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Veröffentlicht am 04.01.2017

Unterwegs mit Schopenhauer, Casanova, Marilyn, Depardieu und Kim.

Mieses Karma
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Kim Lange ist eine erfolgreiche Moderatorin im TV, der ihre Karriere wohl mehr wert ist als die Familie, zumindest verbringt sie mit ihrem Mann Alex und ihrer kleinen Tochter Lilly nicht so wirklich viel ...

Kim Lange ist eine erfolgreiche Moderatorin im TV, der ihre Karriere wohl mehr wert ist als die Familie, zumindest verbringt sie mit ihrem Mann Alex und ihrer kleinen Tochter Lilly nicht so wirklich viel Zeit. Als sie plötzlich von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird, trauert sie ihrer Familie sehr hinterher. Da sie nun als Ameise geboren wurde, kann sie da aber nicht wirklich viel ausrichten. Um das zu ändern, muss sie gutes Karma sammeln um vielleicht als anderes Wesen wieder wiedergeboren zu werden...

Ja, ich war wirklich gespannt auf dieses Buch, denn ich hatte schon viel darüber gehört, ein wirklich gelobtes Buch. Und irgendwie habe ich es wohl deshalb lange nicht gelesen... Nun war es aber soweit und gestern Abend habe ich dann doch noch länger gelesen als ich eigentlich wollte - aber ich wollte dann endlich wissen, wie die Geschicht ausgeht.

Vom Schreibstil her gefällt mir das Buch richtig gut, alles ist gut nachvollziehbar, lässt sich super lesen, macht wirklich Spaß, es zu lesen. Keine großartig verschachtelten Sätze, keine schwierigen Fremdwörter etc. - perfekt. Es ist locker-leicht geschrieben und teilweise vom Inhalt her einfach skuril - ich meine wer hat sich schon mal ernsthaft Gedanken über die mögliche Wiedergeburt nach dem Tod als Ameise gemacht?

Und genauso skuril, lustig und verrückt wie die Geschichte ist, genauso schön ist sie auch, denn es ist für Kim ja wichtig, dass sie gutes Karma sammelt. Vielleicht ist es gerade das, was mir regelrecht das Herz hat aufgehen lassen, ich fand die Thematik einfach richtig schön. Denn über allem steht eine Erkenntnis, über die ich natürlich nichts sagen möchte...

Gerade zum Schluss hin hat es mich extrem in seinen Bann gezogen, das Buch, zwischendurch konnte ich es durchaus immer mal wieder aus der Hand legen (also keine lange Zeit, sondern von Abend zu Abend!), wobei es mich dennoch weiterhin sehr interessiert hat. Es ist einfach ein Buch, das "schön" geschrieben ist, wie ich finde. Wobei es auch durchaus ernst zu geht im Buch... aber da möchte ich auch nicht mehr verraten...

Wer ein unterhaltsames Buch lesen möchte, das zwar einerseits wirklich lustig und amüsant, andererseits aber auch auf gewisse Weise tiefergehend ist, dem sei "mieses Karma" absolut ans Herz gelegt.

Von mir gibts 5 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Revitalisierendes Duschgel ersetzt den Arzt.

Merkwürdige Dialoge
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Im Buch sind 250 verschiedene Dialoge aus allen denkbar möglichen Alltagssituationen aufgeführt, eingeteilt in die verschiedenen Kapitel wie z.B. "Begegnungen", "Freunde & Familie", "Kunst & Künstler", ...

Im Buch sind 250 verschiedene Dialoge aus allen denkbar möglichen Alltagssituationen aufgeführt, eingeteilt in die verschiedenen Kapitel wie z.B. "Begegnungen", "Freunde & Familie", "Kunst & Künstler", "Verkehr", "Gesundheit" und "Freizeit". Hier gibt es durchaus ziemlich kuriose Aussagen sowie Gesprächsfetzen, bei denen man manchmal nur noch den Kopf schütteln, die Stirn runzeln oder herzhaft lachen kann.

Ja, ich mag solche Alltagsgeschichten ja immer wieder ganz gerne. Schon die "deutschen Geschichten", die regelmäßig in der NEON abgedruckt werden, fand ich immer schon sehr lustig, kurios und einfach gut. Entsprechend gespannt war ich auf dieses Buch, dank einiger Facebook-Posts kannte ich ja schon den ein oder anderen merkwürdigen Dialog. (Zumal man solche Dialoge ja unterwegs gelegentlich selbst aufschnappt, wenn man z.B. in der Straßenbahn sitzt, in der Stadt unterwegs ist, etc. Das Leben bringt manchmal kuriose Szenen mit sich.)

Die Einteilung in die verschiedenen Kapitel finde ich sehr gelungen, auch die entsprechend kurzen Aussagen dazu finde ich ziemlich passend. Bei den einzelnen Dialogen gibts ja immer noch eine kurze Überschrift, außerdem ist fast immer eine kurze Angabe wo sich was ereignet hat angegeben. Vom Schreib- bzw. Sprachstil her ist alles meiner Ansicht nach recht gut verständlich, kein großartig schwieriger Satzbau, alles durchaus nachvollziehbar. Gelegentlich ist mal etwas Dialekt (gerade in Berlin ;) ) dabei, aber das sollte soweit verständlich sein, finde ich.

Dadurch dass die meisten merkwürdigen Dialoge nicht über fünf, sechs Zeilen hinaus gehen, habe ich meist direkt einige Seiten des Buches "verschlungen". Es gibt zwar hin und wieder auch Gespräche bzw. Geschichten die mal etwas länger sind, das ist aber eher selten der Fall. Generell finde ich es angenehm, dass man das Buch nicht zwingend am Stück lesen muss, sondern immer mal wieder hinein lesen kann - eben wenn man grade mag. Man verpasst ja hier keine großartige Handlung, da alles einzelne, kurze, verschiedene Szenen für sich sind.

Die merkwürdigen Dialoge haben mich wirklich gut unterhalten, sie sind ziemlich abwechslungsreich, eigentlich fast immer sehr lustig, manchmal zum Kopf schütteln, einfach lesenswert, wie ich finde. Wer auf kuriose Szenen aus dem täglichen Leben abfährt, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen, ich vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Paula und Karton. Kain Prrobläm, oder?

Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen
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Paulas russische Schwiegermutter Darya ist etwas eigenwillig in ihren Ansichten. So lebt sie seit über 10 Jahren in Deutschland, spricht aber nicht wirklich deutsch. Die Versuche von Paula, sie zu überzeugen, ...

Paulas russische Schwiegermutter Darya ist etwas eigenwillig in ihren Ansichten. So lebt sie seit über 10 Jahren in Deutschland, spricht aber nicht wirklich deutsch. Die Versuche von Paula, sie zu überzeugen, dass der Neufundländer nicht auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf beerdigt werden darf, sind hoffnungslos. Wäre nicht der wunderbare Sohn Artjom, so hätte Paula wohl längst die Flucht ergriffen bei den ungewöhnlichen Angewohnheiten der russischen Familie...

Ja, irgendwie hat mich das nette Cover mit der Matrjoschka (=aus Holz gefertigte, ineinander stapelbare, bunte, eiförmige russische Puppe) und dem interessanten Titel angesprochen. Es gibt ja nun doch schon einige Bücher in denen über die angeheirateten Verwandten aus anderen Ländern berichtet wurde, welche Eigenheiten hier so mit in die Ehe etc. gebracht wurden. So auch in diesem Fall. Denn die Kennenlerngeschichte von Paula und Artjom ist doch eher etwas außergewöhnlich, wie man im Buch lesen kann. Und mit Artjom heiratet sie nun auch die russische Familie, so sind seine Eltern, Darya und Rostislav im Gesamtpaket mit enthalten, vor allem Darya will das Hochzeitskleid mit aussuchen, hat dabei aber gänzlich andere Vorstellungen als Paula.

Generell fand ich diese Ausführungen soweit plausibel, andererseits hat mich die Schilderung auch ein wenig aufgeregt, auch wenn es nur ein Buch ist. Darya ist sei über zehn Jahren in Deutschland, spricht aber quasi kein Wort deutsch, versteht es aber wohl. Für mich ist das was, was ich nicht nachvollziehen kann bzw. was ich einfach in gewisser Weise auch unverschämt finde. Aber gut... es ist ja wohl "nur" ein Buch... aber wie man ja bei der Autorin lesen kann, hat sie auch solche Erfahrungen gemacht...
Generell waren die Einblicke in die russische Familie interessant, manches hatte ich auch schon gehört, manches war mir bislang noch unbekannt, sicher ist auch diese Familie nicht für alle repräsentativ.

Vom Schreibstil her war alles gut nachvollziehbar, kaum komplizierte Wörter, keine großartig verschachtelten Sätze, amüsant zu lesen soweit. Was ich nicht so schön fand, war die Tatsache, dass teilweise russische Begriffe auftauchen, die auch im Anhang im "kleinen russischen Wörterbuch für Anfänger" nicht aufgeführt sind. Beispielsweise ist da "Deduschka" - was wohl der Großvater ist, wie sich mir aus dem Zusammenhang zwar erschlossen hat, aber ja nicht wirklich Grundwissen ist... nun ja, das fand ich nicht so gut... ansonsten war die Geschichte durchaus nachvollziehbar, an manchen Stellen hoffentlich übertrieben dargestellt (wobei... :-o ), ich wurde gut unterhalten. Von daher vergebe ich hier 4 von 5 Sternen, einen Stern ziehe ich für die fehlenden Erklärungen und manche übertrieben dargestellte Szenen ab, spreche aber dennoch eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Beim Jungfernflug fliegt das Jungfernhäutchen weg.

Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker
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Im Buch sind die kuriosesten und witzigsten Schülerantworten auf die verschiedensten Fragen sämtlicher Themen aufgeführt und abgedruckt – die Schüler setzen nach dem bisherigen Bucherfolg von „Nenne drei ...

Im Buch sind die kuriosesten und witzigsten Schülerantworten auf die verschiedensten Fragen sämtlicher Themen aufgeführt und abgedruckt – die Schüler setzen nach dem bisherigen Bucherfolg von „Nenne drei Nadelbäume – Tanne, Fichte, Oberkiefer“ noch einmal eins drauf mit ihren irren Schreibfehlern und wirklich absurden Wissenslücken – mit einem großen Potential an Phantasie, wenn es um Begründungen geht.

Leseprobe

Seite 20

Original: Ich war hungrig.

Übersetzung: I true hungry.

Original: Der große Strom Amazonas.

Übersetzung: The big energy Amazonas.

S. 41

Auslöser für den Ersten Weltkrieg war der Mord an Österreichs Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo im Juni 1914.

Eine Schülerin schrieb über dieses Ereignis:

„Sarajevo wurde erschossen.“ (Klasse 9)

Und was passierte dann?

„Es kam zu Unruhen auf dem Balkon.“ (Klasse 10)

meine Meinung

Bücher, die mich gut unterhalten, die mal anders sind, kurioses und lustiges beinhalten, die mag ich ja wirklich gerne. Entsprechend hab ich mich auch auf diese Lektüre hier gefreut und war gespannt was ich mal wieder „dazu lernen“ kann – oder besser eben nicht.

Eingeteilt ist das Buch in verschiedene Kapitel, so gibt es beispielsweise ein Kapitel über den Englischunterricht bzw. dessen Ergebnisse, Kapitel über den Geschichts-, Politik-, Biologie-, Religions-, Erdkunde- und Deutschunterricht. Dazwischen lernt man noch etwas, man lernt nämlich die besten Ausreden kennen, ebenso die schönsten Schreibfehler, Patzer aus dem Abitur, etwas über das „Allgemeinunwissen“ (ja!) und erfährt andere Dinge mit den „Geständnissen aus dem Lehrerzimmer“.

Die Einteilung des Buches gefällt mir gut, ebenso die vorhandenen Erläuterungen, wenn es denn beim Thema nötig ist. Über manche Sachen kann man wirklich nur den Kopf schütteln, ich finde es z.B. auch amüsant wie Bundesländer benannt werden: Da wären dann „Schiesweg-Holzstein“ und „Reinhold-Falls“. (Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz) – ebenso meint ein 10. Klässler, dass „Alaska der größte europäische deutsche Bundesstaat“ ist. Man hat im Buch wirklich sämtliche Aussagen und kuriosen Schreibfehler aufgeführt, bei manchen kriege ich regelrecht Gänsehaut, weil es Sachen sind, die man ja wissen könnte (natürlich muss man in der dritten Klasse noch nicht soviel wissen wie in der 10. Klasse – das unterscheide ich auch!). Manchmal ist es aber auch wirklich sehr lustig, weil die Fehler so kurios, die Begründungen und Ausreden so lustig sind.

Ein Beispiel gefällig? Thema: Schutz vor Infektionen – „Man muss immer viel Desendfickmittel benutzen.“ (Klasse 8) (Seite 168).

Alles in allem ist das wieder ein Buch, das mir gut gefällt, in das man immer wieder mal hinein lesen kann, gerade für unterwegs, wenn man vielleicht nur mal kurz lesen kann oder sich nicht großartig ins Lesen vertiefen kann oder will, dafür ist es echt gut geeignet. Ich wurde hier gut unterhalten, mir wurden lustige und kuriose Szenen geboten, amüsante Aussagen, böse Rechtschreibfehler. Ich kann dieses Buch entsprechend nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Eine wahre Geschichte.

Meine kleine Cityfarm
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Novella Carpenter wohnt in Oakland. Nicht mitten in der Stadt, sondern wohl eher am Stadtrand, dort wo schon ab und an mal ein Drogensüchtiger sich eine Spritze setzt, auf dem Highway Schießereien stattfinden, ...

Novella Carpenter wohnt in Oakland. Nicht mitten in der Stadt, sondern wohl eher am Stadtrand, dort wo schon ab und an mal ein Drogensüchtiger sich eine Spritze setzt, auf dem Highway Schießereien stattfinden, nun ja. Hinter dem Haus, in dem sie mit Freund Bill in einer Wohnung mit Terrasse wohnt, befindet sich ein unbebautes Grundstück, dass sie kurzerhand zum Gärtnern nutzt. Mit der Zeit wachsen nicht nur Tomaten und Kohlköpfe, Novella legt sich auch Enten, Hühner, Gänse, Truthähne und Kanninchen zu... Das war noch nicht alles...

Ich hatte irgendwann schon mal von diesem Buch gelesen - die Geschichte, am Rande einer Großstadt mehr als nur zu Gärtnern klang einfach zu interessant, zumal ich ja auch recht Gartenbegeistert bin. Anfangs konnte mich Novella noch nicht so wirklich in ihren Bann ziehen, die Geschichte plätschert erst so vor sich dahin, hat durchaus Längen.

Mit der Zeit jedoch war ich regelrecht gefesselt, wollte wissen, wie es weitergeht - schließlich zieht Novella die Truthähne nicht zur Dekoration auf... sondern um sie nach einiger Zeit zu Schlachten und zum Essen zuzubereiten. Auch das gehört meiner Ansicht nach zum Leben dazu und sie schilderte dies im Buch kurz, natürlich und nicht übertrieben oder gar blutrünstig. An manchen Stellen konnte ich mit der Autorin regelrecht mitfühlen, ihre Wassermelonen gingen nicht gut auf, lediglich eine Pflanze schaffte es, trug schließlich eine einzige Frucht. Als sie diese dann ernten wollte, war sie weg. Wohl von jemandem aus der Nachbarschaft geklaut... (Ansonsten dürfen ihre Nachbarn schon gerne mal was ernten.)

Auch ihr Experiment, sich einen Monat lang nur aus ihrem eigenen Garten zu ernähren, war eine spannende Phase im Buch.

Wer gerne gärtnert und noch ein bißel mehr darüber hinaus ein Verständnis für die Natur hat, dem lege ich dieses Buch ans Herz. Man muss sich dafür schon auch ein bißchen begeistern können. Natürlich sind manche Sachen auch ein großes Experiment - möglicherweise kann ihr Buch hier als Vorlage dienen, dies selbst mal auszuprobieren. Warum auch nicht? Ich habe mich - nach anfänglichen Schwierigkeiten - hier gut aufgehoben gefühlt, was ich lediglich etwas schade finde ist die Tatsache, dass hier Fachbücher aus Amerika aufgeführt werden. Das ist ja grundsätzlich logisch, jedoch wäre hier ab und an eine Übersetzung ins Deutsche angebracht. (Man findet übrigens ein Fachbuchverzeichnis ganz hinten im Buch.)

Ansonsten kann ich das Buch empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.