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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2024

Düster, aber sehr spannend

Finster
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Nicht nur das Cover macht hier dem Titel alle Ehre, sondern auch der Inhalt. Eine sehr düstere, aber auch extrem spannende und fast gruselige Story, die zudem brillant erzählt wird.
Ort der Handlung ist ...

Nicht nur das Cover macht hier dem Titel alle Ehre, sondern auch der Inhalt. Eine sehr düstere, aber auch extrem spannende und fast gruselige Story, die zudem brillant erzählt wird.
Ort der Handlung ist Kaltenbrunn, ein fiktives Dorf im Odenwald. Hier verschwinden nicht nur immer wieder Jungen, auch die wenigen Dorfbewohner haben alle so ihr dunkles Geheimnis. Kriminalkommissar Hans J. Stahl kehrt lange nach seiner Pensionierung zurück an den Ort, an dem er vor Jahren scheiterte. Die unaufgeklärten Fälle lassen ihn nicht ruhen. Wird er es im zweiten Anlauf schaffen, das Rätsel der verschwundenen Kinder zu lösen?
Angesiedelt ist die Handlung im Jahr 1986 und nicht nur Tschernobyl lässt grüßen. Der Autor lässt hier die 80er Jahre so richtig aufblühen und so manche Erinnerung wurde bei mir wach und ließen mich richtig gut in die Geschichte eintauchen. Das lag an den vielen eingestreuten Details die ein authentisches Gesamtbild formen. Ermittlungsarbeit ohne viel technische Hilfsmittel wie es heute kaum mehr vorstellbar ist.
Die Kapitel sind angenehm kurz und die Perspektiven wechseln dabei ständig. So bekommt man ein und dieselbe Situation aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Gerade diese unterschiedlichen Wahrnehmungen der gleichen Szene haben mir sehr gefallen. Die vielen dunklen Geheimnisse, die die Dorfbewohner gut hüten machen sie aber auch gleichzeitig wieder verdächtig. Hier legt Ivar Menger eine Menge falscher Fährten aus, denen man bereitwillig folgt. Aber auch die Figuren selbst fand ich originell und stellenweise ziemlich schräg.
Insgesamt ein sehr spannender Thriller, der mit seiner düsteren Atmosphäre besticht. Da mich schon „Als das Böse kam“ begeistern konnte, kann ich nur sagen: Weiter so!

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Thriller-Highlight

Stalker – Er will dein Leben.
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Der bis dato recht unbekannte Schauspieler Eric Sanders sieht sich endlich auf der Sonnenseite des Lebens. Die Rolle in einem Münchner Tatort lässt seinen Bekanntheitsgrad und die Anzahl seiner Follower ...

Der bis dato recht unbekannte Schauspieler Eric Sanders sieht sich endlich auf der Sonnenseite des Lebens. Die Rolle in einem Münchner Tatort lässt seinen Bekanntheitsgrad und die Anzahl seiner Follower über Nacht rasant steigen. Doch dann erstellt jemand einen Fakeaccount beginnt sich in den sozialen Medien für Eric Sanders auszugeben. Die anfänglich noch fast harmlosen Beleidigungen von Fans steigern sich rasch und der Stalker drängt sich immer mehr in Erics Leben. Eric versucht alles um die Lage in den Griff zu bekommen, doch vergeblich. Schließlich fordert der Stalker von Eric einen Mord öffentlich zu gestehen, andernfalls würde es seine Familie nicht überleben. Der seit seiner Kindheit traumatisierte Eric muss sich seiner Vergangenheit stellen…
Schon von Beginn an ist man von der Story gefangen. Man erfreut sich zunächst am plötzlichen Erfolg des sympathischen Erics und erlebt mit ihm die anfängliche Machtlosigkeit gegenüber dem Stalker. Alles wirkt äußert authentisch, obwohl die Handlung sich immer mehr zu einer fast unglaublichen Geschichte entwickelt. Eric begibt sich auf Spurensuche in seine Vergangenheit und dabei gilt es einige Hürden zu überwinden. Dabei passiert ständig etwas Neues und das Spannungsniveau ist durchgängig sehr hoch. Meine Vermutungen, wer hinter dem Stalker stecken könnte erwiesen sich zwar als falsch, aber ein paar falsche Verdächtige beleben die Handlung natürlich zusätzlich.
Besonders zum Ende hin gibt es zahlreiche Wendungen und Überraschungen, die mich total verblüfft, aber auch begeistert haben.
Für mich war „Stalker – Er will dein Leben“ eines der besten Bücher, die Arno Strobel bisher geschrieben hat. Temporeich, extrem spannend und die kurzen Kapitel sorgen zusätzlich dafür, dass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag. Für mich das bisherige Thriller-Highlight des Jahres!

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Spannende Fortsetzung

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Als Carina Sander von der Nachtschicht im Krankenhaus ins elterliche Haus heimkehrt, bricht für sie eine Welt zusammen. Nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihr Bruder und dessen kleiner Sohn wurden mit ...

Als Carina Sander von der Nachtschicht im Krankenhaus ins elterliche Haus heimkehrt, bricht für sie eine Welt zusammen. Nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihr Bruder und dessen kleiner Sohn wurden mit Kopfschüssen hingerichtet. Das Motiv ist anfangs noch völlig unklar. Da Kommissar Janosch Janssens hochschwangere Frau Helen mit Carina befreundet ist, nehmen die beiden Carina bei sich auf. Doch bringen sie sich damit vielleicht selbst in Gefahr? Oder nimmt die Sache eine ganz andere Richtung und hat etwas mit der Gedenkstätte für Grenztote zu tun, die in der gleichen Nacht beschädigt wurde? Kommissar Janosch Janssen und Kriminaloberrätin Diana Quester nehmen die Ermittlungen auf…

Mit „Glutmoor“ legt der Autor Lars Engels bereits seinen zweiten Rhön-Krimi mit dem sympathischen Kommissar Janosch Janssen vor. Das Buch lässt sich auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen, allerdings wird in diesem Buch die Identität des Täters aus dem ersten Fall offengelegt, was natürlich den Lesespaß mindert. Wer also die noch junge Reihe komplett lesen möchte, sollte sich an die chronologische Reihenfolge halten.
Wieder mit dabei ist natürlich Janosch Schwiegermutter und Chefin Diana Quester. Gab es noch im ersten Band jede Menge Reibereien zwischen den beiden, so haben sich die beiden mittlerweile ein wenig angenähert und kommen wesentlich besser miteinander aus. Nicht zuletzt auch wegen der anstehenden Geburt von Dianas erstem Enkelkind.
Auch die Beschreibungen der Atmosphäre und der Landschaften des Moores in der Rhön sind in diesem Band weniger geworden. Da ich aber den Vorgänger kannte, hatte ich trotzdem gute Bilder im Kopf.
Die Spannung baut sich recht schnell gleich zu Beginn auf und kann sich bis zum Ende des Buches halten. Die privaten Verwicklungen wie die anstehende Geburt, aber auch Questers plötzliches Misstrauen gegenüber ihren Mitarbeitern nehmen zwar einigen Raum ein, mindern aber nicht das Spannungsniveau.
Wieder ein unterhaltsamer und spannender Fall, meine Erwartungen an den Folgeband wurden vollständig erfüllt. Und der fiese Cliffhanger am Ende des Buches macht auf alle Fälle jetzt schon neugierig auf den dritten Band.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Spannung bis zur letzten Seite

Letzte Lügen
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Sara Linton und Will Trent haben endlich geheiratet. Ihre Flitterwochen verbringen sie abgeschieden von der Zivilisation in der exklusiven McAlpine Lodge in den Bergen Georgias. Doch kaum angekommen, geschieht ...

Sara Linton und Will Trent haben endlich geheiratet. Ihre Flitterwochen verbringen sie abgeschieden von der Zivilisation in der exklusiven McAlpine Lodge in den Bergen Georgias. Doch kaum angekommen, geschieht ein Verbrechen. Beim nächtlichen Baden im See werden Sara und Will durch die Schreie einer Frau aufgeschreckt. Die beiden eilen sofort los, doch sie kommen zu spät. Mercy McAlpine, die Tochter und Managerin der Familie wurde auf brutale Weise niedergestochen und stirbt. Flitterwochen hin oder her: Sara und Will nehmen die Ermittlungen auf. In der abgelegenen Gegend sind die beiden ziemlich auf sich alleine gestellt. Und jeder der anderen Anwesenden scheint ein Geheimnis zu hüten.
LETZTE LÜGEN ist bereits der zwölfte Band aus der Reihe rund um Will Trent und Sara Linton. Eine Reihe, die Karin Slaughter bereits vor 18 Jahren ins Leben gerufen hat. Man kann die Fälle zwar alle unabhängig voneinander lesen, doch wer die privaten Entwicklungen zwischen den beiden Protagonisten verfolgen möchte, dem sei die chronologische Reihenfolge ans Herz gelegt.
Auch in diesem Thriller ist die Spannung von Beginn an vorhanden und kann sich bis zum Ende halten.
In verschiedenen Rückblenden erfährt man, was sich in der Zeit vor dem Mord abgespielt hat und lernt so die Familie und die Bewohner der Lodges kennen.
In diesem Band ist die Anzahl der Verdächtigen gut überschaubar. Karin Slaughter gelingt es dennoch den Leser auf falsche Fährten zu lenken und überrascht dann mit unvorhersehbaren Wendungen. Man dringt tief in die Abgründe einer Familie hinein.
Wieder ist Karin Slaughter ein brillanter Thriller gelungen, der bis zum Ende hin spannend bleibt. Ich hoffe noch auf viele Werke von meiner Lieblingsautorin.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Spannung mit vielen Perspektivwechseln

Signum
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Mit „Signum“ setzt der Autor John Ajvide Lindqvist seine Stormland-Trilogie fort. Im ersten Band „Refugium“ durfte man die Protagonisten Kim Ribbing und Julia Malmros bereits näher kennenlernen. Nahtlos ...

Mit „Signum“ setzt der Autor John Ajvide Lindqvist seine Stormland-Trilogie fort. Im ersten Band „Refugium“ durfte man die Protagonisten Kim Ribbing und Julia Malmros bereits näher kennenlernen. Nahtlos knüpft nun der zweite Band an die Ereignisse des Vorgängers an. Es werden jedoch genügend Informationen geliefert und so lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Kim Ribbing will verstehen. Verstehen, was ein Mensch empfindet, wenn er andere „im Dienste der Wissenschaft“ quält. So wie es der Schockdoktor Martin Rudbeck mit Kim in seiner Jugend getan hat. Aus diesem Grund hat er seinen einstigen Peiniger gekidnappt und hält ihn im Keller seiner Villa gefangen. Doch Kim ist nicht allein im Haus. Und so passiert es, dass die Sache total aus dem Ruder läuft…
Allein schon die Entführung bzw. die Verschleierung der Entführung war einfach nur genial. Kim hatte hier eigentlich an alles gedacht, so dass das Verschwinden Rudbecks fast gar nicht aufgefallen wäre. Aus der Leserperspektive war es für mich nicht nur faszinierend, sondern teilweise auch amüsant, wie die einzelnen Reaktionen auf das Verschwinden bzw. das Verwirrspiel waren.
Kim empfand ich als einen recht schwierigen, aber auch sympathischen Charakter. Zwar hochintelligent, aber man weiß nie genau woran man bei ihm ist. Das merkt auch Ex-Polizistin Julia, die viel älter als Kim ist und doch so gerne eine feste Beziehung mit Kim hätte. Mal funktionieren die beiden als ein perfektes Paar und in der nächsten Sekunde stößt Kim Julia wieder vor den Kopf. Trost sucht Julia in solchen Situationen bei ihrer Freundin Irma, einer 30 Jahre älteren Krimiautorin, die aber mit allen Wassern gewaschen ist. Julia selbst recherchiert gerade zu ihrer neuen Buchidee über die Wahren Schweden. Ein Thema, dass hier aufgegriffen wird, aber noch nicht zum Abschluss gebracht wurde. Hier wird wohl der finale Band die Antworten über die Wahren Schweden bereithalten. Ein weiterer wichtiger Charakter ist auch Astrid Helander, die ebenfalls bereits im ersten Band eingeführt wurde. Mit ihren 14 Jahren erschien sie mir bodenständiger und raffinierter als alle anderen Figuren in diesem Buch. Zudem ist sie eine Meisterin der Manipulation ihrer Mitmenschen. Insgesamt fand ich alle Charaktere sehr interessant und gut ausgearbeitet. Sie machen die Geschichte richtig lebendig.
Erzählt wird auf eine sehr spannende Weise. Die ständigen wechselnden Sichtweisen lassen keine Langeweile aufkommen. Man ist sofort mitten in der Geschichte drin. Zudem wird manchmal ein und dieselbe Situation aus verschiedenen Perspektiven geschildert, die natürlich unterschiedlich empfunden werden. Natürlich gibt es auch noch das Team der Polizei, das versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Allen voran mit Kriminalkommissar Johnny Munter, dem Ex-Mann von Julia.
Insgesamt eine spannende und sehr gelungene Fortsetzung der Mittsommer-Trilogie. Ich freue mich schon auf den finalen Band.

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