in der Show einnehmen......

Leseeindruck:

Jeder hat sie bestimmt schon einmal gesehen oder wenigstens einen kurzen Blick reingeworfen: Kuppelshows im TV. Genau darauf baut der Jugendroman "The Dating Game" auf und spinnt eine witzige, spritzige Geschichte drum herum. Heimlich wird eine Kandidatin ausgetauscht und keiner soll es merken. Weder die Mitstreiterinnen, noch die Filmcrew und der begehrte Kandidat Florian erst recht nicht. Keine leichte Aufgabe für Tilda, die ihrer Zwillingsschwester wie ein Ei dem anderen gleicht. Durch die Ich-Form aus Sicht von Tilda, konnte ich zusätzlich an ihren Gedanken teilhaben und habe mich köstlich amüsiert. Schon bald hatte ich das Gefühl mitten drin zu sein. Tilda habe ich sofort in mein Herz geschlossen und mein Dauergrinsen wollte so gar nicht aus meinem Gesicht weichen. Sie hat sich aber auch immer wieder in fast ausweglose Situationen gebracht. Und wie es sich gehört darf natürlich auch Liebe und Drama sowie ein ganz klein wenig Kitsch - Achtung Kitschvergiftung, Tildas Worte, nicht meine - nicht fehlen.

Fazit:

"The Dating Game" ist eines der Bücher, bei denen ich es schade finde, dass die Reise schon zu Ende ist. Ich habe mich prima unterhalten gefühlt und hatte kurzweilig Lesestunden. Der Jugendroman ist eines meiner Highlights in diesem Jahr. Sehr gerne gebe ich hierfür eine Leseempfehlung.

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