Profilbild von carmensbuecherkabinett

carmensbuecherkabinett

Lesejury Star
offline

carmensbuecherkabinett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit carmensbuecherkabinett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2023

Reale Methoedn der Fallanalyse

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
0

Auf einem Feld liegend, einen kleinen Teddybären im Matrosenanzug an sich drückend, findet ein Landwirt einen kleinen Jungen. Bereits sechs Jungen im Alter von etwa 6 – 8 Jahren, hat die Soko Sandmann ...

Auf einem Feld liegend, einen kleinen Teddybären im Matrosenanzug an sich drückend, findet ein Landwirt einen kleinen Jungen. Bereits sechs Jungen im Alter von etwa 6 – 8 Jahren, hat die Soko Sandmann bereits so vorgefunden. Alle sind erfroren. Doch dieser siebte Junge lebt noch. Die Ärzte kämpfen um sein Leben und die Profilerin Sophie Kaiser sieht endlich eine Möglichkeit, neuen Schwung in die Ermittlungen zu bringen. Durch ein Asperger-Syndrom gekennzeichnet, hat sie den Beinamen RoboCop bekommen. Dabei geht Sophie die Fälle nur ganz anders an als ihre Kollegen. Bewertet und analysiert, entdeckt Zusammenhänge oder Hinweise, die anderen entgehen.

Ein weiterer Fall macht die Runde, bei dem eine optisch perfekte Familie einen erweiterten Suizid begeht. Aber hat der Familienvater wirklich seine drei Kinder, seine Frau, die Großeltern und letztlich sich selbst erschossen? Wieso findet sich ein Teddybär mit Matrosenanzug im Zimmer des jüngsten Sohns? Hängt dieser Fall mit den Taten des Sandmanns zusammen?

Das Buch hat mich gleich optisch schon sehr angesprochen. Die Glanzcover-Aufmachung ist dabei nur ein Punkt, auch die Vorstellung des Autorenduos Petra Mattfeldt und Axel Petermann sowie die beiden Ermittler Sophie Kaiser und Leonhard Michels innerhalb der Broschur tragen zum positiven Eindruck bei.

Die Geschichte beginnt mit einem ruhigen Einstieg, doch schon bald nimmt das Buch Fahrt auf. Man spürt deutlich, dass hier das Fachwissen des Profilers Axel Petermann auf die Erzählkunst von Petra Mattfeldt trifft. Atmosphärisch werden die beiden Fälle und Erkenntnisse immer dichter gestrickt. Da der Fall auf einer wahren Begebenheit beruht, fehlt es ihm nicht an Authentizität.

Sophie war mir schnell sympathisch, auch wenn ich mit ihrer Art nicht viel anzufangen wusste. Dennoch beeindruckte mich ihr Wissen, ihre Vorgehensweise und nicht zuletzt ihre Empathie im Umgang mit Kindern. Die Fälle sind nicht einfach und wenn man zunächst meint, sie gehören nicht zusammen, kommen einem dann schnell gewisse Zweifel. Als Leserin war ich immer gefragt. Durfte verschiedenen Protagonisten über die Schulter sehen, eigene Thesen entwickeln und dabei als Mutter zweier Kinder mitleiden.

Fazit:
Emotional berührend, spannend und nach einer wahren Begebenheit ist dieser Fall der Auftakt ein Thriller reihe, dem hoffentlich weitere Bände folgen werden. Ich jedenfalls freue mich schon auf ein weiteres Buch dieses Autorenduos.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2023

Mit Blut erkaufte Freiheit

Attika. Die Schlacht von Marathon
0

490 v. Christus. Der persische Großkönig Dareios der I. landet mit seinen Truppen an der Bucht von Marathon an. Er will Athen erobern und die Griechen sich Untertan machen. Mit seinem Heer der kampferprobten ...

490 v. Christus. Der persische Großkönig Dareios der I. landet mit seinen Truppen an der Bucht von Marathon an. Er will Athen erobern und die Griechen sich Untertan machen. Mit seinem Heer der kampferprobten „Unsterblichen“ glaubt er an einen schnellen Sieg. Doch die Griechen wehren sich und nicht zuletzt Feldherr Xanthippos schafft es, das Blatt zu wenden und eine drohende Niederlage, Tod und Versklavung abzuwenden.

Aber noch ist die Gefahr nicht gebannt. Zwar flüchtet der Großkönig mit seinem restlichen Heer, jedoch schwört er Rache für diese Niederlage.

Das Buch startet gleich mit der Schlacht von Marathon, was mich doch etwas überraschte. Ließ doch der Klappentext ein anderes Szenario vermuten. Als Leserin blieb mir damit keine Möglichkeit, mich in Athen und mit dem dortigen Leben etwa 500 vor Chr. auseinander zu setzen. Vielmehr hieß es, auf in die Schlacht. Diese jedoch wurde vom Autor sehr spannend und detailliert beschrieben, ohne gleich in ein wahres Gemetzel abzudriften.

Xanthippos lernte ich durch das Kampfgeschehen zwar etwas besser kennen, jedoch fehlten mir weiterhin seine Vorgeschichte und die zwischenmenschlichen Bezüge. Dies merkte ich deutlich, als es in der Zeit nach der Schlacht viel um politisches Gebaren, Intrigen, Verbannungen, Rechtsprechungen und Vertrauen ging. Die Spannung aus der Schlacht ebbte ab und ich quälte mich etwas durch die folgenden Seiten und Monologe. Letztlich aber wurde es nach einem Zeitsprung wieder besser. Dareios erschien wieder auf der Bildfläche und er hat seinen Schwur nicht vergessen. Ab diesem Zeitpunkt, wurde die Geschichte wieder interessanter und spannender.

Das Cover lies einen sehr schlachtenreichen Roman vermuten und dies war bis auf den Zwischenteil auch der Fall. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Er erzählt bildhaft, ohne zu sehr ins Detail zu gehen und bei den Schlachten das Blut aus dem Buch tropfen zu lassen. Dennoch kann man die Strategien der Griechen und Perser sich gut vorstellen und daran teilnehmen. Eine weitere Unterstützung fand ich in Kartenmaterialien.

Fazit:
Das Buch ist ein guter Auftakt zu einer neuen Reihe. Zwar weißt die Geschichte nach der ersten Schlacht einige Längen auf, macht dies aber nach einem Zeitsprung wieder gut. Steigerungspotential für den Folgeband ist gegeben und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2023

Kidnapping auf dem Golfplatz

Wenn schon tot, dann unter Palmen
0

Eine Frau wird auf dem Golfplatz entführt. Ihre Entführer verlangen eine halbe Million Euro vom Ehemann des Opfers, doch will der werte Gatte seine Frau überhaupt zurück und was sagt das Opfer dazu?

Paperento, ...

Eine Frau wird auf dem Golfplatz entführt. Ihre Entführer verlangen eine halbe Million Euro vom Ehemann des Opfers, doch will der werte Gatte seine Frau überhaupt zurück und was sagt das Opfer dazu?

Paperento, der Verlag mit der Ente, spricht mit dieser neuen Reihe Kaum-Leser, Nicht-Leser aber auch Gern-Leser an. Die Viertelstunden-Bibliothek hält, was sie verspricht. Eine Viertelstunde Abwechslung vom Alltag, ein kurzes Eintauchen in eine kleine in sich abgeschlossene Geschichte.

Das Buch kommt dabei sehr ansprechend daher. Es ist nahezu quadratisch, fest gebunden mit Schutzumschlag und von der Aufmachung her sehr modern gestaltet.

Die Geschichte von Tatjana Kruse ist gewohnt bissig, humorvoll und überraschend. Obwohl das Büchlein nur wenige Seiten Geschichte umfasst, passt Tatjana Kruse einiges in wenige Worte hinein. Die tolle Gestaltung rundet den positiven Eindruck ab und dürfte problemlos Nicht- und Kaum-Leser ansprechen.

Mich spricht sehr Idee hinter dem Buch an, gerade für Nicht-Leser oder Kaum-Leser ist dieses Buch wunderbar geeignet und reizt dann doch, es mal in die Hand zu nehmen und ein wenig zu lesen. Zeitlich ist man auch nicht an einen ganzen Roman gebunden, sondern hat die Geschichte schnell gelesen. Als kleines Häppchen für Zwischendurch, als Tagesausklang. Die tolle Ausgestaltung macht das Buch auch zu einem tollen Geschenk und Mitbringsel.

Fazit:
Ein bissiger Kurzkrimi, der Lust auf mehr macht. Mehr Bücher aus dieser Reihe und mehr Geschichten von Tatjana Kruse.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2023

Mit Teamwork zum Ziel

Die Start-up Gang (Band 1) – Unser größtes Abenteuer – von der Idee zum Erfolg
0

In der Schule ist Projektwoche und Nele landet ausgerechnet mit Mehmet, Carl und Aliyah in einem Team. Ihr Versuch, das Team zu wechseln scheitert und so muss sie sich irgendwie mit den anderen Mitgliedern ...

In der Schule ist Projektwoche und Nele landet ausgerechnet mit Mehmet, Carl und Aliyah in einem Team. Ihr Versuch, das Team zu wechseln scheitert und so muss sie sich irgendwie mit den anderen Mitgliedern ihres Teams arrangieren.
Beim Thema „Wir gründen ein Start-up“, scheint ihre Konstellation ungünstig zu sein, denn sie sind alle viel zu verschieden, um auf einen Nenner zu kommen. Doch ihr Coach Mischa lässt das nicht gelten. Vielmehr sieht er darin die Chance auf Erfolg.
Und siehe da, kaum haben sie sich auf ein cooles Projekt geeignet, zeigt sich, dass unterschiedliche Talente durchaus von Vorteil sein können und soziale Herkunft kein Stolperstein sein muss.

Der Autor Axel Täubert hat für den ersten Band seiner Start-Up Gang den bekannten Investor und Bestsellerautor Carsten Maschmeyer an seine Seite geholt. Zusammen haben sie ein Buch geschrieben, dass nicht nur die Gründung eines Start-Up Unternehmens aufgreift, sondern zudem auch zeigt, dass es die soziale Herkunft keine wirkliche Rolle dabei spielt.

Die vier Kinder arbeiten nach einigen Reibereien sehr gut zusammen und auch wenn es manchmal knallt, so stellen sich schon bald Freundschaft und Vertrauen ein. Das Team wächst immer mehr zusammen und schon bald werden sie eine eingespielte Mannschaft.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich bin mir zwar nicht sicher, in wie weit Kinder ab 10 Jahren mit der Idee und den Fachbegriffen zurechtkommen werden, aber zumindest wurde an einen Glossar gedacht, in dem die wichtigsten Begrifflichkeiten erläutert werden.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, sind einige persönliche Worte und Anekdoten der beiden Autoren. So bekommt man gleich einen ganz anderen Bezug zur Geschichte, auch wenn meine Tochter diese Passagen eher übersprungen und sich ganz auf die eigentliche Geschichte konzentriert hat.

Fazit:
Ein gelungener Start in eine Reihe, von der hoffentlich bald viele weitere Folgen geben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2023

Lernen mit App

Der Classroom-Coach– Eine Lern-App stellt die Schule auf den Kopf
0

Nachdem die Start-up Gang ihre erste gemeinsame Firma verkauft haben, kommt so langsam Langeweile bei Nele auf. Dabei muss sie dringend den verpassten Schulstoff nachholen und ihre Noten verbessern. Ihre ...

Nachdem die Start-up Gang ihre erste gemeinsame Firma verkauft haben, kommt so langsam Langeweile bei Nele auf. Dabei muss sie dringend den verpassten Schulstoff nachholen und ihre Noten verbessern. Ihre Mutter liegt ihr damit in den Ohren und auch Nele sieht, dass da etwas passieren muss. Aber alleine ist der Stoff nur schwer zu schaffen und die Buchstaben und Zahlen in ihrem Mathebuch könnten ebenso gut auf Chinesisch sein.
Als Nele dann von einem Aufruf zur Teilnahme an Jugend Gründet! hört, sieht sie darin die Chance, wieder aktiv zu werden. Zusammen mit den anderen Mitgliedern der Start-up Gang möchte sie eine Nachhilfeapp entwickeln und damit etwas Gutes bezwecken, nicht nur für ihren Notendurchschnitt.
Doch dann tauchen immer neue Probleme auf. Kann die Start-up Gang mit ihrer Idee dennoch am Wettbewerb teilnehmen?


Der zweite Band mit der Star-Up Gang setzt nahezu nahtlos an den ersten Teil an. Die Nachwehen aus dem Verkauf der ersten Firma sind noch spürbar und doch liegt schon der Duft nach etwas Neuem in der Luft.
Auch dieser Band ist wieder in einer Kooperation des Autors Axel Täubert mit einem anderen Autor entstanden, der sich vorrangig mit der Thematik Gründungen im Bereich Digitalisierung und Bildung auskennt.
Gemeinsam wird die Start-up Gang, bestehend aus Nele, Carl, Mehmet und Aliyah auf ihr zweites Abenteuer geschickt. Dieses Mal geht es um eine Lern-App, die andere beim Lernen unterstützen soll.
Die Kinder haben viel Hilfe und können ihre Kontakte aus dem ersten Band nutzen. Es erscheint recht einfach zu sein, die Entwicklung und den Fortschritt der App voranzutreiben, dabei noch die Schule zu meistern.
Dennoch gefällt mir die Idee, die dahintersteht, Kindern zu zeigen, was alles möglich ist und sie schon mal mit einigen Fachbegriffen vertraut zu machen. Die Fachbegriffe werden in einem angehängten Glossar erläutert. Die Autoren selbst geben eine kleine Einleitung und erzählen auch ein wenig aus ihrem Leben und von ihren Erfahrungen, was ich zumindest interessant fand. Inwieweit ein 10–12-jähriges Kind dies ebenso empfindet, kann ich nicht sagen. Meine 12jährige hat diese Seiten übersprungen.

Fazit:
Eine interessante Reihe, bei der man ganz neue Einblicke in das Leben und Wirken von Start-ups in der Anfangsphase bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere