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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2017

manchmal zu idyllisch

Dunkel Land
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Dr. Carl von Wuthenow arbeitet als kriminalistischer Berater für die Polizei, doch momentan ist er aufgrund eines Unfalles, bei dem sein Kurzzeitgedächtnis in Mitleidenschaft ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Dr. Carl von Wuthenow arbeitet als kriminalistischer Berater für die Polizei, doch momentan ist er aufgrund eines Unfalles, bei dem sein Kurzzeitgedächtnis in Mitleidenschaft gezogen wurde, alleine nicht arbeitsfähig. Verena wird von Carls Tante eingestellt um ihn zu betreuen und sie weiß vorher nicht auf welches Abenteuer sie sich hier einlässt. Gemeinsam mit ihrer Nichte Amelie zieht sie für drei Monate auf das Gut Wuthenow.

Meine Meinung zum Buch:
Sehr gut gefallen hat mir, dass das Buch zuerst spannungsgeladen und gewaltig beginnt und dann im weiteren Verlauf mit relativ wenigen Gewaltszenen auskommt und trotzdem interessant bleibt. Wer als potenzieller Täter in Frage kommt, ändert sich mehrmals und man wird als Leser gleich wie Carl und Verena in die Irre geführt, trotzdem hat sich mein anfänglicher Verdacht bestätigt. Dass Verena als Literaturwissenschaftlerin ein Gedicht von Ribbeck einbringt, finde ich schön. Generell hat mir die Atmosphäre des Buches beim Lesen sehr gut gefallen. Über Carl hätte ich persönlich gerne mehr erfahren. Für mich war nicht ganz klar, wie es zu seinem Unfall gekommen ist, ob sein Gedächtnisverlust reversibel ist, usw. – dies wäre eindeutig noch ausbaufähig gewesen. Ansonsten finde ich, dass sich Carl mit Verenas Hilfe recht gut zurechtfindet und sein System, mit dem er sich am Abend Notizen macht und in der Früh wieder einprägt, finde ich bemerkenswert. Trotzdem hat mich sein Hintergrund nicht ganz mitreißen können. Über Verena haben wir mehr persönliche Details aus ihrem Leben erfahren, auch wie sie sich um Amelie kümmert. Die Gemeinschaft auf dem Gut samt eigenem Kindergarten, Angestellten und gemeinsamen Abendessen habe ich zwar schön zu lesen empfunden, aber andererseits wirkt es auch wieder unrealistisch und zu kitschig idyllisch. Daher war ich am Ende des Buches auch ganz froh darüber, wie es ausgegangen ist.

Mein Fazit:
Mir hat die Atmosphäre des Krimis sehr gut gefallen, er war auch nett zu lesen, an manchen Stellen etwas zu idyllisch und ist durchaus noch ausbaufähig.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Fortsetzung sehnsüchtig erwartet

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Suse hat es nach ihrer Trennung nicht leicht als alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Da ihr Exmann sie finanziell nicht unterstützt, muss sie in einer Drogerie arbeiten ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Suse hat es nach ihrer Trennung nicht leicht als alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Da ihr Exmann sie finanziell nicht unterstützt, muss sie in einer Drogerie arbeiten und kommt mit ihrem Haushalt und den Kindern kaum klar. Vor allem Jacqueline ist im rebellischen Teenageralter, schwänzt die Schule und ist dann über Tage spurlos verschwunden. Suse schaltet die Polizei ein, doch zuerst will ihr niemand so richtig glauben – bis in der Nachbarschaft eine Leiche gefunden wird.

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat das unterschiedliche Ermittlerduo sehr gut gefallen, da sie sich beruflich bestens ergänzen, aber auch aus ihrem Privatleben verschiedene Erfahrungen einbringen können. Bei Suse habe ich eine gewisse Zeit gebraucht, bis ich sie richtig einschätzen konnte und auch um die Hintergründe ihrer gescheiterten Ehe und dem Bruch mit ihren Eltern und ihrer Schwester zu durchschauen. Die Suche nach Jacqueline war trotz einiger Ablenkungsmanöver sehr spannend mitzuverfolgen und am Ende des Buches war ich sehr überrascht. Ich hatte mir aufgrund der kurzen Einblicke über die Person in Gefangenschaft, die zwischen den Kapiteln und zu Beginn geschildert werden, etwas Anderes vorgestellt, aber nach der Aufklärung ist alles klar. Wie Krist auf S. 316 schreibt: „Die Lösung ist am Ende häufig banal.“

Mein Fazit:
Der erste Teil der Alanna-Reihe von Martin Krist ist absolut empfehlenswert und hält am Ende einige Überraschungsmomente bereit. Ich freue mich schon sehr auf den folgenden Teil.

Veröffentlicht am 10.12.2017

unerwartet atmosphärische Kurzgeschichten

Winterdunkel
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Ake Edwardson hat in „Winterdunkel“ Erzählungen mit dem Kommissar Erik Winter gesammelt, die sehr atmosphärisch aufgebaut sind und jeweils eine prägnante Aussage vermitteln. ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Ake Edwardson hat in „Winterdunkel“ Erzählungen mit dem Kommissar Erik Winter gesammelt, die sehr atmosphärisch aufgebaut sind und jeweils eine prägnante Aussage vermitteln.

Meine Meinung zum Buch:
Normalerweise lese ich nicht so gerne Erzählungen und Kurzgeschichten. Da dieser Band von Ake Edwardson stammt, dessen Krimis ich sehr gerne lese, habe ich einen Versuch gewagt und diesen nicht bereut. Die Erzählungen spielen zum Großteil in Kommissar Erik Winters Umfeld und Bekanntenkreis und haben allesamt eine düstere Grundstimmung. Der Protagonist Erik Winter ist sehr authentisch und vermittelt es gut, wie sehr er an seiner Familie hängt und wie sehr er es auch genießt, wenn er alleine ist. Die meisten Erzählungen waren nicht nur spannend, sondern hatten auch einen unerwarteten oder melancholischen Schluss, was ich sehr gerne mag.

Mein Fazit:
Die Erzählungen „Winterdunkel“ von Ake Edwardson kann ich auch LeserInnen empfehlen, die normalerweise nicht so gerne Kurzgeschichten lesen.

Veröffentlicht am 10.12.2017

viele Höhen, aber auch Tiefen

Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Nora hat eine schwierige Zeit hinter sich, kämpft mit ihrer Alkoholabhängigkeit und arbeitet als Privatermittlerin in einem kleinen Detektivbüro, in dessen Keller sie auch ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Nora hat eine schwierige Zeit hinter sich, kämpft mit ihrer Alkoholabhängigkeit und arbeitet als Privatermittlerin in einem kleinen Detektivbüro, in dessen Keller sie auch heimlich wohnt. Eines Tages verschwindet ihre Tochter, die sie vor 15 Jahren zur Adoption freigegeben hat und die Adoptiveltern treten an sie heran, damit sie ihnen bei der Suche nach ihrer Tochter hilft. Doch die Suche ist nicht ungefährlich und bald schon befindet sich Nora selbst in großer Gefahr.

Meine Meinung zum Buch:
Bei diesem Buch fällt es mir wirklich schwer, mich für eine Sternen-Bewertung zu entscheiden. Auf der einen Seite finde ich die Idee von Nora als Privatdetektivin und ihr Leben wahnsinnig spannend und interessant, aber auf der anderen Seite sind mir sehr viele Ungereimtheiten aufgefallen und zu viele „Zufälle“ vorgekommen, sodass es schon wieder unrealistisch erscheint. Das Buch hat wirklich zwei komplett unterschiedliche Seiten: einmal richtig top und dann wieder naja, ganz nett. Mit der Hauptprotagonistin Nora habe ich einerseits Mitgefühl, da sie eine schwierige Vergangenheit hat und auch jetzt noch sehr mit ihrem Leben kämpft, aber ganz anfreunden konnte ich mich mit ihrer Art nicht. Zudem hat mich der Schluss nicht komplett überzeugen können.

Veröffentlicht am 21.11.2017

absolut lesenswert

Du
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Kurze Inhaltsangabe:
Den Inhalt des Buches “Du“ von Zoran Drvenkar korrekt wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten und eigene Interpretationen hineinzupacken, ist nahezu unmöglich. Kurz zusammengefasst ...

Kurze Inhaltsangabe:
Den Inhalt des Buches “Du“ von Zoran Drvenkar korrekt wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten und eigene Interpretationen hineinzupacken, ist nahezu unmöglich. Kurz zusammengefasst handelt das Buch einerseits von einer Mädchenclique, die so nach und nach immer tiefer in eine verstrickte und gefährliche Situation hineinrutscht. Der zweite Erzählstrang handelt von mehreren Personen aus dem Drogen- und Gewaltmilieu sowie Familienbanden und Verwicklungen. Es kommt ein Reisender vor, der ein Doppelleben führt und unbemerkt Massenmassaker anrichtet und nebenbei eine Familie hat.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil von Zoran Drvenkar erscheint zu Beginn ungewöhnlich, es wechseln sich innerhalb von wenigen Seiten mehrmals sämtliche Schauplätze und Charaktere. Mich hat das Buch bis zum Schluss immer wieder überrascht, welche Wende die Geschichte genommen hat und auch folgende Frage stellte sich bei mir mehrmals: „Was wäre gewesen, wenn…?“ Erst am Ende des Buches finden die einzelnen Erzählstränge und Lebensgeschichten der Charaktere zueinander.
Die gemeinsamen Erfahrungen der Mädchenclique nehmen im Buch einen sehr großen Raum ein und man erfährt nebenbei auch viele Details aus ihren individuellen Privatleben, die sie nicht einmal mit ihren besten Freundinnen teilen.
Mich hat das Buch an manchen Stellen sehr überrascht, dann war es wiederum eine lockere leichte Geschichte unter Teenagern, plötzliche Wende ins Drogenmilieu, Familienbanden, Rache, viele Tote, kurz zusammengefasst: Ein Buch mit sehr vielen Facetten und einer äußerst ungewöhnlichen Geschichte.

Cover und Titel:
Das Cover finde ich ansprechend gestaltet, sodass das Buch auffällt, allerdings hätte ich eine andere Person für das Titelbild gewählt. Den Titel „Du“ finde ich gut gewählt, denn die/der LeserIn wird im Buch mit „Du“ angesprochen, was auch dazu beiträgt, dass der Thriller anders zu lesen ist, auf eine andere Weise die/den LeserIn anspricht und wirkt.

Fazit:
Du ist ein Buch, das sehr stark polarisiert: Entweder man liebt das Buch und kann es nicht mehr weglegen bis man es zu Ende gelesen hat oder man kann mit dem außergewöhnlichen Schreibstil nicht warm werden. Bei mir ist der erste Fall eingetreten. Auf alle Fälle ist es ein Buch, das auch lange nach dem Lesen noch nachwirkt und beschäftigt und von mir das Prädikat „absolut lesenswert“ erhält.