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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2023

Das Schweigen hat ein Ende

Das Schweigen meiner Schwestern
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Jahrelang verbrachten die vier Schwestern mit ihren Eltern die Sommerferien auf der Insel Langeoog in ihrem Ferienhaus, bis sich eines Tages alles veränderte. Es beginnt mit einem Familiendrama, die Eltern ...

Jahrelang verbrachten die vier Schwestern mit ihren Eltern die Sommerferien auf der Insel Langeoog in ihrem Ferienhaus, bis sich eines Tages alles veränderte. Es beginnt mit einem Familiendrama, die Eltern streiten, die Mädchen begehen Fehler und nun viele Jahre später, holt sie die Vergangenheit wieder ein. Bei der Verabschiedung ihrer Mutter setzen sich die vier Schwestern an einen Tisch und beginnen endlich zu reden und herauszufinden, was damals alles passiert ist. Interessant ist, dass jede der Schwestern ihre eigene Sichtweise hatte und gewisse Details einbringen kann, an die sie sich noch erinnert. Auch Personen aus der Vergangenheit spielen heute wieder eine Rolle und es bleibt ein spannender Dialog bis zum Schluss. An manchen Stellen war für meinen Geschmack zu viel Drama zur gleichen Zeit, etwas zu dick aufgetragen, aber ansonsten hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 30.06.2023

schlimme Vorstellung

Die Schrift
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Die Serie geht brutal weiter. Diesmal mit einem Serienmörder, der seine Opfer aus Rache grausamste Verletzungen im Gesicht und an den Genitalien antut und dann auch noch einen verschlüsselten Text auf ...

Die Serie geht brutal weiter. Diesmal mit einem Serienmörder, der seine Opfer aus Rache grausamste Verletzungen im Gesicht und an den Genitalien antut und dann auch noch einen verschlüsselten Text auf den Rücken tätowiert. Alleine schon diese unvorstellbare Grausamkeit bereitet Unbehagen, bei den Leserinnen und auch bei den Ermittlerinnen, sodass die Suche nach dem Täter auf Hochtouren läuft. Es sind einige Verdächtige im Spiel, sodass es nicht so leicht ist, herauszufinden, wer als Täter in Frage kommt. Durch die Textpassagen aus der Kindheit und Jugendzeit des Täters weiß man schon über das Motiv Bescheid, aber es bleibt bis zum Schluss unklar, wer dahintersteckt. Spannend ist auch die persönliche Verstrickung des Dienststellenleiters, seine häufige Unerreichbarkeit wirft Fragen auf und er erscheint somit auch nicht unverdächtig.
Wenn man die komplette Serie liest, ist es auch spannend zu beobachten, wie sich die Charaktere im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. Arne ist jetzt seitdem er mit Martina in einer Beziehung ist, viel angenehmer und ruhiger geworden, kein Vergleich zu früher.

Veröffentlicht am 28.06.2023

weit mehr als kleine Grausamkeiten

Kleine Grausamkeiten
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Der Kriminalroman beginnt mit der Biografie einer Familie, erzählt aus der Perspektive der drei Brüder William, Brian und Luke. Interessant finde ich, dass jeder der Brüder teilweise gleiche Passagen aus ...

Der Kriminalroman beginnt mit der Biografie einer Familie, erzählt aus der Perspektive der drei Brüder William, Brian und Luke. Interessant finde ich, dass jeder der Brüder teilweise gleiche Passagen aus ihrem Leben erzählt und wie unterschiedlich sie diese wahrgenommen haben. Etwas schwierig waren beim Lesen die Zeitsprünge, so war ein Kapitel aus der Gegenwart, gefolgt von einem Kapitel aus der Jugendzeit, dann wieder Jahre später und zurück in die Kindheit, jeweils in unregelmäßiger Abfolge, nicht chronologisch. Für mich war es spannend, von jedem der einzelnen Erzählungen Teilaspekte zu erfahren, die sich dann bis zum Ende zu einem Gesamtbild zusammenfügen konnten. Auch die Sichtweisen der Eltern und ein paar weiterer Charaktere werden eingebracht. Man weiß als Leser*in schon zu Beginn, dass einer der drei Brüder am Ende beerdigt wird, aber man hat absolut keine Ahnung, welcher. Daisy entwickelt sich auch vom Kleinkind, zum mürrischen Teenager und ist am Schluss die interessanteste Persönlichkeit von allen.

Veröffentlicht am 25.06.2023

Charaktere noch recht oberflächlich - Fall ist interessant

Das Böse dahinter
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Zu Beginn fand ich es etwas holprig in die Geschichte hineinzufinden. Die Charaktere werden nicht näher eingeführt, man bekommt nach und nach kleine Informationen und lernt sie erst dann besser kennen, ...

Zu Beginn fand ich es etwas holprig in die Geschichte hineinzufinden. Die Charaktere werden nicht näher eingeführt, man bekommt nach und nach kleine Informationen und lernt sie erst dann besser kennen, somit fehlt am Anfang das Gefühl der Nähe und Verbundenheit. Generell bleibt Harriet aber sehr distanziert, auch ihren Kolleginnen gegenüber und möchte nicht viel aus ihrem Privatleben preisgeben. Der Ermittlungsfall ist spannend beschrieben, auch die Hintergründe sind gut nachvollziehbar, allerdings war mir schon recht bald klar, wer als Verdächtiger in Frage kommt und somit war ich am Ende nicht mehr allzu überrascht. Ich würde mich über eine Fortsetzung der Reihe freuen und hoffe, dass die Charaktere noch detaillierter beschrieben werden, auch mit Privatleben, das fehlte mir in diesem Teil. Harriett und Li könnten ein gutes eingespieltes Team werden, die Beiden harmonieren ganz gut.

Veröffentlicht am 19.06.2023

schwierige Eltern-Kind-Beziehungen

Mika im echten Leben
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Der Roman startet gemütlich mit Schilderungen aus Mikas chaotischem Leben, das von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Mikas zur Adoption freigegebene Tochter Penny ist 16 Jahre alt und ...

Der Roman startet gemütlich mit Schilderungen aus Mikas chaotischem Leben, das von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Mikas zur Adoption freigegebene Tochter Penny ist 16 Jahre alt und sucht nach dem Tod ihrer Adoptivmutter den Kontakt zu Mika und möchte mehr über ihr Leben erfahren und sich schon sehr bald mit ihr treffen. Plötzlich kommt sich Mika unzureichend und nicht vorzeigbar vor, ihr Selbstbewusstsein ist im Keller und sie versucht sich ein Vorzeigeleben aufzubauen, für die Zeit, in der ihre leibliche Tochter zu Besuch kommt. Es scheint schon fast vorprogrammiert, dass dies nur schiefgehen kann. Pennys Adoptivvater Thomas ist plötzlich auch mit dabei und dies macht die Sache nicht gerade einfacher. Mikas Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ist und war schon immer schwierig, aber für Penny springen alle über ihre Schatten und versuchen an einer besseren Beziehung zu arbeiten, was mal besser und mal schlechter gelingt. Auch Penny ist kein einfacher Teenager, ihre Gefühlswelt spielt verrückt, sie verliebt sich, sie beginnt sich von ihrem Vater abzukapseln und möchte Mika und ihre Vorfahren näher kennenlernen, nicht das Lügenkonstrukt, das Mika aufgebaut hat, sondern die echte Mika. Eigentlich hat Mika es gar nicht nötig zu schummeln, denn ihr tatsächliches Leben ist viel spannender und ihr Freundeskreis ist liebenswert. Durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit findet Mika auch wieder zu sich selbst. Ich finde es schön, dass sie wieder mit dem Zeichnen beginnt, obwohl sie sich vor Jahren geschworen hat, nie wieder damit zu beginnen, denn es ist ein Teil ihrer Persönlichkeit, eine ihrer Leidenschaften, die sie ausmachen. Gefühlsmäßig ist schön zu beobachten, dass alle Beteiligten durch Höhen und Tiefen gehen, aber dass auch die Tiefen etwas Gutes bewirken und die Betroffenen gestärkt aus den zuerst ungünstigen Situationen herausgehen. Am Ende des Buches kann man zurückblicken auf die Entwicklungen, die alle Charaktere durchlaufen haben – und dass das Zusammentreffen der Familien für alle positive Erlebnisse gebracht hat, wenn es auch nicht immer danach ausgesehen hat. An den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern muss ständig gearbeitet werden, sie kommen nie zum Stillstand, aber die Liebe lässt vieles verzeihen und hält Familien zusammen.