Profilbild von evafl

evafl

Lesejury Star
offline

evafl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit evafl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2017

Mensch, Heinz!

Urlaub mit Papa
0

Christine, 45 Jahre alt, will mit einer Freundin in Urlaub fahren und auf Norderney die Pension und Kneipe einer guten Freundin umgestalten bzw. renovieren. Da jedoch Christines Mutter am Knie operiert ...

Christine, 45 Jahre alt, will mit einer Freundin in Urlaub fahren und auf Norderney die Pension und Kneipe einer guten Freundin umgestalten bzw. renovieren. Da jedoch Christines Mutter am Knie operiert wird uns so zwei Wochen in der Klinik bleiben muss, sorgt sich die Mutter um den Vater, der ja alleine nicht zurecht kommt. Also soll Christine ihn mit in den Urlaub nehmen. Was er dabei so alles „anstellt“, obwohl er es gut „nur gut meint“, erfährt man im Buch…

Das Buch ist wirklich sehr amüsant. Die beschriebene Szene (Leseprobe) ist nun wirklich nicht die lustigste Szene im Buch, das habe ich entsprechend so ausgewählt, ich möchte nicht zuviel vorgreifen.

Die Geschichte an sich ist finde ich schon sehr lustig – denn wer mit Mitte 40 den Vater mit in den Urlaub nehmen „darf“, der macht dies dann natürlich nicht unbedingt freiwillig – und ob es immer so gut harmoniert… nun ja. Dies sei mal dahingestellt.

Ich habe mich wirklich kaputt gelacht beim Lesen. Das Buch ist schön locker, leicht geschrieben und die Szenen mit dem Vater kann man sich dann wirklich bildlich vorstellen. Auch wie er seine erwachsene Tochter dann so behandelt, als wäre sie noch ein kleines Kind, sehr nett geschildert und sehr gut vorstellbar – und eben mega amüsant.

Das Buch ist jedoch nicht nur lustig, es steckt auch wirklich eine spannende Geschichte dahinter, ich sage nur „Heiratsschwindler“, ebenso ist es ein bissel eine schöne Liebesgeschichte, wobei sich das so nebenbei ergänzt.

Wer mal was ganz anderes als einen historischen Roman, eine Liebesgeschichte oder einen Fantasyroman lesen will, der ist hier wirklich gut aufgehoben. Denn man amüsiert sich gut, ist abgelenkt, taucht ab ans Meer, und hat auch keine schwere Kost zu lesen. Allerdings wird das Buch zum Ende hin etwas fad, finde ich. Der Witz, der vorher so gut rüber kommt, nimmt zum Ende hin leider ab bzw. ist manches dann einfach etwas überspannt, so dass ich es zum Schluß nicht mehr so doll fand sondern einfach nur noch fertig lesen wollte und wissen wollte wie es ausgeht.

Entsprechend vergebe ich 4 von 5 Sternen. Lesen darf man es dennoch gerne.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Kein Weg ist lang mit einem Freund an deiner Seite.

Unzertrennlich
0

Christine (geschieden, Single, Geliebte) ist der Meinung, dass es auch ohne beste Freundin geht. Anlässlich ihres 44. Geburtstages wollen ihre Kolleginnen und Freundinnen ihr jedoch das Gegenteil beweisen ...

Christine (geschieden, Single, Geliebte) ist der Meinung, dass es auch ohne beste Freundin geht. Anlässlich ihres 44. Geburtstages wollen ihre Kolleginnen und Freundinnen ihr jedoch das Gegenteil beweisen und planen eine Überraschung.

== meine Meinung ==


ACHTUNG! Unter Umständen erfahrt ihr hier noch Details vom Buchinhalt – wer es noch LESEN will – bitte nur das FAZIT lesen!

Anfangs fand ich das Buch eher „solala“, vor allem war es für mich dann etwas unübersichtlich, da sehr viele (meiner Ansicht nach) Personen im Buch auftauchen, es werden ehemalige Freundinnen von Christine gesucht und hier schwirren einem die Namen auf einmal nur noch so vor Augen… ich fand es dann schon ein bissel schwierig, hatte gar nicht mehr so richtig viel Lust, weiterzulesen. Ich habe aber doch noch weitergelesen. Ab der Hälfte dann hat mir das Buch wieder besser gefallen, meist werden die Freundinnen mit verschiedenen Tätigkeiten oder Synonymen beschrieben, so dass man sie gleich damit zu verbinden weiß (Handball, Haus, etc.). Außerdem kommt dann noch ein bissel die Liebe ins Spiel, so dass man teilweise richtig mitfühlen kann (und möchte. )



Fazit

Ein nettes Buch für zwischendurch, was mich jedoch nicht vom Hocker gerissen hat. Natürlich fiebert man bei der Überraschung richtig mit, aber die vielen Personen machen es einem doch eher schwer so richtig den Überblick zu behalten. Vom Stil her ist es locker, leicht, unterhaltsam geschrieben, die eigentliche Idee vom Inhalt her finde ich auch ganz gut, aber eben nicht überragend.

Von mir gibt es dafür 3 von 5 Sternen und eine „Unentschlossen“-Empfehlung, da jeder das frü sich selbst entscheiden muss, ob er es lesen möchte. Ich kann mich weder zu einem Ja noch einem Nein durchringen.

Veröffentlicht am 16.03.2017

"Nur, wer sich tief bückt, wird hoch belohnt." (Seite 191)

Unter deutschen Betten
0

Im Buch erzählt die polnische Putzfrau Justyna Polanska über ihr Leben und Dasein als Putzfrau in Deutschland.

Ja, von dem Buch hatte ich schon länger mal gehört und so war es wirklich nett, dass es mir ...

Im Buch erzählt die polnische Putzfrau Justyna Polanska über ihr Leben und Dasein als Putzfrau in Deutschland.

Ja, von dem Buch hatte ich schon länger mal gehört und so war es wirklich nett, dass es mir nun in der Bücherei über den Weg gelaufen ist. Was ja auch beim Cover ganz nett gemacht ist, ist der Hinweis auf der Buchrückseite: "Rubbeln Sie mit der bloßen Hand über den Titel und erleben Sie ihr weißes Wunder." - Bei meinem Exemplar geht das nicht, denn es ist, da Bücherei-Exemlar, in Folie verpackt. Ansonsten verändert sich hier aber wohl die schwarze Schrift von "Unter deutschen Betten" - in weiße Schrift. Sauber geputzt halt... ;)

Nun ja. Die Geschichte des Buches, am Leben der Putzfrau Justyna teilzunehmen bzw. eben interessante und kuriose Putzjobs bzw. Menschen kennen zu lernen, hat mir gut gefallen, mich wirklich angesprochen. Bis man im Buch jedoch erstmal was über die von ihr wohl durch Schwarzarbeit durchgeführten Putzjobs liest, erzählt sie erst einmal ein bißchen was über ihr bisheriges Leben in Polen etc. Auch weiterhin geht es im Buch immer mal wieder um ihr Privatleben, ihren Mann, ihre Hochzeit. Nun ja, nett zu wissen, aber meiner Ansicht nach hat das mit dem Hauptthema nicht so sonderlich viel zu tun. Aber es füllt eben auch gut Seiten... hüstel

Schwarzarbeit, ja. Im Buch ist einmal die Rede davon, es wird weiterhin nicht großartig eine Aussage darüber gemacht, so dass man wohl davon ausgehen kann, dass sie ihre Arbeit weiterhin "schwarz" - also ohne sozialversicherungsrechtliche-lohnsteuertechnische Anmeldung betreibt... am Staat vorbei... Dass ich in meinem Job davon nicht viel halte, nun ja... Entsprechend gehe ich auch davon aus, dass die Dame sich mit diesem Namen ein Pseudonym zugelegt hat. (sehr interessant hier übrigens der Wikipedia-Artikel, der noch etwas anderes besagt... äh... ja... http://de.wikipedia.org/wiki/Justyna_Polanska )

Sprachlich ist das Buch sehr gut verständlich, es kommen kaum Fremdwörter vor, ist gut und leicht zu lesen, keine großartige literarische Kunst. Unterhaltsam teilweise schon, da kann ich nicht klagen. Bis das Buch allerdings in Laufen kommt, nun ja. Die Geschichten sind teilweise wirklich skuril, manchmal kann man nur den Kopf schütteln.

Aber auch über die Sicht von ihr als Putzfrau: Sie wünscht sich Aufmerksamkeit. Ja, das ist verständlich und auch annehmbar. Sie wünscht sich, dass man ihr bei Hitze etc. eben auch ein Glas Wasser anbietet. Auch das kann ich noch nachvollziehen. Aber dann hörts bei mir eben auch auf. Sie schreibt über erhaltene Weihnachtsgeschenke, wie z.B. eine Packung Lebkuchen vom Vorjahr. (Gut, eine aktuelle wäre wirklich nett gewesen.) Oder aber auch über einen 5-Euro-Gutschein für H&M. Ihr Kommentar dazu: "Reicht für einen Haargummi..." - ganz ehrlich: ich finde sowas dreist. Meiner Ansicht nach besteht kein Anspruch auf ein Geschenk, sollte man da nicht genügsam sein, sich über die Dinge, die man bekommt freuen? Klar, von 5 Euro kriegt man keine neue Jeans, aber - hey, 5 Euro sind doch besser als nichts? Überhaupt beschwert sie sich hier sehr, was mir einfach nicht gefallen hat. Für meine Arbeit bedankt sich auch niemand großartig... überhaupt - wo wird man mit Lob etc. überschüttet?

Diese Undankbarkeit (meiner Ansicht nach kommt es da NICHT auf ihre Nationalität an!) finde ich einfach ein Stück weit dreist, denn solche Ansprüche zu stellen, wo sie ihren Lohn sowieso schon brutto wie netto erhält, nun ja... (ich gehe davon aus, dass sie sämtliche Jobs "schwarz" erledigt...)

Diese Ansichten, die zum Schluss des Buches vorkamen, haben mich von der anfänglichen Begeisterung über die geschilderten, amüsanten Geschichten, heruntergeholt. Ich fand zwar auch die enthaltenen Putztipps ganz nett, aber mein Gesamturteil fällt mit 3 von 5 Sternen und einer unentschlossenen Empfehlung nur mittelmäßig aus.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Stripstanz.

Und konnten es einfach nicht fassen
0

Im Buch erzählt Sabine Thomas aus ihrem Berufsalltag als Anwältin. Jedoch erzählt sie die wahren Geschichten nicht einfach sachlich und klar, sondern durchaus mitfühlend vom Schicksal der Mandanten.

Ja, ...

Im Buch erzählt Sabine Thomas aus ihrem Berufsalltag als Anwältin. Jedoch erzählt sie die wahren Geschichten nicht einfach sachlich und klar, sondern durchaus mitfühlend vom Schicksal der Mandanten.

Ja, ich war durchaus gespannt auf dieses Buch und vor allem die Art und Weise wie die verschiedenen Fälle hier geschildert werden, habe ich doch inzwischen die verschiedensten Berufsberichte-Bücher gelesen. Allein der Titel hat mich unheimlich angesprochen als ich mich damals beim Gewinnspiel für ein Buch entscheiden musste, von daher war ich hier auch schon ein wenig davon gefesselt. Die Umsetzung des Buches gefällt mir sehr gut, die einzelnen Fälle, die durchaus auch recht unterschiedlich sind, sind interessant geschildert, aber nicht klar und kalt, sondern durchaus emotional, eindringlich und teilweise etwas ausführlicher. So hört man auch immer etwas von der Vorgeschichte der jeweiligen Mandanten und deren Situation, so dass man sich ein durchaus größeres Bild machen kann als mit einer simplen Forderung an die Anwältin. ("Scheidung" - hier gibts dann eben auch die Hintergründe, was ggf. in der Ehe schief gelaufen ist etc.)

Zu Beginn war ich eher etwas skeptisch, direkt hat mich das Buch nicht so in seinen Bann ziehen können, mit der dritten und vierten Geschichte lief es dann aber schon wirklich rund, die Geschichten haben mich interessiert und ich hatte mich in das Buch hineingelesen. Was auch eine schöne Sache ist: die Geschichten sind nicht sonderlich lang, so dass man "eben mal schnell" eine der 16 enthaltenen Geschichten lesen kann. (Was ich ja auch ganz gerne mag.)

Vom Stil her merkt man, dass die Autorin Anwältin ist, sie hat schon eine sehr gute, gewählte Art sich auszudrücken, es ist aber dennoch soweit alles gut zu lesen, also keine großartige Verschachtelung irgendwelcher Sätze, auch keine großartigen Paragraphen die genannt werden, etc. Wirklich menschlich also, emotional und kein "Paragraphen-Reiten", wie es dann vor Gericht aber vielleicht nötig ist.

Für mich war es ein interessanter Ausflug in eine Berufsgruppe, die sicher auch immer wieder spannende, herausforderne Fälle zu betreuen hat. Ich vergebe hier 5 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Muss man nicht zwingend lesen.

tschick
0

Die großen Sommerferien stehen an und Maik Klingenberg ist zwei Wochen allein zuhause. Mutter in der Entzugsklinik, Vater auf Geschäftsreise mit der Assistentin. Als er dann seinem Klassenkameraden Andrej ...

Die großen Sommerferien stehen an und Maik Klingenberg ist zwei Wochen allein zuhause. Mutter in der Entzugsklinik, Vater auf Geschäftsreise mit der Assistentin. Als er dann seinem Klassenkameraden Andrej Tschichatschow, genannt Tschick, begegnet ändert sich spontan einiges. Die Jungs machen eine wilde Fahrt durch ein "unbekanntes Deutschland" - mit einem geklauten Lada...

Generell klang die Geschichte hinter "tschick" interessant und spannend. Die tatsächliche Umsetzung fand ich dann eher ein wenig mau. Maik ist im Buch derjenige, der eher still ist, in sich gekehrt, wohl ein braver Schüler. Tschick hingegen kommt morgens schon mit einer Alkoholfahne in die Schule, verschafft sich Respekt vor den "Großen" (den älteren Schülern an der Schule). Hier treffen also zwei Welten aufeinander. Zuhause hat es Maik nicht unbedingt leicht, die Mutter trinkt, der Vater wirtschaftet mit seiner Firma mehr schlecht als recht. Statt die zwei Wochen Sommerferien allein zuhause zu genießen (mit Pool im Garten...) macht er sich dann mit Tschick auf den Weg in die Walachei - bei der sich Maik nicht mal sicher ist, dass es die tatsächlich gibt.

Was hier wirklich spannend klingt, fand ich in der Umsetzung ein wenig lasch - ich hatte mir da ein bißchen mehr Abenteuer erwartet, nicht so ein lari-fari-Geschreibe, ich war sichtlich enttäuscht. Natürlich erleben die beiden nichtalltägliches, jedoch hätte man hier doch auch noch mehr draus machen können, finde ich. Gerade alleine mit dem Auto unterwegs zu sein, wo die Jungs doch noch nicht einmal einen Führerschein geschweige denn das vorgeschriebene Alter zum Autofahren haben...

Die Geschichte zieht sich für mich ein wenig hin, manchmal hat man auch das Gefühl, dass nun wirklich ziemlich phantasiert wird, was ich nicht so doll fand... insofern war ich hier wirklich zwiegespalten... mir war nicht bewusst, warum ich schon öfter von diesem Buch gehört hatte und es so gelobt wurde... für mich war es wirklich eher ein "durchs Buch-quälen", denn irgendwie konnte es mich nicht so ganz mitreißen.

Anfangs überlegte ich wirklich noch, das Buch zur Seite zu legen, die Neugier hat jedoch gesiegt, ich wollte ja schon wissen, wie die Geschichte weitergeht... Wer auf solch einen "Roadmovie" in Buchform steht, der darf dieses Buch gerne lesen, ich bin hier sehr zwiegespalten, bleibe unentschlossen und vergebe nur 3 von 5 Sternen. (Mag sein, dass meine Meinung eher nach noch weniger Sternen klang - ich halte jedoch 3 von 5 für eine gute Wahl.)