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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

tolle Atmosphäre und Urlaubsfeeling pur

Tod im Schärengarten
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Auf der schwedischen Schäreninsel Sandhamn wird zu Beginn einer Segelregatta zeitgleich mit dem Startschuss auch der Todesschuss auf einen reichen Anwalt, der als Favorit ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Auf der schwedischen Schäreninsel Sandhamn wird zu Beginn einer Segelregatta zeitgleich mit dem Startschuss auch der Todesschuss auf einen reichen Anwalt, der als Favorit für das Rennen galt, abgeschossen. Thomas Andreasson ermittelt mit seinem Team an dem mysteriösen Mordfall, von dem niemand etwas mitbekommen haben will, obwohl sich unzählige Teilnehmer der Segelregatta sowie Zuschauer in nächster Nähe befunden haben. Durch seine Nachforschungen treten mehrere angesehene, wohlhabende Familien ins Fadenkreuz der Ermittlungen.

Meine Meinung zum Buch:
Viveca Sten verweist im zweiten Krimiteil sehr häufig auf Geschehnisse aus dem ersten und beschreibt die einzelnen Charaktere auch in diesem Buch nochmals recht genau, sodass man auch direkt in den zweiten Krimi einsteigen könnte, ohne dass Informationen fehlen würden. Die sympathischen Charaktere vom ersten Teil findet man auch hier wieder, ebenfalls während der sommerlichen Urlaubszeit auf der idyllischen Schäreninsel Sandhamn. Viveca Sten hat es geschafft, einen guten Eindruck von den idyllischen Urlauben der schwedischen Familien in ihren Ferienhäusern zu vermitteln. Die Mordfälle und ihre Aufklärung nehmen nur in etwa die Hälfte des Buches in Anspruch, die andere Hälfte ist gefüllt mit den privaten und familiären Angelegenheiten der Hauptcharaktere. Für mich macht dies das Buch noch authentischer und lesenswerter. Nora Linde, die im Vorgängerbuch das Ferienhaus ihrer ehemaligen Nachbarin geerbt hat, ist in der emotionalen Zwickmühle, ob sie es verkaufen oder behalten soll, ihr Mann drängt sie zum Verkauf und ihre Beziehung zu ihrem Ehemann und seiner Familie wird immer kälter. Der nette Polizeibeamte Thomas, der im Vorgängerbuch sein Baby verloren und sich von seiner Frau getrennt hat, lässt sich auf eine Beziehung mit seiner viel jüngeren Kollegin ein, mit der er auch nicht sein Glück findet. In diesem Buch scheinen alle Beziehungen recht schwierig zu verlaufen. Hier würde ich mich über einen Fortsetzungskrimi freuen. Außerdem verleiten die relativ kurz und übersichtlich gehaltenen Kapitel zum raschen Weiterlesen. Die Aufklärung der Mordfälle am Ende des Buches hat sich allerdings etwas in die Länge gezogen. Ich hatte schon das Gefühl, die Zusammenhänge schneller zu durchschauen als das Ermittlungsteam. Dies war für mich der einzige Kritikpunkt, deshalb gibt es hierfür von mir einen Sterneabzug.

Titel und Cover:
Das Cover ist farblich ansprechend in Kontrastfarben und sehr ästhetisch gestaltet. Es lässt auch sofort einen Zusammenhang zum ersten Krimiteil erkennen. KiWi hat immer optisch besonders ansprechende Buchcover. Der Titel verrät, wo der Krimi spielt.

Mein Fazit:
Für LeserInnen, die den ersten Teil des Schwedenkrimis mit den sympathischen Charakteren gut gefunden haben, ist der zweite Teil ein pures Lesevergnügen und versetzt die LeserInnen wieder direkt in die Urlaubsidylle auf die Schäreninsel.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Mordfälle stören die Inselidylle

Tödlicher Mittsommer
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Auf der kleinen Insel Sandhamn in Schweden passieren während der Sommersaison gleich mehrere ungewöhnliche Mordfälle hintereinander. Als Ermittler wird Thomas Andreasson, ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Auf der kleinen Insel Sandhamn in Schweden passieren während der Sommersaison gleich mehrere ungewöhnliche Mordfälle hintereinander. Als Ermittler wird Thomas Andreasson, von der Stockholmer Polizei, auf die Insel geschickt, wo auch gerade seine Freundin Nora mit ihrer Familie die Ferien verbringt. Nora unterstützt Thomas bei den Ermittlungen, da sie guten Kontakt zu den Einheimischen hat und die Mordfälle so schnell wie möglich geklärt werden müssen, da ansonsten die Urlaubssaison auf der Insel gefährdet wäre.

Meine Meinung zum Buch:
Viveca Sten hat in ihrem ersten Krimi, der auf der schwedischen Insel Sandhamn spielt, die Hauptcharaktere sehr gut eingeführt. Vor allem der Ermittler Thomas wirkt sehr sympathisch und hat eine traurige und schicksalsreiche Vergangenheit hinter sich. Zeitgleich verbringt seine gute Freundin Nora mit ihrer Familie ihren Urlaub im Ferienhäuschen auf der Insel. Da Viveca Sten selbst häufig auf der Insel ist, konnte sie den LeserInnen einerseits Einblicke in die Sichtweise der Einheimischen geben und auch ein schönes Urlaubsgefühl verbreiten. Trotzdem hatte man nicht das Gefühl, dass die Urlaubsgäste sich durch die Mordfälle stark verunsichern lassen oder gar die Insel verlassen hätten. Die Ermittlungen an den Mordfällen nahmen etwa die Hälfte des Buches ein, die andere Hälfte war gefüllt mit Urlaubserlebnissen und privaten Einblicken in die Lebenswelten und Familien der Charaktere, was ich für eine sehr gelungene Kombination halte. Ich habe richtig Lust darauf bekommen, den zweiten Teil von Viveca Sten „Tod im Schärengarten“, der auch wieder auf der Insel Sandhamn spielt, gleich hinterher zur lesen.

Titel und Cover:
Das Cover zeigt eine typische schwedische Ferienlandschaft und auch die typische Farbe rot wurde in Form eine s Koffers auf dem Cover eingebracht, was einen guten Kontrast zum Hintergrund bildet. KiWi hat immer optisch besonders ansprechende Buchcover.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener 1. Fall eines Schwedenkrimis mit sympathischen Charakteren. Ich freue mich schon auf den 2. Teil und viele weitere von Viveca Sten.

Veröffentlicht am 26.03.2018

trügerische Dorfgemeinschaft

Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tobias wird nach zehn Jahren Haft, aufgrund eines Indizienprozesses, aus dem Gefängnis entlassen. Er kehrt in seinen Heimatort zurück und gleich darauf verschwindet wieder ...


Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tobias wird nach zehn Jahren Haft, aufgrund eines Indizienprozesses, aus dem Gefängnis entlassen. Er kehrt in seinen Heimatort zurück und gleich darauf verschwindet wieder ein junges Mädchen im Ort und eine Hetzjagd gegen Tobias beginnt. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein führen die Ermittlungen, entdecken Ähnlichkeiten zu den Fällen aus der Vergangenheit, kämpfen sich durch alte Akten und durch ein Netz aus Lügen und Intrigen, in die nahezu das gesamte Dorf verwickelt zu sein scheint.

Meine Meinung zum Buch:
Nele Neuhaus hat einen Schreibstil, der sehr angenehm zu lesen ist und die Spannung bis zum Schluss aufrecht hält. Die Schilderung über den kleinen Ort Altenhain sowie die Beschreibung der einzelnen Personen, die dort leben, fand ich sehr realitätsnah und authentisch. Die vielen unterschiedlichen Personen und die Verwicklungen untereinander machen das Buch teilweise etwas komplex, zudem auch noch mehrere Handlungsstränge gleichzeitig geschildert werden. Gut gefallen hat mir, dass auch die beiden Ermittler Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein sehr detailliert beschrieben wurden und viel Platz für ihren Alltag und ihre persönlichen und familiären Probleme gelassen wurde. Dies hat den Krimi sehr aufgewertet und die involvierten Personen sehr authentisch und sympathisch gemacht. Eine einzige Schwäche für einen Sterneabzug ist mir am Ende des Krimis aufgefallen: Hier haben sich die Ereignisse nur noch überschlagen und waren teilweise nicht mehr glaubwürdig.

Titel und Cover:
Der Titel „Schneewittchen muss sterben“ passt sehr gut und wird auch im Buch geklärt. Das Cover finde ich optisch ansprechend gestaltet, es vermittelt den Eindruck der düsteren Novemberstimmung, die im Dorf herrscht.

Mein Fazit:
Ein sehr spannender Kriminalroman über die trügerische Idylle im kleinen Dorf Altenhain bei Taunus mit einem sympathischen Ermittlerduo. Ich freue mich schon auf den Nachfolgeroman von Nele Neuhaus „Wer Wind sät“, der wieder in der gleichen Gegend spielt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Ausbruch aus der Hoffnungslosigkeit

Als der Tag begann
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Liz wächst zusammen mit ihrer älteren Schwester Lisa und ihren beiden drogenabhängigen Eltern in schwierigen familiären Verhältnissen, mit kaum finanziellen Möglichkeiten ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Liz wächst zusammen mit ihrer älteren Schwester Lisa und ihren beiden drogenabhängigen Eltern in schwierigen familiären Verhältnissen, mit kaum finanziellen Möglichkeiten in desolaten Wohnverhältnissen und quasi auf sich alleine gestellt auf. Schon in ihrer Kindheit besteht ihr Alltag aus Schule schwänzen, in der Nacht herumstreunen und dem drogenbenebelten Leben ihrer Eltern aus. Als auch noch die HInfektion ihrer Mutter und die Trennung der Eltern hinzukommen, ist Liz völlig auf sich alleine gestellt und der Weg, den sie als Jugendliche einschlagen wird, ist nahezu vorprogrammiert.

Meine Meinung zum Buch:
Die Biografie von Liz Murray über ihre dramatische Kindheit und ihr Erwachsenwerden finde ich sehr emotional und authentisch beschrieben. Erstaunlich finde ich auch, dass Liz sich an so viele Details und Situationen aus ihrer frühen Kindheit erinnern kann, denn zu Beginn des Buches war sie noch nicht einmal im Schulalter. Manche sich wiederholende Situationen sind für meinen Geschmack zu oft wiederholt worden – wahrscheinlich wollte die Autorin damit klar zum Ausdruck bringen, wie trostlos ihre Kindheit Tag für Tag abgelaufen ist – aber für mich war das Buch dadurch zeitweise etwas langatmig.
Sehr traurig fand ich, dass Liz sich selbst für so viele Dinge verantwortlich gesehen hat, für die ein Kind nichts kann, zB für die HInfektion ihrer Mutter, weil sie ihr oft Geld organisiert hat für Drogen oder auch dafür, dass ihre Eltern sich getrennt haben. Schade ist auch, dass die beiden Schwestern Liz und Lisa, die nur einen geringen Altersunterschied haben und in einer sehr schwierigen familiären Situation aufwachsen, sich so wenig gegenseitig unterstützen, miteinander das Gespräch suchen usw. Man hat das Gefühl, dass in der Familie jedes einzelne Familienmitglied ein eigenes selbstständiges Leben geführt hat und die Überschneidungen im Alltag nur sehr begrenzt waren. Obwohl die Eltern ihre Kinder vernachlässigt haben, sie hungern lassen haben und das Geld für Drogen auszugeben, wurden sie von Liz auch von ihren liebenswürdigen Seiten beschrieben, sodass sie mein Mitgefühl geweckt haben und ich auch ihre Situation verstehen kann, wie sie in ihr drogenreiches Leben hineingeschlittert und dann immer tiefer gefallen sind.
Trotzdem ist es sehr erstaunlich, wie Liz es geschafft hat, sich selbst durchs Leben zu schlagen, sich selbst mit Kleidung und Essen zu versorgen und auch wieder einen Freundeskreis aufzubauen. Sie ist durch ihr Schicksal nicht zerbrochen, sondern hat es am Ende doch noch geschafft, aus dem Teufelskreis auszubrechen und ihr Leben selbst in die Hand genommen.

Titel und Cover:
Die beiden Fotos, auf denen einmal Liz selbst und einmal ihre Mutter als Jugendliche zu sehen sind, haben mir gut gefallen und die Personen sympathisch gemacht.

Fazit:
Das Buch finde ich auf alle Fälle lesenswert, da die Autorin sehr ehrlich über ihr Leben schreibt und auch Mut gibt, aus schwierigen Situationen einen Ausweg zu suchen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

ein Sprung ins kalte Wasser

Kalter Süden (Ein Annika-Bengtzon-Krimi 8)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Annika arbeitet als Journalistin und bekommt von ihrem Vorgesetzten die Redaktionsleitung angeboten, die sie allerdings ablehnt. Sie arbeitet weiterhin als normale Journalistin ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Annika arbeitet als Journalistin und bekommt von ihrem Vorgesetzten die Redaktionsleitung angeboten, die sie allerdings ablehnt. Sie arbeitet weiterhin als normale Journalistin und darf für einen Fall an die Costa del Sol reisen um dort über den Mord an einem bekannten Eishockey-Stars zu berichten. Sehr bald ist sie aufgrund ihrer Recherche in eine Verwicklung mit organisierten Banden und Drogenhandel hineingeraten.

Meine Meinung zum Buch:
Ich habe keines der Vorgänger-Romane von Liza Marklund gelesen und wusste auch nicht, dass es sich um eine Reihe handelt, deshalb waren die häufigen Verweisen und Andeutungen auf andere Werke für mich teilweise unverständlich und störend im Lesefluss. „Kalter Süden“ war teilweise sehr spannend zu lesen, hatte aber auch viele Längen, sodass sich die Geschichte gezogen hat.
Man merkt deutlich, dass Liza Marklund selbst als Journalistin tätig war, denn sie hat sehr viel Insiderwissen aus der Nachrichtenbranche einfließen lassen und das Berufsbild von Annika realistisch dargestellt. Dafür wurde sehr wenig über den Charakter von Annika und über ihr Privatleben, ihre Familie und Freunde preisgegeben, obwohl sie als alleinerziehende Mutter, die versucht ihre Familie und ihr Berufsleben zu vereinbaren, von mir Sympathiepunkte erhalten hätte. Es standen sehr stark der Fall und Annikas Beruf im Vordergrund.

Cover und Titel:
Die Aufmachung des Covers gefällt mir gut, allerdings habe ich am Cover einen Hinweis vermisst, dass es sich um eine Krimi-Reihe handelt.

Fazit:
Ich empfehle, die Krimi-Reihe unbedingt in der richtigen Reihenfolge zu lesen und nicht mit „Kalter Süden“ zu beginnen um mehr Lesevergnügen zu haben. Ich bin sozusagen direkt ins kalte Wasser gesprungen und habe mit „Kalter Süden“ begonnen.