Profilbild von coffee2go

coffee2go

Lesejury Star
offline

coffee2go ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit coffee2go über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2024

getriggert

Mörderfinder – Stimme der Angst
0

Der Thriller ist temporeich geschrieben, gleich zu Beginn ein Überraschungsmoment verknüpft mit hohen Erwartungen aufgrund der vorigen Teile und zusätzlich kurze, knappe Kapitel, die schnell zum Weiterlesen ...

Der Thriller ist temporeich geschrieben, gleich zu Beginn ein Überraschungsmoment verknüpft mit hohen Erwartungen aufgrund der vorigen Teile und zusätzlich kurze, knappe Kapitel, die schnell zum Weiterlesen verleiten. Die Hauptcharaktere sind mir schon gut bekannt, da ich auch die Vorgänger-Bücher gelesen habe, für Einsteiger*innen empfehle ich dies auch, damit man das nötige Hintergrundwissen hat und somit macht auch der aktuelle Fall mehr Freude. Max Bischoff gerät diesmal wieder persönlich an seine Grenzen und wird an seiner empfindlichsten Stelle verletzt, indem ihm nahestehende Menschen entführt und verletzt werden. Dementsprechend handelt auch er selbst kopflos und wenig überlegt und macht die Sache noch schlimmer als sie ohnehin schon ist. Diesmal wird er getriggert von seiner Vergangenheit, da er einer jungen Frau begegnet, die seiner ehemaligen Freundin sehr ähnlichsieht und sich auch ähnlich bewegt und spricht. Wer diese geheimnisvolle Fremde ist, stellt sich erst ziemlich spät heraus. Aber hoffentlich nicht zu spät für alle Beteiligten?

Veröffentlicht am 17.06.2024

eine besondere Familiengeschichte

Hallo, du Schöne
0

Der Roman gibt Einblicke in eine besondere Familiengeschichte, die wie die meisten Familien von vielen freudigen Ereignissen, aber auch von Kummer, Trauer und Schmerz gekennzeichnet sind. Besonders schön ...

Der Roman gibt Einblicke in eine besondere Familiengeschichte, die wie die meisten Familien von vielen freudigen Ereignissen, aber auch von Kummer, Trauer und Schmerz gekennzeichnet sind. Besonders schön finde ich, dass die Autorin es geschafft hat, nicht zu werten und allen Charakteren die Möglichkeit gibt, Situationen aus ihrer jeweiligen Sichtweise und Lebenssituation zu erzählen, sodass sie für die Leserinnen nachvollziehbar sind.
Sehr schön zu sehen ist auch, wie sich das Leben der Schwestern von ihrer Kindheit an bis ins Erwachsenenalter verändert und wie Streit und Konflikte die Familie zwischenzeitlich schwer belasten, aber trotzdem ist der Zugang zur Familie immer offen und jede
r wird unterstützt und wieder herzlich aufgenommen. Man hat als Leser*in das Gefühl, Teil dieser großen, herzlichen Familie zu sein und ihr Leben über Jahrzehnte hinweg zu begleiten. Man fühlt und leidet und freut sich mit ihnen, hautnah – diese Vermittlung ist sehr gut gelungen. Der Roman ist nach dem Lesen nicht vorbei und abgehandelt, sondern beschäftigt und wirkt noch sehr lange nach.

Veröffentlicht am 27.05.2024

authentische Charaktere

Blutrot
0

Der Island-Krimi setzt direkt am Vorgänger Krimi Höllenkalt an, die Ermittlungsgeschichte ist allerdings eine eigenständige, unabhängige Geschichte mit neuen Charakteren. Gut gelungen finde ich in diesem ...

Der Island-Krimi setzt direkt am Vorgänger Krimi Höllenkalt an, die Ermittlungsgeschichte ist allerdings eine eigenständige, unabhängige Geschichte mit neuen Charakteren. Gut gelungen finde ich in diesem Teil, dass die Ermittler*innen, allen voran Daniel und Helena eng und gut abgestimmt mit Arora zusammenarbeiten, da dieses Team eine eigene Dynamik hat, die sehr sympathisch und eingespielt wirkt. Der Ermittlungsfall selbst ist auch spannend und nicht so ganz klar, ob es sich um einen Entführungsfall handelt, ob die Ehefrau freiwillig verschwunden ist oder wer dahinter steckt. Zwischenzeitlich wird jede und jeder verdächtigt und am Ende kann dann doch noch ein runder und gelungener Abschluss gefunden werden.

Veröffentlicht am 23.05.2024

die Geister der Vergangenheit

Das Baumhaus
0

Der Thriller fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Interessant finde ich, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen, von verschiedenen Personen erzählt werden. Dies bietet mehr Abwechslung ...

Der Thriller fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Interessant finde ich, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen, von verschiedenen Personen erzählt werden. Dies bietet mehr Abwechslung und teilweise werden auch gleiche Situationen unterschiedlich wahrgenommen, das finde ich spannend.
Hendrik beschäftigt sich mit der Aufarbeitung seiner Kindheit und hat teilweise Erinnerungen, die er nicht mehr genau zuordnen kann. Nachdem er sich nun wieder am Ort befindet, wo er einen Teil seiner Kindheit bei seinem Großvater verbracht hat, kommen gewisse Informationen und Erinnerungen mit voller Wucht zurück und sind erschreckend für ihn. Sohn Fynn fühlt sich sofort wohl im verkommenen Ferienhaus und beginnt seine Umgebung zu erkunden, wie es für Kinder in seinem Alter üblich ist.
Gelungen finde ich die Stimmung des Buches, sie ist unheilvoll und es schweben die Geister der Vergangenheit noch deutlich über Hendrik und seiner Familie. Eigentlich wollte Hendrik die Zeit und die Stimmung dafür nutzen, an seinem neuen Buchprojekt zu arbeiten, aber es kommt anders als erwartet. Mit der Zeit werden immer mehr Zusammenhänge von damals klar, die auch noch bis jetzt nachwirken und am Ende des Buches einen stimmigen Abschluss bilden.

Veröffentlicht am 23.05.2024

erfrischende Themenkombination

Morden in der Menopause
0

Der Roman liest sich locker, leicht und darf nicht ganz ernst genommen werden, ausgenommen von den kurzen fachlichen Inputs über die Wechseljahre sowie deren Begleiterscheinungen. Als hätte Liv, 48 Jahre, ...

Der Roman liest sich locker, leicht und darf nicht ganz ernst genommen werden, ausgenommen von den kurzen fachlichen Inputs über die Wechseljahre sowie deren Begleiterscheinungen. Als hätte Liv, 48 Jahre, nicht schon genug andere Sorgen zu stemmen, mit drei Teenagern, dementen Schwiegereltern und stressigen Kund*innen, befindet sie sich plötzlich und unvorbereitet am Anfang der Wechseljahre. Die Autorin schreibt dies überspitzt, aber immer auch mit einem wahren Kern und fachlichen Hard Facts zu Beginn der Kapitel. Bei Liv löst das Hormonchaos zusammen mit ihren privaten Desastern und ihrer tollpatschigen Art, mit der sie von einem Problem in ein größeres schlittert, ein ungewolltes Morden aus, das aber gezielt nur unliebsame Personen betrifft. Bei ihren Vertuschungsversuchen reitet sich Liv immer weiter ins Chaos hinein, hat aber ein Händchen dafür im letzten Moment geschickt die Kurve zu kriegen. Der Roman ist sehr unterhaltsam und die Themenkombination aus Morden und der Menopause finde ich außergewöhnlich und gelungen.