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Veröffentlicht am 04.01.2025

So viele ausgebrannte Frauen ...

Unter Dojczen
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„Unter Dojczen“ von Mia Raben ist ein sehr einfühlsames Buch mit einem wirklich wichtigen und gleichzeitig so „alltäglichen“ Thema. Erzählt wird die Geschichte der etwa fünfzigjährigen Polin Jola, die ...

„Unter Dojczen“ von Mia Raben ist ein sehr einfühlsames Buch mit einem wirklich wichtigen und gleichzeitig so „alltäglichen“ Thema. Erzählt wird die Geschichte der etwa fünfzigjährigen Polin Jola, die seit vielen Jahren als Pflegekraft in Deutschland arbeitet. Nach ihrem letzten Einsatz war sie völlig ausgebrannt und musste sich erholen. Nun geht es wieder zum nächsten Einsatz. Dieses Mal im schicken Hamburg, bei der wohlhabenden Familie von Klewen. Zwischen Jola und ihrer „Seniorki“ Uschi entwickelt sich mit der Zeit eine freundschaftliche Beziehung. Auch das Arbeitsverhältnis ist unerwartet gut, und zum ersten Mal schöpft Jola Hoffnung, dass sie wieder Kontakt zu ihrer inzwischen erwachsenen Tochter aufnehmen könnte. Wird eine Versöhnung gelingen?
Es gab gegen Ende einen Wendepunkt – hier hätte sich die Geschichte auch in eine andere Richtung entwickeln können. Mia Raben hat sich für eine optimistischere Richtung entschieden. Ich fand das gut. Die Realität mag (leider!) größtenteils für die vielen ausländischen Pflegekräfte noch anders aussehen, aber ein bisschen Hoffnung können wir hier brauchen.
Sowohl der Schreibstil auch die berührende Geschichte haben mir sehr gut gefallen.
Ganz klare Leseempfehlung von mir!

„Wenigstens Zigaretten waren in Polen noch billiger als in Deutschland. Und Menschen natürlich. Jola war zu alt für Illusionen. Das war der einzige Grund, warum sie hier erwünscht war: Sie war ein beliebtes, weil billiges Importprodukt. Wer würde dazu schon Nein sagen?“

"Vorauseilen. Gehorchen. Dienen. Erfüllen. Befriedigen. So hatte sie aktiv ihr Leben verkürzt. Sie hatte darüber einen Artikel gelesen. Pflegekräfte in der mitleidsfalle. Das was sie! Eine wie sie verlor ständig Lebensjahre. Wurden einfach hinten abgeschnitten wie ein Zopf."

"Ja, sie putzte immer noch ständig hinter sich her. Sie hinterließ nicht gern Spuren. Spuren waren ihr in der Vergangenheit immer wieder zum Vorwurf gemacht worden. Spuren boten Angriffsfläche. Wie oft war sie dafür kritisiert oder sogar angeschrien worden, irgendwelche Spuren hinterlassen zu haben!"

"Während der ersten Sitzungen hörte sie nur zu. Wie viele Frauen da waren, die an den unterschiedlichsten Orten gedient hatten, in Mistelgau, Königstein, Oberbetten, Mulmigen, Dörzbach und Eschwege, in Eystrup, Clenze und Wustrow. Als ihr das klar wurde, wie viele sie waren, was sie fassungslos. So viele ausgebrannte Frauen!"

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2025

So viele ausgebrannte Frauen ...

Unter Dojczen
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„Unter Dojczen“ von Mia Raben ist ein sehr einfühlsames Buch mit einem wirklich wichtigen und gleichzeitig so „alltäglichen“ Thema. Erzählt wird die Geschichte der etwa fünfzigjährigen Polin Jola, die ...

„Unter Dojczen“ von Mia Raben ist ein sehr einfühlsames Buch mit einem wirklich wichtigen und gleichzeitig so „alltäglichen“ Thema. Erzählt wird die Geschichte der etwa fünfzigjährigen Polin Jola, die seit vielen Jahren als Pflegekraft in Deutschland arbeitet. Nach ihrem letzten Einsatz war sie völlig ausgebrannt und musste sich erholen. Nun geht es wieder zum nächsten Einsatz. Dieses Mal im schicken Hamburg, bei der wohlhabenden Familie von Klewen. Zwischen Jola und ihrer „Seniorki“ Uschi entwickelt sich mit der Zeit eine freundschaftliche Beziehung. Auch das Arbeitsverhältnis ist unerwartet gut, und zum ersten Mal schöpft Jola Hoffnung, dass sie wieder Kontakt zu ihrer inzwischen erwachsenen Tochter aufnehmen könnte. Wird eine Versöhnung gelingen?
Es gab gegen Ende einen Wendepunkt – hier hätte sich die Geschichte auch in eine andere Richtung entwickeln können. Mia Raben hat sich für eine optimistischere Richtung entschieden. Ich fand das gut. Die Realität mag (leider!) größtenteils für die vielen ausländischen Pflegekräfte noch anders aussehen, aber ein bisschen Hoffnung können wir hier brauchen.
Sowohl der Schreibstil auch die berührende Geschichte haben mir sehr gut gefallen.
Ganz klare Leseempfehlung von mir!

„Wenigstens Zigaretten waren in Polen noch billiger als in Deutschland. Und Menschen natürlich. Jola war zu alt für Illusionen. Das war der einzige Grund, warum sie hier erwünscht war: Sie war ein beliebtes, weil billiges Importprodukt. Wer würde dazu schon Nein sagen?“

"Vorauseilen. Gehorchen. Dienen. Erfüllen. Befriedigen. So hatte sie aktiv ihr Leben verkürzt. Sie hatte darüber einen Artikel gelesen. Pflegekräfte in der mitleidsfalle. Das was sie! Eine wie sie verlor ständig Lebensjahre. Wurden einfach hinten abgeschnitten wie ein Zopf."

"Ja, sie putzte immer noch ständig hinter sich her. Sie hinterließ nicht gern Spuren. Spuren waren ihr in der Vergangenheit immer wieder zum Vorwurf gemacht worden. Spuren boten Angriffsfläche. Wie oft war sie dafür kritisiert oder sogar angeschrien worden, irgendwelche Spuren hinterlassen zu haben!"

"Während der ersten Sitzungen hörte sie nur zu. Wie viele Frauen da waren, die an den unterschiedlichsten Orten gedient hatten, in Mistelgau, Königstein, Oberbetten, Mulmigen, Dörzbach und Eschwege, in Eystrup, Clenze und Wustrow. Als ihr das klar wurde, wie viele sie waren, was sie fassungslos. So viele ausgebrannte Frauen!"

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Veröffentlicht am 02.01.2025

Barbarotti und Backmann ermitteln

Ein Brief aus München
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"Ein Brief aus München“ ist der neueste Fall der Gunnar Barbarotti-Reihe von Håkan Nesser. Früher habe ich viele Krimis verschlungen, aber in letzter Zeit lese ich dieses Genre nicht mehr so gerne. Daher ...

"Ein Brief aus München“ ist der neueste Fall der Gunnar Barbarotti-Reihe von Håkan Nesser. Früher habe ich viele Krimis verschlungen, aber in letzter Zeit lese ich dieses Genre nicht mehr so gerne. Daher war ich auch unsicher, ob ich diese Neuerscheinung lesen soll. Aber ich bekam das Buch geschenkt und wurde doch neugierig. Was soll ich sagen? Es hat sich doch einigermaßen gelohnt.

Zum Inhalt:

Ludvig Rute, ein bekannter Künstler, lädt zu Weihnachten 2020 trotz der Corona-Beschränkungen seine drei Geschwister in ein abgelegenes Anwesen in Schweden ein. Sie haben sich seit über 25 Jahren nicht gesehen und stehen sich nicht gerade nahe. Dennoch nehmen sie seine Einladung an, wohl auch, weil es heißt, er würde bald sterben. Sie hoffen vielleicht auch auf ein Erbe oder zumindest auf eine Antwort, warum er so geheimnisvoll tut mit diesem Treffen. Die Zusammenkunft verläuf jedoch anders als erwartet, denn am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages liegt Ludvig Rute tot in der Galerie …

Gunnar Barbarotti und seine Kollegin/Ehefrau Eva Backmann nehmen die Ermittlungen auf. War es ein Bilderdieb, der ins Haus eingedrungen ist und vom Künstler überrascht wurde – oder kommt der Täter etwa aus der Familie?

Ich muss sagen, dass mir der Aufbau des Buchs ausgesprochen gut gefallen hat. Durch die Perspektivwechsel und kurzen Zeitsprünge wird die Spannung aufrechterhalten, auch der Schreibstil von Håkan Nesser ist (wie bei dieser Krimireihe gewohnt) gut. Wer natürlich etwas „blutrünstigeres“ erwartet hat, ist hier falsch. Hier geht es eher gemächlich zu, was manche als langatmig empfinden mögen. Aber ich mochte es und finde, es ist ein schöner Schmöker für die kalten Wintertage.

Der Titel erklärt sich übrigens erst ganz am Ende. Die Auflösung des Falls nimmt auch erst ab Kapitel 40 Fahrt auf - mehr verrate ich nicht.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2025

Barbarotti und Backmann ermitteln wieder

Ein Brief aus München
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"Ein Brief aus München“ ist der neueste Fall der Gunnar Barbarotti-Reihe von Håkan Nesser. Früher habe ich viele Krimis verschlungen, aber in letzter Zeit lese ich dieses Genre nicht mehr so gerne. Daher ...

"Ein Brief aus München“ ist der neueste Fall der Gunnar Barbarotti-Reihe von Håkan Nesser. Früher habe ich viele Krimis verschlungen, aber in letzter Zeit lese ich dieses Genre nicht mehr so gerne. Daher war ich auch unsicher, ob ich diese Neuerscheinung lesen soll. Aber ich bekam das Buch geschenkt und wurde doch neugierig. Was soll ich sagen? Es hat sich doch einigermaßen gelohnt.

Zum Inhalt:

Ludvig Rute, ein bekannter Künstler, lädt zu Weihnachten 2020 trotz der Corona-Beschränkungen seine drei Geschwister in ein abgelegenes Anwesen in Schweden ein. Sie haben sich seit über 25 Jahren nicht gesehen und stehen sich nicht gerade nahe. Dennoch nehmen sie seine Einladung an, wohl auch, weil es heißt, er würde bald sterben. Sie hoffen vielleicht auch auf ein Erbe oder zumindest auf eine Antwort, warum er so geheimnisvoll tut mit diesem Treffen. Die Zusammenkunft verläuf jedoch anders als erwartet, denn am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages liegt Ludvig Rute tot in der Galerie …

Gunnar Barbarotti und seine Kollegin/Ehefrau Eva Backmann nehmen die Ermittlungen auf. War es ein Bilderdieb, der ins Haus eingedrungen ist und vom Künstler überrascht wurde – oder kommt der Täter etwa aus der Familie?

Ich muss sagen, dass mir der Aufbau des Buchs ausgesprochen gut gefallen hat. Durch die Perspektivwechsel und kurzen Zeitsprünge wird die Spannung aufrechterhalten, auch der Schreibstil von Håkan Nesser ist (wie bei dieser Krimireihe gewohnt) gut. Wer natürlich etwas „blutrünstigeres“ erwartet hat, ist hier falsch. Hier geht es eher gemächlich zu, was manche als langatmig empfinden mögen. Aber ich mochte es und finde, es ist ein schöner Schmöker für die kalten Wintertage.

Der Titel erklärt sich übrigens erst ganz am Ende. Die Auflösung des Falls nimmt auch erst ab Kapitel 40 Fahrt auf - mehr verrate ich nicht.

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Veröffentlicht am 31.12.2024

Die Abenteuer von Doktor Proktor gehen weiter

Doktor Proktors Zeitbadewanne (2)
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Jo Nesbøs Fortsetzung um die Reihe von Doktor Proktor geht genauso witzig und unterhaltsam weiter wie im ersten Band. Auch hier war mein Kind begeistert (über die Frage, wie pädagogisch wertvoll die Bücher ...

Jo Nesbøs Fortsetzung um die Reihe von Doktor Proktor geht genauso witzig und unterhaltsam weiter wie im ersten Band. Auch hier war mein Kind begeistert (über die Frage, wie pädagogisch wertvoll die Bücher sind, machen wir mal lieber einen Bogen, Spaß muss ja auch mal sein).
In diesem Band lernen Lise und Bulle eine neue verrückte Erfindung von Doktor Proktor kennen: die Zeitbadewanne! In die muss man nur Wasser einlassen und abwarten, bis die Zeitseife ordentlich schäumt, und wenn man dann unttertaucsht, befindet man sich einer unglaublichen Reise durch Raum und Zeit. Ein neues Abenteuer beginnt ...
Auch hier eine klare Leseempfehlung für Kinder von uns!

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