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Veröffentlicht am 24.12.2022

Spannender Thriller – man fliegt nur so durch die Seiten

42 Grad
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In ganz Europa lassen Niederschläge schon seit mehreren Monaten auf sich warten und es wird immer wärmer. Auf Autobahnen bilden sich aufgrund der enormen Hitze gewaltige Risse, so dass die Strassen gesperrt ...

In ganz Europa lassen Niederschläge schon seit mehreren Monaten auf sich warten und es wird immer wärmer. Auf Autobahnen bilden sich aufgrund der enormen Hitze gewaltige Risse, so dass die Strassen gesperrt werden. Aufgrund der fehlenden Niederschläge führen die Flüsse und Seen immer weniger Wasser und die Trinkwasserversorgung gerät in Schwierigkeiten. Auf dem Heimweg von seinem Gardasee-Urlaub macht der Hydrologie-Student Julius eine seltsame Entdeckung. Auf der Autobahn kam es aufgrund der abgesackten Fahrbahn zu einem Unfall. Doch die Absenkung scheint nicht normal zu sein und Julius entwickelt seine eigene Theorie. Währenddessen macht Elsa, eine IT-Spezialistin und Datenanalystin, eine erschreckende Entdeckung bei der Auswertung der Daten. Das Ausmass der Dürreperiode ist noch viel schlimmer als angenommen. Doch ihr will niemand glauben und sie muss sich in acht nehmen, damit sie nicht in die Fänge der Polizisten gerät. Julius und Elsa haben das Gefühl, dass hier etwas nicht mit richtigen Dingen zugeht und versuchen dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

’42 Grad’ packt den Leser gleich ab der ersten Seite. Ein sehr aktuelles Thema wird dem Leser auf eine spannende Art und Weise näher gebracht und als Leser möchte man unbedingt wissen wie es weitergeht. Die Szenen sind sehr eindrücklich beschrieben und man kann sich sehr gut vorstellen wie sich die Leute während dieser Ausnahmesituation fühlen. Ein Thema dass immer aktueller und wichtiger wird und dem in Zukunft besonders Beachtung geschenkt werden muss. Ohne funktionierende Wasserversorgung oder funktionierende Wasserkraftwerke kann die Menschheit nicht lange überleben und Wasser wird zum neuen Gold.

Die beiden Hauptprotagonisten Elsa und Julius sind Kämpfernaturen und kämpfen für ihre Erkenntnisse. Sie lassen sich nicht so schnell beirren und gehen auch grosse Risiken ein. Mit beiden leidet man als Leser mit und hofft nur das Beste für sie. Auch Noah der zuerst als Täter verdächtigt wird, möchte nur das Beste und passt perfekt in das Team mit Elsa und Julius.

Ein sehr spannender Thriller zu einem aktuellen Thema den man gelesen haben muss. Ich freue mich schon auf die weiteren Bücher des Autors.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Nervenkitzel garantiert

Wintersterben
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Im abgelegenen Bergdorf Steinberg wird in einer Höhle eine schon fast mumifizierte männliche Leiche gefunden. Es handelt sich hierbei um den ehemaligen Fremdenlegionär und BKA-Beamten Gress, der einer ...

Im abgelegenen Bergdorf Steinberg wird in einer Höhle eine schon fast mumifizierte männliche Leiche gefunden. Es handelt sich hierbei um den ehemaligen Fremdenlegionär und BKA-Beamten Gress, der einer heissen Geschichte auf der Spur gewesen sein muss. Von ihrem Chef Tanner wird Valeria Ravelli und ihr Kollege Colin Bain mit den Ermittlungen beauftragt. Die beiden Teilen sich auf, Valeria ermittelt im abgelegenen Bergdorf und Bain verfolgt die Spuren von Gress und versucht herauszufinden, welcher Geschichte er auf der Spur war. In Steinberg scheint es nicht mit rechten Dingen herzugehen. Alle Bewohner sind eher verschlossen und scheinen ein Geheimnis zu verbergen. Valeria begibt sich während ihren Ermittlungen selbst in grosse Gefahr und findet dabei einen zweiten Toten. Als sie dann noch einen Geheimgang und einen Raum mit lauter Kameras findet, weiss sie nicht mehr, wem sie im Dorf überhaupt vertrauen kann.

‘Wintersterben’ ist ein sehr spannender Thriller, bei dem man als Leser nur so durch die Seiten fliegt. In brenzligen Situationen leidet man mit und versucht auch selbst das Rätsel um die Vorkommnisse im abgelegenen Bergdorf zu lösen. Doch auch selbst zweifelt man, wer hier ein richtiges Spiel spielt und wer einfach nur versucht Valeria zu manipulieren.

Valeria ist eine sehr starke Persönlichkeit, welche immer wieder von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt wird. Ihre Gedanken werden dem Leser immer wieder nahegebracht und geben einen guten Einblick in ihre Denkweise. Der zweite Ermittler Colin ist nicht so wirklich greifbar. Doch scheint er teilweise eine sehr aussergewöhnliche Handlungsweise zu haben, die nicht so ganz nachvollziehbar ist.

Das fiktive Bergdorf Steinberg in den Walliser Alpen ist sehr gut vorstellbar. Die düstere Stimmung und die undurchsichtigen Verwicklungen passen sehr gut in die dargestellte Region und geben der ganzen Geschichte den Nervenkitzel.

Ein sehr kurzweiliger Thriller, der den Leser gleich ab der ersten Seite packt und für jeden Thriller-Fan ein Muss ist.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Langatmige erste Hälfte – Spannung pur erst gegen Ende

Der Gastgeber. Fühl dich wie zu Hause
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Nika lebt immer unter einem anderen Namen in AirBnB-Wohnungen und versucht möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Doch diese Wohnung ist anders als die anderen. Sie entdeckt plötzlich einen geheimen Raum, ...

Nika lebt immer unter einem anderen Namen in AirBnB-Wohnungen und versucht möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Doch diese Wohnung ist anders als die anderen. Sie entdeckt plötzlich einen geheimen Raum, in den man durch eine versteckte Tür im Schlafzimmer gelangt. Als wäre diese Entdeckung nicht schon gruselig genug, findet sie im geheimen Raum Fotos von jungen Frauen, die ihr zum Verwechseln ähnlich aussehen. Auf dem letzten Foto glaubt sie sich selbst zu erkennen. Dies jagt ihr einen grossen Schrecken ein, den irgendwas scheint mit ihr zu geschehen. Sind es ihre Chefs die sich rächen möchten? Den sie hat bevor sie da ausgestiegen ist, sämtliche Code-Fragmente gelöscht und dadurch ist dem Unternehmen ein grosser Schaden entstanden. Entsprechend sind die Inhaber nicht wirklich gut auf sie zu sprechen und suchen sie auch.

In einem anderen Handlungsstrang geht es um die Polizistin Rita Benesch. Gerade hat sie ihren Vater verloren und versucht ein Leben ohne die ständige Aufsicht ihres Vaters zu bewältigen. Ein gefundenes Fahrrad, welches bei einer Auktion von Nika unter falschem Namen ersteigert wurde, führt sie auf die Spur der jungen AirBnB-Nomadin. Ihr Instinkt sagt ihr, dass Nika in grosser Gefahr ist. Dass sie sich jedoch selbst in grosse Gefahr begibt, ist ihr nicht klar.

‘Der Gastgeber’ beginnt sehr langatmig und es baut sich in der ersten Hälfte nicht die gewünschte Spannung auf. Der Klappentext macht definitiv Lust auf mehr und daher sind die Erwartungen auch eher hoch, die jedoch nicht erfüllt werden. Erst nach der Hälfte beginnt die Spannung und das Buch kann nicht mehr zur Seite gelegt werden. Schade wurde das Potenzial am Anfang nicht ausgenutzt, um den Leser bereits zu Beginn an das Buch zu fesseln.

Die Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben und mit Nika sowie Rita kann man richtig gut mitfühlen. Das der am Anfang noch unbekannte Fremde ein Ekelpacket ist, ist schon sehr schnell klar. Völlig wirre Vorstellungen die der Fremde verfolgt. Beide Frauen haben ihr Packet zu tragen, meistern dies aber meist sehr gut und können aus ihrer Welt ausbrechen.

Nach einem langatmigen Start ein spannender Thriller. Ein Buch für diejenigen, welche nicht gleich zu Beginn eine spannungsgeladene Geschichte benötigen und den nötigen Durchhaltewillen haben.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Interessanter Einstieg in die Trilogie

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Völlig überraschend erhält Adelheid auf Schloss Liebenberg eine Anstellung als Stubenmädchen. Einen Einstieg in einer solch hohen Position ist für eine Tochter eines Taglöhners nicht vorgesehen und entsprechend ...

Völlig überraschend erhält Adelheid auf Schloss Liebenberg eine Anstellung als Stubenmädchen. Einen Einstieg in einer solch hohen Position ist für eine Tochter eines Taglöhners nicht vorgesehen und entsprechend hat sie viele Neider. Doch für Adelheid und ihre Familie ist es ein grosser Glücksfall, da sie nun Geld verdient und so ihre Eltern und ihre Geschwister ernähren kann. Denn als Tagelöhner haben sie kein regelmässiges Einkommen und haben nicht den Luxus jeden Tag genügend Essen zu haben. Adelheid hat jedoch gegen viele Vorurteile und Intrigen anzukämpfen und muss regelrecht um ihre Stellung zittern. Nach einem Vorfall wird sie zum Hausmädchen degardiert und verdient ab nun auch weniger. Ihre Familie wird darunter leiden müssen, doch nun hat Adelheid endlich Ruhe und kann getrost ihrer Arbeit nachgehen. Auf den Diener Viktor hat Adelheid ein besonderes Augenmerk gelegt. Der junge Mann hat es ihr angetan und sie möchte gerne mehr mit ihm zu tun haben. Aber als ein Skandal das Fürstenhaus erreicht, wächst die Unsicherheit und die Angestellten bangen um ihre Stellen. Schafft es Adelheid sich in der grossen Welt zu behaupten und ihre Familie über die Runden zu bringen?

Mit ‘Schloss Liebenberg -Hinter dem hellen Schein’ beginnt die Trilogie rund um die Fürstenfamilie von Eulenburg und Adelheid, der Tochter eines Taglöhners. Es ist spannend geschrieben und spiegelt die damalige Zeit sehr glaubhaft wieder. Leider sind einige Abschnitte sehr in die Länge gezogen, worunter die Spannung leidet.

Adelheid steht im Mittelpunkt der Erzählung. Die junge Frau hat eine grosse Last auf der Schulter und der Arbeitseinstieg gestaltet sich auch nicht gerade leicht. Ständig hofft man als Leser, dass sich alles zum Guten wendet und sich die Neider nicht durchsetzen können. Man hofft, dass sie nicht in einen grossen Fettnapf tritt und sie ihre Stellung verliert. Denn dadurch müsste ihre Familie wieder hungern und jeden Groschen mehrfach umdrehen. Eine andere Frau die mich als Leser beeindruckt hat, ist Constance die Gouvernante. Ein nicht einfacher Job bei drei jungen Komtessen, welche alle ihren eigenen Kopf haben.

Ein durchaus interessanter Auftakt in die Trilogie, wo man gespannt sein darf wie es weitergeht. An einigen Orten hätte das Geschehen abgekürzt werden kann, was die Spannung während des ganzen Buches aufrechterhalten hätte.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Leben in ständiger Angst – berührende Geschichte

Ein Kind namens Hoffnung
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Elly arbeitet als Köchin bei der jüdische Familie Sternberg in Berlin. Im zweiten Weltkrieg lebt die Familie in ständiger Gefahr und Sara bereitet ihre Flucht vor. Doch bevor sie ihren Plan in die Tat ...

Elly arbeitet als Köchin bei der jüdische Familie Sternberg in Berlin. Im zweiten Weltkrieg lebt die Familie in ständiger Gefahr und Sara bereitet ihre Flucht vor. Doch bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen kann, bekommt die Familie unerwarteten Besuch von den Nazis. Sara und Hanns werden dabei gefangen genommen, Leon der kleine Sohn kann jedoch glücklicherweise von Elly gerettet werden. Gemeinsam fliehen sie aus Berlin und finden kurzzeitig Unterschlupf bei Elly’s Familie. Doch Elly’s Vater will keinen jüdischen Jungen in seinem Haus haben und will ihn abschieben. Das kommt für Elly aber nicht in Frage und sie stellt sich schützend vor Leon. Zusammen ziehen sie weiter, immer mit dem Versprechen im Hinterkopf, dass sie wieder einmal zu Sara finden werden.

‘Ein Kind namens Hoffnung’ ist ein spannender Roman, der in Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt. Geprägt von Angst, Verfolgung und Judenhass wird die Geschichte von Elly und dem kleinen Leon erzählt. Beide immer mit dem Hintergedanken, das sie nicht auffliegen und sie das Versprechen einlösen können. Die Geschichte hat mich sehr berührt und hat mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen.

Elly ist eine bewundernswerte Frau, welche ohne gross zu zögern sich dem kleinen Leon annimmt. Vor keiner Herausforderung lässt sie sich beeinflussen und versucht immer aus allem das Beste zu machen. Das Wohl von Leon steht für sie immer im Vordergrund. Der kleine Leon ist ein tapferer kleiner Kerl, der sich auf das Abenteuer einlässt. Klar vermisst er seine Eltern, doch weiss er auch, dass er in grosser Gefahr ist. Was mit ihm passieren würde wenn er auffliegt lässt sich nur erahnen. Dieses Risiko will weder er noch Elly eingehen.

Ein sehr spannendes Buch, bei dem der Leser nur so durch die Seiten fliegt. Für jeden, der gerne historische Romane in Zeiten des zweiten Weltkrieges liest, ein Muss.

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